Land-Stadt Kooperation und Politikintegration für ländliche ... - sprint
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8 Begleitforschung Regionen Aktiv 2007 bis 2008<br />
ten) als auch im Bereich der nachwachsende Rohstoffe <strong>und</strong> regenerativer Energien<br />
(z.B. Biogasanlagen) profitieren. Gerade in diesen Bereichen gibt es noch<br />
erhebliche Wachstumspotenziale. Darüber hinaus kann durch eine flächendeckende<br />
<strong>Land</strong>bewirtschaftung der Schutz über Jahrh<strong>und</strong>erte hinweg entstandener<br />
Kulturlandschaften gewährleistet werden <strong>und</strong> somit zur räumlichen Attraktivität <strong>für</strong><br />
den Tourismus beitragen. 31 Die metropolnahen <strong>ländliche</strong>n Gebiete können außerdem<br />
eine verstärkte Nutzung von Spill-over-Effekten anstreben, wobei es hier sicherlich<br />
sinnvoll ist, stärker als bisher mit der Metropole zu kooperieren <strong>und</strong> zusammenzuarbeiten.<br />
So könnte man beispielsweise eine gemeinsame Strategie<br />
zur Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte entwickeln <strong>und</strong> umsetzen. 32<br />
Die Sicherung der Daseinsvorsorge in <strong>ländliche</strong>n Räumen wird demgegenüber vor<br />
allem <strong>für</strong> die peripheren <strong>ländliche</strong>n Regionen <strong>und</strong> zum Teil auch <strong>für</strong> die <strong>ländliche</strong>n<br />
Zwischenräume nur mittels einer regionalen Zusammenarbeit zu gewährleisten<br />
sein. Die Straffung des Zentrale Orte Konzeptes bedeutet, dass Gemeinden in<br />
<strong>ländliche</strong>n Räumen zur Sicherstellung einer Gr<strong>und</strong>versorgung auf interkommunale<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> <strong>Kooperation</strong>smodelle angewiesen sind. Die angestrebte<br />
funktionsräumliche Arbeitsteilung muss zu neuen Konzepten führen, welche von<br />
neuen Modellen bei der Infrastrukturbereitstellung (z.B. Gemeinschaftsschulen<br />
oder Zwergschulen) bis hin zu mobilen Angeboten (service to people) reichen.<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass eine <strong>Kooperation</strong> sowohl zwischen<br />
Nachbargemeinden im Sinne einer interkommunalen Zusammenarbeit als<br />
auch eine regionale <strong>Kooperation</strong> <strong>und</strong> hier vor allem die Zusammenarbeit von <strong>Stadt</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Land</strong> aufgr<strong>und</strong> der veränderten Rahmenbedingungen angestrebt werden<br />
muss. Während es im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit bereits zahlreiche<br />
Beispiele gibt <strong>und</strong> seit ein paar Jahren <strong>Kooperation</strong>sprojekte stark zunehmen<br />
33 , ist das Feld regionaler <strong>Kooperation</strong>en relativ neu. Einig sind sich allerdings<br />
die Fachleute darin, dass die Ebene der Region hierbei eine ganz wichtige Rolle<br />
spielt. Vielfach wird die Bedeutung eines aktiven Regionalmanagements hervorgehoben,<br />
welche stadtregionale Akteure zusammenführt, gemeinsame strategische<br />
Handlungsfelder der <strong>Land</strong>-<strong>Stadt</strong> Partnerschaften festlegt <strong>und</strong> diese um-<br />
setzt. 34<br />
31 Vgl. Folgart, U. (2006), S.64<br />
32 Vgl. z.B. Folgart, U. (2006) oder Fraktionsbeschluss der Grünen (2007), S.5f.<br />
33 Vgl. Schwarting, H. (2006), S.20<br />
34 Vgl. Knieling, J. (2004), S. 7 f. oder Danielzyk, R. <strong>und</strong> R. Rietzel (2003)