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Lykische Grabarchitektur Vom Holz zum Stein ?

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handwerkliches Können und entsprechendes <strong>Stein</strong>material als Baustoff<br />

vorraussetzen und daher Rückschlüsse auf die Bedeutung der Nekropolen im<br />

Umfeld Limyras bzw. Limyras im lykischen Kontext geben können. Darüberhinaus<br />

sind freistehende Grabanlagen – mit Ausnahme des Grabes CH V / 88, das aus dem<br />

gewachsenen Fels gearbeitet ist – aus <strong>Stein</strong>blöcken zusammengesetzt, die aus<br />

einem <strong>Stein</strong>bruch <strong>zum</strong> Standort des Grabes transportiert wurden. Das heißt, daß<br />

freistehende Gräber ubiquitär an entsprechend bedeutsamer Stelle errichtet werden<br />

konnten und nicht wie Felsgräber auf die natürlichen Felsvorkommen angewiesen<br />

sind. Besonders deutlich wird dies durch die exponierte Lage des Grabes CH I / 4<br />

oder der Gräber P II / 187, P II / 45 und CH V / III die etwas erhöht über den<br />

vermuteten antiken Siedlungen bzw. am Eingang der Nekropole liegen.<br />

Mit der Beschreibung und Aufnahme der Grabanlagen P II / 3 (Xunnijei), P II / 187<br />

(Sidarios), P III / 2 (Kaineus), P III / 45 (Xntabura), CH I / 4, CH V / 84, CH V / 88, CH<br />

V / 108, CH V / 111, CH II / 1 (Xudara) und des Heroons des Perikles sollen die<br />

bisherigen Untersuchungen der Limyragrabung in den Nekropolen ergänzt werden.<br />

Ein durch Kanalbau zerstörtes Grab (CH V / 106) und ein unvollendeter Grabdeckel<br />

in der Nekropole (CH V / 120) sowie zwei Blöcke aus der Hafennekropole (P I / 1, P I<br />

/ 2) vervollständigen den Katalog der zu beschreibenden freistehenden Grabmale in<br />

Limyra. Ein oberhalb der Hangterrassen in der Nekropole P II liegendes, eindeutig<br />

freistehendes Gebäude, das monolithisch aus dem anstehenden Fels gewonnen<br />

wurde, kann nicht mit Sicherheit, aber mit großer Wahrscheinlichkeit als Grabmal<br />

gedeutet werden 116 . Zur Entwicklung und Vertiefung der Grundlagen, die zur<br />

Ableitung einer <strong>Holz</strong>konstruktion notwendig sind, wurden auch aus konstruktiver<br />

Sicht wichtige Felsgräber untersucht: CH I / 2, CH I / 8, CH I / 9, CH V / 46, P II / 11,<br />

P II / 7. In Kapitel 2 sind die Gräber zu Gräbergruppen mit gleichen Merkmalen –<br />

Gräber in lykischen Formen, in griechischen Formen und Sarkophage –<br />

zusammengefaßt. Eine numerische, nach Nekropolen geordnete Auflistung ist in<br />

Hinblick auf die hier anstehende Untersuchung nicht zielführend. Vielmehr ist die<br />

Reihenfolge innerhalb der Gruppen in der Systematik: freistehende Gräber in Limyra,<br />

Felsgräber in Limyra, freistehende Gräber in Lykien aufgebaut.<br />

Um Aussagen über Dimensionen und Proportionen der <strong>Grabarchitektur</strong> machen zu<br />

können, werden die Gräber in Limyra gezeichnet bzw. rekonstruiert. Sie werden<br />

dabei in Grundrissen, Schnitten und Ansichten einschließlich ihrer wesentlichen<br />

Details dargestellt. Darstellung und Maßstab wurden so gewählt, daß die<br />

Zeichnungen der verschiedenen Grabmale zu vergleichen sind, wobei alle Gräber<br />

ursprünglich im Maßstab 1:20 gezeichnet wurden. Der Katalog aller bekannten<br />

freistehenden Grabmale in Lykien ist hingegen nicht als grundlegende<br />

Bestandsaufnahme und Analyse der Grabmale konzipiert, sondern bietet eine<br />

summarische Übersicht und einen zweckmäßigen Bezugsrahmen für die Diskussion<br />

der in der Arbeit vorgelegten freistehenden Gräber Limyras. Soweit möglich werden<br />

Systemzeichnungen der Gräber einander gegenübergestellt, wofür bei bisher nicht<br />

publizierten Gräbern die Hauptmaße der Kubaturen vor Ort gemessen wurden 117 .<br />

116 Das Grab ist nicht im Katalog bei Kuban, Nekropolen aufgeführt.<br />

117 Dadurch werden die Gräber lykienweit nach den Abmaßen der Hauptkörper vergleichbar, Siehe<br />

dazu Kapitel 5.1 „Maße der Hauptkörper“; Sofern für die Rekonstruktionstheorie außerordentliche<br />

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