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DorfStadt 11-2021

Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.

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8 • DorfStadt-Zeitung 11/2021 • 05.08.2021

Im Gespräch

Thüringer mit Herzblut

Stefan Brommer baut trotz Behinderungen durch die Pandemie sein Unternehmen auf | Markus Krohn

Vom Flugzeugbauer zum

Würstchenverkäufer: So

lau tet die Kurzfassung der

Geschichte von myThürin ger.

Die Marke entstand 2015

als Hobby im Nebenberuf.

Mittlerweile lebt nicht nur die

Inhaber-Familie der Elbvororte

von den leckeren Thüringer-

Würstchen.

Als Stefan Brommer mit seiner

Familie des Berufs wegen nach

Iserbrook zog, war die Heimat

so fern, dass er zumindest die

Würstchen zum Grillen aus seiner

Heimat „importierte“. Und

zwar die besten, die er finden

konnte. Noch heute ist er überzeugt

davon. Und es stimmt: Es

gibt wohl keine Thüringer, die

geschmacklich ausgewogener,

qualitativ höher, handwerklich

besser oder regionaler

her gestellt wäre. „Ohne

Konservierungsstoffe und

mit ausgesuchten Zutaten

aus Thüringen“. Darauf

legt Brommer größten

Wert. Deshalb ist seine

Thü ringer Wurst auch

etwas teurer als andere.

Aber es lohnt sich: Wer seinen

Gästen beim Grillen

Brommers myThüringer

ser viert, bekommt regelmäßig

großes Lob, und die

Wurst gelingt immer. So ist

es auch in zahlreichen Re -

zen sionen auf Google zu lesen.

Inzwischen verkauft Brommer

seine Würstchen nicht mehr

aus seiner damals zum Kühl -

haus umgebauten Garage, sondern

im Einzelhandel zum Bei -

spiel über EDEKA-Märkte (Ris-

sen), Fein kost Ahrend (Blan ke -

nese), den Hamburger Hofladen

(Nienstedten) oder über die beiden

Foodtrucks, mit denen er

seit einem Jahr in Blankenese

auf dem Wochenmarkt und vor

Feinkost Ahrend präsent ist

und seine Kunden vor Ort mit

frisch gegrillter Thüringer im

Brötchen oder als „Currywurst

mit Fritten“ verwöhnt.

Die Foodtrucks ließ der 41-

Jährige Inhaber nach eigenem

Entwurf 2019 entwickeln und

bauen. Die Idee dabei war, ei -

nen unvergleichlichen Auftritt

für Festivals, Straßenfeste und

private oder geschäftliche Ver -

anstaltungen zu kreieren, der

Lust auf hochwertige Würst -

chen macht. „Die Pandemie hat

ISERBROOK

uns einen Strich durch die

Rech nung gemacht“, kommentiert

Brommer, den der Mut

aber bis heute nicht verlassen

hat. Der erste Foodtruck wurde

im März 2020 ausgeliefert,

während des ersten Corona-

Lockdowns. Der Einsatz war

unmöglich, die bereits geplanten

Einsätze auf Veranstal tun -

gen im letzten Sommer wurden

abgesagt. Ersatz-Standflächen

vor verschiedenen Lebensmit -

tel märkten erwiesen sich als zu

aufwändig, weil parallel die

Maskenpflicht eingeführt wur -

de und ein Verzehr im Öf fent -

lichen Raum damit versagt war.

Dabei hatte Brommer 2019

nach der Einführung seiner

Thüringer-Würste im Einzel -

handel große Pläne für den

Ausbau seines Geschäftes und

seinen Ausstieg bei Airbus…

um die nicht zu gefährden, und

weil „ich myThüringer mit

Herzblut mache“, kündigte er

tatsächlich seinen Job als

Industriemeister in der Produk -

tion für den A320 in Finken -

werder und kümmert sich seitdem

nur noch um sein Projekt.

Von morgens bis abends organisiert

er den Vertrieb, liefert

Würstchen an die Einzel han -

dels partner, fährt die Food -

trucks vom oder zum Markt -

platz in Blankenese, versendet

die bestellten Würste und

schreibt Rechnungen. Ganz

schöner Aufwand und ein ho -

hes Risiko, bei einem „Ar beit -

geber zu kündigen, bei dem

sonst niemand kündigt“. Seinen

Schritt zum Jahreswechsel

begründet Brommer mit der

Tatsache, dass auch bei Airbus

zum Jahresende 2020 keine

einfache Zeit war und dass „ich

mehr Zeit für das Wachstum

meines Unternehmens und für

meine Familie habe“. Gerade

wurde sein Sohn eingeschult.

