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Stahlreport 2021.09

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76. Jahrgang | September 2021<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

09<br />

21<br />

Starkes erstes Halbjahr | S. 38<br />

Aktuelle Zahlen von BDS-Research<br />

Kostenvorteil Lohnbearbeitung | S. 12<br />

Studie von Günther + Schramm/Hoberg & Driesch<br />

Hybrides Lernen am besten | S. 48<br />

Digitale Lernformate in der Berufsbildung


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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn der Vorsitzende des BDS-Vorstandsrates Eberhard Frick den Stahlhandelstag<br />

am 30. September eröffnet, sind wir alle wahrscheinlich schon<br />

schlauer. Zumindest zahlenmäßig dürfte zu diesem Zeitpunkt des Volkes<br />

Votum bereits vorliegen, die Bundestagswahl liegt dann immerhin schon vier<br />

Tage zurück.<br />

Stahlhandelstag<br />

2021 – Einladung und<br />

Programm auf S. 41<br />

Obwohl, es geht ja auch anders. Der Jahresbeginn 2021 hatte ja erst gezeigt,<br />

wie einfach der heilige Gral der Demokratie, die Wahlen, mutwillig in Zweifel<br />

gezogen werden können. Hierzulande ist das – hoffentlich – undenkbar. Doch<br />

auch wenn das Wahlergebnis dann unangefochten vorliegt – die nackten<br />

Zahlen liefern nach Stand der Dinge diesmal möglicherweise noch gar nicht<br />

das wirkliche Resultat, sprich die Regierungszusammensetzung. Was in der<br />

bundesrepublikanischen Geschichte bisher oft eine Formalie war, könnte<br />

sich diesmal zu einer langwierigen Koalitionsfindung auswachsen. Die<br />

Mehrheiten sind eben nicht mehr so eindeutig. Dabei stehen mit Klimawandel,<br />

Digitalisierung und geopolitischer Positionierung – um nur einige zu nennen –<br />

Themen auf der Agenda, die weit über das übliche Maß politischen Agierens<br />

hinaus reichen.<br />

Schlauer werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jedoch am Ende des<br />

Stahlhandelstages sein, was die Informationslage zur Branche angeht. Von den<br />

konjunkturelllen Rahmenbedingungen über Insights zu Stahlproduktion sowie<br />

Kundenbranchen bis hin zu aktuellen Rechtsthemen: Das Programm des in<br />

diesem Jahr erstmals online von 10 bis 14 h durchgeführten Stahlhandelstages<br />

2021 bietet einen breiten Rundumblick auf die aktuelle Situation.<br />

Einen Höhepunkt gibt es dabei übrigens zum Schluss: Mit der Auszeichnung<br />

des/der „Fernstudent/in des Jahrs 2020+2021“ würdigt der BDS das<br />

persönliche Engagement, das die Absolventinnen und Absolventen in die<br />

berufliche Weiterbildung mit dem BDS-Fernstudium „Betriebswirt/in<br />

Stahlhandel“ gesteckt haben. Schließlich braucht die Branche auch in Zukunft<br />

viele fähige Köpfe.<br />

Wie immer viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 09 2021<br />

38<br />

Starkes erstes Halbjahr<br />

BDS-Research mit aktuellen Juli-Zahlen<br />

Lagerabsatz und Preise – beide Kurven zeigten im Stahlhandel im ersten<br />

Halbjahr 2021 deutlich nach oben. Vor allem der rasante Preisaufbau bei<br />

Rohstoffen und Fertigerzeugnissen ist bemerkenswert, wie BDS-Bereichsleiter<br />

Research Jörg Feger auf S. 38 anhand der neuesten Zahlen erläutert.<br />

12<br />

Kostenvorteile oft unbekannt<br />

Studie von Günther + Schramm<br />

und Hoberg & Driesch<br />

Im Lohn bearbeiten lassen – oder nicht?<br />

Nach welchen Kriterien Verarbeiter sich bei<br />

dieser Frage entscheiden, zeigt eine aktuelle<br />

gemeinsame Studie von Günther + Schramm<br />

und Hoberg & Driesch. Ein Ergebnis: Die<br />

Kostenvorteile sind oft gar nicht bekannt.<br />

Digitales Lernen – aber wie?<br />

Interview mit Learnchamp-Gründer<br />

Michael Repnik<br />

48<br />

Berufsbildung steht hoch im Kurs, denn Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind mehr und mehr darauf angewiesen,<br />

Veränderungen aufnehmen und flexibel agieren zu können.<br />

Doch was macht ein gutes Bildungsangebot aus? Ein<br />

Interview mit Michael Repnik, Gründer der auf digitales<br />

Lernen spezialisierten Agentur LearnChamp – der Agentur,<br />

die das BDS-eLearning für Auszubildende mitgestaltet.<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


PeRSönLicHeS<br />

6 Kurznachrichten<br />

StAHLHAnDeL<br />

8 SchwarzwaldEisen – Alle Lagerbereiche per Klick im Blick<br />

11 E/D/E – Stärkster Juni aller Zeiten<br />

12 Günther + Schramm/Hoberg & Driesch – Studie zu externer Lohnbearbeitung<br />

13 Nordwest – Starkes Halbjahres-Ergebnis<br />

14 Klöckner & Co SE – Umsatz deutlich gestiegen<br />

StAHLPRoDuktion<br />

16 thyssenkrupp – Umbau kommt planmäßig voran<br />

18 Salzgitter Flachstahl reduziert Inventuraufwand<br />

20 ArcelorMittal – Studie: Eisenschwamm von der Küste am besten<br />

24 Wuppermann AG – Neue Besäumschere am ungarischen Standort<br />

16<br />

Konzern-Umbau<br />

kommt voran<br />

thyssenkrupp bestätigt<br />

Prognose für 2020/2021<br />

Gute Nachrichten haben bei<br />

thyssenkrupp in den letzten<br />

Jahren fast Seltenheitswert.<br />

Der Konzern steckt in einer<br />

umfassenden Transformation.<br />

Nun wurden im 3. Quartal des<br />

laufenden Geschäftsjahres<br />

2020/2021 nahezu doppelte<br />

so viele Auftragseingänge<br />

verzeichnet wie im Vorjahres -<br />

zeitraum. Auch mit dem<br />

Konzernumbau komme man<br />

voran, sagt CEO Martina Merz.<br />

StAHLveRARBeitunG<br />

26 NSK-Gehäuselager ermöglichen hohe Einsparungen für Stahlwerk<br />

AnARBeitunG & LoGiStik<br />

27 The Coatinc Company fordert Kurswechsel<br />

28 Progress & BBC – Automatisierung ist entscheidend<br />

32 B+S Metallbearbeitung setzt auf Rösler-Anlagen<br />

34 mbk Maschinenbau – Vom Handwerksbetrieb zum weltweiten Hersteller<br />

36 Heinrich Dittmar führt eNVenta ERP ein<br />

BDS-ReSeARcH<br />

38 Neueste Zahlen: Ein denkwürdes erstes Halbjahr<br />

BDS-kommunikAtion<br />

40 BDS-Seminare für Azubis – Zwei starke Präsenzseminare<br />

41 Einladung zum Stahlhandelstag 2021<br />

meSSen unD mäRkte<br />

42 KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer – Gute Geschäftslage,<br />

aber neue Pandemie-Sorgen<br />

44 PwC-Maschinenbau-Barometer – Umsatzprognosen auf Höhenflug<br />

46 Termine<br />

47 Messekalender<br />

WiSSenSWeRteS<br />

48 Berufsbildung – Hybride Lernformate am erfolgreichsten<br />

LifeSteeL<br />

50 Taucherglockenschiff Carl Straat – Gefahren unter Wasser auf der Spur<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

5


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Bild: VDE/Hochschule Aalen<br />

ist seit April 2018<br />

CEO von Schuler.<br />

Vor seiner Bestellung<br />

hatte er bereits verschiedene hochrangige<br />

Management-Funktionen im Andritz-<br />

Konzern und bei Schuler selbst<br />

wahrgenommen. Wie Andritz weiter mitteilte,<br />

werde der Vorstandsvorsitzende der<br />

Andritz AG, Dr. Wolfgang Leitner, mit Ablauf<br />

der für den 12. April 2022 geplanten Hauptversammlung<br />

des Unternehmens sein Amt<br />

nach 27-jähriger Tätigkeit als CEO beenden.<br />

Nachfolger von Dr. Leitner, der auch AufvDe<br />

Martina Hofmann<br />

ist neue Vorsitzende des VDE-Ausschusses<br />

Studium, Beruf und Gesellschaft.<br />

Prof. Dr.-Ing. Martina Hofmann von der<br />

Hochschule Aalen ist eine erfahrene Netzwerkerin,<br />

die neben der klassischen Ausschussarbeit<br />

die Themen Frauen und Technik<br />

sowie Klimaschutz in den Fokus nehmen<br />

wird, so der VDE (Verband der Elektrotechnik<br />

Elektronik Informationstechnik e. V.).<br />

Hofmann, die noch<br />

bis Anfang 2021 Studiendekanin<br />

des Studienbereichs<br />

Elektrotechnik<br />

an der<br />

Hochschule Aalen<br />

war, ist seit Langem<br />

im Bereich Frauenförderung<br />

aktiv. Als<br />

neue Vorsitzende<br />

des Ausschusses<br />

Studium, Beruf und Gesellschaft werde sie<br />

mit ihren Kolleginnen und Kollegen daran<br />

arbeiten, mehr Sichtbarkeit für das Thema<br />

Frauen und Technik zu erlangen. „Wir müssen<br />

Bewegung in etablierte Denkmuster<br />

bringen – was der Tatort für das Berufsbild<br />

der Kommissarin geschafft hat, steht für die<br />

Elektrotechnikerin noch aus.“<br />

iBu/WSm<br />

Ulrich Flatken<br />

ist kürzlich zum Vizepräsidenten<br />

des<br />

Wirtschaftsverbands<br />

für Stahl und Metallwaren<br />

(WSM) ernannt<br />

worden. Daneben<br />

ist der<br />

geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Mecanindus Vogelsang-<br />

Gruppe zugleich Vorstandsvorsitzender des<br />

Industrieverbands Blechumformunng (IBU).<br />

Bild: IBU<br />

3M<br />

Bodo Reinhart<br />

ist seit 1. April 2021 Regional Division Leader<br />

der 3M Abrasive Systems Division (ASD)<br />

für Zentraleuropa. Die Region umfasst<br />

Deutschland, die Niederlande, Belgien,<br />

Österreich und die Schweiz. Der gebürtige<br />

Neusser folgt auf Andreas Boxberger, der<br />

3M nach über 24-jähriger Tätigkeit für das<br />

Unternehmen verlassen hat. Bodo Reinhart<br />

Foto: Warmwalzwerk Königswinter<br />

werde sich in seinem<br />

Aufgabenbereich<br />

schwerpunktmäßig<br />

auf die<br />

flexiblen Schleifmittel<br />

der 3M konzentrieren.<br />

Dazu gehören<br />

Schleif- und<br />

Poliersysteme sowie<br />

Maschinen und Zubehör<br />

für den Industriebereich.<br />

kion Group<br />

Rob Smith<br />

wird zum 1. Januar 2022 neuer Vorsitzender<br />

des Vorstands der Kion Group AG. Er folgt<br />

Gordon Riske, der zum 31.12.2021 aus dem<br />

Vorstand ausscheidet. „Wir freuen uns sehr,<br />

einen der profiliertesten globalen Top-Manager<br />

der Investitionsgüterindustrie<br />

mit<br />

ausgewiesener Kapitalmarkt-,<br />

M&Asowie<br />

Digitalisierungs-Erfahrung<br />

gewonnen<br />

zu haben.<br />

Rob Smith bringt<br />

alle Erfahrungen und<br />

die Führungspersönlichkeit<br />

mit, um den<br />

Wachstumskurs der Kion Group nahtlos<br />

fortzusetzen,“ sagte Michael Macht, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats.<br />

