Stadt-Anzeiger 679
Grundschule in Belle Horn-Bad Meinberger Kultursommer Fachmarktzentrum Kampstraße Probleme in der Innenstadt Horns
Grundschule in Belle
Horn-Bad Meinberger Kultursommer
Fachmarktzentrum Kampstraße
Probleme in der Innenstadt Horns
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>679</strong> 28. Mai 2021 Seite 2<br />
Gespräch an der Theke<br />
- diesmal im Café am See<br />
im großen Bier- und Cafégarten -<br />
Tag Karl, endlich schnuppern wir wieder am „normalen“<br />
Leben, im zweiten Halbjahr gibt es für Kunst und Kultur<br />
einen Neustart, und es geht wieder los: Programm auf der<br />
Freilichtbühne Bellenberg, im Kurpark und im Kurtheater<br />
Bad Meinberg und ein neues Format: Der „Horn-Bad Meinberger<br />
Sommer“ lockt einen Monat lang vom 4. Juli bis zum<br />
4. August 2021 an den schönen Burgwall in Horn.Außerdem<br />
machen die Bier- und Cafegärten wieder auf. Und wenn es<br />
weiter so läuft, können wir bald wieder beim Lieblingsitaliener<br />
essen gehen können.<br />
In Belle hingegen ist der Katzenjammer groß: Das Ende der<br />
Grundschule scheint eingeläutet. Eigentlich hatten die Beller<br />
das Ziel, 46 Kinder für die Schule zu melden, schon erreicht.<br />
Dann dauerte es Wochen und Monate, bis das auch offiziell<br />
festgestellt wurde. In dieser Zeit wuchs die Verunsicherung<br />
bei den Eltern. Auch durch diese Unsicherheit haben Eltern<br />
ihr Kind dann nach Horn umgemeldet.<br />
Klar ist: Große Schulen machen es Lehrern, Verwaltung und<br />
der Bezirksregierung einfacher als kleinteilige Sonderlösungen.<br />
Klar ist aber auch, dass Förderverein, Grundschule<br />
und die Dorfgemeinschaft in Belle eine echte Symbiose<br />
entwickelt haben, die dem ganzen Ort guttut. Das passt leider<br />
nicht in die Bewertung der Bezirksregierung, da geht es<br />
nur um nackte Zahlen. Und dass sich aller Voraussicht nach<br />
mit Amazon ein neuer großer Arbeitgeber in Belle ansiedeln<br />
wird, interessiert in Detmold auch keinen… M.H.<br />
Stellungnahme des Bürgerbündnis<br />
Horn-Bad Meinberg zum Fachmarktzentrum<br />
Fachmarktzentrum<br />
als letzte Chance?<br />
Mit der Offenlegung und Bürgerbeteiligung ab Anfang Juni im Rahmen<br />
der beabsichtigten Bebauungsplanänderung geht das Projekt „Fachmarktzentrum“<br />
in die nächste Runde. Schon lange war geplant im Bereich des<br />
öffentlichen Parkplatzes an der Kampstraße etwas zu verändern. Das ist<br />
auch durchaus positiv zu sehen.<br />
Doch ist dieses Projekt in der geplanten Größenordnung wirklich eine<br />
Chance für die Belebung der Innenstadt, wie von beiden großen Fraktionen<br />
im Rat gebetsmühlenartig wiederholt wird? Ist es nicht eher so, dass durch<br />
die beabsichtigte Dimensionierung eher Probleme geschaffen werden, die<br />
wir in Horn überhaupt nicht gebrauchen können?<br />
Angefangen von Verkehrsproblemen (wie schafft man es auf der Mittelstraße<br />
einen Kreisverkehr zu bauen, dessen Umfang größer als die<br />
Straßenbreite ist, wo sollen Radfahrer und Fußgänger bleiben?), Zunahme<br />
des Lkw-Verkehrs in der Kampstraße bei gleichbleibender Straßenbreite,<br />
Wegfall von Parkplätzen und damit Verschlechterung der jetzigen Parkplatzsituation<br />
für anliegende Gewerbetreibende und Anwohner. Verlust<br />
von Wohnraum, statt notwendiger Schaffung von bezahlbaren Wohnungen,<br />
