2021/43| Nachhaltig | Ausgabe Oktober 2021 !
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<strong>Nachhaltig</strong><br />
<strong>Nachhaltig</strong> mobil unterwegs<br />
Jeder hat im Alltag seinen persönlichen Mobilitätsmix: Kaum jemand nutzt nur ein einziges Verkehrsmittel. Von Heike Viefhaus<br />
Peter aus Langenau-<br />
Göttingen<br />
„Ich bin ein Ganzjahresradler:<br />
Meine Frau und ich<br />
wohnen in Göttingen. Sie arbeitet<br />
dort und braucht das<br />
Auto. Ich arbeite als Pfarrer<br />
in Ulm. Uns war klar: Zwei<br />
Autos, das wollen wir nicht.<br />
Die Busse zwischen Göttingen<br />
und Ulm fahren halt nur<br />
ab und an. So habe ich überlegt,<br />
mir ein E-Bike zuzulegen,<br />
mit dem ich auch unangestrengt<br />
große Berge hinauffahren<br />
kann. Damit fahre<br />
ich also fast das ganze Jahr<br />
– außer wenn es im Winter<br />
richtig glatt ist. Ich tue<br />
damit sowohl der Umwelt<br />
als auch meiner Gesundheit<br />
etwas Gutes: Beim Radeln<br />
startet man vital in den<br />
Tag. Und nach dem Arbeitstag<br />
– auf dem Nachhauseweg<br />
kann ich<br />
nochmal den<br />
Tag überdenken,<br />
was habe<br />
ich heute alles<br />
umgetrieben<br />
und geschafft.<br />
Zudem<br />
ist es wunderschön,<br />
entlang<br />
der Fahrstrecke<br />
Rehe, Füchse<br />
und auch<br />
Kaninchen zusehen.<br />
Ich bin<br />
schon immer<br />
gern radgefahren:<br />
als Kind,<br />
dann als Student,<br />
weil man sich kein<br />
Auto leisten konnte und<br />
eben nun als Mensch, der<br />
voll im Beruf steht. Drei unserer<br />
vier Kinder haben das<br />
Auto bewusst abgeschafft,<br />
Stefanie aus Herrlingen. <br />
Peter aus Göttingen/Albeck. <br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
Steffi aus Herrlingen<br />
„Das Auto nehme ich<br />
eigentlich nur, wenn<br />
ich größere Strecken<br />
überwinden muss.<br />
Zum Beispiel, wenn<br />
ich mein Rennrad mit<br />
in die Berge nehme,<br />
viel Gepäck habe, ich<br />
abends unterwegs bin<br />
oder mal Freunde von<br />
A nach B mitnehme.<br />
Ansonsten bin ich<br />
immer mit dem Fahrrad<br />
und zu Fuß unterwegs.<br />
Geradelt wird,<br />
wenn es zur Arbeit<br />
geht und wieder zurück<br />
nach Hause –<br />
von Herrlingen nach<br />
Söflingen und umgekehrt,<br />
das sind acht Kilometer.<br />
Ich arbeite bei der Kriminalpolizei.<br />
Habe ich einen<br />
beruflichen Termin im<br />
Neuen Bau in der Stadtmitte,<br />
dann gehe ich von Söflingen<br />
aus oft zu Fuß in die Innenstadt.<br />
Während der Arbeitszeit<br />
sieht es so aus: In<br />
der Regel ist die Kriminalpolizei<br />
per Auto unterwegs;<br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
sie brauchen es im Stadtleben<br />
nicht. Nur unsere Tochter,<br />
die Hebamme ist, ist berufsbedingt<br />
darauf angewiesen.<br />
Die anderen mieten<br />
sich ein Auto, wenn sie<br />
eines brauchen oder sind<br />
per Zug unterwegs.“<br />
wir haben aber<br />
auch E-Bikes angeschafft<br />
und<br />
hätten zudem<br />
die Möglichkeit,<br />
mit Bus und<br />
Straßenbahn im<br />
ÖPNV unterwegs<br />
zu sein. Vielen<br />
meiner Kollegen<br />
liegt das Thema<br />
nachhaltige Mobilität<br />
ebenso am<br />
Herzen: Sie haben<br />
Fahrgemeinschaften<br />