WW-k<br />

Thorsten Hütt<br />

gehört seit April 2021 der Geschäftsführung<br />

der Warmwalzwerk Königswinter GmbH<br />

(WW-K) an. Bis zu seiner Berufung leitete<br />

Hütt fünf Jahre lang den Bereich Controlling<br />

und Finanzen der WW-K. In seiner neuen Position<br />

ist er für den Geschäftsführungsbereich<br />

Finanzen, Controlling und IT verantwortlich.<br />

Neben ihm gehören die beiden<br />

geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Rainer<br />

Zimmer und Roland<br />

Haas der nunmehr<br />

dreiköpfigen Geschäftsführung<br />

an.<br />

Mit seiner Erfahrung<br />

und Expertise sei<br />

Thorsten Hütt<br />

Bild: 3M<br />

Bild: Kion Group<br />

Hütt „die ideale Ergänzung“<br />

für die Geschäftsführung,<br />

so<br />

Haas. Die Erweiterung der Geschäftsführung<br />

sei auch eine Reaktion auf die Neuausrichtung<br />

und zunehmende Bedeutung der<br />

Digitalisierung für das Walzwerk. „Wir möchten<br />

die Modernisierung des Unternehmens<br />

vorantreiben. Die Digitalisierung ist dabei<br />

ein ganz wesentlicher Schritt. Mit Thorsten<br />

Hütt haben wir die Geschäftsleitung für die<br />

nächsten Jahre zukunftsfähig aufgestellt“<br />

begründet Rainer Zimmer den Schritt.<br />

Neue Personalleiterin des Unternehmens ist<br />

ebenfalls seit April 2021 Maria Steeg. Sie<br />

folgt auf Michael Gulden, der das Unternehmen<br />

verlassen hat, um sich neuen beruflichen<br />

Herausforderungen<br />

zu stellen.<br />

Maria Steeg ist seit<br />

2010 bei der WW-K.<br />

Davor war sie in der<br />

Personalabteilung<br />

der Vorbesitzerin<br />

des Warmwalzwerkes,<br />

Hayes Lemmerz,<br />

heute Maxion<br />

Wheels tätig.<br />

Foto: Warmwalzwerk Königswinter<br />

Andritz AG<br />

Domenico Iacovelli<br />

rückt in den Vorstand der Andritz AG auf.<br />

Seine Aufgaben als Schuler-CEO werde Iacovelli<br />

in Personalunion weiter wahrnehmen,<br />

teilte Andritz in Graz mit. Im Vorstand<br />

von Andritz soll der 1976 geborene Schweizer<br />

Manager mit Wirkung zum April 2022<br />

die Leitung des Geschäftsbereichs Metals<br />

sowie die Verantwortung<br />

für die Bereiche<br />

Group Information<br />

Technology<br />

und Group Manufacturing<br />

Management<br />

übernehmen.<br />

Domenico Iacovelli<br />

Bild: Schuler AG<br />

Maria Steeg<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Bild: rff<br />

sichtsratsvorsitzender der Schuler AG ist,<br />

soll Andritz-Vorstandsmitglied Dr. Joachim<br />

Schönbeck werden.<br />

rff<br />

Dieter Revink<br />

ist seit 1. Mai 2021 neuer Bereichsleiter Finanzen<br />

& Personal bei der rff Rohr Flansch<br />

Fitting Handels GmbH. Wie das Unternehmen<br />

mit Sitz in Stuhr/Bremen mitteilte,<br />

kommt der 52-jährige<br />

Diplom-Betriebswirt<br />

aus der Logistikbranche<br />

und er<br />

verfüge sowohl über<br />

detailliertes und<br />

kompetentes Fachwissen<br />

als auch über<br />

langjährige Erfahrung<br />

in seinem Verantwortungsbereich.<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Allexi freue sich auf<br />

die Zusammenarbeit und darüber eine erfahrene<br />

und gestandene Führungskraft für<br />

das Unternehmen gewonnen zu haben,<br />

teilte rff mit.<br />

klöckner & co Se<br />

Becker Stahl-Service und<br />

Klöckner & Co Deutschland<br />

beides Tochtergesellschaften der Klöckner<br />

& Co SE, stellen ihre Geschäftsführung neu<br />

auf. Die Becker Stahl-Service GmbH bestellte<br />

Francois-David Martino per 21. Juni<br />

2021 zum neuen CEO. Zudem werde<br />

Christina Kolbeck zusätzlich zu ihrer Position<br />

als CFO der Klöckner & Co Deutschland<br />

GmbH als neue CFO in die Geschäftsführung<br />

der Becker Stahl-Service GmbH berufen.<br />

Hans-Georg Pieper soll auch zukünftig<br />

als Geschäftsführer den Vertrieb der Becker<br />

Stahl-Service GmbH verantworten. Wie von<br />

Klöckner & Co Deutschland bereits angekündigt<br />

hat das Unternehmen Bernhard<br />

Weiß zum 1. Juni 2021 planmäßig zum<br />

neuen CEO berufen. Sven Koepchen, bisheriger<br />

CEO der Klöckner & Co Deutschland<br />

GmbH, werde künftig eine Querschnittsfunktion<br />

übernehmen und den Ausbau des<br />

Geschäfts mit höherwertiger Anarbeitung in<br />

EU-Europa verantworten.<br />

Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Klöckner & Co SE: „Mit unserer neuen<br />

Strategie ‚Klöckner & Co 2025: Leveraging<br />

Bild: Hofmann-Rieg Stahlhandel<br />

Jürgen Almert<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Hofmann-Rieg Stahlhandel ist am 19. August<br />

2021 im Alter von 58 Jahren verstorben. Mit<br />

Jürgen Almert verliert der Stahlhandel einen<br />

großen, überaus erfolgreichen Unternehmer,<br />

der die Stahlszene im Rhein-Main-Gebiet und<br />

über diese Grenzen hinaus jahrzehntelang<br />

prägte. Knapp 20 Jahre hat er die Geschicke<br />

des BDS als Gebietsvorstand sowie als<br />

Mitglied des Vorstandsrats mitgelenkt,<br />

darüber hinaus war er als Mitglied des<br />

Produktausschusses der Nordwest Handel<br />

AG aktiv und engagierte sich als<br />

Handelsrichter am Landgericht Darmstadt.<br />

„Sein überraschender und viel zu früher Tod<br />

hat uns schwer getroffen. Unser tief<br />

empfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seiner Unternehmen in Darmstadt und<br />

Rüsselsheim“, sagte Oliver Ellermann, Vorstand des BDS.<br />

Er wird fehlen.<br />

Strengths‘ werden wir uns zur führenden digitalen<br />

Plattform für Stahl, weitere Werkstoffe<br />

und Anarbeitungsservices in Europa<br />

und Amerika weiterentwickeln. Wir freuen<br />

uns daher sehr, dass wir sowohl bei der Becker<br />

Stahl-Service GmbH als auch der<br />

Klöckner & Co Deutschland GmbH mit<br />

Francois-David Martino und Bernhard Weiß<br />

die Position des CEO mit zwei ausgewiesenen<br />

Experten besetzen konnten, die die Umsetzung<br />

unserer Konzernstrategie in den<br />

Gesellschaften maßgeblich vorantreiben<br />

werden.“<br />

Lech-Stahlwerke<br />

Thomas Friedrich<br />

ist zum 1. Juli 2021 in die Geschäftsführung<br />

der Lech- Stahlwerke GmbH eingetreten. Er<br />

übernimmt dort das kaufmännische Ressort<br />

von Simon Zeilberger, der im Mai 2020 in<br />

die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe<br />

berufen wurde. Friedrich ergänzt<br />

damit die bestehende<br />

Geschäftsführung<br />

der Lech-Stahlwerke<br />

GmbH, die<br />

aus Martin Kießling<br />

(Ressort Technik)<br />

und Jochen Henze<br />

(Ressort Vertrieb)<br />

besteht. Der 53-jährige<br />

Thomas Fried-<br />

Bild: Lech-Stahlwerke<br />

rich stammt aus Köln und hat über 20 Jahre<br />

Führungserfahrung in verschiedenen international<br />

aktiven Unternehmen der Stahlindustrie<br />

gesammelt.<br />

SpanSet GmbH<br />

Hans-Otto von Danwitz<br />

ehemaliger und langjährig beschäftigter<br />

Vertriebsleiter und Prokurist der SpanSet<br />

GmbH & Co. KG sowie ehemaliger Geschäftsführer<br />

der<br />

SpanSet secutex<br />

GmbH und Kapitän<br />

zur See ist im Alter<br />

von 83 Jahren im<br />

Juni 2021 verstorben.<br />

Hans-Otto von<br />

Danwitz hat durch<br />

Bild: SpanSet<br />

sein Handeln über<br />

mehr als drei Jahrzehnte<br />

die positive<br />

Entwicklung der Unternehmen nachhaltig<br />

geprägt, so SpanSet. Als Pionier der textilen<br />

Hebe- und Zurrmittel prägte er das Motto<br />

„Stark wie Stahl, aber leicht und handlich“.<br />

Unter seiner Führung wurden Zurrgurte zur<br />

Befestigung von Pkw auf Autotransportern<br />

entwickelt. Er war Träger der DIN-Ehrennadel,<br />

Leiter des Normenausschuss DIN für<br />

Hebebänder, Rundschlingen und Zurrgurte<br />

sowie Vorkämpfer für das Normungswesen<br />

in Deutschland und Europa.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Mit KASTOlogic mobile können die Mitarbeiter die wichtigsten<br />

Funktionen des Lagerverwaltungssystems auf tragbaren<br />

Endgeräten wie Tablets und Smartphones nutzen und so auch<br />

manuelle Lagerbereiche managen.<br />

Am Hauptsitz des Unternehmens in Lahr sorgt ein automatisches Langgutlager<br />

vom Typ UNICOMPACT 3.0 für eine schnelle und effiziente Ein- und Auslagerung der<br />

bis zu sechs Meter langen Profile, Rohre und Vollmaterialien.<br />

SchwarzwaldEisen setzt auf mobile Lagerverwaltung von Kasto<br />

Alle Lagerbereiche per Klick im Blick<br />

Automatische und manuelle Lagerbereiche mit einem System steuern und bedienen – bei SchwarzwaldEisen im<br />

badischen Lahr ist das die Realität. Möglich machen dies zwei Kasto-Lösungen: Das Lagerverwaltungssystem<br />

KASTOlogic sowie die intelligente App KASTOlogic mobile. Der Stahlhändler vereinfacht und beschleunigt damit seine<br />

Prozesse, minimiert die Fehlerrate und kann sämtliche Chargen lückenlos nachverfolgen.<br />

„Wir leben Stahl“: Unter diesem Motto hat sich die<br />

Schwarzwald-Eisenhandel GmbH & Co. KG – oder kurz<br />

SchwarzwaldEisen – zum führenden Stahlhändler in Baden<br />

entwickelt. Die Wurzeln des in vierter Generation familiengeführten<br />

Betriebs reichen zurück bis ins Jahr 1870.<br />

Seit 1966 befindet sich der Hauptsitz in Lahr, weitere<br />

Standorte besitzt SchwarzwaldEisen in Freiburg im Breisgau,<br />

Bad Säckingen und Karlsruhe. Mit Tochterunternehmen<br />

in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und der<br />

Schweiz ist der Spezialist mittlerweile auch überregional<br />

aktiv – und immer wieder kommen neue Niederlassungen<br />

hinzu. Rund 120.000 t Material setzt die Gruppe pro Jahr<br />

in etwa um.<br />

„Wir setzen konsequent auf ein organisches Wachstum<br />

und eine dezentrale Organisation“, erklärt Dr. Steffen<br />

Marco Auer, der gemeinsam mit seinem Bruder Ingo Wolfgang<br />

Auer als Geschäftsführer die Geschicke von SchwarzwaldEisen<br />

leitet. „Statt einem großen Standort betreiben<br />

wir mehrere regional tätige Filialen, die nah am Kunden<br />

und damit auch schnell und flexibel lieferfähig sind.“<br />

Eine funktionierende Kommunikation zwischen den<br />

einzelnen Außenstellen und eine gut durchorganisierte<br />

Logistik sind für den Betrieb eines solchen Netzwerks<br />

wichtige Voraussetzungen. „Wir versuchen daher, alle<br />

Niederlassungen nach einem ähnlichen Prinzip aufzubauen,<br />

um bewährte Prozesse und Technologien standortübergreifend<br />

anwenden zu können und Schnittstellen möglichst<br />

gering und einheitlich zu halten“, fährt Auer fort.<br />

Bevorzugter Partner für die Lagertechnik<br />

Dieser Ansatz zeigt sich auch in der Lagertechnik. Hier<br />

vertraut SchwarzwaldEisen auf die Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG als bevorzugten Partner. Am Hauptsitz<br />

in Lahr etwa sorgt seit rund acht Jahren ein automatisches<br />

Langgutlager vom Typ UNICOMPACT 3.0 für eine schnelle<br />

und effiziente Ein- und Auslagerung der bis zu 6 m langen<br />

Profile, Rohre und Vollmaterialien. SchwarzwaldEisen<br />

bietet seinen Kunden ein Sortiment von rund 10.000 Artikeln,<br />

hauptsächlich Baustahl, Edelstahl und Aluminium.<br />

„Davon sind etwa 70 bis 80 % der Bestellungen angearbeitetes<br />

Material“, berichtet Geschäftsführer Auer. Dieses<br />

wird im eigenen Maschinenpark entsprechend der Kundenwünsche<br />

vorbereitet und anschließend versandt. Handelt<br />

es sich um Langgut, stellt das Kasto-System mit einem<br />

Regalbediengerät (RBG) die benötigten Artikel mit kurzen<br />

Zugriffszeiten nach dem Prinzip „Ware-zum-Mann“ an<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Eine gut durchorganisierte Logistik ist für den badischen<br />