erhöhte Lärmbelastung durch Anlieferverkehr für die Anwohner. Deutliche<br />
Erhöhung der Verkaufsflächen im Lebensmitteleinzelhandel und damit<br />
einhergehende steigende Konkurrenzsituation im gesamten Bereich, da das<br />
jetzige Marktkaufgelände auch zukünftig in gleicher Form genutzt werden<br />
wird. Verlierer werden die örtlichen Einzelhändler sein, da diese bei den<br />
Kampfpreisen großer Ketten nicht mithalten können.<br />
Wo soll denn die Kaufkraft herkommen für das zusätzliche Fachmarktzentrum?<br />
Von denen die dieses fußläufig erreichen können eher nicht. Was<br />
passiert, wenn der Standort nicht lukrativ für die Betreiber ist? Haben wir<br />
dann ein Wohngebiet, das wir dringend brauchen, für immer zerstört? Dies<br />
sind nur einige Fragen und Aspekte, welche berücksichtigt werden sollten,<br />
die sicherlich nicht nur uns aufgefallen sind.<br />
Aber für all diese Fragen gibt es Gutachten. Und an denen orientiert sich<br />
natürlich auch die Politik. Diese Gutachten, von anerkannten Experten<br />
aufgrund eines städtebaulichen Vertrages im Auftrag des Investors vergeben,<br />
haben für all diese Fragen Antworten. Da wird aus einer Anwohnerstraße<br />
eine Quartiersstraße. Baurechtlich in Ordnung, denn da kann die Anzahl der<br />
Fahrzeuge deutlich höher sein, und die Anwohner müssen deutlich höhere<br />
Lärmimmissionen hinnehmen. Aber auch sinnvoll?<br />
Es gibt hervorragende Lärmschutzwände, sogar begrünt, doch rechtfertigt<br />
diese Maßnahme den zu befürchtenden Wertverlust der Immobilien der<br />
Anwohner? Es wird eine Belebung der Innenstadt durch die Besucher des<br />
Fachmarktzentrums suggeriert, glaubt wirklich jemand, nach Erledigung<br />
der Einkäufe werden die Besucher ihre Lebensmittel in den Kofferraum<br />
ihrer Fahrzeuge packen, um dann z.B. ein Eis essen zu gehen? Das reale<br />
Einkaufsverhalten sieht doch aus guten Gründen deutlich anders aus.<br />
Es gibt noch viele Aspekte, die Fragen aufwerfen und manchmal wäre<br />
es sicher von Vorteil ein wenig gesunden Menschenverstand walten zu<br />
lassen, statt sich an diese Idee zu klammern. Eine Belebung des Quartiers<br />
ist sicherlich erwünscht, aber nicht mit einem solchen, auch städtebaulich<br />
mehr als fragwürdigen Projekt. Mit der politischen Entscheidungsfindung<br />
sollte es manchmal wie im persönlichen Bereich sein: „Wer „A“ sagt,<br />
sollte in der Lage sein zu erkennen, dass „B“ falsch ist. Und nach dieser<br />
Erkenntnis sein Handeln, auch im Hinblick auf die Verantwortung für<br />
unsere <strong>Stadt</strong>, ausrichten.<br />
Für das Bürgerbündnis Horn-Bad Meinberg<br />
gez. Frank Kuhlmann<br />
Videos auf der Beteiligungsplattform zum <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept für den <strong>Stadt</strong>kern Horn sind online<br />
Beteiligung endet am 6. Juni<br />
Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg hat<br />
mit Unterstützung der Büros DSK<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung aus Bielefeld<br />
und ARGE Dorfentwicklung, die<br />
mit der Erstellung des Integrierten<br />
Städtebaulichen Entwicklungskonzept<br />
(ISEK) für den <strong>Stadt</strong>kern Horn<br />
beauftragt sind, eine Beteiligungsplattform<br />
im Internet aufgebaut. Auf<br />
der Webseite www.stadtkern-horn.de<br />
haben die Bürgerinnen und Bürger<br />
