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FPÖ: Die Nagelprobe für die "Empörten"

Freiheitliche bringen Antrag zu Abschiebungsoffensive von Asylstraftätern ein

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Bei ihren letzten Auftritten<br />

im Ibiza-Untersuchungsausschuss<br />

haben Bundeskanzler<br />

Sebastian Kurz und Finanzminister<br />

Gernot Blümel wieder eines bewiesen:<br />

Sie sind eine Schande <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />

Republik.<br />

Kurz wird seit Mai von der Wirtschafts-<br />

und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

der Falschaussage bei<br />

seiner letzten Befragung<br />

beschuldigt,<br />

wo er Telefonate<br />

und Chats rund um<br />

<strong>die</strong> Bestellung des<br />

türkisen „Familienmitglieds“<br />

Thomas<br />

Schmid zum ÖBAG-<br />

Chef in Abrede stellte, obwohl derartiges<br />

mittlerweile schwarz auf<br />

weiß vorliegt.<br />

Mit seiner Verhöhnung des Untersuchungsausschusses<br />

und damit<br />

des Parlaments durch Filibuster-Orgien<br />

setzte er dem jetzt noch<br />

eins drauf. Mit aufgelegten Fragen<br />

machten ihm <strong>die</strong> ÖVP-Abgeordneten<br />

rund um Andreas Hanger auch<br />

noch <strong>die</strong> Mauer, wodurch <strong>die</strong> Opposition<br />

um ihr Verfassungsrecht<br />

der Befragung gebracht wurde.<br />

Kurz‘ Polit-Intimus, Finanzminister<br />

Gernot Blümel, steht ihm in<br />

nichts nach, wenn es darum geht,<br />

<strong>die</strong> Aufklärungsarbeit des U-Ausschusses<br />

zu behindern.<br />

Er ist <strong>die</strong> Verkörperung des<br />

„schwarzen Fadens“ innerhalb der<br />

ÖVP und der Inbegriff <strong>für</strong> Rechtsbeugung.<br />

Wegen seiner Weigerung,<br />

dem Parlament geforderte Akten zu<br />

liefern, musste der Verfassungsgerichtshof<br />

erstmals in der Zweiten<br />

Republik ein Exekutionsersuchen<br />

gegen ihn als amtierendes Regierungsmitglied<br />

beim Bundespräsidenten<br />

stellen.<br />

Der Ex-Grünen-Chef Alexander<br />

Van der Bellen machte<br />

sich sodann zum Beitragstäter,<br />

indem er zuerst <strong>die</strong> Exekution<br />

nicht umsetzte und stattdessen mit<br />

Blümel „das Gespräch suchte“.<br />

Foto: NFZ<br />

Türkise Nabelschau<br />

der Verachtung des<br />

Parlamentarismus<br />

Foto: NFZ<br />

Der freiheitliche Fraktionsvorsitzende<br />

Christian Hafenecker über <strong>die</strong> letzten<br />

Auftritte von Kurz & Blümel im<br />

Ibiza-Untersuchungsausschuss<br />

„All das zeigt, dass Kurz und Blümel – wie<br />

<strong>die</strong> gesamte türkise ÖVP – ein zutiefst<br />

gestörtes Verhältnis zum Parlamentarismus<br />

und zur Rechtsstaatlichkeit haben.“<br />

<strong>Die</strong> Akten, <strong>die</strong> dann aus dem<br />

Finanzministerium geliefert wurden,<br />

waren entweder unvollständig<br />

oder mit derartig hohen Geheimhaltungsstufen<br />

versehen, dass der<br />

U-Ausschuss damit gar nicht arbeiten<br />

konnte.<br />

Im Zuge seiner drei Befragungen<br />

durch den Ausschuss hat Blümel,<br />

der als Beschuldigter wegen<br />

Bestechlichkeit geführt wird<br />

und bei dem eine Hausdurchsuchung<br />

stattgefunden hatte, jedoch<br />

eine bemerkenswerte Evolution<br />

durchgemacht: Konnte er sich<br />

bei seinem ersten Auftritt 86 Mal<br />

nicht erinnern, überwogen zuletzt<br />

<strong>die</strong> Entschlagungsgründe <strong>für</strong> das<br />

Nicht-Beantworten von Fragen der<br />

Abgeordneten.<br />