Stahlhändler SchwarzwaldEisen eine wichtige Voraussetzung.<br />

einer von zwei Auslagerstationen bereit. Bleche hingegen<br />

bewahrt das Unternehmen in einem separaten, manuell<br />

bedienten Lagerbereich auf.<br />

„Unsere Kunden erwarten von uns schnelle, fehlerfreie<br />

und rückverfolgbare Lieferungen“, skizziert Steffen Auer<br />

die Herausforderungen. „Um dies sicherzustellen, sind<br />

wir auf eine einfache, übersichtliche und zuverlässige<br />

Steuerung unseres gesamten Materialflusses angewiesen.“<br />

SchwarzwaldEisen setzt dafür standortübergreifend<br />

auf das Warenwirtschaftssystem (WWS) eNVenta. Das<br />

Lager in Lahr ist daran über eine eigens geschaffene Schnittstelle<br />

angebunden – genau wie zwei weitere automatische<br />

Kasto-Lagersysteme in Niederlassungen in Karlsruhe und<br />

im Westerwald. „Das sorgt für eine einheitliche Auftragsverwaltung<br />

und hohe Bestandstransparenz“, erklärt Auer.<br />

Das WWS übermittelt die jeweiligen Auftragsdaten elektronisch<br />

an das Lagerverwaltungssystem KASTOlogic, welches<br />

wiederum die Auslagerung der benötigten Artikel<br />

am entsprechenden Standort veranlasst. Sämtliche Prozesse<br />

lassen sich lückenlos rückverfolgen, Bedien- und Zuordnungsfehler<br />

sind nahezu ausgeschlossen.<br />

Manuelle Lagerung war anfällig für Fehler<br />

Anders sah es in der Vergangenheit in den manuell bedienten<br />

und papiergeführten Blechlagern aus, erinnert<br />

sich Auer: „Aufgrund der hohen Artikelvielfalt kam es hier<br />

durchaus manchmal zu Verwechslungen, Mitarbeiter entnahmen<br />

zum Beispiel das falsche Blech oder die falsche<br />

Menge – und am Ende bekam der Kunde unter Umständen<br />

nicht das, was er bestellt hatte.“<br />

Auch das Auffinden der benötigten Ware war in den<br />

langen Regalreihen nicht immer einfach. Die Verantwort-<br />

„Wir sind mit<br />

der Zusammenarbeit<br />

mit Kasto rundum zufrieden<br />

und überzeugt, dass<br />

davon beide Unternehmen<br />

nachhaltig profitieren.“<br />

Dr. Steffen Marco Auer, einer der<br />

beiden Geschäftsführer von<br />

SchwarzwaldEisen<br />

lichen bei SchwarzwaldEisen suchten deshalb nach einer<br />

Möglichkeit, auch diese Lagerbereiche in das intelligente<br />

elektronische Steuerungssystem zu integrieren. „Wir haben<br />

dafür zwei Wettbewerber verglichen und uns ziemlich<br />

schnell für Kasto entschieden“, erläutert Auer. Die räumliche<br />

Nähe zu dem Säge- und Lagertechnik-Spezialisten, der sei-<br />

nen Hauptsitz im wenige Kilometer entfernten Achern<br />

hat, sei dabei nicht der einzige Grund gewesen. „Natürlich<br />

ist es vorteilhaft, mit Partnern in der Region zusammenzuarbeiten,<br />

die bei Bedarf auch schnell vor Ort sein können“,<br />

betont der Geschäftsführer. „Genauso wichtig waren uns<br />

aber die umfassende technische Kompetenz von Kasto<br />

und die Bereitschaft, individuell auf unsere spezielle Situation<br />

einzugehen.“<br />

Gemeinsam mit dem Stahlhändler analysierten die<br />

Kasto-Experten die Voraussetzungen am Standort und im<br />

gesamten Unternehmen bis ins Detail und entwickelten<br />

eine Lösung, um alle Lagerbereiche in einer einheitlichen<br />

und durchgängigen Steuerung abzubilden. Zum Einsatz q<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

9


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Bleche bewahrt SchwarzwaldEisen in einem separaten, manuell bedienten<br />

Lagerbereich auf. Aufgrund der hohen Artikelvielfalt kam es bei der manuellen<br />

Lagerung manchmal zu Verwechslungen. Mitarbeiter entnahmen zum Beispiel das<br />

falsche Blech oder die falsche Menge.<br />

q kommt dabei unter anderem KASTO -<br />

logic mobile, eine plattformunabhängige<br />

und mobile Variante von KASTOlogic.<br />

Die Software ermöglicht es, die wichtigsten<br />

Funktionen des Lagerverwaltungssystems<br />

auf tragbaren Endgeräten<br />

wie Tablets und Smartphones zu nutzen<br />

– unabhängig von fest installierten Bedienpulten,<br />

wie sie etwa im Automatiklager<br />

UNICOMPACT vorhanden sind.<br />

„Damit können wir beispielsweise das<br />

Langgutlager flexibel und ortsungebunden<br />

steuern“, erklärt Steffen Auer. „Aber<br />

was viel wichtiger ist: Wir sind nun in<br />

der Lage, auch unsere manuell bedienten<br />

Blechlager mit KASTOlogic zu verwalten.“<br />

Auftrags- und Artikeldaten<br />

immer griffbereit<br />

Dank KASTOlogic mobile haben die Mitarbeiter<br />

im Lager jederzeit Zugriff auf<br />

Auftrags- und Artikeldaten. Beim Auslagern<br />

der Bleche führt das System den<br />

Benutzer zum entsprechenden Lagerplatz<br />

und gibt die benötigte Menge vor.<br />

Die Lagerfächer sind mit QR- und Barcodes<br />

ausgestattet. Scannt der Anwender<br />

diesen mit seinem Mobilgerät, kann er<br />

unter anderem die Entnahme bestätigen<br />

oder eine Nachbestellung auslösen, falls<br />

sich der Vorrat dem Ende zuneigt. Sämtliche<br />

Informationen stehen im Lagerverwaltungs-<br />

und damit auch im Warenwirtschaftssystem<br />

zur Verfügung –<br />

maßgeschneiderte Schnittstellen machen<br />

dies möglich. „Das Ergebnis ist<br />

ein einheitlich steuerbarer und lückenlos<br />

transparenter Materialfluss“, summiert<br />

Auer. „Wir haben weniger Fehler<br />

bei der Kommissionierung, können<br />

schneller und effizienter arbeiten und<br />

einzelne Chargen problemlos nachund<br />

rückverfolgen.“<br />

Mit dem neuen Lagerverwaltungskonzept<br />

konnte KASTO bei SchwarzwaldEisen<br />

nicht nur als Maschinenlieferant,<br />

sondern auch als Lösungsanbieter<br />

punkten. „Wir haben von<br />

Kasto ein maßgeschneidertes, software-basiertes<br />

System bekommen,<br />

das völlig unabhängig von den bestehenden<br />

Lagern funktioniert und sich<br />

für weitere Standorte beliebig skalieren<br />

lässt – eine bemerkenswerte Leistung“,<br />

findet Auer.<br />

Das Konzept hat das Stahlhandelsunternehmen<br />

so gut überzeugt, dass<br />

SchwarzwaldEisen es in Zukunft auch<br />

an seinen anderen Niederlassungen<br />

anwenden will. „Wie gesagt versuchen<br />

Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

wir, wo immer es geht, Prozesse zu<br />

vereinfachen und zu vereinheitlichen<br />

und überflüssige Schnittstellen zu vermeiden“,<br />

sagt Auer. „Das hilft uns,<br />

auch standortübergreifend noch effizienter<br />

und transparenter zu werden.“<br />

Ist etwa ein bestellter Artikel in einer<br />

bestimmten Zweigstelle nicht auf<br />

Lager, ist er im System schnell lokalisiert<br />

und kann unter Umständen von<br />

einem anderen Standort angeliefert<br />

werden. „Letztlich profitieren von dieser<br />

Organisation nicht nur wir, sondern<br />

vor allem auch unsere Kunden – das<br />

ist für uns die Hauptsache“, ist der Geschäftsführer<br />

begeistert.<br />

Auch der Service überzeugt<br />

Ein weiterer Pluspunkt des Kasto-<br />

Systems ist für die Verantwortlichen<br />

bei SchwarzwaldEisen die hohe Verfügbarkeit.<br />

„Sowohl das Lager als<br />

auch das Steuerungssystem sind<br />

fernwartefähig. Bei Bedarf kann<br />

Kasto jederzeit auf die Software zugreifen<br />

und Störungen schnell und<br />

unkompliziert beheben.“ Durch die<br />

räumliche Nähe sind die Service-Experten<br />

allerdings auch kurzfristig<br />

vor Ort – „ein zusätzlicher Bonus,<br />

den so auch nicht jeder Hersteller<br />

bieten kann“, findet Auer. Die gute<br />

Partnerschaft mit Kasto sei deshalb<br />

neben der überzeugenden Technik<br />

und dem attraktiven Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis ausschlaggebend gewesen,<br />

den gemeinsam eingeschlagenen<br />

Weg weiter zu beschreiten. „Wir<br />

sind mit der Zusammenarbeit<br />

rundum zufrieden und überzeugt,<br />

dass davon beide Unternehmen<br />

nachhaltig profitieren.“ 2<br />

Das Lagerverwaltungssystem KASTOlogic ist über eine eigens geschaffene Schnittstelle<br />

an das standortübergreifende Warenwirtschaftssystem eNVenta angebunden.<br />

[ Kontakt]<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

77855 Achern-<br />

Gamshurst<br />

+49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Schwarzwald<br />

Eisenhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Carl-Benz-Str. 11<br />

77933 Lahr<br />

Tel. +49 7821 5805-0<br />

www.schwarzwaldeisen.de<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


E/D/E mit starkem Wachstum<br />

Stärkster Juni aller Zeiten<br />

Die E/D/E-Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 ein Handelsvolumen von 3,74 Mrd. € und<br />

damit ein außergewöhnlich hohes Plus von über 500 Mio. € (+ 17,3 %). In nahezu sämtlichen<br />

Warenbereichen konnte die Wuppertaler Verbundgruppe ein zweistelliges Wachstum verzeichnen.<br />

Der Geschäftsbereich Stahl<br />

steigerte das Handelsvolumen um<br />

106 Mio. € (+ 18,7 %) auf rund<br />

675 Mio. €. Die Haustechnik wuchs<br />

in den ersten sechs Monaten um rund<br />

154 Mio. € (+ 21,3 %) auf 875 Mio. €.<br />

Der Geschäftsbereich Präzisionswerkzeuge,<br />

Handwerkzeuge und Werkzeug/Maschinen<br />

für die Holz- und<br />

Metallbearbeitung legte um 53 Mio.€<br />

(+ 19,4 %) auf 325 Mio. € zu. Der<br />

Geschäftsbereich Baugeräte/Bauwerkzeuge,<br />

Befestigungstechnik, Bauelemente,<br />

Baubeschläge/Sicherheitstechnik<br />

sowie Möbelbeschläge konnte<br />

mit 842 Mio. € ein Wachstum von<br />

88Mio.€ (+ 11,7 %) melden. Der Geschäftsbereich<br />

Elektrowerkzeuge, Betriebseinrichtungen<br />

und Schweißen<br />

wuchs mit rund 76 Mio. € auf<br />

455 Mio. € (+ 20,2 %) und der Geschäftsbereich<br />

Arbeitsschutz und<br />

Technischer Handel verzeichnete mit<br />

387 Mio. € ein Plus von rund 20 Mio. €<br />

(+ 5,3 %). Der Bereich DIY und Gartentechnik<br />

legte um 9 Mio. € (+ 10,4 %)<br />

auf insgesamt 95 Mio. € zu.<br />

Juni so stark wie noch nie<br />

Gruppenweit verzeichnete der Wuppertaler<br />

Verbund nach den ersten<br />

sechs Monaten ein Plus von über 500<br />

Mio. € (+ 16,1 %) in den Kernbereichen<br />

des Warengeschäfts. Allein für den<br />

Juni notierte die E/D/E-Gruppe ein<br />

Gesamtvolumen von rund 700 Mio. €<br />

bei einem Wachstum von ca.<br />

159 Mio. € (+ 29,4 %) gegenüber dem<br />

Vorjahr. Damit war der Juni der<br />

stärkste Monat aller Zeiten, so die<br />

Verbundgruppe. Das Niveau setzt sich<br />

im Juli erfreulicherweise fort.<br />

„Die Halbjahreszahlen belegen,<br />

dass das E/D/E mit seinen Leistungen<br />

richtig aufgestellt ist. Nach Etablierung<br />

der Neuorganisation in der Ware<br />

im Rahmen von EVOLUTION setzen<br />

wir unseren qualitativen Wachstumskurs<br />

wieder fort“, sagte Dr. Andreas<br />

Trautwein, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

des E/D/E. Mit einem<br />

IT-Masterplan gehe das E/D/E, neben<br />

bereits laufenden Initiativen der Digitalisierung,<br />

dem Datenmanagement<br />

und der Weiterentwicklung der Leistungen,<br />

gegenwärtig die weitere Zukunftsplanung<br />

an. Der Masterplan<br />

beinhalte eine Modernisierung und<br />

Erneuerung der IT-Infrastruktur und<br />

Systemarchitektur sowie der Applikationslandschaft.<br />

Dazu will die Verbundgruppe<br />

in den nächsten Jahren<br />

ein Investitionsprogramm in zweistelliger<br />

Millionenhöhe ganz aus eigener<br />

Kraft anschieben.<br />

Lotter wechselt mit einigen<br />

Bereichen zum E/D/E<br />

Gestärkt wird das E/D/E durch den<br />

Neuzugang der Lotter-Unternehmensgruppe,<br />

Ludwigsburg, die zum 1. Januar<br />

2022 unter anderem mit den<br />

Kernbereichen Werkzeuge, Beschläge,<br />

Arbeitsschutz und Bauelemente zum<br />

Einkaufsbüro wechselt. Die Lotter-Unternehmensgruppe<br />

zählt mit fast 1.800<br />

Beschäftigten, über 50 Standorten in<br />

der Bundesrepublik und einem Umsatz<br />

von über 600 Mio. € zu einem<br />

der 300 größten Familienunternehmen<br />

in Deutschland.<br />

„Unsere zielgruppenorientierten<br />

Leistungspakete in den Bereichen<br />

Vertriebskonzepte und Logistik, Marketing<br />

sowie Datenmanagement<br />

konnten die Führung der Lotter-Unternehmensgruppe<br />

überzeugen. Wir<br />

freuen uns und sind sehr stolz, die<br />

Lotter-Unternehmensgruppe ab dem<br />

kommenden Jahr in den Reihen der<br />

E/D/E-Mitglieder begrüßen zu dürfen“,<br />

sagte E/D/E-Geschäftsführer<br />

Dr. Christoph Grote.<br />

Ende Juli fand in Wuppertal bereits<br />

eine zweitägige Auftaktveranstaltung<br />

zum Kennenlernen und<br />

zum Onboarding-Prozess des neuen<br />

Mitglieds im E/D/E-Verbund statt –<br />

Corona-konform als Hybridveranstaltung.<br />

„Es war eine gelungene Veranstaltung.<br />

In den kommenden Monaten<br />

werden beide Unternehmen die Anbindung<br />

der Lotter Unternehmensgruppe<br />

an die E/D/E-Systeme realisieren,<br />

um zum Jahreswechsel die<br />

Partnerschaft aktiv zu starten“, sagte<br />

Dr. Ralf von Briel, Geschäftsführer<br />

der Lotter KG. 2<br />

[ Kontakt]<br />

E/D/E Einkaufsbüro<br />

Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH<br />

EDE Platz 1<br />

42389 Wuppertal<br />

+49 202 6096-0<br />

www.ede.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

11


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Hoberg & Driesch Processing und Günther + Schramm haben in einer gemeinsamen Marktbefragung 140 qualitative<br />

