Taxi Times DACH - 2. Quartal 2021
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E-TAXIS<br />
NEWSTICKER<br />
WO IST MERCEDES?<br />
Der ID.4 zählt aktuell zu den am häufigsten verkauften E-<strong>Taxi</strong>s in<br />
Deutschland.<br />
VW UNOFFICIAL<br />
Über 70 VW ID.4 werden in Hamburg als E-<strong>Taxi</strong> das Straßenbild<br />
bestimmen. Möglich ist das, weil Volkswagen Automobile Hamburg<br />
gemeinsam mit der Funkanlagen-Elektronik Heinz Reuss GmbH<br />
kooperiert. Ab Werk wird kein <strong>Taxi</strong>paket angeboten. Die ersten beiden<br />
ID.4-<strong>Taxi</strong>s sind allerdings nicht in der Hansestadt geblieben,<br />
sondern fahren jetzt in Gifhorn bei <strong>Taxi</strong> Hoffmann.<br />
Mittlerweile bieten auch andere Funkwerkstätten, wie beispielsweise<br />
Jürgen Weberpals in Köln, die Umrüstung des Stromers an.<br />
Der ID.4 ist mit zwei Batteriepaketen erhältlich. Mit 52 kWh Netto-<br />
Energieinhalt und maximal 170 PS fährt er mit einer Ladung bis zu<br />
346 Kilometer weit. Ordert man den ID.4 mit dem 77-kWh-Akkupaket,<br />
dann treibt ein 204-PS-E-Motor die Hinterräder an. Diese Kombination<br />
ist für maximal 522 Kilometer gut. Hamburger Unternehmer, die<br />
bereits Anfang Juli ihre ersten Schichten absolvierten, berichten von<br />
einem Verbrauch von 15 kw/h pro einhundert Kilometer. sg<br />
Als ehemaliger <strong>Taxi</strong>-Klassenprimus macht<br />
sich Mercedes-Benz gerade in der Öffentlichkeit<br />
rar. Die Produkte in Hellelfenbein<br />
werden nicht aktiv beworben und das,<br />
obwohl sich mit dem Hamburger „Projekt<br />
Zukunftstaxi“ ein toller medialer Effekt<br />
bewirken ließe. Wie sich die Mercedes-<br />
Presseabteilung gegenüber einem <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
äußerte, wird derzeit eine<br />
Strategie entwickelt, die darüber entscheidet,<br />
wie der Konzern sich zukünftig in der<br />
Branche positionieren will.<br />
Bei der Ausstattung mit werkseitigen<br />
<strong>Taxi</strong>paketen hingegen scheint die Strategie<br />
bereits klar zu sein: mehr E-Fahrzeuge<br />
und weniger Limousinen, was sich mit der<br />
<strong>Taxi</strong>-Absage für S-Klasse und EQS erklären<br />
lässt. Trotzdem sind praxistaugliche <strong>Taxi</strong>-<br />
Produkte, auch vollelektrische, verfügbar,<br />
lediglich, so scheint es, fehlt noch die Entscheidung,<br />
ob man sich in Zukunft weiterhin<br />
als Partner des <strong>Taxi</strong>gewerbes verstehen<br />
will. <br />
sg<br />
FOTO: Funkservice Reuss, Julia Schneider<br />
DAS RIDE-HAILING-AUTO<br />
Das britische Start-up Arrival – bis jetzt im E-Bus- und Lieferwagen-<br />
Bereich tätig – bündelt seine Kräfte mit Uber. Beide wollen Autos<br />
entwickeln, die speziell auf den Einsatz im Ride-Hailing (Mietwagenmarkt)<br />
ausgelegt sind. Das Arrival-Car soll im dritten <strong>Quartal</strong> 2023 in<br />
die Produktion gehen. Arrival und Uber untersuchen eine „strategische<br />
Beziehung in Schlüsselmärkten, einschließlich Großbritannien<br />
und der EU“. Produziert werden sollen die Fahrzeuge voraussichtlich<br />
in Großbritannien.<br />
In dem Modell werden leicht zu reinigende Materialien eingesetzt.<br />
Ein umklappbarer Beifahrersitz (für mehr Gepäckraum) ist ebenso<br />
angedacht wie ein Panoramadach. Tom Elvidge, Arrivals Senior Vice<br />
President für Mobilität, sagt: „Wir glauben, dass wir das Fahrerlebnis<br />
für die Fahrer verbessern können, denn wir starten mit einem<br />
leeren Blatt Papier.“ Das Arrival Car soll aber nicht ausschließlich<br />
Uber-Fahrern vorbehalten sein – auch andere Verbraucher sollen das<br />
Auto kaufen können.<br />
Die Kooperation mit Uber spricht auch dafür, dass gegebenenfalls<br />
auch eine direkte Kommunikation zwischen App und Fahrzeug<br />
möglich sein wird. Uber könnte das nutzen, um beispielsweise automatisiert<br />
Fahrgäste in Autos mit ausreichender Batterieleistung zu<br />
buchen. Arrival wird von Investoren wie BlackRock, Hyundai und<br />
Kia unterstützt. Letztere kooperieren bereits mit Uber. wf<br />
Der Mercedes EQV kann sehr flexibel<br />
konfiguriert werden.<br />
SPEZIALREIFEN<br />
FÜRS E-TAXI<br />
In der Regel sind die E-Fahrzeuge bereits<br />
ab Werk mit speziellen Pneus ausgestattet.<br />
Bis auf eine Kennung mit dem Buchstaben<br />
E oder den Hinweis Elect ist kein Unterschied<br />
zu herkömmlichen Reifen erkennbar.<br />
Der liegt im Detail, denn die E-Reifen<br />
sollen im Vergleich zu herkömmlichen Reifen<br />
für bis zu acht Prozent mehr Reichweite<br />
verantwortlich sein. Deshalb empfehlen die<br />
Reifenexperten vom TÜV Süd auch, beim<br />
Neukauf auf entsprechende Ausführungen<br />
zurückzugreifen. Vorgeschrieben ist<br />
das allerdings nicht. Solange die Reifendimensionen<br />
denen im Fahrzeugschein entsprechen,<br />
ist die Verkehrssicherheit nicht<br />
eingeschränkt. <br />
sg<br />
TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />
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