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536 | gt!nfo Mai 2021

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Kultur

Veras gute Seiten

Auf frischer Tat ertappt: Ob Serientäter, Trickbetrüger, Ersttäterinnen, ihre aktuellen

Coups bergen Verbrechen zwischen Kunst und Politik, amerikanischem Niemandsland

und britischem Altersheim und sorgen so für nervenaufreibende Lektüre.

Johannes Groschupf – Berlin Heat

Es ist heiß in Berlin, die Luft flirrt, die

Menschen sind auf den Straßen, es

wird gefeiert. Sehr zur Freude von

Franz Lohoff, „Vermittler exklusiver

Erlebnisse“ für gut betuchte Feiernde.

Für ihn ist kein Wunsch zu abwegig,

kein Club zu privat – er ist der Mann

für die besonderen Momente. Atemlos

hetzt Tom durch Berlin, immer

auch auf der verzweifelten Suche

nach Geld, um seine Wettschulden

zu begleichen. In seiner Not wird er

zum Mittäter in einer Entführung von

ungeahnter politischer Reichweite,

stehen doch die Bundestagswahlen

kurz bevor. Von Verschwörungstheorien,

dem politischen Rechtsruck bis

hin zur postpandemischen Lebensfreude,

fächert der Deutsche Krimipreisträger

Groschupf ein flirrendes

Spektrum aktueller Themen auf, die

sich in Berlin zu entladen drohen.

Suhrkamp

256 Seiten | 14,95 Euro

Bernhard Jaumann –

Caravaggios Schatten

Das Wiedersehen zwischen Kunstdetektiv

Rupert von Schleewitz und

einem ehemaligen Schulfreund wird

für beide unvergesslich. In der Potsdamer

Gemäldegalerie auf Schloss

Sanssouci zieht der unauffällige

Verwaltungsangestellte Alban ein

Messer und zerstört den „ungläubigen

Thomas“ – ein Meisterwerk Caravaggios.

Doch damit nicht genug,

auf dem Weg zum Restaurator wird

das Gemälde entführt. Das Attentat

als Mittel zum Zweck für großangelegtes

Artnapping? Ein undurchsichtiges

Spiel, dessen Schlüssel in der

gemeinsamen, bisher verdrängten

Internatszeit zu liegen scheint. Bei

Caravaggio, über den und dessen

Kunst man in dem Roman einiges erfährt,

prallt das Grelle, das Dramatische

stets auf ein im Dunkel verborgenes

Geheimnis. Bernhard Jaumann

beweist, dass die packendsten Krimis

doch immer wieder die Kunstwelt

schreibt, so auch dieser über Licht

und Schatten, Wunden und Heilung,

Zweifel und sinnliche Gewissheit.

Galiani Berlin

304 Seiten | 15 Euro

Richard Osman –

Der Donnerstagsmordclub

In einer luxuriösen Seniorenresidenz

in Kent erwartet man vieles – Boule,

Tea Time oder Brettspiele, vermutlich

allerdings nicht den „Donnerstagsmordclub“.

Getarnt als „Diskussionsveranstaltung

zur japanischen Oper“,

treffen sich Joyce, Elizabeth, Ron und

Ibrahim hier wöchentlich um cold

cases zu lösen. Als vor ihren Augen

ein Bauunternehmer mit Hang zu

zwielichtigen Geschäften tot aufgefunden

wird, ist klar, ihre Expertise

als ehemaligen Geheimagentin,

Gewerkschaftsführer, Krankenschwester

und einem Psychiater ist

gefragt. Spekulationen mit Bauland

und Korruption als seriöser Rahmen,

skurrile Figuren und best british humour

– Agatha Christie scheint durch

jede Seite.

List | aus dem Englischen von

Sabine Roth

458 Seiten | 15,99 Euro

66

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