Lykische Grabarchitektur Vom Holz zum Stein ?
Lykische Grabarchitektur Vom Holz zum Stein ?
Lykische Grabarchitektur Vom Holz zum Stein ?
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Plan 3 Bestand Grab CH V / 88 LM 2000<br />
Plan 4 Rekonstruktion Grab CH V / 88 LM 2000<br />
Abbildung 31 Photos Grab CH V / 88<br />
Bauzustand<br />
Die in situ erhaltenen Bauteile sind bis auf wenige Ergänzungen an den Außenseiten<br />
und bis auf die beiden an der Westseite neben dem Grab liegenden, großen<br />
Baublöcke, die aus ihrer Ursprungslage gefallen, aber eindeutig zuzuordnen sind,<br />
aus dem gewachsenen Fels gehauen. Die über der Vorhalle fehlenden<br />
Dachelemente sind nur teilweise vor dem Grab auffindbar. Die für die Rekonstruktion<br />
wesentlichen Baublöcke wurden vermessen und gezeichnet 160 . Der monolithisch<br />
bearbeitete Grabkörper hat – abgesehen vom Heroon des Perikle - das größte<br />
Bauvolumen seiner Art in Limyra.<br />
Der Innenraum und das Haupthaus des Grabes sind relativ gut erhalten. Durch vom<br />
Hang abrollende Felsblöcke wurden jedoch Teile des westlichen Daches und vor<br />
allem die Vorhalle stark zerstört. Durch Grabung und Bauaufnahme konnten jedoch<br />
alle Bauteile im wesentlichen rekonstruiert werden.<br />
Baukörper: Hauptraum und Vorhalle<br />
Der annähernd quadratische Hauptraum wird durch eine Vorhalle von seiner halben<br />
Größe im Grundriss ergänzt, sodaß sich ein Seitenverhältnis im Grundriss von 2 zu 3<br />
(Breite zu Länge) 161 ergibt. Während die Rückfassade durch den herabgestürzten<br />
Felsblock nur teilweise sichtbar ist – es sind keine Spuren konstruktiver Elemente an<br />
der Außenseite der rückwärtigen Fassade zu erkennen – ist die Scheinkonstruktion<br />
der beiden Seiten- und der Frontfassade gut nachzuvollziehen.<br />
Innenraum<br />
Die den Hauptraum umschließenden Wände sind aus dem gewachsenen Fels<br />
gearbeitet und an der Nord- und Westseite an Fehlstellen durch Ausbesserungen<br />
ergänzt. Diese wurden durch verbleite T-Klammern gesichert, die an der Westseite<br />
noch in situ vorhanden sind. An der Innenfläche der Ostseite, die wie alle<br />
Innenflächen nur grob gespitzt ist, ist eine größere Fehlstelle belassen. Spuren von<br />
Putz oder Mörtel weisen auf eine Überdeckung dieser Fehlstelle hin. Neben einer<br />
160 Hauptabmessungen der Baublöcke, verbaute <strong>Stein</strong>kubatur:<br />
Blocknummer Länge Breite Höhe<br />
1 100 cm 15 cm 60 cm<br />
2 50 cm 25 cm 30 cm<br />
3 100 cm 70 cm 35 cm<br />
4 30 cm 30 cm 30 cm<br />
5 40 cm 12 cm unbekannt<br />
6 160 cm 45 cm 80 cm<br />
7 120 cm 40 cm unbekannt<br />
8 200 cm 150 cm 94 cm<br />
9 285 cm 160 cm 100 cm<br />
10 130 cm 60 cm 50 cm<br />
11 140 cm 45 cm 45 cm<br />
12 95 cm 55 cm 50 cm<br />
Insgesamt wurde für das Grab Ch V / 88 neben dem gewachsenen Fels mehr als 9 m_ behauene<br />
<strong>Stein</strong>e verarbeitet.<br />
161 Siehe dazu auch Kapitel 5.2. „Proportionsstudien“<br />
35