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Magazin K.

Das Magazin für Kunst, Kultur und Literatur

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Ein Gespräch über Kunst und Adel

K.: Gibt es für Sie wichtige Traditionen in der höfisch-feudalen bzw.

kirchlichen Portrait-Malerei?

Gloria von Thurn und Taxis: Portraits waren vor der Photographie

ein großes Thema. Durch dieses Medium rückt das Portraitmalen

immer weiter in den Hintergrund. Das ist schade, denn die Malerei

hat ihren eigenen Blickwinkel auf den zu Porträtierenden und kann

Dinge herausarbeiten, die in der Photographie zu kurz kommen

können.

K.: Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen Besitzen und

Produzieren?

GTT: Nein, das sind zwei völlig voneinander

verschiedene Dinge.

K.: Als engagierte Sammlerin wissen

Sie, dass Kunstwerke oder Künstler oft

heftiger,bisweilen scharfer und vielleicht

auch ungerechter (Kunst-) Kritik ausgesetzt

sein können. Ist Ihnen das egal?

GTT: Kritik ist wichtig, auch als Echo für

den Künstler. Schönheit liegt bekanntlich

im Auge des Betrachters. Was heute als

schön empfunden wird, kann morgen schon

verspottet werden.

K.: Haben Sie Vorbilder?

GTT: Oh ja: Vorbilder durch die ganze

Kunstgeschichte. El Greco, Reynolds,

Sutherland, um nur einige zu nennen… .

K.: Gibt es Vorbilder auch in Ihrer eigenen

fürstlichen Familie? Vielleicht auch und

gerade seitens weiblicher Künstlerinnen?

GTT: Ja, Fürstin Margarete war eine begnadete Künstlerin, die eine

großartige Lehrerin hatte: Olga Wisinger-Florian, die bewundere

ich beide sehr.

K.: Haben Sie ein Atelier auch in Trugenhofen?

GTT: In allen unseren Häusern befinden sich Ateliers – dank Fürstin

Margarete, geb. Habsburg.

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K.: Malen Sie nur im eigenen Atelier?

GTT: Ich kann überall malen, weil ich ja auch mit Buntstiften und

einem Block zufrieden bin.

K.: Wie würden Sie Ihre eigene Art des Malens beschreiben resp.

klassifizieren?

GTT: Meine Malerei hat etwas kindlich Naives.

K.: Was ist das Besondere an Gesichtern? Worauf achten Sie

besonders, was ist Ihnen in erster Linie wichtig?

GTT: Der Charakter ist mir wichtig. Aber dieser Prozess wird durch

das Unterbewusstsein gesteuert. Ich male

einfach drauf los und versuche das, was ich

sehe, auf die Leinwand zu bringen.

K.: Gibt es ein Netzwerk

adeligerhochadeliger Künstlerinnen? Ich

denke da etwa an Diane Herzogin von

Württemberg, die ja auch in unserer Region,

etwa in Schwäbisch Gmünd, gut präsent ist?

GTT: Oder die sehr begabte Prinzessin Marie

von und zu Liechtenstein, die mit meinem

Neffen Gundakar verheiratet ist. Sie malt

wunderschönen Landschaften. Oder die

Prinzessin Lelli Orleans Braganza ist eine

begnadete Landschafts- und Tier-Malerin.

Sie lebt in Brasilien und malt unglaubliche

Dschungelansichten mit tropischen Vögeln.

K.: Wie öffentlich sollen und dürfen Ihre

Bilder sein?

GTT: Wenn die Bilder in die Öffentlichkeit

gelangen, durch Weitergabe oder Ausstellungen, ist das doch

wunderbar.

K.: Ist eine Ausstellung Ihrer Kunst in der Region, z.B. in Ihrer

einstigen Sommerresidenz, denkbar?

GTT: Ich male nur, die Ausstellungen ergeben sich eher zufällig.

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