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gie_06_2021

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Die neue, flexible Niederdruckgießmaschine

des Fraunhofer IFAM

am Standort in Wolfsburg.

Shuttle-Ofen beim Einfahren unter

das Gießportal.

stütztem Feingießen. Seit 2015 bietet das

Fraunhofer IFAM Anlagentechnik zum

Niederdruckgießen an.

Werkstoff wechseln mit dem

Tiegel-Schnellwechsel-System

Seit Frühjahr 2021 steht nun am Standort

Wolfsburg eine neue Niederdruckgießanlage

für industrienahe, angewandte Forschung

zur Verfügung. Die Anlagentechnik

bietet eine Innovation für das Niederdruckgussgießen:

sie ermöglicht sowohl

das konventionelle Schmelzen und Vergießen

von Aluminium als auch von hochschmelzenden

Metallen wie Kupfer. Ermöglicht

wird diese Multi-Funktionalität

durch ein neuartiges „Tiegel-Schnellwechsel-System“

in Verbindung mit einer besonderen

Schmelztechnologie, die sowohl

direktes als auch indirekt induktives

Schmelzen bietet. Auf diese Weise können

sowohl konventionelle Metalle wie Aluminium,

Kupfer, Messing, Bronze, Magnesium

oder Stahl geschmolzen werden, aber

auch nicht-metallische Schmelzen wie

z.B. Salz-Mischungen können geschmolzen

und vergossen werden. Diese Technologie

ermöglicht das industrialisierbare

Herstellen hochqualitativer Salzkerne

im Niederdruckgießverfahren. Solche als

„verlorene Kerne“ bezeichneten Kerne

aus Salz stehen derzeit im Fokus der Entwicklungen

für den Einsatz im Druckgießverfahren

zur Herstellung hohl gegossener

Bauteile wie Motor- und Batteriegehäuse.

Die neue Niederdruckgießanlage bietet

eine Schmelzleistung von max. 130

kW für eine Schmelztemperatur von bis

zu 1650 °C. Das Schmelzvolumen beträgt

110 Liter und der Gießdruck bis 1,0 bar.

Die untere Aufspannfläche von 1310 x

1290 mm² kann Werkzeuge bis zu einem

Gesamtgewicht von 3500 kg aufnehmen.

Die obere Aufspannfläche von 1200 x

1200 mm² ermöglicht eine Schließkraft

von max. 60 t. Durch einen vertikal verfahrbaren

Ofenraum wird eine freie Zugänglichkeit

des Schmelz- und Warmhaltetiegels

und somit ein schneller Legierungswechsel

ermöglicht. Neben der

flexiblen Verarbeitung verschiedener

Schmelzen kann die Anlage ebenfalls sowohl

konventionelle Stahlkokillen als auch

Sand- oder Halbkokillen bedienen und

bietet derzeit somit im Bereich der gießtechnischen

Forschungslandschaft hohe

Flexibilität und Innovationspotenzial.

Breites Einsatzspektrum

für die Forschung

Das neue Anlagenkonzept ist in Zusammenarbeit

mit der Tegisa Giessereianlagen

und Industrieöfen GmbH, Köln, entstanden.

Es basiert auf einem Prototyp

dieses neuartigen Anlagenkonzeptes, der

2015 erstmalig am Fraunhofer IFAM in

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