Interviews mit Einkäufern, Verkäufern und Produktionsleitern aus der stahlrohrverarbeitenden Industrie geführt.<br />

Bilder: Hoberg & Driesch/Günther + Schramm<br />

Studie von Hoberg & Driesch Processing und Günther + Schramm zu externer Lohnbearbeitung<br />

Wirtschaftliche Vorteile häufig unbekannt<br />

Die Nachfrage nach externer Lohnbearbeitung ist vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie<br />

kontinuierlich gestiegen. Wie sich die Lage während der Pandemie entwickelt und welche<br />

Anforderungen Unternehmen an externe Dienstleister stellen, haben Hoberg & Driesch Processing<br />

und Günther + Schramm in einer gemeinsamen Studie untersucht.<br />

[ Kontakt]<br />

Günther + Schramm<br />

GmbH<br />

Heidenheimer Str. 65<br />

73447 Oberkochen<br />

+49 7364 24-110<br />

www.gs-stahl.de<br />

Hoberg & Driesch<br />

Processing GmbH<br />

Hans-Sachs-Str. 16-18<br />

50389 Wesseling<br />

+49 2232 944050<br />

www.hd-processing.com<br />

Für die Marktbefragung wurden<br />

qualitative Interviews mit 140<br />

Einkäufern, Verkäufern und Produktionsleitern<br />

aus der stahl- und stahlrohrverarbeitenden<br />

Industrie geführt.<br />

Ein überraschendes Ergebnis:<br />

Was waren die Gründe für die externe Vergabe<br />

der Lohnbearbeitungsprozesse?<br />

Platzeinsparungen 19%<br />

Kapazitätsengpässe<br />

Nutzung externen Know-hows<br />

Erhöhung der Flexibilität<br />

25%<br />

25%<br />

Konzentration auf die Kernkompetenzen<br />

Geringe Kosten<br />

27%<br />

Nicht die Kosten allein sind entscheidend<br />

für die externe Vergabe von<br />

Lohnbearbeitungsleistungen. Der<br />

meistgenannte Grund ist der<br />

Wunsch, sich mehr auf die eigenen<br />

Kernkompetenzen konzentrieren zu<br />

36%<br />

51%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

Das Einsparen von Kosten ist für die Mehrheit der Befragten nicht der wichtigste<br />

Grund, um Lohnbearbeitungsprozesse extern zu vergeben.<br />

wollen (51 %). Ist die grundlegende<br />

Entscheidung dafür getroffen, orientieren<br />

sich die Befragten im Entscheidungsprozess<br />

an dem Verhältnis<br />

zwischen der ausgelagerten<br />

Leistung und den Gesamtkosten für<br />

die Fremdbeschaffung. Weitere wichtige<br />

Entscheidungsfaktoren sind<br />

neben der nachgewiesenen Fachkompetenz<br />

des externen Partners<br />

kurze und flexible Lieferzeiten, da<br />

der Dienstleister die Beschaffung<br />

und Bevorratung übernimmt.<br />

Qualitative und<br />

wirtschaftliche Erfolge<br />

Die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer<br />

(83 %) ist sich sicher,<br />

dass die Auslagerung von externen<br />

Bearbeitungsleistungen zu messbaren<br />

wirtschaftlichen Erfolgen führt.<br />

Überraschend viele Unternehmen<br />

wissen jedoch nicht, wie hoch die<br />

Kostenvorteile tatsächlich ausfallen.<br />

49 % der Befragten hatten darüber<br />

keinen Überblick und antworteten<br />

mit „Ich weiß es nicht“. Fast die<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Ist ein messbarer wirtschaftlicher Erfolg durch die Entscheidung für<br />

die externe Vergabe von Lohnbearbeitungsleistungen entstanden?<br />

Kein wirtschaftlicher Erfolg 17%<br />

Kostensenkung<br />

Reduzierter Personalaufwand<br />

Vermeidung von zusätzlichen Investitionen<br />

25%<br />

26%<br />

32%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />

Das Auslagern der Dienstleistungen an einen kompetenten Partner führt fast immer<br />

zu einem messbaren wirtschaftlichen Erfolg.<br />

Hälfte der Teilnehmer glaubt, dass<br />

mit der externen Bearbeitung signifikante<br />

Kostenvorteile von bis zu<br />

30 % erreicht werden können. Mitentscheidend<br />

für den Erfolg ist ein<br />

persönlicher Ansprechpartner auf<br />

Seiten des Lieferanten: Für zwei Drittel<br />

der Befragten ist er als direkter<br />

Draht zum Dienstleister besonders<br />

wichtig. 2<br />

Die vollständige Studie mit allen Ergebnissen<br />

können Interessierte ab<br />

sofort kostenlos unter folgendem Link<br />

herunterladen: www.hd-processing.com/<br />

externe-lohnbearbeitung-2021<br />

Stahlverbund Phoenix<br />

Starkes Halbjahres-Ergebnis<br />

Der Geschäftsbereich Stahl der Dortmunder Verbundgruppe Nordwest hat im ersten<br />

Halbjahr 2021 einen stark gesteigerten Umsatz sowie ein deutliches Mengenwachstum in<br />

nahezu allen Produktbereichen eingefahren. Mit 42,4 % wurde das Geschäftsvolumen des<br />

Stahlverbunds Phoenix im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr übertroffen.<br />

Bild: Nordwest<br />

Mit diesem Ergebnis habe<br />

sich Nordwest „als größter und führender<br />

Verbund für den privaten,<br />

mittelständischen Stahlbereich weiterhin<br />

positioniert“, kommentierte<br />

Jörg Simon, Nordwest-Vorstand<br />

Haustechnik/Stahl/Finanzen die<br />

gute Halbjahresbilanz.<br />

Auch neue Mitglieder<br />

erweitern Volumen<br />

Neben der positiven Entwicklung<br />

mit den bisherigen Bestandspart-<br />

nern sorgten dem Verbund zufolge<br />

auch Zugänge und Akquisitionen<br />

für den Ausbau des Geschäftsvolumens,<br />

etwa durch die Rückkehr des<br />

Handelspartners F.W. Waldhausen<br />

GmbH & Co. KG sowie den durch<br />

die Lotter-Gruppe durchgeführten<br />

Kauf des Unternehmens Krönlein<br />

Stahlhandel GmbH & Co. KG. Zudem<br />

konnten trotz aller Corona-Widrigkeiten<br />

unter anderem „Die Baustahlfertiger“,<br />

Max Schierer sowie mit<br />

Frangema ein erster belgischer<br />

„Wir sind sehr<br />

stolz auf das Erreichte<br />

und optimistisch,<br />

dass sich dieser Trend<br />

auch in den kommenden<br />

Monaten fortsetzen wird.“<br />

Jörg Simon, Nordwest-Vorstand<br />

Haustechnik/Stahl/<br />

Finanzen<br />

Stahlhandelspartner gewonnen werden.<br />

Im Stahlverbund Phoenix habe<br />

man Pandemie-bedingt zwar auf<br />

persönliche Treffen verzichten müssen,<br />

es sei aber gelungen, den Kontakt<br />

über regelmäßig stattfindende<br />

Videomeetings zu stärken und auszubauen.<br />

„Wir freuen uns schon<br />

wieder auf die ersten geplanten persönlichen<br />

größeren Treffen. Aber<br />

auch digital bleiben wir der verlässliche<br />

Partner für unsere Händler“,<br />

so Jörg Simon.<br />

Hervorzuheben sei zudem das<br />

Wachstum im Bereich der Importe<br />

im Produktsegment Edelstahl/Rostfrei.<br />

Immer mehr Handelspartner<br />

vertrauten dieser Entwicklung und<br />

sorgten so für ein starkes Mengenwachstum.<br />

2<br />

[ Kontakt]<br />

Nordwest Handel AG<br />

44263 Dortmund<br />

+49 231 22223001<br />

www.Nordwest.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

13


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachricht<br />

Klöckner & Co SE: bestes operatives Quartal seit 2006<br />

umsatz deutlich gestiegen<br />

Klöckner & Co hat im zweiten Quartal 2021 das beste operative Ergebnis seit dem Börsengang<br />

im Jahr 2006 erzielt. Höhere Preise und eine gestiegene Nachfrage haben bei dem<br />

werksunabhängigen Stahl- und Metalldistributeur im zweiten Quartal 2021 zu einem sehr<br />

deutlichen Umsatzwachstum um 57,8 % auf 1,8 Mrd. € (Q2 2020: 1,2 Mrd. €) geführt.<br />

Das operative Ergebnis<br />

(EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten<br />

verbesserte sich, auch<br />

getrieben durch die positive Stahlpreisdynamik,<br />

von 11 Mio. € im Vorjahreszeitraum<br />

auf 271 Mio. €. Das<br />

Konzernergebnis lag bei 215 Mio. €<br />

(Q2 2020: –111 Mio. €). Trotz der<br />

deutlich gestiegenen Stahlpreise und<br />

der Mittelabflüsse im Zusammenhang<br />

mit dem Projekt Surtsey wurde<br />

ein positiver Cashflow aus betrieblicher<br />

Tätigkeit von 74 Mio. € (Q2<br />

2020: 98 Mio. €) erzielt.<br />

„Unsere verbesserte operative Aufstellung<br />

macht sich bezahlt, dadurch<br />

profitieren wir aktuell besonders<br />

stark von dem positiven Marktumfeld.<br />

Gleichzeitig setzen wir unsere<br />

Strategie ‚Klöckner & Co 2025: Leveraging<br />

Strengths‘ konsequent um.<br />

Mit einer neuen Struktur und verbessertem<br />

Setup in EU-Europa sowie<br />

der Bündelung unserer Digitalkompetenzen<br />

in kloeckner.i haben wir<br />

wichtige erste Weichen gestellt, um<br />

unsere hervorragende Position auch<br />

in einem veränderten Marktumfeld<br />

weiter zu festigen und auszubauen“,<br />

kommentierte der neue Vorsitzende<br />

des Vorstands der Klöckner & Co SE,<br />

Guido Kerkhoff.<br />

Neues Strategie-Projekt<br />

vorgestellt<br />

Im zweiten Quartal wurde auch die<br />

neue Strategie „Klöckner & Co 2025:<br />

Leveraging Strengths“ erstmals der<br />

Öffentlichkeit präsentiert, mit der<br />

das Unternehmen zur führenden digitalen<br />

One-Stop-Shop-Plattform für<br />

Stahl, weitere Werkstoffe und Anarbeitungsservices<br />

in Europa und<br />

Amerika werden will.<br />

Erste Strategiemaßnahmen<br />

seien bereits umgesetzt worden: Zur<br />

weiteren Digitalisierung und Automatisierung<br />

der Prozesse wurden<br />

wesentliche Digital- und IT-Kompetenzen<br />

des Unternehmens unter<br />

dem Dach von kloeckner.i gebündelt,<br />

unter eine einheitliche Führung<br />

gestellt und enger an das operative<br />

Geschäft angebunden. Zudem wurde<br />

der Aufbau eines zweiten kloeckner.i-Innovationshubs<br />

in den USA<br />

initiiert, um die Digitalisierung des<br />

Ausblick 2021<br />

Europa<br />

+5 bis10 %<br />

Tatsächliche<br />

Stahlnachfrage<br />

Bauindustrie<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau<br />

Energiesektor<br />

Automobilindustrie<br />

Schiffbau<br />

[ Kontakt]<br />

Klöckner & Co SE<br />

47057 Duisburg<br />

+49 203 307-0<br />

www.kloeckner.com<br />

USA<br />

+7 bis12 %<br />

Quelle: Klöckner & Co SE<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


PA<br />

ARTNERARTIKEL<br />

Das Beste<br />

von unseren Partnern.<br />

dortigen Geschäfts optimal und beschleunigt vorantreiben<br />

zu können. Darüber hinaus hat Bernhard Weiß seinen<br />

Posten als CEO Europa im Konzernvorstand angetreten<br />

und die ihm zugeordneten Organisationen Becker Stahl-<br />

Service, Klöckner & Co Deutschland und Kloeckner Benelux<br />

wurden jeweils mit neuen, international erfahrenen Management-Teams<br />

besetzt (siehe auch Personalien S.6/7).<br />

Durch eine weitere Zentralisierung der Finanz- und Verwaltungsfunktionen<br />

und durch die Kombination des Experten-Know-hows<br />

mit dem Produkt- und Serviceportfolio<br />

sollen zusätzliche Synergien gehoben und die grenzübergreifende<br />

Zusammenarbeit soll gestärkt werden.<br />

Positive Aussichten<br />

Getrieben durch die dynamische Preisentwicklung in<br />

Verbindung mit internen Anstrengungen blicke Klöckner<br />

& Co äußerst optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.<br />

So erwartet das Unternehmen auch für das dritte Quartal<br />

einen sehr deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses<br />

EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten auf 200 bis<br />

230 Mio. € und für das Gesamtjahr auf ein Rekordniveau<br />

von 650 bis 700 Mio. €. 2<br />

Gemeinsam mit unseren Partnern<br />

entwickeln wir Europas größtes<br />

Angebot an<br />

Langprodukten im<br />

Bereich Stahl und Metall für den<br />

täglichen Bedarf.<br />

DIE ROHR<br />

WERKSTOFF<br />

INIT<br />

IATIVE<br />

Salzgitter mannesmann Stahlhandel<br />

Homepage und e-SHOP integriert<br />

Die Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH setzt<br />

ihre Digitalisierungsstrategie konsequent fort: Unternehmenshomepage<br />

und Webseite des e-SHOPs sind fortan unter<br />

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de zusammengeführt.<br />

Damit stärke der Geschäftsbereich Handel des Salzgitter-<br />

Konzerns seine digitale Präsenz im lagerhaltenden Stahlhandelsgeschäft.<br />

Jan Nowak, Mitglied der Geschäftsführung der<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH, erläutert die Vorteile:<br />

