Land-Stadt Kooperation und Politikintegration für ländliche ... - sprint
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30 Begleitforschung Regionen Aktiv 2007 bis 2008<br />
Marketing selbst ist als Querschnittsfunktion konzipiert <strong>und</strong> arbeitet mit den verschiedenen<br />
Foren intensiv zusammen.<br />
Neben der Möglichkeit Einzelangebote in bestimmten Wirtschaftszweigen von<br />
Städten, Gemeinden <strong>und</strong> <strong>Land</strong>kreisen gemeinsam zu vermarkten, besteht auch<br />
die Möglichkeit sowohl innerhalb als auch zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen<br />
zu kooperieren. <strong>Kooperation</strong>en im Wirtschaftsbereich sind immer mit<br />
Wettbewerb verb<strong>und</strong>en. Wenngleich sich die EMs im nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Vermarktungsprozess als eine Wirtschaftsregion präsentiert, existiert innerhalb<br />
der Region ein Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen, Arbeitskräfte <strong>und</strong><br />
Einwohner. In der EM Nürnberg wird dieser Wettbewerb als positiv beurteilt.<br />
Wenngleich zurzeit eine gemeinsame Zusammenstellung von Mega-<br />
Gewerbeflächen in der Region stattfindet, um neue Flächenpotenziale <strong>für</strong> Anfragen<br />
von Großinvestoren zu ermitteln, wird bei konkreten Anfragen der Wettbewerb<br />
entscheiden. 66 In der EM Bremen/Oldenburg wird demgegenüber die Frage der<br />
Ausweisung von Gewerbe- <strong>und</strong> Einzelhandelsflächen bewusst aus der EM herausgehalten.<br />
Dieser zum Teil als „Nachbarschaftsstreit“ bewertete Themenbereich<br />
enthält zu viele die <strong>Kooperation</strong> belastende Aspekte (z.B. Gerichtsverfahren<br />
zur Verhinderung von Gewerbe- <strong>und</strong> Einzelhandelsansiedlungen beiderseits der<br />
kommunalen Grenzen).<br />
Unabhängig davon, orientieren sich die Aktivitäten im Bereich der Wirtschaft auf<br />
der Ebene der EMs häufig an Kriterien wie Excellence <strong>und</strong> Internationalität. Dies<br />
führt zum Teil dazu, dass die Diskussionen sehr abstrakt <strong>und</strong> global geprägt sind<br />
<strong>und</strong> sich der <strong>ländliche</strong> Raum hierdurch oftmals als „unwichtig“ <strong>für</strong> die EMs fühlt. In<br />
der EM Nürnberg wird beispielsweise an einem Entwicklungsleitbild gearbeitet,<br />
welches sich vor allem an der Clusterpolitik der EM orientiert. Die Clusterpolitik<br />
versucht die Kompetenzfelder Verkehr <strong>und</strong> Logistik, Information <strong>und</strong> Kommunikation,<br />
Medizin, Energie <strong>und</strong> Umwelt, Neue Materialien, Automation <strong>und</strong> Produktionstechnologie<br />
auszudifferenzieren <strong>und</strong> mit der bayrischen Cluster-Offensive zu<br />
verzahnen. 67 Diese Themenschwerpunkte sind <strong>für</strong> große Teile des <strong>ländliche</strong>n<br />
Raumes irrelevant. Der Cluster-Ansatz wird ebenfalls in den anderen beiden EMs<br />
verfolgt, wobei die Themen Logistik <strong>und</strong> Automotive verfolgt werden. Interessant<br />
ist, dass im Sachsendreieck die Cluster eher teilregional aufgestellt d.h. auf die<br />
Eckstädte bezogen sind. So arbeiten die REKs von Dresden <strong>und</strong> Chemnitz/Zwickau<br />
spezifische Stärken heraus, die nicht <strong>für</strong> die gesamte EM zutreffend<br />
sind: In Dresden sollen z.B. die REK-Branchenschwerpunkte Feinmechanik/Elektrotechnik/Elektronik<br />
sowie Metall/Maschinenbau zu Clustern weiterentwickelt<br />
werden, in Chemnitz/Zwickau der Automotive Bereich.<br />
66 Vgl. www.emn/wirtschaft+infrastruktur.de Stand:30.0.5.2008.<br />
67 Vgl. www.em-n.eu/wirtschaft+infrastruktur.de; Stand: 30.05.2008.