In jedem anderen demokratischen<br />

Staat westlichen Zuschnitts<br />

wäre ein Minister, der in derart viele<br />

Skandale verwickelt ist und auch<br />

noch aktiv das Parlament behindert,<br />

schon längst Geschichte.<br />

All das zeigt, dass Kurz und Blümel<br />

– sowie <strong>die</strong> gesamte türkise<br />

ÖVP – ein zutiefst gestörtes Verhältnis<br />

zum Parlamentarismus und<br />

zur Rechtsstaatlichkeit haben.<br />

Während Kanzler Kurz bereits<br />

im Umgang mit den<br />

Covid-Maßnahmen gezeigt<br />

hat, dass er den Nationalrat<br />

als gewählte<br />

Volksvertretung<br />

nur beiläufig<br />

befassen<br />

will und sie lieber<br />

seiner Realpolitik<br />

aus<br />

dem Bundeskanzleramt<br />

unterwirft, pfeift sein<br />

Finanzminister Blümel auf den<br />

Verfassungsgerichtshof und auf<br />

seine Pflichten, <strong>die</strong> er als Mitglied<br />

der Bundesregierung gegenüber<br />

dem Parlament hat.<br />

Mit seiner parteiischen, ganz<br />

auf <strong>die</strong> Vertuschungsinteressen<br />

der ÖVP getrimmten Vorsitzführung<br />

leistet Nationalratspräsident<br />

Wolfgang Sobotka Beihilfe zu <strong>die</strong>ser<br />

Obstruktionstaktik von Regierungsseite,<br />

was angesichts seines<br />

Amtes als Präsident des Nationalrates<br />

skandalös ist.<br />

Es sind daher nicht<br />

nur <strong>die</strong> „schwarzen<br />

Netzwerke“, <strong>die</strong> sich<br />

durch zentrale Institutionen<br />

des Staates<br />

ausgehend vom Finanz-,<br />

Justiz- und Innenministerium<br />

ziehen,<br />

sondern auch <strong>die</strong><br />

zur Schau gestellte<br />

Verachtung des Parlamentarismus,<br />

<strong>die</strong><br />

den Kurs der Kurz-<br />

ÖVP in Richtung eines<br />

„Ständestaates<br />

2.0“ belegt.<br />

Als Freiheitliche<br />

werden wir dagegen<br />

entschiedenen Widerstand<br />

leisten!<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Statt vermeintlicher <strong>FPÖ</strong>-Skandale st<br />

Ibiza-Auss<br />

Der „Ibiza“-Untersuchung<br />

Als im Mai 2019 das sogenannte<br />

„Ibiza-Video“ veröffentlicht<br />

wurde, erschütterte ein<br />

Politbeben <strong>die</strong> Republik. Von allen<br />

Seiten strömten <strong>die</strong> Wohlmeinungen<br />

und <strong>die</strong> Warnungen, dass<br />

man doch jetzt nicht zur Tagesordnung<br />

übergehen dürfe. „So<br />

sind wir nicht, so ist Österreich<br />

nicht!“, tönte Bundespräsident<br />

Alexander Van der Bellen. Doch<br />

der im Juni 2020 startende Ibiza-Untersuchungsausschuss<br />

legte<br />

ein Sittenbild <strong>die</strong>ser Republik<br />

offen, das <strong>die</strong> beiden involvierten<br />

<strong>FPÖ</strong>-Politiker nicht einmal in ihren<br />

kühnsten Träumen auszumalen<br />

wagten. Und eines kann man<br />

jetzt schon vorweg sagen: <strong>Die</strong><br />

ÖVP ist genau so, Herr Van der<br />

Bellen!<br />

Als <strong>die</strong> ersten Befragungen im<br />

Juni 2020 starteten, war klar, in<br />

welche Richtung <strong>die</strong>ser U-Ausschuss<br />

gehen soll. War es durch<br />

das Video und <strong>die</strong> darauffolgende<br />

Nabelschau nicht gelungen,<br />

<strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> zu zerstören, so wollte<br />

man – zumindest von Seiten der<br />

schwarz-grünen Regierungsmehrheit<br />

– den Freiheitlichen den finalen<br />

Todesstoß versetzen. Da ging es<br />

um einen möglichen „Deal“ bei der

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