Da wollte er dabei sein – und

sein Unternehmen trotzdem

weiter entwickeln.

Stefan Brommer vor seinem Foodtruck

auf dem Wochenmarkt. Die Currysauce

und myThüringer-Würstchen sind köstlich.

Fotos: privat

Seit einem Jahr nimmt myThü -

ringer auch über seinen Online -

shop Bestellungen entgegen.

Die tiefgefrorenen Würste verlassen

in umweltfreundlichen

Kühl-Transportboxen das Lager

im Handwerkerhof Wedel und

gelangen zu Kun den überall in

Deutschland. Auch sein Ange -

bot will Brom mer weiter entwickeln:

So bietet er seit geraumer

Zeit eine eigene Curry -

sauce an, die eine Unterneh -

merin aus Mecklen burg-Vor -

pommern exklusiv für ihn

kocht. Und gerade entwickelt er

einen eigenen Kar tof felsalat.

Nebenbei sucht er neue Stand -

plätze für den Food truck vom

Wochenmarkt, weitere Mitar -

bei ter und neue Ideen für

Events. Ob Brommer und seiner

Familie da noch Zeit für eine

eigene Grillwurst bleibt? „Na

klar – am Wochenende wird

gegrillt!“

www.mythueringer.de

Dreierpack für Nelly und Norbert

Erneuter Zuchterfolg im Wildgehege Klövensteen: Drei Nerze wachsen im Wildgehege auf | Konrad Matzen

Das Wildgehege Klöven -

steen darf sich wieder über

Nachwuchs freuen: Die beiden

Nerze Nelly und Nor -

bert sind ihrem Auftrag zur

Arterhaltung erfolgreich nachgekommen.

Gleich drei niedliche

Jungtiere wachsen nun gut

behütet in Rissen auf und ah -

nen noch nichts von ihrer zu -

künftigen wichtigen Rolle in -

nerhalb des europaweiten Art -

er haltungsprogramms.

Im Wildgehege hätte man sich

über männlichen Nachwuchs

natürlich genauso gefreut –

doch sind alle drei Nerzkinder

Mädchen. Einen dreifachen

Erfolg bedeutet dies für das

europaweite Zuchtprogramm,

an welchem sich der Altonaer

RISSEN

Wildpark seit Jahren beteiligt:

Hier werden stets mehr weibliche

als männliche Tiere be nö tigt.

Der Europäische Nerz gehört

zur Familie der Marder und galt

lange Zeit als ausgestorben.

Alle im Wildgehege geborenen

Jungtiere werden über das Eu -

ro päische Erhaltungszucht pro -

gramm entweder als Zuchttiere

in andere Einrichtungen vermittelt

oder gehen direkt in das

Auswilderungsprogramm: So

sind Kinder von Nelly, Norbert

und anderen Altonaer Nerzen

schon im Saarland, am Stein -

Foto: Bezirksamt Altona

hu der Meer, aber auch in Finn -

land, Estland und Tschechien in

die Natur entlassen worden.

Eines Tages werden die drei

Schwestern dieselbe Reise

antreten. Doch noch sind sie

vollauf damit beschäftigt, im

Wildgehege ihre Mutter Nelly

auf Trab zu halten. So hat Nelly

reichlich damit zu tun, die drei

hungrigen Mäuler mit dem von

den Tierpflegerinnen vorbereiteten

Futter zu versorgen. Noch

halten sich die Kleinen meist in

ihrer Wurfkiste auf, unternehmen

aber schon die ersten Er -

kun dungstouren in der Anlage.

Mit etwas Glück werden Besu -

cher in den kommenden Tagen

ei nen ersten Blick auf den

Nachwuchs werfen können.

AH

Moin, liebe Leser,

bei vielen Kapitänen gilt der

Lotsenberuf als begehrter Job

für die Zeit nach der Großen

Fahrt. Statt 24 Stunden See -

dienst an sieben Tagen der

Woche lockt ein geregelter

Arbeitstag im Heimathafen.