„Die vollkommene Integration eines Webshops in die Unternehmenswebseite,<br />

wie in B2C-Bereichen bereits vielfach üblich,<br />

bieten Branchenbegleiter im Stahlhandel in dieser Form<br />

bisher nicht an. Der neue Webauftritt ermöglicht unseren Kunden<br />

somit einen schnelleren und strukturierteren Zugriff auf<br />

Produktinformationen und Ordermöglichkeiten, die nun nahtlos<br />

auf der gemeinsamen Plattform ineinander übergehen. Der<br />

Kunde loggt sich nur einmal ein und kann direkt aus der Produktbeschreibung<br />

in den Shop zum Bestellprozess wechseln;<br />

oder er klickt sich umgekehrt aus dem Webshop zu den Produktinfos,<br />

die er für Bauteile und Konstruktionen benötigt.“<br />

Zugleich modernisierten die Webdesigner auch die Optik und<br />

Systematik der neuen Online-Plattform. Die Webseite könne<br />

nun problemlos in einem angenehmen Leselayout auf jedem<br />

Endgerät geöffnet werden. Zudem wurden sicherheitsrelevante<br />

Updates mit eingespielt. Kunden, die bereits den<br />

e-SHOP nutzen, können auch bei dem neuen Webauftritt den<br />

Bestand einsehen und die Auftragsdaten direkt über digitale<br />

Schnittstellen, die als Erweiterung zum Online-Shop angeboten<br />

werden, in ihr eigenes System einfließen lassen.<br />

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Weitere Informationen<br />

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

15<br />

Einfaches Bestellen –<br />

schnelles Liefern.<br />

voss-edelstahl.com/on<br />

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Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

thyssenkrupp Steel Europe (hier das Oxygenstahlwerk des Konzern in Duisburg) hat deutlich zugelegt: Die<br />

Geschäftsentwicklung insbesondere seitens der Automobil- und Zulieferindustrie stieg kräftig an.<br />

[ Kontakt]<br />

thyssenkrupp AG<br />

thyssenkrupp Allee 1<br />

45143 Essen<br />

+49 201 844-0<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

Der Umsatz stieg von April bis<br />

Juni um 51 % auf 8,7 Mrd €. Das bereinigte<br />

EBIT betrug 266 Mio € und<br />

lag damit ebenfalls signifikant über<br />

dem Vorjahreswert von -693 Mio €<br />

und auch über dem Vorquartal<br />

(220 Mio €). Zu dieser positiven Entwicklung<br />

haben dem Konzern zufolge<br />

nahezu alle Segmente mit ihren<br />

Ergebnisverbesserungen beigetragen.<br />

Insbesondere Materials Services<br />

verzeichnete demnach ein Rekordergebnis.<br />

Die weiter stark angestiegenen<br />

Materialpreise und die spürthyssenkrupp<br />

setzt positive Geschäftsentwicklung fort<br />

umbau kommt<br />

planmäßig voran<br />

thyssenkrupp hat im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres<br />

2020/2021 im Zeitraum April bis Juni an die gute<br />

Geschäftsentwicklung der vorangegangenen Quartale angeknüpft<br />

und sich sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch den von der<br />

Corona-Pandemie stark beeinträchtigten Vorjahreszahlen deutlich<br />

verbessert. So verzeichnete die Unternehmensgruppe im 3. Quartal<br />

Auftragseingänge von insgesamt 8,8 Mrd € – nahezu doppelt so<br />

viel wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (4,8 Mrd €).<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


are Erholung im Werkstoffhandel<br />

führten bei Materials Services zu<br />

einem deutlichen Plus im Auftragseingang<br />

(+1,6 Mrd €) und Umsatz<br />

(+1,4 Mrd €) auf 3,6 bzw. 3,3 Mrd€.<br />

Auch das bereinigte EBIT lag mit<br />

einem neuen Rekordwert von<br />

232 Mio € deutlich über Vorjahr<br />

(-75 Mio €). Hier machten sich vor<br />

allem die durch die Materialknappheit<br />

hervorgerufenen gestiegenen<br />

Walzstahl- und Edelstahlpreise bemerkbar.<br />

Dank einer fortlaufenden<br />

„Netzwerkkonsolidierung“ wurde<br />

Bilder: thyssenkrupp<br />

zudem die Belegschaft um 5 % gegenüber<br />

Vorjahr verkleinert und die<br />

Produktivität (Lagerabsatz pro Mitarbeiter)<br />

um 38 % deutlich gesteigert.<br />

Automobilbranche bestellt<br />

wieder mehr Stahl<br />

Auch Steel Europe steigerte Auftragseingang<br />

und Umsatz im Vergleich<br />

zum pandemiebedingt schwachen<br />

Vorjahr deutlich. Der Auftragseigang<br />

erhöhte sich um 1,6 Mrd € auf<br />

2,5 Mrd €, der Umsatz um 1 Mrd €<br />

auf 2,4 Mrd €. Bei deutlich höheren<br />

Erlösen zog die Geschäftsentwicklung<br />

insbesondere seitens der Automobilund<br />

Zulieferindustrie kräftig an, aber<br />

auch die Bestellungen der Industriekunden<br />

und im Bereich der Stahl Service<br />

Center legten deutlich zu.<br />

Der Geschäftsbereich Industrial<br />

Components konnte Auftragseingang<br />

und Umsatz<br />

um jeweils 40% steigern.<br />

Bei den Großwälzlagern<br />

verzeichneten insbesondere<br />

die Industrie-<br />

Anwendungsbereiche<br />

Zuwächse. Im Schmiedegeschäft<br />

zeigte sich<br />

nach dem pandemiebedingt<br />

globalen Markteinbruch<br />

im Vorjahr eine deutliche Erholung<br />

in allen Regionen – sowohl bei<br />

den Komponenten für Lkw und Pkw<br />

als auch bei Fahrwerken für Baumaschinen.<br />

Allerdings zeigte das Geschäft<br />

mit Großwälzlagern wegen gestiegener<br />

Materialkosten und<br />

ungünstiger Absatzpreisentwicklung<br />

ein leicht rückläufiges Ergebnis auf<br />

weiterhin auf hohem Niveau.<br />

Bei Automotive Technology stiegen<br />

im 3. Quartal Auftragseingang<br />

und Umsatz um 53 bzw. 50 % gegenüber<br />

dem schwachen Vorjahr,<br />

das zeitweise durch pandemiebedingte<br />

Produktionsstillstände bei<br />

Kunden belastet war.<br />

Umbau auf Kurs<br />

thyssenkrupp hatte Ende Juli den<br />

Verkauf der Business Unit Mining<br />

Technologies an das dänische Unternehmen<br />

FLSmidth verkündet.<br />

Darüber hinaus hat der Konzern<br />

kürzlich die Veräußerung des Geschäftsbereichs<br />

Infrastructure, der<br />

im Tief- , Hafen- und Spezialtiefbau<br />

sowie im Ingenieurbau aktiv ist, an<br />

die FMC Beteiligungs KG gemeldet.<br />

Zudem sei man für das Edelstahlwerk<br />

im italienischen Terni (AST)<br />

inklusive der dazugehörigen Vertriebsorganisation<br />

in konstruktiven<br />

Gesprächen mit mehreren Kaufinteressenten.<br />

Prognose für 2020/2021<br />

bestätigt<br />

Auch für das Schlussquartal des laufenden<br />

Geschäftsjahres geht thyssenkrupp<br />

weiter von einer anhaltenden<br />

wirtschaftlichen Erholung<br />

und strukturellen Verbesserung der<br />

Geschäfte aus. Die bereits in den<br />

beiden Vorquartalen angehobene<br />

Ergebnisprognose für 2020/2021<br />

wird insgesamt bestätigt: Der Umsatz<br />

wird im niedrigen zweistelligen<br />

Prozentbereich wachsen, jedoch<br />

noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie<br />

bleiben (Vorjahr:<br />

28,9 Mrd €). Für das bereinigte EBIT<br />

rechnet thyssenkrupp mit einer signifikanten<br />

Steigerung hin zu einem<br />

positiven Ergebnis in Höhe eines<br />

mittleren dreistelligen Millionen-€-<br />

Betrages.<br />

Trotz der deutlichen Verbesserungen<br />

erwartet thyssenkrupp unter<br />

dem Strich einen Jahresfehlbetrag<br />

von bis zu einem mittleren dreistelligen<br />

Millionen-€-Betrag (Vorjahr: -<br />

5,5 Mrd €). Darin sind Aufwendungen<br />

für Restrukturierungen in Höhe<br />

eines mittleren dreistelligen Millionen-€-Betrags<br />

berücksichtigt. 2<br />

„Wir liegen mit<br />

unserem Umbau von<br />

thyssenkrupp voll im<br />

Plan. Das Umfeld bleibt extrem<br />

herausfordernd, aber<br />

was wir selbst in der Hand<br />

haben, das liefern wir.“<br />

Martina Merz,<br />

CEO thyssenkrupp AG<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

17


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

Die Tage der Vollinventur sind vorüber: die Stichprobeninventur mit Remira Statcontrol spart bei Salzgitter Flachstahl erheblich Zeit und ist kostengünstiger.<br />

Stichprobeninventur in der Stahlproduktion<br />

Salzgitter flachstahl reduziert Inventuraufwand<br />

Über 4 Mio. t Rohstahl pro Jahr: Salzgitter Flachstahl erzeugt als größte Stahltochter in der Salzgitter-Gruppe in einem<br />

integrierten Hüttenwerk Warmbreitband, Bandstahl, Bandblech, Kaltfeinblech und oberflächenveredelte Produkte. Bis<br />

2012 führte das Unternehmen für ihre Erzeugnisse Vollinventuren durch – ein hoher Aufwand. 2012 ersetzte das<br />

Unternehmen die Vollinventur durch das Stichprobeninventursystem Remira Statcontrol – mit großem Erfolg.<br />

[ Kontakt]<br />

Remira Group GmbH<br />

Phoenixplatz 2<br />

44263 Dortmund<br />

+49 231 99782-0<br />

www.remira.com<br />

Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH<br />

Eisenhüttenstraße 99<br />

38239 Salzgitter<br />

+49 5341 21-01<br />

www.salzgitterflachstahl.de<br />

Vor Einführung der Stichprobeninventur waren<br />

jedes Jahr sieben Vollinventuren nötig, um die Erzeugnisse<br />

von mehreren hunderttausend Tonnen mit einem größeren<br />

dreistelligen Millionenbetrag und vielen zehntausend<br />

Einzelstücken zu erfassen. Ingo Gunkel ist seit rund 30<br />

Jahren bei Salzgitter Flachstahl im Controlling tätig und<br />

war mitverantwortlich für die Umstellung auf das Hochrechenverfahren<br />

der Stichprobeninventur-Software Remira<br />

Statcontrol. „Die früheren Inventuren haben einen unglaublich<br />

hohen Personal- und Zeitaufwand verursacht,<br />

zudem waren Einschränkungen in der Produktion möglich.<br />

Die gesamte Hardware und auch die Funkstrecken waren<br />

völlig veraltet und hätten erneuert werden müssen. Unsere<br />

damaligen Wirtschaftsprüfer von der PwC haben nach<br />

einiger Zeit der Vorbereitung die Freigabe für Stichprobeninventuren<br />

erteilt. Über die Kontakte der PwC sind<br />

wir dann auf Remira Statcontrol gekommen“, erklärt<br />

Gunkel.<br />

Hohe Anforderungen durch konstanten Betrieb<br />

Salzgitter Flachstahl setzt für die Herstellung hochwertiger<br />

Stahlprodukte auf moderne Fertigungstechnologien zur<br />

Stahlerzeugung und Weiterverarbeitung. Zum Herstellungsprogramm<br />

gehören Zieh-, Tiefzieh- und Sondertiefziehstähle,<br />

Bau- und Feinkornstähle sowie hoch- und<br />

höchstfeste Stähle. Die wichtigsten Abnehmer der Flachprodukte<br />

sind Fahrzeughersteller sowie deren Zulieferer,<br />

Röhren-/Großröhrenhersteller, Kaltwalzer und die Bauindustrie.<br />

Die Besonderheit im vollintegrierten Hüttenwerk ist der<br />

durchlaufende Betrieb, wodurch im Grunde keine Unterbrechungen<br />

für Zählungen möglich sind. „Beschaffungsseitig<br />

haben wir einen hohen Bedarf an Rohstoffen, im<br />

wesentlichen Kokereikohle, Erze, Hochofenkoks und<br />

Schrott. Eine zusätzliche Herausforderung sind die stark<br />

volatilen Beschaffungspreise. Absatzseitig haben wir<br />

unsere Kunden just im time zu beliefern, es liegen bei<br />

uns also immer große Mengen an Rohstoffen und Erzeugnissen<br />

auf Lager“, beschreibt Ingo Gunkel die Gegebenheiten<br />

im Unternehmen.<br />

Einfach Anbindung an das SAP-System<br />

Die Stichprobeninventur mit Remira Statcontrol nutzt gesetzlich<br />

zulässige und testierte Verfahren der Statistik,<br />

um Vollinventuren durch sicherere und zugleich kostengünstigere<br />

Stichprobenverfahren zu senken. Statcontrol<br />

wurde von Wirtschaftsprüfern in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz gesondert testiert und ist in diesen Ländern<br />

als Alternative für Vollinventuren zugelassen. Voraussetzungen<br />

für den Einsatz sind eine hohe Bestandsqualität<br />

sowie eine zuverlässige Lagerbuchführung.<br />

Statcontrol überzeugte die Verantwortlichen durch<br />

eine einfache Handhabung und die Reduzierung des Zählaufwandes<br />

bei den Erzeugnissen auf ein Minimum. Bereits<br />

kurz nach der Einführung konnten dabei rund 450 Manntage<br />

pro Jahr eingespart werden. Mit dem Hochrechenverfahren<br />

der Software wurden die Stichprobeninventuren<br />

von nun an nach Produktgruppen durchgeführt.<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Ingo Gunkel sieht in der Stichproben-Inventur zwei große<br />

