VerbandsNachrichten 2 I 2021
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Sonstige Berufspolitik I <strong>VerbandsNachrichten</strong> 2/<strong>2021</strong><br />
Das DATEV Corona-Barometer<br />
Deutliche Warnsignale ermittelt das DATEV Corona-Barometer,<br />
das auf der Basis einer Befragung der Mitglieder zu den<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise im Mittelstand erstellt<br />
wird. Der bereits im Dezember 2020 verzeichnete Zuwachs der<br />
– trotz staatlicher Unterstützungsleistungen – als insolvenzgefährdet<br />
eingestuften Unternehmen von drei auf vier Prozent<br />
wurde in der aktuellen Umfrage bestätigt. Ohne Einbezug der<br />
Hilfen steigt der Anteil insolvenzgefährdeter Unternehmen<br />
sogar von 16 auf 27 %.<br />
Die Ursachen sind laut Umfrageergebnissen unter anderem in<br />
Defiziten der Antragsverfahren verankert: So kritisieren 50 %<br />
der Kanzleien, dass die Voraussetzungen zur Ermittlung und<br />
Beantragung der Überbrückungshilfen nicht eindeutig definiert<br />
sind. Kritik an der aktuellen Ausgestaltung der staatlichen Hilfen<br />
üben 75 % der Kanzleien: Sie geben an, dass sich die Höhe<br />
der Hilfen an falschen Kriterien bemisst. 62 % beanstanden die<br />
nicht ausreichende Höhe der Hilfsleistungen und 57 % deren<br />
verzögerte Auszahlung.<br />
Gesamtvorstand DATEV eG<br />
Folgen der Corona-Pandemie in den Freien Berufen: Situation bleibt kritisch –<br />
Perspektiven dringender denn je benötigt<br />
Der Bundesverband Freie Berufe (BFB) präsentierte die Ergebnisse<br />
einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Freie Berufe (IFB)<br />
unter knapp 3.500 selbstständigen Freiberuflern zu den wirtschaftlichen<br />
Folgen der Corona-Pandemie in den Freien Berufen<br />
und ihre abschließende Bilanz des Corona-Jahres 2020, aber auch<br />
zu weiteren Aspekten wie der Nutzung und Bewertung von Hilfsinstrumenten;<br />
erhoben und ausgewertet zwischen Anfang Februar<br />
und Mitte März <strong>2021</strong>.<br />
„Jeder vierte Freiberufler zieht für sich eine negative Bilanz für<br />
das Corona-Jahr 2020, für drei von vier fällt sie alles in allem<br />
passabel aus. In der Konsequenz hat jeder zehnte Befragte<br />
aktuell Existenzsorgen“, so BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang<br />
Ewer zu den Ergebnissen der Umfrage. Auch die vorliegende<br />
Umfrage, so Ewer, liefere ein differenziertes Bild: Teile der Freien<br />
Berufe arbeiten weit über Anschlag, um die Folgen der Pandemie<br />
abzuwehren, demgegenüber bleibt die Lage bei anderen<br />
Freiberuflern heikel. Besonders groß ist die Herausforderung<br />
für Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen mit bis zu fünf<br />
Mitarbeitern. Überdies bewerten gerade freie Kulturberufe ihre<br />
Lage deutlich schlechter als die übrigen Freiberufler. Letztlich<br />
sind auch bei den Freien Berufen mehr Mitarbeiter ausgefallen<br />
als zuvor: Jeder Dritte verzeichnete höhere Fehlzeiten im Team.<br />
Auch der Blick auf das laufende Jahr bleibt nüchtern. Eine knappe<br />
Mehrheit erwartet eine Verbesserung ihrer Situation. Dennoch<br />
überwiegt die Skepsis über den künftigen Verlauf. Solo-Selbstständige<br />
und kleine Unternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern<br />
sind besonders pessimistisch. Davon bleibt auch das Personaltableau<br />
nicht unberührt. Erste Stellen mussten bereits abgebaut<br />
werden, weitere rund 200.000 Stellen sind bedroht.<br />
Die Ausnahmesituation dauert nun seit mehr als einem Jahr an.<br />
Freiberufler sind typischerweise innovativ. Sie passen ihr Leistungsangebot<br />
flexibel an die sich verändernden Gegebenheiten an, wo<br />
es nur möglich ist. Überdies hat ein gewisser Gewöhnungseffekt<br />
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