MLL Ausgabe 6 April 2021
Interaktives Magazin. Hier schreiben Leser*innen Geschichte - Story of My Life
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Steven Elijah Neuhaus (Mitte) & Band <br />
(Quelle - offizielle Pressefotos)<br />
Erlebnisse haben mich früh auf<br />
meine eigene Art erwachsen<br />
werden lassen. Ich habe die Musik<br />
seit dem Schreiben meines ersten<br />
Songs sehr ernst genommen.<br />
Man lernt dadurch auch ein Stück<br />
Gelassenheit und ich konnte<br />
mir den Traum von einer Band<br />
erfüllen, die so unkonventionell<br />
andere Musik gemacht hat, in der<br />
ich mich absolut individualisieren<br />
konnte.<br />
Wie hast du deine<br />
Bandmitglieder von SOUL-ON<br />
kennengelernt?<br />
Mein Vater Roland stellte einen<br />
Proberaum zur Verfügung. Er war<br />
auch Mitbegründer und zuständig<br />
für die Drums. Weitere Mitglieder<br />
waren mein Gesangslehrer Kevin<br />
Jones für Gesang und Gitarre,<br />
mein Freund James Cooper,<br />
der uns mit seiner Stimme den<br />
Black Soul verlieh und Jürgen,<br />
unser bayrischer Bassist, der mit<br />
meinem Vater bereits in einer<br />
anderen Band gespielt hatte.<br />
Nach zwei Jahren kam es zum<br />
Zerwürfnis mit meinem Vater und<br />
ich stand ohne Band da. Ich hatte<br />
allerdings noch ein Live-Video<br />
und einen produzierten Track.<br />
Optimistisch wie ich bin, sandte<br />
ich den Song an die ARD und<br />
wurde in die Sendung „Kaffee<br />
oder Tee“ zu einem Live-Auftritt<br />
mit Band eingeladen. Ich rief<br />
daraufhin meine ehemaligen<br />
Gesangskollegen Kevin und<br />
James an. Kevin schaffte es durch<br />
seine guten Beziehungen in der<br />
Musikbranche kurzfristig eine<br />
Band zusammenzustellen. Ich<br />
kannte niemanden, trotzdem<br />
gelang uns nach zwei Tagen<br />
Probe ein erfolgreicher Auftritt.<br />
Wir beschlossen danach,<br />
Soul-On wieder ins Leben zu<br />
rufen. Kevin war von da an<br />
unser musikalischer Direktor<br />
und ich der Booking Manager,<br />
Songschreiber und Rapper.<br />
Unser Ziel war es, raus aus dem<br />
„Garagen-Band-Niveau“ und<br />
rauf auf die Festivalbühnen. Dies<br />
gelang uns und wir waren fast<br />
zehn Jahre auf sehr hohem Live-<br />
Niveau tätig, mehrmals auch als<br />
Vorband für The Hooters, Max<br />
Mutzke oder auch der Stefan<br />
Raab Band The Heavytones.<br />
Wie hast du es geschafft, so<br />
schnell musikalisch Erfolg<br />
zu haben und Auftritte zu<br />
bekommen?<br />
Ich habe sehr unkonventionelle<br />
Methoden, mein Gedanke war,<br />
wenn ich an 5000 Veranstalter<br />
von Stadtfesten, Festivals, Clubs,<br />
usw. schreibe, werden wir<br />
schon irgendwelche Zusagen<br />
bekommen. Wir hatten durch den<br />
ARD-Auftritt gutes Videomaterial,<br />
also zog ich mich in mein Büro<br />
zurück und hatte quasi für 3<br />
Monate mit 12 – 14 Stunden am<br />
Tag einen unbezahlten Booking<br />
Job. Ich verbrachte die Zeit mit<br />
E-Mails schreiben, telefonieren<br />
und recherchieren, bei welchem<br />
Event wir einen Gig bekommen<br />
könnten. Am Ende hatten wir pro<br />
Jahr offiziell 30 bis 40 Konzerte<br />
und Privatfeiern. Das rentierte<br />
sich sehr schnell auch finanziell.<br />
Ihr seid ca. 10 Jahre miteinander<br />
getourt, dann hast du eine Solo-<br />
Karriere gestartet. War das nicht<br />
schwer für deine Bandkollegen?<br />
Ja sicherlich, man hatte ein<br />
gemeinsames Ziel, musikalisch<br />
hatte man sich jedoch<br />
auseinanderentwickelt. Im<br />
Songwriting-Bereich habe<br />
ich mich mit einigen wieder<br />
zusammengefunden. Wir hatten<br />
immer gute Songs geschrieben,<br />
doch heute ist der Ablauf ein<br />
anderer und wir sind Freunde!<br />
Sofern es Corona zulässt, spielen<br />
wir auch das eine oder andere<br />
Soul-On Konzert im August.<br />
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