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Lykische Grabarchitektur Vom Holz zum Stein ?

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monumentalen Gräber, die sich in die drei Gruppen Grabbauten in lykischen Formen,<br />

Grabbauten in griechischen Formen und Grabbauten mit Sarkophagdach unterteilen.<br />

Neben den freistehende Grabbauten wurden auch einige Felsgräber mit besonderem<br />

Bezug zur konstruktiven Bedeutung untersucht. Zur Einbindung der Gräber von<br />

Limyra in den lykischen Kontext wurden darüberhinaus alle bekannten freistehenden<br />

Grabmale Lykiens zusammengestellt 5 und – insbesondere bei abweichenden und<br />

ergänzenden Beobachtungen zur Baukonstruktion der Grabbauten in Limyra -<br />

auszugsweise im Text behandelt.<br />

Bei den hier vorliegenden Bauaufnahmen und vertiefenden Studien der<br />

freistehenden Grabmale in Limyra lag der Schwerpunkt der Fragestellung auf den<br />

Aussagen, die diese Grabbauten zur Konstruktion eventueller Ursprungsbauten in<br />

<strong>Holz</strong> zuließen. In Ergänzung zu dem von Kuban geplanten Katalog aller Grabbauten<br />

in Limyra sollen diejenigen Aspekte vertieft behandeln, die zur Entwicklung der<br />

vermuteten hölzernen Ursprungskonstruktion beitragen. Dem im Bauprozeß<br />

beheimateten und daher eher praktisch veranlagten Architekten ist der Zugang zur<br />

„Altertumskunde, von der jedermann überzeugt ist, daß sie eine der trockensten und<br />

langweiligsten Wissenschaften sei“ 6 jedoch nicht immer leicht.<br />

Entwicklung einer <strong>Holz</strong>bauweise - eine autochthone <strong>Holz</strong>architektur<br />

In der Beschreibung des Befundes freistehender Grabanlagen Limyras und Lykiens<br />

ergänzt und vertieft die vorliegende Arbeit bisherige Untersuchungen mit eher<br />

archäologischem Schwerpunkt. In ihrem baukonstruktiven Teil geht sie - wenn auch<br />

hypothetisch – darüber hinaus. Der Bestand wird unter Einführung einheitlicher<br />

Begriffe, 7 die bereits die konstruktive Genese der Grabbauten vorraussetzen,<br />

beschrieben, als <strong>Holz</strong>bau interpretiert und in einem weiteren Schritt konkret baulich<br />

umgesetzt. Das fachübergreifende Zusammenspiel der Disziplinen Architektur und<br />

Archäologie sowie die konstruktive Annäherung verspricht einen neuen<br />

Lösungsansatz.<br />

Erste Ideen zur baulichen Umsetzung lykischer <strong>Grabarchitektur</strong> in <strong>Holz</strong> wurden Ende<br />

der siebziger Jahre durch H. Pfaff und K. Schulz 8 entwickelt. Schulz versuchte<br />

damals auch erstmals, mit diesem Konstruktionsprinzip baulich zu experimentieren. 9<br />

In den Jahren 1995-1998 wurden Ergebnisse dieser Studien in Zeichnung, Modell<br />

und schließlich in Versuchsbauten weitergeführt, wofür die Grabungsleitung für das<br />

Projekt als Auftragsarbeit entsprechende Mittel zur Verfügung stellte: Mit fachlicher<br />

Unterstützung durch J. Borchhardt und K. Schulz hatte ich bei längeren Aufenthalten<br />

in Limyra Gelegenheit, ein Konzept für die bauliche Umsetzung der vorhandenen<br />

5<br />

Die lykienweite Zusammenstellung der freistehenden Grabbauten soll im Rahmen dieser Arbeit nicht<br />

überbewertet werden; daher sind die Gräber nur knapp mit dem Schwerpunkt auf Kubatur,<br />

Konstruktion, Dachausbildung und Bedeutung für die Rekonstruktionstheorie beschrieben. Zur<br />

Übersichtlichkeit sind sie darüberhinaus in einer tabellarischen Übersicht, nach den drei Gruppen<br />

Grabbauten in lykischen Formen, Grabbauten in griechischen Formen und Sarkophage geordnet und<br />

systematisiert.<br />

6<br />

A. Ceram, Götter, Gräber und Gelehrte (1949) 13<br />

7<br />

Siehe Kapitel 2 „Die Nekropolen“<br />

8<br />

K. Schulz, Bauten für den Tod. Die Nekropolen von Limyra in Borchhardt , GHH, 59-64<br />

9<br />

Errichtung einer Pergola und zweier Brücken, letztere unter der Mithilfe von A. Ardicoglu 1979 und<br />

1982/83<br />

3

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