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Schluss mit dieser Politik der Spaltung!

Freiheitliche fordern bei Klubklausur eine Politik mit Augenmaß und Hausverstand

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Wer sich nicht fügt, <strong>der</strong> zieht den Zorn<br />

des türkisen Machtimperiums auf sich<br />

Der FPÖ-Fraktionsvorsitzende im Ibiza-Untersuchungsauschuss Christian Hafenecker sieht in <strong>der</strong><br />

Hausdurchsuchung bei Hans-Jörg Jenewein den Auftakt zu einer Abrechnungsaktion <strong>der</strong> türkisen<br />

Machthaberer gegen ihre Kritiker: „Sie wollen von <strong>der</strong> Regierungsbank herunter kritische Stimmen zum<br />

Verstummen bringen und die veröffentlichte Meinung ihrer totalen Kontrolle unterwerfen.“<br />

Herr Abgeordneter, hat Sie das<br />

Vorgehen des Innenministeriums<br />

und <strong>der</strong> Justiz bei <strong>der</strong> Hausdurchsuchung<br />

bei Hans-Jörg Jenewein<br />

überrascht?<br />

Hafenecker: So richtig überrascht<br />

hat mich das nicht. Die Hausdurchsuchung<br />

beim ehemaligen<br />

FPÖ-Nationalratsabgeordneten und<br />

freiheitlichen Fraktionsvorsitzenden<br />

im BVT-Untersuchungsausschuss<br />

ist für mich nichts an<strong>der</strong>es als ein<br />

Racheakt und Einschüchterungsversuch<br />

des tiefen schwarzen Staates,<br />

<strong>der</strong> zwischen dem Innen- und dem<br />

Justizministerium weiterhin ein eng<br />

verfilztes System betreibt, dessen<br />

Mechanik wir im Ibiza-Untersuchungsausschuss<br />

zum Teil aufdecken<br />

konnten. Da<strong>mit</strong><br />

ist die Affäre um die<br />

Inbesitznahme des<br />

ehemaligen Bundesamtes<br />

für Verfassungsschutz<br />

und Terrorismusbekämpfung<br />

(BVT) durch die ÖVP um eine Farce<br />

reicher. Alleine schon die Begründung,<br />

dass Hans-Jörg Jenewein<br />

einen langjährigen BVT-Mitarbeiter<br />

zum Amtsmissbrauch angestiftet<br />

hätte, ist grotesk. Denn diese vom<br />

ÖVP-Sicherheitssprecher Mahrer erhobenen<br />

Vorwürfe musste <strong>dieser</strong> von<br />

Gerichtswegen bereits wi<strong>der</strong>rufen.<br />

Dass ausgerechnet am selben Tag<br />

<strong>dieser</strong> Urteilsverkündung die Hausdurchsuchung<br />

beantragt wurde und<br />

die „AG FAMA“ des tiefschwarzen<br />

Bundeskriminalamtes in <strong>der</strong> Causa<br />

nicht an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

herangetreten<br />

ist, son<strong>der</strong>n an die Staatsanwaltschaft<br />

Wien, sagt eigentlich alles<br />

aus. Denn <strong>der</strong> erhobene Vorwurf des<br />

Amtsmissbrauchs ist eigentlich ein<br />

Delikt, das von <strong>der</strong> WKStA verfolgt<br />

werden müsste. Aber die türkisen<br />

Machthaber stehen <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

WKStA auf Kriegsfuß, weil<br />

diese in <strong>der</strong> Ibiza-Causa die<br />

türkisen Machtgelüste schonungslos<br />

aufgedeckt und sogar<br />

den Bundeskanzler <strong>der</strong><br />

Falschaussage beschuldigt<br />

hat. Das können die eitlen<br />

türkisen Gockel nicht auf<br />

sich sitzen lassen.<br />

„Eine kritische Berichterstattung und<br />

an<strong>der</strong>slautende Meinungen scheut die<br />

türkise Kurz-Truppe wie <strong>der</strong><br />

sprichwörtliche Teufel das Weihwasser.“<br />

Foto: NFZ<br />

Dann ist diese Vorgehensweise<br />

für Sie nichts an<strong>der</strong>es als ein Einschüchterungsversuch<br />

gegenüber<br />

jenen Personen, die <strong>der</strong> Kurz-ÖVP<br />

kritisch gegenüberstehen o<strong>der</strong> gar<br />

<strong>der</strong>en Machtansprüche in Frage<br />

stellen?<br />

Hafenecker: Wie diese Entwicklung<br />

läuft, hat zuletzt auch<br />

<strong>der</strong> ÖVP-Nationalratspräsident von<br />

Kurz‘ Gnaden, Wolfgang Sobotka,<br />

öffentlich skizziert, ohne dafür – <strong>mit</strong><br />

Ausnahme von uns Freiheitlichen –<br />

auch nur einen Hauch von Kritik zu<br />

ernten. Auf <strong>der</strong> Weltkonferenz <strong>der</strong><br />

Parlamentspräsidenten (IPU) hat er<br />

gefor<strong>der</strong>t, dass Social-Media-Plattformbetreiber<br />

entscheiden und auch<br />

verantworten müssten, wer sich „artikulieren<br />

darf und wer nicht“. Ein<br />

entlarven<strong>der</strong>es Eingeständnis für<br />