Vorteile: Die extreme Zeitersparnis sowie den wesentlich<br />

niedrigeren Aufwand. Doch auch die Dokumentation und Aufbereitung<br />

der Inventurdaten erfolgte von nun an viel detaillierter,<br />

die aufzunehmenden Stücke werden unter anderem<br />

fotografiert. „Den Wirtschaftsprüfern, die mittlerweile von<br />

EY kommen, wird jedes einzelne Stück gezeigt. Es erfolgt<br />

eine vollständige Überleitung von der SAP-Bilanz, Vorratskonten<br />

des jeweiligen Produktes, zu den dazugehörigen Materialien<br />

mit den Mengen und Einzelstücken, den SAP-Chargen.<br />

Zukünftig entfallen eventuell sogar die Inaugenscheinnahme<br />

vor Ort und das Fotografieren. Die meisten Lagerplätze sind<br />

mittlerweile visualisiert und können über Lagerverwaltungssysteme<br />

angeschaut werden“, erklärt Gunkel.<br />

Aus sieben Vollinventuren pro Jahr wurden<br />

vier Stichproben mit jeweils 30 Stücken.<br />

Allein die Einsparung an Arbeitstagen beträgt mittlerweile<br />

deutlich über 500 Manntage pro Jahr, zudem kann die neu<br />

gewonnene Zeit für wichtige Prozesse innerhalb der Erzeugnisse<br />

genutzt werden, z.B. für gezielte Auswertungen<br />

in den Fachbereichen und die Reduzierung der Liegedauer<br />

(Langlieger).<br />

Hohe Bestandssicherheit<br />

Die Bestandssicherheit bei Salzgitter Flachstahl im SAP/ERP<br />

ist mittlerweile bei 100 %. Es darf keine Abweichungen oder<br />

Differenzen geben, denn im Unternehmen sind keine Inventurdifferenzbuchungen<br />

zulässig. Die Einzelstückverfolgung<br />

erfolgt mithilfe von Materialverfolgungssystemen und Lagerverwaltungssystemen.<br />

Die Kommunikation zum führenden<br />

SAP/ERP erfolgt mit Schnittstellen in Echtzeit. „Als Unternehmen<br />

der Stahlindustrie haben wir einen hohen jährlichen<br />

Instandhaltungsaufwand. Hierzu gehört auch eine intensive<br />

Lagerhaltung an Ersatzteilen und Spezial-Reserveteilen. In<br />

der Vergangenheit haben wir im Drei-Jahres-Turnus Stichprobeninventuren<br />

mit SAP/ERP Standard durchgeführt. Seit<br />

2016 haben wir für diese Lager auch die Freigabe unserer<br />

Wirtschaftsprüfer für Stichproben mit Statcontrol. Auch hier<br />

beträgt die Zeitersparnis mindestens 300 Manntage“, sagt<br />

Gunkel, der mit der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

mit Remira Statcontrol sehr zufrieden ist. Durch kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung der Inventur in Organisation<br />

und Technik werde Salzgitter Flachstahl in Zukunft sicher<br />

noch weitere Einsparungen verbuchen können. 2<br />

INFO<br />

Über Remira<br />

REMIRA ist ein Anbieter von Supply Chain-Lösungen für<br />

Handels- und Industrieunternehmen aller Branchen in<br />

Europa. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

mit KI-gestützten und Cloud-ready-Tools den technologischen<br />

Fortschritt in der Lieferkette zu fördern. Derzeit<br />

betreut Remira mit mehr als 125 Mitarbeitern über 500<br />

Kunden weltweit. Hauptsitz des Unternehmens ist Dortmund,<br />

darüber hinaus gibt es Standorte in Augsburg, Hamburg,<br />

Regensburg, Florenz (Italien) und Noordwijk (Niederlande).<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

19


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

Studie zu grünem Stahl<br />

Eisenschwamm von der küste am besten<br />

Die klimaneutrale Stahlproduktion ist eine zentrale Herausforderung für die Stahlindustrie. Auch der weltweit<br />

größte Stahlhersteller ArcelorMittal treibt die Transformation für grünen Stahl voran und hat mit Förderung des<br />

Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Studie in Auftrag gegeben, um zu<br />

untersuchen, unter welchen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grüner Stahl in Zukunft<br />

hergestellt werden kann. Nun liegen die Ergebnisse vor.<br />

[ Kontakt]<br />

ArcelorMittal Germany<br />

Holding GmbH<br />

Dradenaustr. 33<br />

21129 Hamburg<br />

http://germany.<br />

arcelormittal.com<br />

Die Professoren Marc Hölling<br />

und Hans Schäfers (Competence<br />

Center für Erneuerbare Energien<br />

und EnergieEffizienz) der Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften<br />

(HAW) Hamburg haben in der<br />

Studie „Windstahl aus Norddeutschland“<br />

analysiert, wie CO 2 -neutraler<br />

Stahl im Elektrolichtbogenofen effizient<br />

und zukunftsfähig mit Eisenschwamm<br />

(Direct Reduced Iron, kurz<br />

DRI) auf Wasserstoffbasis produziert<br />

werden kann.<br />

Studie vergleicht<br />

mehrere Konzepte<br />

Die Forscher der HAW haben dazu<br />

unterschiedliche Konzepte zur CO 2 -<br />

freien Stahlherstellung untersucht,<br />

jeweils mit einer jährlichen Produktionsmenge<br />

von 1 Mio. t Walzstahl,<br />

um eine einfache Skalierung zu ermöglichen.<br />

Ein Vergleich zeigt dabei die<br />

meisten Vorteile für eine flexible,<br />

wasserstoffbasierte DRI-Produktion<br />

in Küstennähe und Transport zu<br />

einem bestehenden Stahlwerksstandort<br />

im Inland. Durch die Produktion<br />

von CO 2 -freiem DRI wird<br />

demnach eine deutliche Reduktion<br />

der CO 2 -Emissionen ermöglicht. Im<br />

Folgeschritt zur klimaneutralen Produktion<br />

wäre dann die Umstellung<br />

auf Grünstrom (inklusive Energiespeicher)<br />

möglich, so dass der gesamte<br />

Prozess CO 2 -frei wird. Durch<br />

die energieintensive Direktreduktion<br />

in Küstennähe können somit die<br />

Kosten für Netzausbau und Speicher<br />

moderat gehalten werden.<br />

„Die meisten Vorteile bietet die<br />

Produktion von Eisenschwamm in<br />

Küstennähe mit Transport zu Stahlwerken<br />

im Inland. Die zugehörigen<br />

CO 2 -Vermeidungskosten liegen in<br />

der Größenordnung von 200 €/t CO 2<br />

in Bezug auf ein integriertes Hochofenwerk.<br />

Diese Kosten liegen allerdings<br />

deutlich über den Gewinnspannen<br />

der Stahlindustrie, so dass<br />

geeignete Förder- und Steuerungsinstrumente<br />

seitens der Politik entwickelt<br />

werden müssen, um die Dekarbonisierung<br />

der Stahlindustrie<br />

zu ermöglichen“, folgern Hölling und<br />

Schäfers.<br />

„Die Studienergebnisse sind für<br />

die Transformation zu klimaneutralem<br />

Stahl in unseren Werken von<br />

hoher Bedeutung und fließen in unsere<br />

Strategie mit ein. Damit ein<br />

Markt für grünen Stahl entstehen<br />

kann, benötigen wir nicht nur öffentliche<br />

Förderung beim Bau neuer<br />

Anlagen, sondern in der Anfangsphase<br />

auch beim Betrieb“, kommentierte<br />

Lutz Bandusch, Vice President<br />

ArcelorMittal Europe – Long Products.<br />

2<br />

Die Studie ist als kostenloser<br />

Download unter folgendem Link<br />

erhältlich: bit.ly/wisanoStudie<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


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den Sie unter:<br />

Job-ID 2215


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Swiss Steel Group<br />

Qualitäts- und Edelbaustähle<br />

in Q3 am stärksten<br />

Stahl-Holding-Saar übernimmt Ascoval und Hayange<br />

Grüner Stahl im fokus<br />

Die SHS – Stahl-Holding-Saar hat bestätigt, dass die Übernahme<br />

der Gesellschaften Liberty Ascoval und Liberty Rail Hayange von<br />

den offiziellen Stellen in Frankreich genehmigt wurde. Mit der<br />

Übernahme könne nun ein soziales und industrielles<br />

Zukunftskonzept für die französischen Regionen Nord und Moselle<br />

umgesetzt werden. SHS stellt dabei die Produktion von<br />

europäischem grünen Stahl mit hoher Qualität in den Fokus.<br />

Die Swiss Steel Group hat im zweiten<br />

Quartal 2021 rund 518.000 t Stahlerzeugnisse<br />

abgesetzt und den Vorjahreswert<br />

damit um über 70 % gesteigert. Die<br />

gesteigerten Absatzmengen und die positive<br />

Erlösentwicklung führten zu einem<br />

Umsatz von 839,1 Mio. €, was einem Anstieg<br />

von 78,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal<br />

entspricht (Q2 2020: 469,9<br />

Mio. €). Der Umsatzanstieg sei über alle<br />

Produktgruppen hinweg zu beobachten gewesen,<br />

wobei dieser in der Produktgruppe<br />

Qualitäts- & Edelbaustahl am stärksten<br />

ausfiel, so der Konzern.<br />

Regional betrachtet konnte der Umsatz in<br />

allen Absatzmärkten gesteigert werden.<br />

Insbesondere im grössten Absatzmarkt<br />

Europa, welcher im Vorjahresquartal besonders<br />

stark von den Maßnahmen zur<br />

Eindämmung der COVID-19-Pandemie betroffen<br />

war, konnte der Umsatz um 87,2 %<br />

gesteigert werden.<br />

Die SHS-Gruppe ist seit dem<br />

17. Jahrhundert mit Frankreich verbunden<br />

und unter anderem führend<br />

in der Herstellung von Stäben und<br />

Draht aus Stahl von hoher Qualität<br />

in Spitzentechnologie. „Wir sind<br />

stolz, dass unser industrielles Konzept<br />

für die Übernahme von Ascoval<br />

und Hayange genehmigt ist und wir<br />

nun mit der Umsetzung starten können.<br />

Die Integration der beiden<br />

Werke in Frankreich gliedert sich<br />

im Hinblick auf Wachstum und Diversifikation<br />

nahtlos in unsere Strategie<br />

ein. Beide Werke haben ein Alleinstellungsmerkmal<br />

innerhalb der<br />

SHS-Gruppe und ermöglichen uns<br />

die Entwicklung neuer Geschäftsfelder<br />

und die Stärkung unserer<br />

Wettbewerbsfähigkeit ganz im Sinne<br />

unseres laufenden Transformationsprozesses“,<br />

erklärte Dr. Karl-Ulrich<br />

Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von SHS.<br />

Schlüssiges Marktkonzept<br />

Das gemeinsame Konzept von SHS,<br />

Ascoval und Hayange beruhe auf<br />

drei Säulen: Ascoval werde Drehund<br />

Angelpunkt für die Produktion<br />

von grünem Stahl im Elektro-Lichtbogenofen,<br />

Hayange zur Schlüsselanlage<br />

für Schienenprodukte, um<br />

die europäische Strategie der ökologischen<br />

Mobilitätswende voranzutreiben.<br />

Ascoval und Hayange ihrerseits<br />

erhielten Zugang zu neuen<br />

Geschäftsfeldern, wie dem Automobilsektor,<br />

und mit dem weltweiten<br />

Vertriebsnetz der SHS-Gruppe zu<br />

neuen geographischen Märkten.<br />

„Die Allianz von Ascoval, Hayange<br />

und Saarstahl innerhalb der<br />

SHS-Gruppe eröffnet neue zukunftsweisende<br />

Perspektiven durch die<br />

gute Ergänzung des jeweiligen<br />

Knowhows, der Produktions- und<br />

Innovationskapazitäten sowie der<br />

kaufmännischen Ausrichtung von<br />

jedem Partner. Wir wollen eine rasche<br />

und erfolgreiche Integration<br />

der neuen Werke innerhalb der SHS-<br />

Gruppe erreichen – ganz im Sinne<br />

unserer Strategie“. 2<br />

www.saarstahl.com<br />

www.stahl-holding-saar.de<br />

Der Schweizer Stahlproduzent hat damit in<br />

Q2 2021 ein bereinigtes EBITDA von<br />

65,4 Mio. € erreicht – ebenfalls ein signifikantes<br />

Plus gegenüber dem Vorjahreswert<br />

von -45,8 Mio. €. Noch deutlicher gestiegen<br />

ist der Auftragsbestand im zweiten<br />

Quartal: Mit 650.000 t lag dieser um ganze<br />

113,8 % über dem Q2-Wert von 2020. Für<br />

das Gesamtjahr 2021 erwartet die Swiss<br />

Steel Group ein bereinigtes EBITDA zwischen<br />

150 bis 180 Mio. €.<br />

„Einhergehend mit der Umsetzung unseres<br />

Transformationsprogramms, bei der wir<br />

gute Fortschritte machen und der Markterholung<br />

nach COVID-19, welche sich im<br />

zweiten Quartal 2021 fortsetzte, hat sich<br />

unsere finanzielle Leistung markant verbessert.<br />

Unser Ausblick für das Jahr 2021<br />

bestätigt einen anhaltenden Trend der Erholung<br />

nach COVID-19 in unseren Hauptabnehmerbranchen<br />

Automobil, Maschinenund<br />

Anlagenbau sowie Energie“, kommentierte<br />

CEO Frank Koch. Das gesamtwirtschaftliche<br />

Umfeld sei jedoch nach wie vor<br />

fragil.<br />

www.swiss-steel.com<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


co 2 -arme Stahlgüten für mercedes-Benz<br />

Salzgitter AG liefert ersten grünen Flachstahl<br />

Die Salzgitter AG-Konzerntochter<br />

Salzgitter Flachstahl GmbH liefert grüne<br />

Flachstahlprodukte mit einem um mehr als<br />

66 % verringerten CO 2 -Fußabdruck bereits<br />

ab 2021 an vier deutsche Werke der Mercedes-Benz<br />

AG. Die CO 2 -armen Stahlgüten<br />

werden im Elektrostahlwerk Peine in Kombination<br />

mit den Walzwerken und Verzinkungsanlagen<br />

in Salzgitter hergestellt. Sie<br />

stießen auf großes Interesse von Kunden<br />

aus verschiedenen Branchen, so der Konzern.<br />

Die Mercedes-Benz AG ist der erste Automobilhersteller,<br />

den die Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH mit CO 2 -reduziertem Stahl als<br />

