TRENDYone | Das Magazin – Ulm – November 2021
Die grüne Revolution im Bauwesen | Love Island Kandidatin Heike im Interview | Ab in die Innenstadt: Das planen die Städte
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M4 Leben & Wohnen<br />
so wenig wie möglich zur Verwendung<br />
kommen. Schließlich gibt es eine Vielzahl<br />
an natürlichen Alternativen. An<br />
erster Stelle ist hier Holz zu nennen: Es<br />
ist das ideale nachhaltige Baumaterial.<br />
Holz ist nicht nur ein nachwachsender,<br />
heimischer Rohstoff, sondern kann<br />
im Hausbau sehr vielseitig verwendet<br />
werden. Außerdem kann Holz Wärme<br />
und Feuchtigkeit speichern, was sich<br />
wiederum positiv die Gesundheit und<br />
das Raumklima auswirkt. Es ist darüber<br />
hinaus zu 100% bio-recyclebar (Ausnahme:<br />
verleimte Holzelemente) und<br />
CO2-neutral.<br />
Doch es gibt noch weitere nachhaltige<br />
Baustoffe mit positiven<br />
Eigenschaften. Beispielsweise<br />
wird Lehm vor allem als Wandbaustoff<br />
verwendet, da er sich einfach<br />
abbauen und verarbeiten lässt.<br />
Der Baustoff ist schadstofffrei und<br />
verbessert das Wohnklima, weil er<br />
ebenfalls die Fähigkeit hat, Wärme und<br />
Feuchtigkeit zu speichern. Natursteine<br />
werden wiederum in Haus und Garten<br />
oftmals als Bodenbelag eingesetzt.<br />
Dabei ist Granit besonders beliebt, weil<br />
der Naturstein sehr kratz- und frostbeständig<br />
ist. Für die Dachdeckung<br />
kommt eher Schiefer zum Einsatz, der<br />
wetterfest ist und sich leicht von Hand<br />
bearbeiten lässt. Besonders an der<br />
Nord- und Ostseeküste kommt Reet<br />
zum Einsatz, also getrocknetes Schilfrohr.<br />
Während es im Winter dämmt,<br />
schützt der Rohstoff im Sommer vor<br />
Wärme, jedoch kann er sich bei Trockenheit<br />
auch schnell entzünden. <strong>Das</strong><br />
gilt auch für Stroh, das aber ansonsten<br />
mit einer guten Dämmfunktion punkten<br />
kann. Außerdem ist es leicht recyclebar<br />
und sehr günstig.<br />
WÄRMEDÄMMUNG<br />
Neben den Baustoffen können Sie auch<br />
bei den Dämmstoffen auf ökologische<br />
Varianten setzen, um die Nachhaltigkeit<br />
des Hauses zu optimieren. Grundsätzlich<br />
gilt, dass Sie durch eine gute<br />
Wärmedämmung sehr viel an Heizkosten<br />
sparen können, weil dadurch<br />
HÖHERE BAUKOSTEN<br />
<strong>–</strong> GERINGERE<br />
BETRIEBSKOSTEN<br />
der Wärmeverlust durch die Außenwand<br />
sowie über Fenster oder Dach<br />
minimiert wird <strong>–</strong> und das gefällt auch<br />
der Umwelt! Selbst mit herkömmlichen<br />
Dämmstoffen wie Styropor wird das<br />
erreicht, wenngleich die natürlichen<br />
Varianten die optimale Lösung sind.<br />
Als Dämmstoffe gelten ganz allgemein<br />
Materialien, deren Wärmeleitfähigkeit<br />
kleiner als 0,1 W/mK (Watt pro Meter<br />
mal Kelvin) ist. Die Wärmeleitfähigkeit<br />
wird so ermittelt: Wie viel Watt (W)<br />
geht durch 1 Meter (m) Materialdicke<br />
verloren, wenn der Temperaturunterschied<br />
der beiden Oberflächen 1 Kelvin<br />
beträgt? Die meisten Dämmstoffe liegen<br />
bei 0,035 W/mK <strong>–</strong> je niedriger der<br />
Wert, desto besser ist also die Wärmeleitfähigkeit<br />
(siehe auch Tabelle).<br />
Man unterscheidet synthetische (z. B.<br />
Polyester oder Polystyrol, also Styropor),<br />
mineralische (z. B. Glas- und<br />
Steinwolle oder Schaumglas) und natürliche/organische<br />
Dämmstoffe, die<br />
wir Ihnen gleich noch ausführlicher<br />
vorstellen. Besonders weit verbreitet<br />
sind Konstruktionen aus Hartschaumplatten,<br />
die als durchgehendes Wärmedämmverbundsystem<br />
an den<br />
Fassaden angebracht werden.<br />
Diese Art der Wärmedämmung ist<br />
nicht nur sehr wirkungsvoll, sondern<br />
auch günstig. Die einzelnen<br />
Dämmstoffe unterscheiden sich<br />
preislich sehr stark voneinander:<br />
So liegen die Kosten für Expandiertes<br />
Polystyrol (EPS), also Styropor,<br />
bei ca. 6 bis 10 €/m2, während<br />
Steinwolle zwischen 13 und 30<br />
€/m2 und der natürliche Dämmstoff<br />
Kalziumsilikat bei bis zu 80 €/m2 liegt.<br />
Es gibt jedoch auch günstigere ökologische<br />
Stoffe wie Flachs (ab 13€/m2)<br />
oder Holzfaser (ab 15€/m2).<br />
Ökologische Dämmstoffe<br />
Die Stoffe heißen so, weil sie aus unerschöpflichen<br />
Rohstoffen bestehen,<br />
sauber produziert werden, ebenso gut<br />
funktionieren und weder den Verarbeitern<br />
noch den Bewohnern schaden.<br />
Doch womit können die einzelnen ökologischen<br />
Dämmstoffe punkten?