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Journal als PDF - Verkehrsjournal

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TRANSITvERkEHRSPOLITIk IN ÖSTERREIcH<br />

Fahrverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen und<br />

technische Normen „benachteiligen“ den Straßengüter-<br />

verkehr was wiederum zu einer erhöhten Attraktivität<br />

des Schienengüterverkehrs führt.<br />

Benützungsentgelte für Straßenverkehrsanlagen, die<br />

Kraftfahrzeugsteuer und die Mineralölsteuer erhöhen<br />

die Transportkosten im Straßenverkehr spürbar und sol-<br />

len den Straßentransit auf die Schiene „zwingen“.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Brenner-, Tauern- und Phyrnroute sind die wich-<br />

tigsten alpenqueren-den Transitrouten Österreichs und<br />

alle verzeichnen ein stetig wachsendes Transportauf-<br />

kommen. Die Verhältnisse zwischen Straße und Schiene<br />

könnten hierbei aber unterschiedlicher nicht sein.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Die vom Straßenverkehr verursachten Schadstoffemis-<br />

sionen und der hohe Energieverbrauch, der <strong>als</strong> sehr<br />

störend empfunden Straßenverkehrslärm, der hohe Flä-<br />

chenverbrauch von Straßenverkehrsanlagen und die da-<br />

raus resultierende Trennwirkung wirken sich belastend<br />

auf Mensch und Umwelt aus.<br />

Der Transitverkehr im Spannungsfeld zwischen der<br />

Forderung nach freiem Warenverkehr einerseits und<br />

der Forderung der Menschen nach hoher Lebensquali-<br />

tät zählt zu den größten Problemen der österreichischen<br />

Verkehrspolitik.<br />

Allianz pro Schiene: Umweltschonend mobil: Bahn, Auto, Flugzeug, Schiff im Umweltvergleich<br />

(Mai 2008), 2008<br />

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie: Verkehr in Zahlen: Ausgabe<br />

2007, Wien, 2007<br />

Cerwenka, Peter: Ein ungeliebtes Kind und seine Wiege: Der Transitver-kehr in seiner Umwelt,<br />

in: Halbmayr, Karl / Gürtlich, Gerhard (Hrsg.): ÖVG Spezial Band 6: Transitverkehr in<br />

Österreich, Wien, 1984, S 131-13<br />

Frerich, Johannes / Müller, Gernot: Europäische Verkehrspolitik: Von den Anfängen bis<br />

zur Osterweiterung der europäischen Union, Bonn, 2004<br />

Gürtlich, Gerhard / Halbmayr, Karl (Hrsg.): ÖVG Spezial Band 6: Tran-sitverkehr in Österreich,<br />

Wien, 1984<br />

Hainitz, Helmut: Struktur und Verteilung des Schienentransitverkehrs in Österreich, in:<br />

Halbmayr, Karl / Gürtlich, Gerhard (Hrsg.): ÖVG Spezial Band 6: Transitverkehr in Österreich,<br />

Wien, 1984, S 31-38<br />

Halbmayr, Karl: Begriffliche Abgrenzung und Problemstellung, in: Halb-mayr, Karl / Gürtlich,<br />

Gerhard (Hrsg.): ÖVG Spezial Band 6: Transitverkehr in Österreich, Wien, 1984, S 1-8<br />

Halbmayr, Karl: Verkehrspolitische Folgerungen aus der Transitfunktion Österreichs, in:<br />

Halbmayr, Karl / Gürtlich, Gerhard (Hrsg.): ÖVG Spezial Band 6: Transitverkehr in Österreich,<br />

Wien, 1984, S 151-153<br />

Hensler, Sabine: Probleme des Transitverkehrs über die Brennerroute, Wien, 1992<br />

Kummer, Sebastian: Einführung in die Verkehrswirtschaft, Wien, 2006<br />

Schäfer, Erich: Umweltverträgliche Verkehrspolitik mit rechtlichen Instru-menten, Wien,<br />

2000<br />

Steininger, Gotthard Maximilian: Ziele und Vorgaben der österreichischen Verkehrspolitik<br />

in den Koalitionsabkommen der Bundesregierung: Ein Zeitvergleich 1945-2007<br />

Tiwald, Wolfgang Alexander: Verkehrsprobleme Österreichs <strong>als</strong> Folge seiner Lage an der<br />