Kaltfeinblech und feuerverzinktes Feinblech<br />

für die Serienproduktion beliefert. Daraus<br />

entstehen unter anderem Struktur- und Karosserieteile<br />

für verschiedene Pkw-Modelle.<br />

Für eine Vielzahl von Kunden sei es wichtig,<br />

schon jetzt ein physisch-reales und nicht<br />

nur über mehr oder weniger theoretische<br />

Bilanzbetrachtungen CO 2 -reduziertes Erzeugnis<br />

zu erhalten. „Die Erweiterung unseres<br />

Produktportfolios um grünen Flachstahl<br />

über die neue CO 2 -arme Produktionsroute<br />

ist ein wichtiger Baustein unserer Dekarbonisierungsstrategie,<br />

den wir schon heute<br />

umsetzen. Auf diese Weise werden wir im<br />

Zielbild eine CO 2 -Verminderung um etwa<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

Bereits ab diesem Jahr wird Stahlhersteller Salzgitter<br />

grünen Flachstahl an Mercedes-Benz liefern.<br />

95 % erzielen und damit rund 1 % der heutigen<br />

deutschen Emissionen vermeiden können“,<br />

sagte Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Salzgitter AG.<br />

Als erster europäischer Stahlhersteller hat<br />

die Salzgitter AG Konformitätsaussagen<br />

nach dem VERIsteel-Verfahren des TÜV<br />

SÜD für ihre neuen grünen Stahlprodukte<br />

erhalten. Das Verfahren ermöglicht den<br />

Nachweis der produktspezifischen CO 2 -<br />

Emissionen bei der Stahlproduktion. Die<br />

Konformitätsaussagen bestätigen, dass<br />

beim Wechsel der Produktionsroute von<br />

der konventionellen Hochofenroute auf die<br />

Elektrostahlroute abhängig vom ausgelieferten<br />

Endprodukt CO 2 -Einsparungen zwischen<br />

66 % und 75 % erreicht werden.<br />

Weitere Informationen<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

reinforcement<br />

solutions<br />

Korbschweißmaschinen für Schacht- und<br />

Betonrohrbewehrungen<br />

Salzgitter-konzern<br />

Starkes Ergebnis im zweiten Quartal<br />

Mattenschweißmaschinen<br />

für Betonfertigteile, Box Culverts<br />

und kundenspezifische Matten<br />

Der Salzgitter-Konzern erwirtschaftete<br />

im ersten Halbjahr 2021 den höchsten<br />

Vorsteuergewinn seit den Ausnahmegeschäftsjahren<br />

2007 und 2008. Wesentliche<br />

Treiber dieses Resultates waren die über die<br />

gesamten ersten sechs Monate dynamisch<br />

anziehenden Walzstahlerlöse in Verbindung<br />

mit der anhaltenden Marktbelebung, die<br />

sich insbesondere auf die Ergebnisentwicklung<br />

der Geschäftsbereiche Flachstahl und<br />

Handel positiv auswirkte, teilte der Konzern<br />

mit.<br />

Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns<br />

stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres<br />

2021 auf rund 4,4 Mrd. €. Er<br />

lag damit signifikant über dem Vergleichswert<br />

der von der Corona-Pandemie geprägten<br />

Vorjahresperiode (H1 2020: rund<br />

3,6 Mrd. €). Der Gewinn vor Steuern lag bei<br />

305,7 Mio. € (H1 2020: – 127,8 Mio. €)<br />

Für das gesamte Geschäftsjahr 2021 rechnet<br />

die Salzgitter AG mit einem Umsatz von<br />

mehr als 9 Mrd. € sowie einem Vorsteuergewinn<br />

zwischen 400 Mio. € und 600 Mio. €.<br />

„Der Salzgitter-Konzern verzeichnete das<br />

beste Halbjahresergebnis seit mehr als zehn<br />

Jahren. Dieses erfreuliche Resultat ist nicht<br />

nur eine Bestätigung unserer Leistungsfähigkeit;<br />

es gibt uns auch für die anstehenden<br />

Aufgaben Rückenwind“, kommentierte der<br />

seit 1. Juli 2021 amtierende Vorstandsvorsitzende<br />

Gunnar Groebler.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

23<br />

Korbschweißmaschinen für Ramm- und<br />

Bohrpfähle, Stützen und Träger<br />

mbk Maschinenbau GmbH<br />

Tel. +49 7563 9131 0 · info@mbk-kisslegg.de<br />

NEWS at<br />

www.mbk-kisslegg.de<br />

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Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: Wuppermann<br />

Die neue ASC-Besäumschere am ungarischen Wuppermann-Standort dient zum Besäumen von gebeizten sowie verzinkten Stahlbändern mit<br />

Zink- oder Zinkmagnesium-Beschichtung.<br />

Wuppermann AG verbessert Produktqualität<br />

neue Besäumschere am ungarischen Standort<br />

Die Wuppermann Hungary Kft. hat eine neue Besäumschere im Auslaufbereich der kombinierten Beiz- und<br />

Feuerverzinkungsanlage in Betrieb genommen. Damit verbessert das Werk für Flachprodukte im ungarischen Hafen<br />

Györ-Gönyü das gesamte Qualitätsniveau seiner Produkte in Bezug auf Ebenheit und Planheit.<br />

[ Kontakt]<br />

Wuppermann AG<br />

51381 Leverkusen<br />

+49 2171 5000800<br />

www.wuppermann.com<br />

Bei der neuen Anlage handelt<br />

es sich um eine ASC-Doppelkopf-Besäumschere.<br />

ASC steht dabei für Automatic<br />

Scrap Chopper (automatischer<br />

Schrottzerkleinerer). Das mit<br />

ihr gefertigte Stahlband kann nun<br />

in weiteren Bereichen mit besonders<br />

hohen Anforderungen an die Planheit<br />

des Materials eingesetzt werden, zum<br />

Beispiel von Stahl-Service-Centern<br />

zur Produktion von Tafeln mit Laserschneidqualität<br />

oder im Schaltschrankbau.<br />

Die ASC-Besäumschere dient<br />

zum Besäumen von gebeizten sowie<br />

verzinkten Stahlbändern mit Zinkoder<br />

Zinkmagnesium-Beschichtung.<br />

Das Produktionsspektrum liegt bei<br />

Bandbreiten besäumt von 700 bis<br />

1.600 mm und Banddicken zwischen<br />

1,00 und 6,00 mm.<br />

Zwei Schneidkanten für<br />

doppelte Leistung<br />

Die neue Besäumanlage wurde für<br />

den Betrieb in einer kontinuierlich<br />

arbeitenden Bandanlage entwickelt<br />

und zeichnet sich durch eine sehr<br />

präzise Arbeitsweise bei gleichzeitig<br />

zuverlässigem und kostengünstigem<br />

Betrieb aus. Mit dem Twinblade-Messerkopfsystem<br />

der SMS group kann<br />

Wuppermann den zum Messernachschliff<br />

benötigten Bearbeitungsaufwand<br />

deutlich reduzieren und gleichzeitig<br />

Material einsparen: Im<br />

Vergleich zum konventionellen System<br />

ist das Twinblade-Messersystem<br />

mit zwei Schneidkanten – statt bisher<br />

einer – doppelt so leistungsfähig. Ist<br />

eine Kante verschlissen, kann das<br />

Messer dennoch weiterverwendet<br />

werden. Es wird nach Lösen des Messerklemmstücks<br />

einfach umgedreht.<br />

Bis dahin schützt das Klemmstück<br />

die zweite, noch unverbrauchte<br />

Schneidkante. Anschließend kann die<br />

zweite Schneidkante weiterarbeiten.<br />

Gute Erfahrungen mit der ASC-<br />

Doppelkopf-Besäumschere hatte die<br />

Wuppermann-Gruppe zuvor bereits<br />

mit Wuppermann Staal Nederland<br />

B. V. im niederländischen Moerdijk<br />

gesammelt. 2<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


feralpi nimmt neue Listenmattenschweißmaschine in Betrieb<br />

Neue Hochleistungsmaschine im Riesaer Stahlwerk<br />

Sie ist 90 m lang, produziert mit hoher Geschwindigkeit<br />

und ist dabei dank ausgefeilter Sensortechnik absolut genau –<br />

die neue Listenmattenschweißmaschine VersaLine 3500 von Feralpi<br />

Stahl sorgt für eine durchgängige Produktion verschiedener<br />

Betonstahlmattentypen ohne Umrüstzeiten bei gleichzeitiger<br />

Echtzeitkontrolle und Korrektur der Drahtqualität. „Mitte Juni hat<br />

uns die italienische Herstellerfirma Schnell die Maschine übergeben.<br />

Aktuell dauert die Schulung unseres Personals noch an“,<br />

sagt Bernd Kalies, Betriebsdirektor des Drahtwerks.<br />

Noch läuft die neue Anlage daher in nur einer Schicht, in den<br />

nächsten Wochen soll aber schrittweise auf Drei-Schicht-Betrieb<br />

umgestellt werden. Bei der Konzeption der Anlage habe man mit<br />

Hersteller Schnell eng zusammengearbeitet. Fünf Jahre lang<br />

seien Ideen ausgetauscht worden, zwei Jahre habe man gemeinsam<br />

intensiv an der hochkomplexen Anlage geplant. „Es war<br />

eine große Herausforderung, alle Ideen, technischen Weiterentwicklungen<br />

und die Platzverhältnisse für den Standort der Maschine<br />

in einem Konzept zu finalisieren“, so Bernd Kalies. „Möglich<br />

gemacht hat dies unsere sehr gute<br />

Zusammenarbeit.“<br />

www.feralpigroup.com<br />

Bild: Feralpi<br />

Simone Rupoli vom Unternehmen Schnell spa (li.) übergibt die neue Maschine<br />

an Bernd Kalies, den Betriebsdirektor Drahtwerk bei Feralpi Stahl.<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

angeschlossen sind, belief sich im Juli<br />

2021 auf 161,7 Mio. t, was einem Anstieg<br />

von 3,3 % gegenüber Juli 2020 entspricht.<br />

Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,<br />

die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt,<br />

sind viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />

die mit der Produktionsaktualisierung<br />

des nächsten Monats revidiert werden<br />

können.<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland<br />

befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend. Im<br />

Juli 2021 lag das Volumen bei rund 3,0<br />

Mio. t. Dies entspricht einer Steigerung von<br />

25 % zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />

Im Verlauf der ersten sieben Monate hat die<br />

Rohstahlerzeugung um 19 % zugelegt.<br />

Mit – hochgerechnet auf das Gesamtjahr –<br />

40,5 Mio. t im bisherigen Jahresverlauf liegt<br />

die Produktion allerdings noch unterhalb des<br />

Vorkrisenlevels von 2018 (42,4 Mio. t).<br />

Rohstahlproduktion weltweit Juli 2021<br />

China 86,8 Mio.t -8,4 %<br />

Japan 8,0 Mio.t 32,5 %<br />

Südkorea 6,1 Mio.t 10,8 %<br />

Deutschland 3,0 Mio.t 24,7 %<br />

EU 13,0 Mio.t 30,3 %<br />

USA 7,5 Mio.t 37,9 %<br />

GUS 9,2 Mio.t 11,2 %<br />

Russland 6,7 Mio.t 13,4 %<br />

Türkei 3,2 Mio.t 2,5 %<br />

Juli 2021 in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland Juli 2021<br />

Rohstahl gesamt 3.021 24,7%<br />

Oxygenstahl 2.112 26,8%<br />

Elektrostahl 909 19,9%<br />

Roheisen 1.930 25,0%<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.812 23,8%<br />

Juni 2021 in Tonnen<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl Quelle: worldsteel<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