die Möglichkeit, ihre Einschätzungen<br />
zu aktuellen Veränderungen im<br />
<strong>Stadt</strong>kern zu äußern, sowie Anregungen<br />
für die weitere Entwicklung<br />
abzugeben. Neben 360°-Luftpanoramen<br />
und weiteren Impressionen<br />
aus der Vogelperspektive werden<br />
die unterschiedlichen Quartiere in<br />
einzelnen Videos vorgestellt.<br />
Der historische <strong>Stadt</strong>kern Horn<br />
weist zahlreiche Qualitäten, aber<br />
auch Handlungsbedarfe vor allem<br />
im Fachwerkgebäudebestand auf.<br />
Daher hat die <strong>Stadt</strong> die Büros DSK<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung aus Bielefeld<br />
und ARGE Dorfentwicklung aus<br />
Detmold beauftragt, ein Konzept<br />
für die Altstadt als integriertes städtebauliches<br />
Entwicklungskonzept<br />
für den historischen <strong>Stadt</strong>kern Horn<br />
(ISEK) aufzustellen. Mit diesem<br />
wird das bestehende Integrierte<br />
Handlungskonzept (IHK) weiterentwickelt.<br />
Der Fokus liegt dabei auf den<br />
Entwicklungsperspektiven für leerstehende<br />
und sanierungsbedürftige<br />
Fachwerkhäuser und der attraktiven<br />
Gestaltung von Straßenräumen und<br />
den <strong>Stadt</strong>kerneingängen. Neben<br />
dem historischen <strong>Stadt</strong>kern werden<br />
auch die angrenzenden Wohn- und<br />
Gewerbegebiete bis hin zum Bahnhof<br />
Horn betrachtet.<br />
Durch dieses Konzept erhält die<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept für den <strong>Stadt</strong>kern Horn: Auf der Beteiligungsplattform der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad<br />
Meinberg unter www.stadtkern-horn.de können Bürger ihre Ideen einfließen lassen.<br />
<strong>Stadt</strong> einen Handlungsrahmen für<br />
eine attraktive Gestaltung des <strong>Stadt</strong>kerns<br />
bis 2030, um ihn zu einem<br />
Aushängeschild für die <strong>Stadt</strong> Horn-<br />
Bad Meinberg zu machen und auch<br />
zukünftig die Voraussetzungen für<br />
die Beantragung von Städtebaufördermitteln<br />
zu schaffen.<br />
Das Konzept soll im Dialog mit<br />
den Bürgerinnen und Bürgern<br />
erstellt werden. Auf der Website<br />
www.stadtkern-horn.de können<br />
sich Bürgerinnen und Bürgern<br />
aktiv in den Erarbeitungsprozess<br />
einbringen. Seit Onlinestellung zum<br />
Tag der Städtebauförderung am 8.<br />
Mai haben sich bereits zahlreiche<br />
Bürgerinnen und Bürger über eine<br />
Sternchenbewertung geäußert. Zudem<br />
haben sich rund 20 Personen<br />
mit einem Kommentarbeitrag in den<br />
Beteiligungsprozess eingebracht.<br />
Die Beiträge aus der Bevölkerung<br />
fließen – soweit möglich – in das<br />
Konzept ein. Alle Ideen und Anregungen<br />
werden gesammelt und den<br />
politischen Gremien zur weiteren<br />
Beratung vorgelegt.<br />
Die Bürgerinnen und Bürger sind<br />
herzlich eingeladen, weiterhin ihre<br />
Einschätzungen und Vorschläge auf<br />
der Internetplattform zu platzieren.<br />
Die Beteiligungsphase endet am<br />
Sonntag, 6. Juni. Bürgermeister<br />
Heinz-Dieter Krüger appelliert an<br />
alle Interessierten in Horn-Bad<br />
Meinberg: „Machen Sie mit, wir<br />
freuen uns auf weitere Ideen und<br />
Anregungen!“<br />
<strong>Stadt</strong>kirche in Horn bekommt 109.470 Euro aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes<br />
Bund übernimmt die Hälfte der Kosten<br />