Grenze von zwei Wirtschaftsblöcken, Wien, 1987<br />

Puwein, Wilfried: Evaluierung von Regelungen für den Gütertransitverkehr durch die Alpen,<br />

in: WIFO Monatsberichte, 2007, 7, S 597-614<br />

Watzka, Nina: Neue Instrumente der österreichischen Verkehrspolitik: Vignette und Road<br />

Pricing, Wien, 1998<br />

WKOE: Aktuelle Lkw-Transitdiskussion: Wirtschaftskammer OÖ unterbreitet 8 Forderungen<br />

(6. November 2003), 2003<br />

Wolf, Winfried: Verkehr. Umwelt. Klima, Wien, 2007<br />

http://www.asfinag.at/index.php?idtopic=31<br />

http://www.bmvit.gv.at/verkehr/gesamtverkehr/statistik/aqgv.html<br />

http://www.europainfo.at/hm_a/detail.asp?show=27<br />

http://www.sattledet.oevp.at/ooe/frames/phyrnabfr/htm<br />

http://www.statisitk.at<br />

http://www.wikipedia.org<br />

26 <strong>Verkehrsjournal</strong><br />

Dieses Bewusstsein entwickelte sich aber erst im Lau-<br />

fe der Zeit, denn bis zu den 70er Jahren wurden öko-<br />

logische Überlegungen in der Verkehrspolitik vernach-<br />

lässigt. Von 1970 bis Mitte der 80er Jahre wurde der<br />

Straßenbau besonders stark vorangetrieben und das auf<br />

der Straße transportiere Güteraufkommen explodierte<br />

regelrecht.<br />

Erst in den späten 80er Jahren begann die Politik die schon<br />

seit langem bestehenden Probleme auf den Transitrouten<br />

in Angriff zu nehmen. In den folgenden Jahren wurden<br />

Nacht- und Wochenendfahrverbote, fahr-leistungsunab-<br />

hängige Mauten und Sondermauten für besonders be-<br />

lastete Gebiete eingeführt. Der Transitvertrag, welcher<br />

den Transitverkehr zwischen Österreich und den Mit-<br />

gliedsstaaten der Europäischen Union regeln soll, sah<br />

unter anderem eine sogenannte Ökopunkteregelung vor.<br />

Jedoch blieben die erhofften Erwartungen aus.<br />

2004 wurde die fahrleistungsabhängige Maut für das<br />

hochrangige öster-reichische Straßennetz eingeführt.<br />

Mit ihr soll dem Verursacherprinzip Rechnung getragen<br />

werden. Seit kurzem diskutiert man die Einführung einer<br />

Alpentransitbörse, die das Transitverkehrsaufkommen<br />

reduzieren soll, indem Transitrechte gehandelt werden.<br />

Zur Zeit versucht die österreichische Verkehrspolitik<br />

durch den Verzicht auf den Bau neuer Alpenstraßen, Ge-<br />

schwindigkeitsbegrenzungen und Gewichtsnormen für<br />

den Schwerverkehr, Maut und mit Hilfe von zeitlichen<br />

Fahrverboten den Transitverkehr auf die Schiene zu ver-<br />

lagern. Gleichzeitig erhofft man sich vom Ausbau der<br />

Schieneninfrastruktur, der Deregulierung des Schienen-<br />

verkehrsmarktes und der Angleichung nationaler tech-<br />

nischer Normen an europäische Normen den Schienen-<br />

verkehr attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen.<br />

Das Grundproblem, das explodierende weltweite Güter-<br />

verkehrswachstum, kann dadurch aber nicht bekämpft<br />

werden und so wird auch weiterhin der Transitverkehr<br />

durch Österreich das Problemkind der nationalen Ver-<br />

kehrspolitik bleiben. Denn nur eine Vermeidung des<br />

Transportaufkommens könnte wirklich Abhilfe schaf-<br />

fen.<br />

?<br />

Foto kann leider nicht angezeigt werden.<br />

Marlene Zatl studierte an der Fachhochschule des bfi<br />

Wien den Studiengang „Logistik und Transportma-<br />

nagement“.

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