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Wohin<br />
soll’s<br />
gehen?<br />
Ort:<br />
Chamonix-Tal<br />
Nächster Flughafen:<br />
Genf, Schweiz<br />
Transport:<br />
sechs Seilbahnanlagen<br />
Startplätze:<br />
Im Mont-Blanc-<br />
Massiv gibt es<br />
mehrere, Calum flog<br />
einmal vom Gipfel<br />
des Mont Blanc, einmal<br />
vom Glacier du<br />
Brouillard in knapp<br />
4000 Meter Höhe.<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Saisonale Information:<br />
Im Juli und August ist<br />
Paragleiten im Mont-<br />
Blanc-Massiv verboten.<br />
Grund dafür<br />
sind Unfälle in den vergangenen<br />
Jahren und<br />
die steigende Zahl<br />
der Helikopterflüge.<br />
JAKE HOLLAND CALUM MUSKETT<br />
Schmaler Grat: Calum Muskett auf dem Weg zur Biwakstation Pic Eccles<br />
Talfahrt: Der Gletscher ist für den Start ideal, aber der Untergrund etwas glatt.<br />
teren Freizeitbeschäftigung. Wie der<br />
Name schon verrät, handelt es sich dabei<br />
um eine Kombination aus Paragleiten<br />
und Alpinismus, und die europäischen<br />
Alpen mit ihren überschaubaren Flugbeschränkungen<br />
und der hervorragenden<br />
Infrastruktur eignen sich für so ein Vorhaben<br />
besonders gut.<br />
Das Konzept ist nicht neu: Pioniere wie<br />
der Franzose Jean-Marc Boivin starteten<br />
schon vor rund vierzig Jahren von einigen<br />
der höchsten Gipfel der Welt. Diese Frühzeit<br />
des Sports gipfelte in Boivins Flug<br />
vom Mount Everest 1988. Seither hat<br />
sich die Technologie des Paragleitens<br />
eher zu den Cross-Country-Flügen hin<br />
verlagert, wo die Leistung der Tragflächen<br />
vor allem darauf ausgerichtet ist,<br />
Gleitzahl und Auftrieb zu verbessern.<br />
Der aktuelle Weltrekord gelang brasilianischen<br />
Piloten 2016: Sie legten eine<br />
Strecke von 564 Kilometern zurück.<br />
Die Pioniere des Para-Alpinismus<br />
schulterten noch riesige Rucksäcke, die<br />
mehr als zwölf Kilo wogen (und darin ist<br />
die erforderliche Bergsteigerausrüstung<br />
noch nicht eingerechnet), wodurch sich<br />
die Kletter/Flug-Missionen eher mühsam<br />
und unpraktisch gestalteten.<br />
Das änderte sich erst vor kurzem<br />
mit neuen Schirmtypen. Die neuen Tragflächen<br />
wiegen jetzt nur noch ein Kilo,<br />
lassen sich in einen mittelgroßen Beutel<br />
stopfen und haben ein ultraleichtes Sitzgeschirr.<br />
Dieser Technologiesprung hat<br />
dem Sport deutlichen Auftrieb gegeben.<br />
September 2020. Zusammen mit meinen<br />
Freunden Paul und Jake bin ich wieder<br />
auf dem Mont Blanc. Wir versuchen<br />
einen Aufstieg über den schwierigsten<br />
THE RED BULLETIN 77