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Das Magazin für Kunst, Kultur und Literatur
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Neues Graffiti
für
Heidenheim
Die Firma Persis hat sich für ihre
Garagenwand eine tolle Lösung
einfallen lassen, und dafür den
Profi-Sprayer Reinald Pehla engagiert.
Innerhalb von drei Tagen hat der
Graffiti-Künstler Reinald Pehla
die Garage der Heidenheimer
Firma Persis in ein Kunstwerk
verwandelt. Die Idee dazu hatte
Geschäftsführerin Katja Kolb.
Nachdem die Wand immer wieder
für Schmierereien herhalten musste,
drehte sie den Spieß um.
Kunst statt Vandalismus.
Persis startete einen Aufruf auf
Facebook, um einen passenden
Sprayer zu finden. Immer wieder
tauchte der Name Pehla als
Empfehlung in den Kommentaren
auf. So lag es nahe, den Göppinger
anzufragen. Der vielbeschäftigte
Künstler hatte zufällig Zeit und kam
zu einem Konzeptionsgespräch
nach Heidenheim. Reinald Pehla
wurde in der Gestaltung freie
Hand gelassen, einzige Vorgabe:
Das Graffiti muss das Unternehmen
präsentieren.
Für den 43-jährigen Familienvater
kein Problem. Seit 25 Jahren
ist der gebürtige Cottbusser in
der Graffiti-Szene unterwegs.
Mitte der Neunziger war Chemnitz
ein Dorado für Sprayer. Die Stadt
machte die Unterführungen des
alten Straßenbahnnetzes frei für
Graffiti- und Urban-Street-Art-
Künstler. Dadurch entstanden
„unfassbare Galerien”, die Pehla
sehr beindruckt haben. Schon
immer hatte er Talent für Malerei.
Dadurch inspiriert, versuchte er sich
ebenfalls im Sprayen. Das gelang
ihm so gut, dass er sehr schnell
„in die Bezahlschiene als Künstler
einsteigen” konnte. Nebenbei
eröffnete er eine Werbeagentur
und tourte als DJ durch die Welt.
Mit ein paar wetterbedingten
Verzögerungen ging es dann
im April diesen Jahres los. Zwei
Tage hatte Pehla für die Aktion
geplant. Leider spielte das Wetter
erneut verrückt und die Arbeit
musste kurz unterbrochen werden.
Das Ergebnis ist ein tolles Graffitio
geworden, das man unbedingt
bei einem Spaziergang an der
Brenz entlang anschauen sollte.
Allein auch deshalb, weil Reinald
Pehla ohne Schablonen, also
komplett frei Hand, das Kunstwerk
auf die Mauer gebracht hat.
An einer Außenwand des 2014
stillgelegten Heidenheimer Werks
von Stowe Woodward befindet sich
das größte Wandbilb der Stadt. Es
misst über 1000 Quadratmeter.
V
orstellen könnte sich Pehla
auch eine Wall-of-Fame in
Heidenheim, an der sich Künstler und
Kunstinteressierte treffen, sprayen,
malen oder sich einfach nur über
Kunst austauschen. Es wäre sicher
eine Bereicherung für die Stadt.
nja
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