VerbandsNachrichten 2 I 2021

Editorial I VerbandsNachrichten 2/2021
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Corona-Pandemie hatte uns leider auch im vergangenen
Quartal noch weiter im Griff. Die Arbeitsbelastung der Kolleginnen
und Kollegen im Berufsstand stieg zum Teil ins Unerträgliche.
Wir haben daher gegenüber dem BMF massiv auf Verlängerungen
der Fristen für die Einreichung der Steuererklärungen
über den 28.02. hinaus wie auch der Hinterlegung der Jahresabschlüsse
von haftungsbeschränkten Gesellschaften über das
BMJV gedrängt. Erst nach Einschaltung der Finanzpolitiker des
Bundes erzielten wir Erfolge.
Natürlich ist die Frist für die Einreichung der Unterlagen für die
Finanzverwaltung, die bis zum 31.08.2021 gewährt wurde,
hilfreich. Die Mandanten benötigen aber die Unterlagen häufig
früher, sodass ein enormer Druck in den Kanzleien vorhanden
war und immer noch ist. Dieser Druck wird auch nicht nachlassen
und bis nach 2022 anhalten. Die Fristverlängerung für die Jahresabschlüsse
und Steuererklärungen 2020 bis zum 31.05.2022
wird hieran auch nichts ändern. Wichtig war und ist mir aber
noch, dass die Offenlegung- bzw. Hinterlegungsfrist ebenfalls
ohne Ordnungsgeldandrohung bis zum 31.05.2022 verlängert
wird. Einen entsprechenden Brief habe ich an die Justizministerin
Lambrecht geschickt. Die Reaktion bleibt aber abzuwarten.
Über das geplante Körperschaftsteuer-Modernisierungsgesetz
werden einige für die Praxis wichtige steuerliche Änderungen
erfolgen. So muss der Investitionsabzugsbetrag, der
2017 und 2018 gebildet wurde, erst bis Ende 2022 aufgelöst
werden, wenn keine Investitionen getätigt wurden. Dies war
eine Forderung des DStV aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Leider konnten wir uns nicht durchsetzen, was
die Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG betrifft. Durch
das neue Gesetz hat sich das BMWi aber für das Optionsmodell
entschieden. Es wird auf Antrag eine Besteuerung wie bei einer
Kapitalgesellschaft durchgeführt. Leider sieht das Optionsmodell
z.B. keine Anwendung bei GbRs vor.
Corona zwang uns, die Mitgliederversammlung 2020 nicht wie
geplant im vergangenen Herbst durchführen zu lassen. Eine Präsenzveranstaltung
war nicht durchführbar. Es standen jedoch
Wahlen zum Vorstand und eines neuen Präsidenten an. Um den
Kandidaten die Möglichkeit zu geben, sich persönlich den anwesenden
Mitgliedern vorzustellen, entschieden wir uns, diese Versammlung
am 01.06.2021 in Präsenz nachzuholen.
Meine Präsidentschaft ist mit Abschluss der Mitgliederversammlung
zu Ende gegangen. Ich habe in den letzten fast 13 Jahren
sehr gerne, mit großer Ehrfurcht, mit dem so glaube ich
notwendigen Engagement und in Verantwortung für Sie als
Mitglieder versucht, diese Aufgabe wahrzunehmen. Sie selbst
können nur beurteilen, ob ich die mit dem Amt des Präsidenten
verbundenen Erwartungen erfüllt habe und Sie sich gut vertreten
fühlen konnten. Ausdrücklich danke ich für die Unterstützung
durch Sie sowie durch den Vorstand, das Präsidium
und die Geschäftsführung einschließlich der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle. Es war mir immer eine
Ehre, als Repräsentant für den Verband und seine Mitglieder
aufzutreten.
Abschließend wünsche ich Ihnen allen und Ihren Mitarbeitern
und Mitarbeiterinnen vor allem Gesundheit sowie viel Erfolg
und Freude bei all Ihrem Tun. Darin schließe ich insbesondere
den neu gewählten Vorstand sowie meinen Nachfolger im Amt,
StB/WP Dipl.Kfm. Gero Hagemeister, ein. Ich bin sicher, dass der
Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe
auch in Zukunft würdig vertreten sein wird.
Mit freundlichen, kollegialen Grüßen
Ihr
StB/WP Harald Elster
- Präsident -
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