Doch seit einigen Jahren haben

die revierkundigen „pilots“, wie

Lotsen international heißen, ein

Nachwuchsproblem. Ursache

für den Mangel: Es gibt immer

weniger Schiffe unter deutscher

Flagge und immer seltener

deutsche Schiffsführer. Damit

wird auch das Deutsche Patent

zur großen Fahrt als Voraus -

setzung für die Aufgabe zur

Rarität. Nun hat eine Änderung

des Seelotsgesetzes den Berufs -

zugang erleichtert und eine

gezielte Kampagne wirbt für die

Ausbildung zur Seelotsin oder

zum Seelotsen. Also, Interes -

sen ten vor - auch Landratten! -

Und damit zu den aktuellen

Meldungen:

Reges Treiben

im Kielkanal

Brunsbüttel/Kiel - Die Schiff -

fahrt durch den Nord-Ostsee-

Kanal hat sich vom flauen

Coronajahr 2020 erholt. Allein

im ersten Halbjahr wurden fast

42 Millionen Tonnen Ladung

auf der künstlichen Wasser -

straße befördert. Laut der Ka -

nal direktion ist das ein Zu -

wachs um 14,5 Prozent im

Vergleich zum Vorjahres zeit -

raum. Im bisherigen Höchster -

folgsjahr 2008 waren auf dem

100 km langen „Kielkanal“

(intern. Bezeichnung) 105

Millionen Tonnen Ladung

befördert worden – vielleicht

wird das übertroffen? Auch die

Zahl der durchfahrenden Schif -

fe ist gestiegen: Um 8,8 Prozent

auf nun 13.429 (zuvor 25.247).

Hapag-Lloyd im

Erfolgsrausch

Hamburg – Auch Deutschlands

größte Reederei Hapag-Lloyd

profitiert vom Welthandels -

boom. Der Gewinnsprung im

ersten Halbjahr 2021 sprang

beim operativen Ergebnis vor

Zinsen und Steuern (EBIT) auf

I, Hamburg!

Neues aus der Schifffahrt | Wolf Achim Wiegand

DorfStadt-Redakteur Wolf-Achim Wiegand

Foto: Küster

rund 2,9 Mrd. Euro. Das Vor -

jahr war mit etwa 0,5 Mrd.

Euro ausgesprochen mau gewesen.

Nun hat der Vorstand die

Prognose für das Gesamtjahr

hochgeschraubt: Das EBIT des

240-Schiffe-Konzerns werde

nun bis zu 9,5 Milliarden Dollar

erwartet. Grund: Die Preise für

Containertransporte auf See

(Frachtraten) sind explosionsartig

hochgeschnellt.

Besserer Draht

auf See geplant

Bremen – Wie an Land, so auf

See: Mit digitalisiertem Mobil -

funk ist es in einigen Ecken der

deutschen Küste nicht weit her.

Das soll sich bessern, geloben

die Bundesländer Niedersach -

sen und Bremen. Eine Mach -

barkeits- und Kostenstudie soll

nun zeigen, ob und wie moderne

Kommunikation in der Deut -

schen Bucht hergestellt werden

kann. Das Seegebiet ist bisher

mobilfunkmäßig unterversorgt,

Schnellstes Schiff der Deutschen Bucht: „Halunder Jet“ Foto: Wiegand

was die Digitalisierung der

kommerziellen Schifffahrt be -

hindert. Aber auch die Freizeitund

Sportschifffahrt werde

vom Ausbau profitieren, heißt

es in Bremen und Hannover.

Katamaran mit

neuem Käpt’n

Cuxhaven - Der „Halunder Jet“,

der Helgoland mit Cuxhaven

und Hamburg verbindet, hat

einen neuen Schiffsführer be -

kommen. Seit Ende Juli ist der

31jährige Ostfriese Heiner

Eilers Herr auf dem schnellen

Schiff, das 680 Passagiere zum

Roten Nordseefelsen bringen

kann. Da er die Lotsenbefreiung

bekommen hat können Eilers

und seine 20köpfige Crew je -

derzeit allein auf den Nordsee -

wellen reiten. Der Mann kennt

sein Schiff bestens, gehörte er

doch schon länger zur 20-köpfigen

Crew des 56 Meter langen

und 36 Knoten schnellen Kata -

marans der Förde Reederei

Seetouristik (FRS). Der studierte

Nautiker löst sich alle 14 Tage

mit dem altgedienten Käpt’n

Boris Dahlke ab.

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