gebildet,<br />
um zwischen<br />
dem Zuhause und<br />
der Dienstelle zu<br />
pendeln. In meinem<br />
Freundeskreis<br />
gibt es zwei Leute, die<br />
sich ein E-Auto zugelegt haben.<br />
Eine Ladestation dafür<br />
gibt es auch schon in meiner<br />
Garage.“<br />
Jule aus Neu-Ulm. <br />
Jule aus Neu-Ulm<br />
„Vor einem Jahr bin ich aus<br />
Köln nach Ludwigsfeld gezogen<br />
und natürlich nicht<br />
ohne mein Lastenfahrrad.<br />
Ich hatte mir das Rad<br />
über e-Bay-Kleinanzeigen<br />
zugelegt, um Einkäufe zu<br />
Olivier aus Biberach<br />
„Unser Mobilitätskonzept<br />
ist ein Kompromiss. Als<br />
fünfköpfige Familie mit kindersitzpflichtigen<br />
Kindern<br />
benötigen wir ein großes<br />
und breites Auto. Ein Elektroauto<br />
kam daher für uns<br />
schon aus Kostengründen<br />
nur als Zweitwagen in Frage.<br />
Wir entschieden uns für<br />
einen Renault Zoe. In unserer<br />
jetzigen Lebenssituation<br />
sind wir – beide berufstätig,<br />
das jüngste Kind<br />
im Kindergarten im nächsten<br />
Ort, ländliches Wohnen<br />
– leider auf beide Autos angewiesen.<br />
Dennoch sind die<br />
meisten Fahrten sehr kurz,<br />
und nur selten fahren wir<br />
zu fünft. Die eingeschränkte<br />
Reichweite der Elektromobilität<br />
ist für uns also kein<br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
transportieren oder andere<br />
schwere Dinge. Wenn ich<br />
zur Musikschule in Ulm fahre,<br />
wo ich unterrichte, habe<br />
ich sämtliche Materialien<br />
für die musikalische Früherziehung<br />
im Fahrradkorb<br />
– mein Lastenfahrrad ist<br />
Olivier aus Biberach.<br />
<br />
Foto: Heike Viefhaus<br />
noch so eine Art Retro-Model<br />
mit einem großen Korb<br />
vor der Lenkstange oberhalb<br />
des Vorderrads. Es hat<br />
weder einen Elektromotor<br />
noch eine Gangschaltung.<br />
Mit der eigenen Muskelkraft<br />
kommt man auf ebener Strecke<br />
aber gut voran. Lastenfahrräder<br />
sieht man in Ulm<br />
im Vergleich zu Köln noch<br />
vergleichsweise selten, wo<br />
gefühlt die meisten damit<br />
unterwegs sind. Viele Lastenradfahrer<br />
cruisen dort<br />
auch mit einer Kinderschar<br />
an Bord durch die Stadt. Für<br />
Großstädte sind Lastenräder<br />
ein idealer fahrbarer Untersatz<br />
– mit dem Auto würde<br />
man dort oft im Stau stehen<br />
und allgemein nicht so<br />
schnell von A nach B kommen.<br />
Von Köln und Frankfurt<br />
weiß ich, dass die Städte<br />
auch Lastenfahrräder subventionieren.“<br />
Problem. Bei allen Vorteilen,<br />
die wir nun genießen<br />
(KFZ-steuerbefreit, geringere<br />
Wartungskosten): Ohne<br />
die staatliche Förderung<br />
hätten wir uns derzeit vermutlich<br />
nicht für ein E-Auto<br />
entschieden. Ohne diese<br />
scheint mir die Anschaffung<br />
eher noch etwas für Idealisten<br />
zu sein. Praktischerweise<br />
unterstützen die Elektronik<br />
unserer Photovoltaikanlage<br />
sowie der heimischen<br />
Ladestation das PV-geführte<br />
Laden. Die Elektronik prüft,<br />
wie viel Strom die PV-Anlage<br />
liefert und speist damit<br />
flexibel das Elektroauto,<br />
ohne Strom vom Anbieter<br />
hinzuzukaufen. Ein weiterer<br />
Vorteil, wenn man erst einmal<br />
alle Investitionen vorgenommen<br />
hat.“<br />
