TRENDYone | Das Magazin – Ulm – November 2021
Die grüne Revolution im Bauwesen | Love Island Kandidatin Heike im Interview | Ab in die Innenstadt: Das planen die Städte
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M8 Leben & Wohnen<br />
schen 7.000 und 20.000 €. Allerdings<br />
sind die Preise für Stromspeicher in den<br />
letzten Jahren bereits stark gefallen<br />
und werden womöglich noch geringer<br />
werden. Zudem sind ohne Stromspeicher<br />
nur um die 25 bis 40 Prozent des<br />
selbst produzierten Stroms nutzbar <strong>–</strong><br />
mit einem Speicher wird der Eigenverbrauch<br />
in Ihrem Haushalt dagegen auf<br />
bis zu 75 Prozent erhöht! Angesichts<br />
der bereits erwähnten sinkenden Einspeisevergütung<br />
macht ein Stromspeicher<br />
also vor allem Sinn, wenn Sie einen<br />
hohen Eigenverbrauch haben. <strong>Das</strong> gilt<br />
vor allem, wenn Sie Elektroautos und/<br />
oder E-Bikes nutzen. (Eine zusätzliche<br />
Möglichkeit, den eigenen Verbrauch zu<br />
steigern, ist das Erzeugen von Warmwasser<br />
aus Solarenergie mithilfe von<br />
Heizstäben.)<br />
Solarthermie<br />
Auch Solarthermie ist vom Prinzip her<br />
ähnlich, doch im Gegensatz zu einer<br />
PV-Anlage lässt sich damit ausschließlich<br />
Wärme gewinnen. Dafür liegen die<br />
Kosten hier im Schnitt etwas niedriger:<br />
Je nach Menge und Art der installierten<br />
Dachkollektoren (günstigere<br />
Flach- oder teurere, aber effizientere<br />
Vakuumröhrenkollektoren) können Sie<br />
hier mit 5.000 bis 12.000 € rechnen.<br />
Der Preis hängt zudem davon ab, ob<br />
das Warmwasser nur aufbereitet oder<br />
ob es auch zur Heizungsunterstützung<br />
genutzt wird. Zusätzlich kommen Montagekosten<br />
sowie Ausgaben für weitere<br />
Komponenten wie Regelung, Pumpe<br />
oder vor allem den Speicher hinzu. Der<br />
Speicher (meist Puffer- oder Kombi-<br />
Speicher) gleicht nämlich den Nachteil<br />
der Solarenergie aus, dass sie eben<br />
nur zu bestimmten Zeiten (Tageslicht,<br />
schönes Wetter) zur Verfügung steht.<br />
Dadurch kann die solare Wärme auch<br />
nachts bzw. bei schlechtem Wetter genutzt<br />
werden.<br />
NACHHALTIG BAUEN IN DER<br />
PRAXIS<br />
Und worauf sollte man sonst noch in<br />
der Praxis achten? Zuallererst kommt<br />
es auf das Budget an <strong>–</strong> schließlich sind<br />
die Baustoffe zunächst einmal etwas<br />
teurer als beim „normalen“ Hausbau,<br />
wenngleich sie sich langfristig natürlich<br />
rechnen. Setzen Sie am besten bestimmte<br />
Schwerpunkte: Was möchte<br />
ich bzw. brauche ich in meinem Haus?<br />
Wie nachhaltig will und kann ich mein<br />
neues Zuhause gestalten? Soll das<br />
Haus vorrangig ökologisch, wohngesund<br />
oder vor allem aus regionalen<br />
Baustoffen gestaltet werden? Schließlich<br />
werden Sie niemals alle Kriterien<br />
eines nachhaltig gebauten Hauses erfüllen<br />
können.<br />
Um dafür die richtigen Materialien und<br />
Lösungen herauszufinden, sollten Sie<br />
sich genau informieren und einen Experten<br />
heranziehen. Mittlerweile gibt<br />
es eine Vielzahl an Fachleuten für gesundes<br />
und nachhaltiges Bauen <strong>–</strong> diese<br />
sind oftmals selbständig im eigenen<br />
Unternehmen tätig oder arbeiten im<br />
Angestelltenverhältnis in Architekturund<br />
Ingenieurbüros, Bauunternehmungen,<br />
bei Behörden oder bei institutionellen<br />
Anlegern. Die DGNB (Deutsche<br />
Beispielrechnung Photovoltaik: An einer beispielhaften<br />
Rechnung wird deutlich, ab wann sich eine PV-Anlage<br />
amortisiert und mit wie viel Ersparnis in etwa zu<br />
rechnen ist.<br />
Der durchschnittliche Ertrag einer Photovoltaikanlage<br />
beträgt in Deutschland pro Jahr etwa 1.000 kWh. Eine<br />
PV-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp und einem Speicher<br />
mit einer Kapazität von 5 kWh kostet ca. 15.000<br />
Euro und liefert ungefähr 5.000 kWh pro Jahr. Eine<br />
durchschnittliche vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus<br />
braucht jährlich etwa 4.000 kWh, was damit<br />
schon mal abgedeckt ist.<br />
Bei einem Strompreis von 30 ct/kWh entspricht das<br />
schon mal einer Einsparung von 1.200 Euro (4.000 kWh<br />
x 0.30 €) pro Jahr. Hinzu kommt die Einspeisevergütung<br />
(7,14 ct) für die verbleibenden 1.000 kWh, also 71,40 €.<br />
Der gesamte jährliche Ertrag beträgt also knapp 1.271<br />
€. So würde sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage<br />
bereits nach knapp zwölf Jahren amortisieren<br />
und in den Folgejahren deutlich Gewinn abwerfen - und<br />
eventuelle Förderungen oder zukünftige Strompreiserhöhungen<br />
wären darin noch gar nicht berücksichtigt.