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Land-Stadt Kooperation und Politikintegration für ländliche ... - sprint

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<strong>Politikintegration</strong> <strong>für</strong> <strong>ländliche</strong> Räume? 115<br />

Bestehende Ansätze der Dezentralisierung nutzbar machen: Im Sinne des<br />

europäischen „Good Governance“-Prinzips kommen Subsidiarität, Dekonzentration,<br />

Dezentralisierung oder Devolution immer wieder auf die politische Agenda.<br />

Diese Reformbemühungen können von Förderverwaltungen zum Anlass genommen<br />

werden, das Mehrebenensystem der Politikgestaltung <strong>und</strong> -umsetzung in ihrem<br />

Bereich weiter zu verbessern. Es gibt gute Beispiele, dass Politikkoordination,<br />

die auf höchster Ebene gewollt <strong>und</strong> organisiert ist, bis auf die regionale Ebene<br />

„hinunter“ orchestriert werden kann <strong>und</strong> dabei den Regionen ein großes Maß an<br />

Gestaltungsspielraum <strong>und</strong> Verantwortungsübernahme bleibt. Neben den beschriebenen<br />

Beispielen guter Praxis können wir auch auf andere Beispiele aus der<br />

<strong>ländliche</strong>n Entwicklung verweisen (LEADER in Irland, bzw. die aus verschiedenen<br />

Quellen finanzierten lokalen Aktionsgruppen in einigen spanischen Regionen oder<br />

Finnland). Voraussetzung da<strong>für</strong> ist eine ermöglichende, unterstützende Rolle der<br />

zentralen Verwaltung <strong>und</strong> ihrer regionalen Behörden <strong>und</strong> die Fähigkeit, zwischen<br />

Verwaltungsstellen bzw. Verwaltungsebenen <strong>und</strong> mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft,<br />

die in regionalen Partnerschaften involviert sind, sowie intermediären<br />

Organisationen wie z.B. Regionalmanagements, wirkungsvolle Netzwerkbeziehungen<br />

aufzubauen <strong>und</strong> zu pflegen.<br />

Regionale Akteure ermächtigen, Strukturen bzw. Agenturen zur Integration<br />

der Förderprogramme einzurichten: Damit können sie unabhängig davon, ob<br />

<strong>Politikintegration</strong> auf höherer Ebene erzielt werden kann, die bestehenden Spielräume<br />

zur <strong>Politikintegration</strong> nutzen. Der themenübergreifenden <strong>und</strong> umfassenden<br />

Beratung potenzieller Projektträger im <strong>ländliche</strong>n Raum kommt angesichts des<br />

vielfältigen <strong>und</strong> teilweise verwirrenden Förderangebots eine besonders wichtige<br />

Funktion zu. Diese Funktion könnten Anlaufstellen zur „Förderung des <strong>ländliche</strong>n<br />

Raums“ übernehmen. Solche Clearinghäuser wüssten über verschiedenste Förderangebote<br />

mit direktem oder indirektem Bezug zum <strong>ländliche</strong>n Raum Bescheid,<br />

hätten einen expliziten <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten Beratungsauftrag <strong>und</strong> wären je<br />

nach Gegebenheit auf der Ebene von Regierungspräsidien, Planungsregionen<br />

oder <strong>Land</strong>kreisen angesiedelt. Als Modell sei hier auf das Beispiel der Tiroler Regionalmanagements<br />

verwiesen, bei dem sich zentral hierarchisch gesetzte Impulse<br />

zur inhaltlichen Koordination von Förderprogrammen mit Gestaltungsspielraum<br />

auf Implementierungsebene ergänzen. Ein solches Vorgehen sollte im Hinblick auf<br />

eine <strong>ländliche</strong> <strong>Politikintegration</strong> in der Förderpolitik auch andernorts verfolgt werden.

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