Land-Stadt Kooperation und Politikintegration für ländliche ... - sprint
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38 Begleitforschung Regionen Aktiv 2007 bis 2008<br />
4. Ergebnisse <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />
<strong>Kooperation</strong>en <strong>und</strong> Austauschprozesse finden immer statt. Die entscheidende<br />
Frage ist, wie systematisch, mit welcher Qualität <strong>und</strong> mit welchem Nutzen <strong>für</strong> beide<br />
Seiten kooperiert wird. Als Ergebnis der Auswertung der programmatischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen ist festzuhalten, dass diese in hohem Maße <strong>Land</strong>-<strong>Stadt</strong> <strong>Kooperation</strong>en<br />
thematisieren <strong>und</strong> einfordern. Die hier<strong>für</strong> genannten Rahmenbedingungen<br />
sind im Kern die folgenden: Die aktuellen Herausforderungen, insbesondere Globalisierung,<br />
demografischer Wandel <strong>und</strong> Klimawandel sind hoch komplex, nicht<br />
auf bestimmte Raumkategorien beschränkt <strong>und</strong> haben regionsspezifische Ausprägungen,<br />
die <strong>Land</strong>-<strong>Stadt</strong> übergreifend sind. Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen auch regional<br />
angepasste Handlungsalternativen <strong>und</strong> Lösungsstrategien entwickelt werden.<br />
Hinzu kommt, dass die Grenzen zwischen <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Land</strong> sich immer weiter auflösen:<br />
� Die räumlich-physischen Barrieren, d.h. <strong>Stadt</strong>mauern <strong>und</strong> -gräben sind Vergangenheit.<br />
� Die zeitlich-informationellen Barrieren, d.h. der Zugang zu Informationen<br />
sowie der wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Austausch zwischen <strong>Land</strong> <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong> wird<br />
gegenwärtig immer besser <strong>und</strong> ausgeglichener.<br />
� Die psychischen Barrieren, d.h. die Überwindung der auf beiden Seiten<br />
(<strong>Land</strong> <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>) gepflegten Vorurteile <strong>und</strong> Unterstellungen sowie der Aufbau<br />
von <strong>Kooperation</strong>spartnerschaften sind die Aufgaben der Zukunft.<br />
Eine wesentliche Aufgabe wird die konzeptionelle Auseinandersetzung <strong>und</strong> die<br />
Betrachtung des Themas <strong>Land</strong>-<strong>Stadt</strong> <strong>Kooperation</strong> auf den unterschiedlichen<br />
räumlichen Ebenen – die es in der Praxis gibt, jedoch in der Regel wenig explizite<br />
Berücksichtigung finden – sein. Zum einen ist die direkte oder indirekte Betroffenheit<br />
der Ebenen zu berücksichtigen: Umfasst das Thema (konzentrisch) die<br />
gesamte betrachtete räumliche Einheit (z.B. Verkehrsverb<strong>und</strong>) oder sind nur Teile<br />
der betrachteten Einheit direkt betroffen (z.B. Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrsachsen), da<br />
sich die Wirkungen vorrangig linear entfalten. Zum anderen ist die räumliche<br />
Reichweite insgesamt <strong>und</strong> die Durchdringung eines Themas entscheidend: <strong>Stadt</strong>-<br />
Umland (1. Ring), stadtregionales (2. Ring) oder gesamtregionales Thema.<br />
Festgehalten werden kann auch, dass die Frage der räumlichen Abgrenzung von<br />
<strong>ländliche</strong>n Räumen, Städten bzw. im Fall dieser Untersuchung, von <strong>Land</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
Regionen wenig zielführend ist. Das Gr<strong>und</strong>problem an den vielfältigen bisher entwickelten<br />
funktionalen, administrativen, thematischen oder morphologischen Abgrenzungen<br />
ist deren Zielrichtung: Im Fokus steht die Darstellung, d.h. die Beschreibung<br />
<strong>und</strong> Visualisierung von Phänomenen. Die Frage nach den Gründen <strong>für</strong>