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Der Urlaub ist die schönste Zeit im Jahr. Einfach mal raus aus dem Alltagstrott, Neues sehen,<br />
fremde Sprachen hören. Immer mehr gestalten ihren Urlaub nachhaltig. Von Kerstin Auernhammer<br />
Der Begriff „nachhaltig Urlaub<br />
machen“ hat keine feste<br />
Definition. Zwar gibt es<br />
eine ganze Reihe von Gütesiegeln,<br />
doch im Endeffekt<br />
muss jeder Reisende für<br />
sich selbst festlegen, welche<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keits-Kriterien<br />
ihm wichtig sind. Und<br />
wie viel er bereit ist, dafür<br />
auszugeben. Denn natürlich<br />
ist ein Flug in die USA weniger<br />
nachhaltig als die Fahrt<br />
dorthin mit einem Segelschiff.<br />
Doch so einen Törn<br />
muss man sich erst einmal<br />
leisten können – finanziell<br />
und vom Zeitaufwand her.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>er Urlaub – damit die eigene Erholung nicht zulasten anderer geht.<br />
<br />
Foto: © YanLev/shutterstock.com<br />
Eine Frage der Abwägung<br />
Wie mit allen anderen Entscheidungen<br />
im Leben ist<br />
also auch der Urlaub eine<br />
Frage der Abwägung. Generell<br />
sollte Urlaub ja immer<br />
noch der Entspannung und<br />
Erholung dienen. Aus Umweltschutzgründen<br />
auf das<br />
Lieblingsreiseziel verzichten<br />
muss keiner. Doch mit<br />
etwas Planung kann jeder<br />
seine Reise noch ein bisschen<br />
grüner machen. Im<br />
Groben und Ganzen gibt es<br />
drei Richtlinien für nachhaltigen<br />
Urlaub: Der Natur<br />
möglichst wenig Schaden<br />
zufügen, den Reiseort so ursprünglich<br />
wie möglich erleben<br />
und im Einklang mit der<br />
Kultur des bereisten Ortes<br />
leben. Am meisten ausrichten<br />
kann man mit der Wahl<br />
des Transportmittels. Wer<br />
klimaschonend reisen will,<br />
setzt auf Bahn statt Flugzeug<br />
oder Auto – aber braucht<br />
dann eben auch ein Hotel,<br />
das durch seine Lage oder<br />
Ausstattung dafür geeignet<br />
ist. Viele Hotels haben auf<br />
die erhöhte Nachfrage reagiert<br />
und bieten Leih-Fahrräder,<br />
einen Shuttleservie<br />
oder Ähnliches an, damit<br />
die Gäste auch ohne eigenes<br />
Auto mobil sind. Hotels,<br />
die Wert auf <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
legen, informieren überdies<br />
transparent über ihre Energieversorgung<br />
sowie über<br />
die Herkunft der im Restaurant<br />
servierten Lebensmittel.<br />
International einheitliche<br />
Standards und Labels<br />
gibt es leider nicht. Anhaltspunkte<br />
können das EU-Ecolabel,<br />
die „blaue Schwalbe“<br />
oder das Siegel „Green Globe“<br />
sein.<br />
Vorab gut informieren<br />
Generell hilft es, sich vorab<br />
auf der Homepage der<br />
Unterkunft zu informieren.<br />
Wer dabei auf ein Label<br />
stößt, kann die Kriterien<br />
für die Vergabe ebenfalls online<br />
überprüfen. Mittlerweile<br />
bieten etliche Reiseveranstalter<br />
spezielle <strong>Nachhaltig</strong>keitspakete<br />
an. Oft besteht<br />
die Möglichkeit, bei Flügen<br />
einen Ausgleich in Form einer<br />
Kompensationszahlung<br />
zu leisten. Dieses Geld geht<br />
an Projekte für den Umweltund<br />
Klimaschutz.<br />
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