Groß ist die Freude über die Nachricht<br />
aus Berlin. Der Haushaltsausschuss<br />
des Bundestages hat die<br />
Förderung der <strong>Stadt</strong>kirche in Horn<br />
beschlossen. 109.470 Euro aus dem<br />
Denkmalschutzsonderprogramm<br />
unterstützen die geplante Außenrenovierung<br />
der stadtbildprägenden<br />
Kirche. Damit übernimmt der Bund<br />
die Hälfte der Kosten der anfallenden<br />
denkmalpflegerischen Maßnahmen.<br />
Dazu kommen schon fast 20.000 Euro<br />
an Spenden, die unter anderem durch<br />
das von der Bäckerei Mellies verkaufte<br />
„Kirchbrot“, aber auch durch viele<br />
Einzelspenden zusammengekommen<br />
sind. Dies zeigt, dass den Bürgerinnen<br />
und Bürgern „ihre“ Kirche wichtig ist.<br />
Die evangelisch-reformierte Kirche<br />
in Horn ist ein gemäß des Denkmalschutzgesetzes<br />
im Jahr 1987<br />
in die Denkmalliste eingetragenes<br />
Kirchengebäude. Die nun anstehenden<br />
Maßnahmen umfassen u.a.<br />
Gerüstbauarbeiten, die Instandsetzung<br />
und Konservierung der Putzflächen,<br />
Rissvernadelungsarbeiten,<br />
die Überarbeitung und Reparatur der<br />
Naturstein-Ornamentik sowie Malerarbeiten<br />
der Fassade. Die ev.-ref.<br />
Kirchengemeinde dankt aus diesem<br />
Anlass nochmals allen Spenderinnen<br />
Der Bund unterstützt aus einem Förderprogramm die Renovierung der <strong>Stadt</strong>kirche in Horn mit 109.470 Euro.<br />
und Spendern, aber auch besonders<br />
dem SPD-Bundestagsabgeordneten<br />
Sören Bartol, der aufgrund seiner<br />
Verbundenheit mit Horn und mit<br />
der <strong>Stadt</strong>kirche, in der er konfirmiert<br />
wurde und im Posaunenchor spielte,<br />
den Förderantrag unterstützte. „Ich<br />
habe mich gern für dieses Projekt<br />
eingesetzt und bin froh, dass eine<br />
Förderung für diese wunderschöne<br />
Kirche erreicht werden konnte,<br />
einem Gebäude welches erheblich<br />
zur Attraktivität der <strong>Stadt</strong> beiträgt“,<br />
so der SPD-Bundestagsabgeordnete<br />
Sören Bartol. „Wir danken Sören<br />
Bartol für seinen starken Einsatz<br />
um seine alte Heimatstadt und sind<br />
froh, dass über ihn ein guter Draht<br />
nach Berlin gefunden wurde“,<br />
erklärt <strong>Stadt</strong>verbandsvorsitzender<br />
Celil Celik.<br />
Nun muss der offizielle Förderbescheid<br />
abgewartet werden, der<br />
Kirchenvorstand wird sich jedoch<br />
in Kürze mit den nötigen Ausschreibungen<br />
beschäftigen können, die<br />
schon vorbereitet waren, aber coronabedingt<br />
„auf Eis“ gelegt wurden.<br />
Auch die heimischen Bundestagsabgeordneten<br />
Kerstin Vieregge<br />
und Christian Haase (CDU) hatten<br />
die Projekte aus dem Kreis Lippe<br />
unterstützt. Erneut ist es durch die<br />
gemeinsame Unterstützung der<br />
beiden lippischen Bundestagsabgeordneten<br />
gelungen, die Förderung<br />
und damit auch die Restaurierung<br />
von besonders schützenswerten<br />
Kirchen in Lippe durch Bundesdenkmalschutzmittel<br />
zu sichern. Damit<br />
erhalten wir wichtige Kulturobjekte,<br />
ortsbildprägende Kirchen und ein<br />
Stück Tradition in Lippe. Dazu erklären<br />
Kerstin Vieregge und Christian<br />
Haase: „Dass mit der <strong>Stadt</strong>kirche<br />
Horn auch noch ein zweiter Antrag<br />
in diesem Jahr eine Förderung erhält,<br />
ist ein sehr erfreuliches Signal für den<br />
Denkmalschutz in Lippe“.