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Leichtathletik INFORMationen 03/2021

Inhalt: Geher-Förderprojekt bei Olympia in Tokio + Olympia 2021 – Von Hightech und Untiefen + Neue Wege im Hochsprung – „Der Hochsprungbaum” + Marcel Fehr – Wenn Träume platzen + Nachbetrachtung – U23-Europameisterin Lilly Kaden + Portrait: Anna Malia Hense

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Foto: Peter Busse<br />

DLV-Nachwuchs-Bundestrainer und FREUNDE-Mitglied Pierre Ayadi.<br />

Foto: Peter Middel<br />

Mohamed Mohumed nach seinem Rennen in Luzern, mit dem er sich für die Olympischen<br />

Spiele in Tokio qualifizierte.<br />

Schützling von Pierre Ayadi mit einer furiosen Tempobeschleunigung<br />

vom übrigen Feld und verteidigte in erstklassigen<br />

13:30,79 Minuten souverän seinen Titel vor dem Düsseldorfer<br />

Maximilian Thorwirth (13:48,22 Min.) und dem Regensburger<br />

Simon Boch (13:53,53 Min.). Das war die schnellste 5.000-m-<br />

Zeit, die seit 24 Jahren bei den deutschen Meisterschaften erzielt<br />

wurde.<br />

Der Titelverteidiger legte bei seiner eindrucksvollen Vorstellung<br />

mit seinem raumgreifenden Schritt die letzten 1000 Meter<br />

in 2:32 Minuten und die 400-m-Schlußrunde in 59,59 Sekunden<br />

zurück. Dabei war Mohamed Mohumed zwei Tage<br />

vor Braunschweig noch im spanischen Huelva über die Zwölfeinhalb-Runden-Distanz<br />

gestartet und hatte dabei seine<br />

inzwischen nicht mehr aktuelle persönliche Bestzeit auf<br />

hervorragende 13:21:21 Minuten gedrückt. Trotz dieser Doppelbelastung<br />

zeigte er im Eintracht-Stadion keine Spur von<br />

Müdigkeit. „Es ist viel eine Kopfsache, innerhalb von zwei Tagen<br />

zwei so schnelle Rennen abliefern zu können. Ich habe<br />

in den letzten Monaten zudem viel Grundlagentraining absolviert.<br />

Dadurch habe ich mich schnell wieder regeneriert“, begründete<br />

der erfolgreiche 5.000-m-Titelverteidiger seine erstaunliche<br />

Frische.<br />

Der selbstbewusste Mittel- und Langstrecken-Läufer, der in<br />

Deutschland geboren wurde, ist außergewöhnlich ehrgeizig,<br />

fleißig und diszipliniert. Aufgefallen durch seine enorme Ausdauer<br />

war Mohamed Mohumed bereits als Fußballer bei der<br />

DJK VFL Willich, bei der er als Offensivspieler von den gegnerischen<br />

Mannschaften kaum zu stoppen war. Im Sommer 2015<br />

wechselte er zur <strong>Leichtathletik</strong>, weil er spürte, dass er in dieser<br />

Sportart die größere sportliche Perspektive hat. Seine innere<br />

Stimme sollte ihn nicht täuschen. Nach einem Aufbautraining<br />

von knapp einem Jahr verblüffte der Laufnovize 2016 im Alter<br />

von 17 Jahren mit 1:51,00 Minuten über 800 Meter und 3:48,99<br />

Minuten über 1.500 Meter. Auch international machte er nach<br />

kurzer Zeit bereits auf sein großes Talent aufmerksam, als er<br />

bei den U18-Europameisterschaften in Tiflis (Georgien) mit einem<br />

vierten Rang über 3.000 Meter in 8:23,14 Minuten überraschte.<br />

Lediglich 2,8 Sekunden fehlten ihm zu Bronze.<br />

Ein Glanzstück lieferte „Mo“, wie ihn seine Freunde nennen, in<br />

seinem ersten <strong>Leichtathletik</strong>jahr auch bei den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

in Mönchengladbach ab, als er in einem<br />

Sololauf die keineswegs schwache Konkurrenz in 8:38,17 Minuten<br />

nahezu „stehen“ ließ.<br />

Ende 2016 wechselte der Ex-Fußballer nach Dortmund, wo er<br />

seitdem in der Trainingsgruppe von Pierre Ayadi trainiert, der<br />

unter anderem auch U20-Europameister Elias Schreml, Mittelstreckler<br />

Steffen Baxheinrich, die mehrfache Deutsche Jugendmeisterin<br />

Linn Kleine und Mohameds 17-jähriger Bruder<br />

Yassin Mohumed, der bei den U20-Europameisterschaften in<br />

Tallinn Silber über 5.000 Meter gewann, angehören.<br />

Bei Mohamed Mohumed, dessen großes Vorbild der vierfache<br />

Olympiasieger Mo Farah ist, spürt man, welche Faszination<br />

das Laufen auf ihn ausübt. Er verkörpert eine ausgezeichnete<br />

Kombination aus Konsequenz und Zielstrebigkeit und<br />

verfügt über das richtige Kämpferherz. In ihm steckt noch viel<br />

Entwicklungspotential.<br />

Peter Middel<br />

mit Informationen von leichtathletik.de<br />

11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>

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