autoritäres Denken gibt es nicht.<br />

Dass die türkisen Regierungseliten<br />

<strong>mit</strong> diesen Möglichkeiten freier und<br />

vor allem kritischer Meinungsäußerung<br />

keine Freude haben, scheint in<br />

<strong>der</strong>en politischer DNA zu liegen.<br />

Sobotka hat <strong>mit</strong> seiner Aussage einmal<br />

mehr sein ‚Hahnenschwanzler-Denken‘<br />

offenbart.<br />

Er hat<br />

sich <strong>mit</strong> seinen<br />

Aussagen<br />

jedenfalls<br />

als<br />

Nationalratspräsident<br />

vollkommen disqualifiziert.<br />

Er ist – und das nicht erst seit<br />

diesem Tag – rücktrittsreif.<br />

In <strong>der</strong> „Kronen Zeitung“ vom<br />

Montag wurde bereits von <strong>der</strong> Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Jagd auf Abgeordnete<br />

berichtet, die im Rahmen <strong>der</strong><br />

U-Ausschüsse „Geheimnisverrat<br />

im heimischen Nachrichtendienst“<br />

geübt haben sollen. Was halten Sie<br />

davon?<br />

Hafenecker: Auch das ist Teil<br />

<strong>der</strong> Einschüchterungsstrategie: Jetzt<br />

hat es Hans-Jörg Jenewein erwischt,<br />

gemeint sind aber alle – alle die dem<br />

tiefen schwarzen Staat zu nahekommen<br />

und auf den Zahn fühlen.<br />

Dass dies ausgerechnet<br />

über die „Kronen<br />

Zeitung“ kommuniziert<br />

wurde, ist<br />

wenig überraschend,<br />

wenn man auch <strong>der</strong>en<br />

sonstige Blattlinie<br />

seit dem Einstieg von<br />

Kurz-Freund Rene Benko betrachtet.<br />

Der will – siehe Ungereimtheiten<br />

beim „Leiner“-Kauf – jeden<br />

Kritiker <strong>mit</strong> Millionenklagen zum<br />

Schweigen bringen. Wer sich nicht<br />

fügt, <strong>der</strong> zieht den Zorn des türkisen<br />

Machtimperiums und des tiefen<br />

schwarzen Staates auf sich, wie<br />

eben Hans-Jörg Jenewein. Eine<br />

kritische Berichterstattung und an<strong>der</strong>slautende<br />

Meinungen, das Salz<br />

<strong>der</strong> Demokratie, scheut die türkise<br />

Kurz-Truppe wie <strong>der</strong> sprichwörtliche<br />

Teufel das Weihwasser.<br />

Mit ihrer Unterwan<strong>der</strong>ung ganzer<br />

Staatsinstitutionen und dem Drang,<br />

von <strong>der</strong> Regierungsbank herunter<br />

kritische Stimmen verstummen<br />

zu lassen sowie die veröffentlichte<br />

Meinung ihrer totalen Kontrolle<br />

zu unterwerfen, hat sich die<br />

Kurz-ÖVP den „geistigen<br />

Hahnenschwanz“ aufgesetzt.<br />

Daher ist es für<br />

uns Freiheitliche das<br />

Gebot <strong>der</strong> Stunde,<br />

auf allen politischen<br />

Ebenen gegen die<br />

Errichtung eines<br />

„Ständestaats<br />

2.0“ durch die<br />

Kurz-ÖVP<br />

vorzugehen!<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

<strong>der</strong><br />

Woche<br />

Mit ihrem „Schwarzen Faden“ zu den<br />

Ablenkung<br />

Der „türkise Putztrupp“ im<br />

Wer den türkisen Machtbestrebungen<br />

in die Quere<br />

kommt, <strong>der</strong> muss, Demokratie<br />

hin, Rechtsstaat her, <strong>mit</strong> Konsequenzen<br />

rechnen. Wie <strong>der</strong><br />

ehemalige FPÖ-Abgeordnete<br />

Hans-Jörg Jenewein, <strong>der</strong> am<br />

vergangenen Wochenende überraschenden<br />

Besuch <strong>der</strong> „AG<br />

FAMA“ des Bundeskriminalamtes<br />

erhielt. Tags darauf richtete<br />

die ÖVP via „Kronen Zeitung“<br />

allen Abgeordneten, die in den<br />

Untersuchungsausschüssen unangenehme<br />

Fragen stellten, aus,<br />

dass sie „im Visier <strong>der</strong> Justiz“<br />

stehen. Das türkise Regime rechnet<br />

<strong>mit</strong> seinen Kritikern ab.<br />

Die Racheaktion <strong>der</strong> ÖVP rund<br />

um die angebliche Weitergabe von<br />

Daten durch einen Mitarbeiter des<br />

Bundesamts für Verfassungsschutz<br />

und Terrorismusbekämpfung<br />

(BVT) führte zu einer Hausdurchsuchung<br />

beim früheren FPÖ-Abgeordneten<br />

Hans-Jörg Jenewein.<br />

Jenewein war im BVT-Untersuchungsausschuss<br />

einer <strong>der</strong> schärfsten<br />

Kritiker <strong>der</strong> ÖVP-Übernahme<br />

des Verfassungsschutzes.<br />

So schlampig wie <strong>der</strong> ÖVP-geführte<br />

Verfassungsschutz in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit agierte, so agier-

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