TITEL Air & Sea Logistics sind bei <strong>Dachser</strong> Wachstumstreiber... 08 DACHSER magazin ...entlang globaler Supply Chains
Dr. Andreas Froschmayer, Leiter des Bereichs Corporate Development & PR bei <strong>Dachser</strong> bezug neuer Märkte.“ Schrittmacher der Globalisierung seien daher Unternehmen mit internationaler Präsenz, die es verstünden, Marktnähe zu zeigen, und trotzdem länderübergreifende Synergien vernetzten. Für Dr. Andreas Froschmayer, den Leiter Unternehmensentwicklung bei <strong>Dachser</strong>, sind „dezentral organisierte Unternehmen, die sich als lernende Organisationen sehen und entsprechend aufgestellt haben, am ehesten in der Lage, in einem solchen Marktumfeld ein Wertwachstum zu generieren und weiterhin nachhaltig zu wachsen.“ Die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen allein auf ihre Wachstumschancen zu reduzieren, reicht nicht aus. „Es ist heute absehbar, dass die Rohstoffvorräte wie Öl und Wasser schwinden“, sagt Professor Göbl. „Die Situation im Kampf um die knappen Ressourcen wird sich zwischen 2020 und 2030 vermutlich noch zuspitzen.“ Schlechte Aussichten auch für die Logistik? Dr. Andreas Froschmayer, der gemeinsam mit Professor Göbl unlängst die viel beachtete Untersuchung „Logistik als Erfolgspoten - zial“ (erschienen 2011 im Gabler-Verlag) vorgelegt hat, schaut zuversichtlich nach vorn: „Ich rechne damit, dass durch den technologischen Fortschritt bis 2030 Lösungen für alternative Technologien, etwa im Bereich energiesparender und emissionsarmer Antriebe, marktfähig sind.“ In der Familie zuhause Die Zukunftsfähigkeit eines Geschäftsmodells bildet sich immer auch in der Unternehmensform und den Eigentümerstrukturen ab. Familienunternehmen folgen in der Regel langfristigen Zielstellungen, statt sich von Quartalszahlen und Aktionärserwartungen in einen hektischen Reaktionismus treiben zu lassen. Ein Beispiel liefert <strong>Dachser</strong> im besonnenen Umgang mit den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09. Trotz der Konjunktureinbrüche und sinkender Umsatzzahlen in den einzelnen Geschäftsbereichen hielt das Unternehmen auch im Nur wer sich mit der hh Zukunft beschäftigt, kann sie positiv gestalten Krisenjahr und danach Kurs, investierte (wenn auch bedarfsangepasst) weiter in den Ausbau des Netzwerks und den Erhalt der Arbeitskräfte. Bernhard Simon konnte daher bei der Vorstellung der Unternehmenszahlen 2011 auf solide Zuwächse verweisen (siehe auch S. 10). „Zehn Prozent plus X über alle Geschäftsfelder hinweg: Das ist der Wachstumskorridor, den wir für eine nachhaltige, organische Entwicklung als ideal definiert haben“, erklärt Simon. Das Familienunternehmen, so der Sprecher der <strong>Dachser</strong>-Geschäftsführung, sei solide finanziert und damit zukunftsfähig. „Wir sind in der Lage, mit den Märkten und den Anforderungen zu wachsen.“ Da die Eigenkapitalquote des Unternehmens bei rund 41 Prozent liegt, „verfügen wir über ausreichend liquide Mittel, um das Wachstum der kommenden Jahre zum Wohle unserer Kunden zu finanzieren“, hebt Simon hervor. Reinvestition der Unternehmensgewinne sei ein wesentlicher Teil der Wachstumsstrategie. So wird <strong>Dachser</strong> in den nächsten fünf Jahren rund 1,3 Milliarden Euro investieren, einen Großteil davon in das europäische Landverkehrsnetzwerk, aber auch in das Wachstum der Luft- und Seefrachtaktivitäten. Dass dies gut angelegtes Geld ist, davon ist auch Professor Martin Göbl überzeugt. „Die Potenziale der Logistik sind hoch“, prognostiziert der Betriebswirt. „Sie wird zu einem immer wichtigeren Verbindungsglied zwischen den Teilnehmern der Warenket - te in den einzelnen Ländern. Und damit zu einem maßgeblichen Faktor in der weltweiten Arbeitsteilung.“ Sich laufend selbst verändern Aber welchem Kompass soll das Wachstum folgen? „Wachstum ist kein Selbstzweck“, betont Bernhard Simon. „Wie die Märkte und die Marktbedingungen verändern wir uns laufend selbst. Erst aus dieser Dynamik bezieht Wachstum Qualität und nachhaltige Perspektive.“ Umso wichtiger sei es, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ver- <strong>Dachser</strong> in Zahlen 2011 Umsatz in Euro 2,6 Mrd. + 8,3 % + 16 % + 17 % Steigerung gegenüber 2010 Anteil am Konzern 26 % Air & Sea Logistics European Logistics Food Logistics Air & Sea Logistics 555 Mio. 61% TITEL European Logistics 13 % 1,1 Mrd. Food Logistics stünden, was <strong>Dachser</strong> einzigartig mache. „Davon profitieren am Ende unsere Kun - den, die uns als leistungsstarken und zuverlässigen Partner erfahren.“ Gemeinsam mit den Kunden und in Abstimmung der einzelnen Prozesse, so der Sprecher der Geschäftsführung, könne die Geschwindigkeit in der Warenwirtschaftskette erhöht, die Bestände vermindert und die Kapitalbindungskosten dadurch reduziert werden. „Dies führt zu einer erhöhten Logistikqualität.“ So weit weg erscheint das Szenario gar nicht mehr: „Logistopolis“ rückt näher. M. Schick DACHSER magazin 09