25


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Gehäuselager von NSK<br />

Stahlwerk spart pro<br />

Jahr rund 292.000 €<br />

In der Stahlproduktion sind Wälzlager hohen<br />

Belastungen ausgesetzt. Je nach Einsatzbereich<br />

beeinträchtigen extreme Temperaturen,<br />

Verunreinigungen, Feuchtigkeit, Stöße, Vibrationen<br />

und hohe Radial- bzw. Axialkräfte ihre Lebensdauer.<br />

Unter diesen Bedingungen müssen sich die NSK-<br />

Gehäuselager bewähren. Ein Beispiel zeigt, wie:<br />

Durch den Einsatz dieser Lager konnte ein Stahlwerk<br />

pro Jahr rund 292.000 € an Wartungs- und<br />

Ausfallkosten sparen, so das Unternehmen.<br />

Bilder: NSK<br />

In dem Stahlwerk seien pro<br />

Jahr bis zu drei Lagerausfälle an einer<br />

Zellenradschleuse aufgetreten, die<br />

für die Zudosierung von Kohle bei<br />

der Erzaufbereitung genutzt wird.<br />

Neben den Kosten für die Ersatzlager<br />

fielen dabei jedes Mal auch Kosten<br />

für Produktionsausfälle, Stillstandszeiten<br />

und Schäden an angrenzenden<br />

Komponenten an, die sich auf knapp<br />

293.000 € pro Jahr summierten.<br />

In dieser Situation wandten sich<br />

die Verantwortlichen an NSK und<br />

baten um eine Analyse. NSK-Experten<br />

überprüften vor Ort den Lagerzustand<br />

sowie die Umgebungsbedingungen<br />

und kamen zu dem<br />

Ergebnis, dass sich die eingesetzten<br />

Lager nicht für die hohen Prozesstemperaturen<br />

eignen. Außerdem<br />

waren die Schmiermittelmengen und<br />

–fristen der Lager falsch gewählt.<br />

NSK empfahl daraufhin den Austausch<br />

der vorhandenen Lager gegen<br />

einen kundenspezifischen RHP Self-<br />

Lube® HLT-Lagereinsatz in einem<br />

Self-Lube® FC-Gehäuse aus Gusseisen.<br />

Für die Montage der Lager<br />

wurden eine maßgeschneiderte<br />

Adapterplatte und ein wärmeisolierendes<br />

Distanzstück empfohlen.<br />

Zellenradschleuse<br />

für die<br />

Zudosierung von<br />

Kohle bei der Erzaufbereitung<br />

im<br />

Stahlwerk<br />

Hochwertige Stahlgüten<br />

verwendet<br />

Die RHP Self-Lube-Einheiten bestehen<br />

aus dem Lagereinsatz und dem<br />

Gehäuse. Beim Lager handelt es sich<br />

um ein abgedichtetes einreihiges<br />

Kugellager mit sphärischem Außendurchmesser<br />

und verbreitertem Innenring.<br />

Zu den weiteren Eigenschaften<br />

der Self-Lube-Lagereinheiten gehören<br />

die Verwendung von gehärtetem,<br />

hochwertigem Stahl für Innenund<br />

Außenring, eine optimierte Innengeometrie,<br />

ein zweiteiliger, genieteter<br />

Käfig aus hochfestem Stahlblech,<br />

ein Hochleistungsfett und<br />

langlebige Silikondichtungen. Bei<br />

den Self-Lube HLT-Einsätzen kommt<br />

die Eignung für Betriebstemperaturen<br />

bis 180°C hinzu.<br />

Für die Zellenradschleusenlager<br />

im Stahlwerk empfahl das Expertenteam<br />

der NSK-Ingenieure auch<br />

Änderungen bei den Schmiermengen<br />

und -intervallen. Beim Einbau<br />

führten die Ingenieure zunächst<br />

einen Test durch und überwachten<br />

dann den Einbau und die Umsetzung<br />

der gegebenen Empfehlungen.<br />

Nach mehr als zwölf Monaten<br />

war noch kein Lager ausgefallen.<br />

Das führte aus Anwendersicht zu<br />

einer jährlichen Kosteneinsparung<br />

von insgesamt 292.136 €. Den größten<br />

Anteil macht der Wegfall der<br />

Stillstandszeiten aus. Aber auch der<br />

verringerte Wartungsaufwand reduzierte<br />

die Kosten sowie der Wegfall<br />

der Druckluftkühlung, um eine Überhitzung<br />

der vorher eingesetzten<br />

Lager zu kontrollieren. Dabei war<br />

die Investition für die Lageroptimierung<br />

überschaubar: Die Kosten der<br />

Wälzlager, die nun turnusmäßig im<br />

Rahmen des Wartungsplans einmal<br />

pro Jahr ausgetauscht werden, betragen<br />

gerade einmal 119 €. 2<br />

Weitere Informationen<br />

www.nskeurope.com<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

(v.l.n.r.) Paul Niederstein,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

TCC,<br />

Teodoro Calzone,<br />

Geschäftsführer<br />

Coatinc Siegen, Prof.<br />

Dr. Andreas Pinkwart,<br />

Sebastian Schiweck,<br />

Geschäftsführer<br />

Industrieverband<br />

Feuerververzinken<br />

Bild: Coatinc/Alexander Kiß, Harlekin Graphics<br />

Industriepolitik und Nachhaltigkeit in Einklang bringen<br />

the coatinc company fordert Kurswechsel<br />

NRW-Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart besuchte am 20. August 2021<br />

The Coatinc Company am Standort Siegen/Kreuztal und besichtigte vor Ort die beiden Feuerverzinkungsanlagen<br />

(Normal- und Hochtemperaturverzinkung), in denen Stahlteile nachhaltig vor<br />

Korrosion geschützt werden. Dabei wurde auch über Klima- und Energiepolitik diskutiert.<br />

Der geschäftsführende Gesellschafter<br />

der Gruppe, Paul Niederstein,<br />

vertrat die Ansicht, dass Energiekosten<br />

und die CO 2 -Bepreisung<br />

mit Augenmaß und europäisch betrachtet<br />

werden müssen und nicht<br />

zu Wettbewerbsverzerrungen führen<br />

dürfen. „Es kann nicht sein, dass die<br />

deutschen Feuerverzinker zu den<br />

wenigen Industrien zählen, die mit<br />

zusätzlichen Kosten belastet werden.<br />

Wir brauchen bezahlbare Energiekosten<br />

und eine harmonisierte Vorgehensweise<br />

in der EU. Sonst haben<br />

wir kein Level-Playing-Field und<br />

Wettbewerbsnachteile, trotz guter<br />

Eigenschaften beim Klimaschutz.<br />

Vor allen Dingen brauchen wir Planungssicherheit“,<br />

so Niederstein.<br />

Minister Pinkwart sagte: „Ökonomische<br />

und ökologische Interessen<br />

müssen gegeneinander abgewogen<br />

werden. Daher spreche ich<br />

mich für ein europäisches, am besten<br />

sogar über Europa hinausgehen-<br />

des marktbasiertes Emissionshandelssystem<br />

aus. Solange wir kein<br />

europäisches System der CO 2 -Bepreisung<br />

haben, muss es für die Feuerverzinker<br />

eine faire Entlastung<br />

im Brennstoffemissionshandelsgesetz<br />

geben.“<br />

Feuerverzinkter Stahl<br />

beliebig recyclebar<br />

Nach Ansicht von Paul Niederstein<br />

schließen sich Nachhaltigkeit und<br />

industrielle Produktion in Form des<br />

Feuerverzinkens nicht aus. Im Gegenteil,<br />

sie ergänzten sich gegenseitig.<br />

„Feuerverzinken hilft aktiv beim<br />

Klimaschutz. Es schützt Stahl für 50<br />

bis 100 Jahre vor Korrosion. Feuerverzinkter<br />

Stahl ist wiederverwendbar<br />

und ohne Qualitätsverlust beliebig<br />

oft recycelbar. Im Vergleich mit<br />

anderen Werkstoffen wie z. B. Beton<br />

oder Farbe ist feuerverzinkter Stahl<br />

besonders nachhaltig“, so Paul Niederstein,<br />

der auch Vorstandsmitglied<br />

des Industrieverbandes Feuerverzinken<br />

(IVF) ist.<br />

Überdies regte der Industrieverband<br />

Feuerverzinken an, die Berechnungsgrundlagen<br />

für den CO 2 -Fußabdruck<br />

an den Lebenszyklus<br />

anzupassen. „Unsere Industrie benötigt<br />

am Anfang des Lebenszyklus<br />

einen bestimmten Bedarf an Energie<br />

und Rohstoffen – und wir haben<br />

keine Alternativen zur Nutzung der<br />

zur Verfügung stehenden Energieträger.<br />

Wenn wir uns den Kreislauf<br />

und die Lebensdauer von feuerverzinktem<br />

Stahl anschauen und mit<br />

anderen Werkstoffen vergleichen,<br />

ist der CO 2 -Fußabdruck über den gesamten<br />

Lebenszyklus besser. Diese<br />

langfristige Betrachtung ist viel nachhaltiger<br />

und sollte seitens der Politik<br />

den Berechnungsstandard darstellen.<br />

Wir fordern von der Politik eine<br />

klare industriefreundliche Position,“<br />

so Sebastian Schiweck, Hauptgeschäftsführer<br />

des IVF. 2<br />

[ Kontakt]<br />

The Coatinc Company<br />

Holding GmbH<br />

Steinstraße 5<br />

57072 Siegen<br />

+49 271 43478<br />

www.coatinc.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

27


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Überzeugt von der hohen Qualität und dem flexiblen Biegesystem, entschied sich BBC für die Mattenschweißanlage von Progress.<br />

Hollands Biegerei-Vorreiter BBC setzt auf Progress<br />

Automatisierung ist entscheidend<br />

[Kontakt]<br />

Das Unternehmen Betonijzerbuigcentrale (BBC), das sich seit mehreren Generationen in Familienbesitz<br />

befindet, ist seit den Anfängen im Jahr 1953 ein Pionier in den Niederlanden, insbesondere in Bezug auf<br />

Vorfertigung, Innovation und Automatisierung. Um die Produktion und den modernen Maschinenpark mit<br />

größtmöglicher Flexibilität in Sachen Mattenbiegen und Korbfertigung auszustatten, entschied sich BBC<br />

nun für die Investition in eine M-System-Mattenschweißanlage von progress Maschinen & Automation.<br />

Betonijzer Buigcentrale<br />

Buitenweistraat 2<br />

3372 BC Hardinxveld-<br />

Giessendam<br />

+ 31 184 620300<br />

info@b-b-c.nl<br />

www.b-b-c.nl<br />

progress Maschinen &<br />

Automation AG<br />

Julius-Durst-Straße 100<br />

39042 Brixen, Italien<br />

+39 0472 979100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

Besonderes Augenmerk wur -<br />

de darauf gelegt, eine Vielzahl von<br />

Formen einfach und schnell biegen<br />

und schweißen zu können. Das<br />

überzeugendste Argument, sich<br />

für Progress zu entscheiden, war<br />

laut Geschäfts führer Mees van<br />

Wijngaarden, dass das Unternehmen<br />

in Sachen Automatisierung,<br />

insbesondere beim Biegen, allen<br />

anderen einen Schritt voraus ist.<br />

BBC war das erste Unternehmen<br />

in den Niederlanden, das Bewehrungsstahl<br />

in einer Fabrik verarbeitete<br />

und das fertige Produkt an die<br />

Baustellen lieferte. Um die Automatisierung<br />

in seinem Werk weiter voranzutreiben,<br />

war BBC im Jahr 2017<br />

nach eigener Aussage erneut das<br />

erste Unternehmen in Holland, das<br />

eine Richt- und Biegemaschine für<br />

die gleichzeitige Produktion auf zwei<br />

Linien nutzte. Das Richten von Stäben<br />

sowie das automatisierte Biegen<br />

übernimmt die TWIN MSR, ebenfalls<br />

eine Anlage von progress Maschinen<br />

& Automation. Mit dieser anhaltenden<br />

Leidenschaft für Innovation und<br />

Automatisierung hat BBC nun das<br />

hochmoderne Werk mit einer weiteren<br />

Hightech-Maschine, der M-<br />

System- Mattenschweißanlage, ausgestattet.<br />

Die neue Anlage gibt BBC<br />

die Freiheit, in verschiedenen Größen<br />

und Formen zu produzieren und<br />

hält damit die Produktion äußerst<br />

flexibel – eine der wichtigsten Anforderungen<br />

an die neue Anlage.<br />

Nahezu jede Form möglich<br />

Mit der neuen Mattenschweißanlage<br />

ist es möglich, die Durchmesser<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Automatisches Etikettieren an vorher definierter Postition.<br />

schnell zwischen 8, 10, 12 und<br />

16 mm zu wechseln. Direkt vom Coil<br />

verarbeitet, werden die geschnittenen<br />

Stäbe anschließend vollautomatisch<br />

zum Schweißportal transportiert.<br />

Die maximale Länge der<br />

Längsstäbe in dieser Anlage beträgt<br />

10 m und jene der Querstäbe 4 m.<br />

Mit Hilfe des rasterfreien Schweißens<br />

und des automatischen Etikettierens<br />

ist die vollautomatische Anlage<br />

in der Lage, alle gewünschten<br />

Matten- und Korbformen millimetergenau<br />

zu produzieren. Die Möglichkeiten<br />

mit dem innovativen Biegesystem<br />

seien nahezu unbegrenzt,<br />

so das Unternehmen. Der Schweißprozess<br />

wird computergesteuert<br />

durch den Portalschweißroboter<br />

durchgeführt, was nicht nur eine<br />

präzise Produktion, sondern auch<br />

einen effizienten Energieverbrauch<br />

garantiere.<br />

Derzeit arbeitet die Anlage im<br />

1,5-Schicht-Betrieb zwischen zehn<br />

und zwölf Stunden pro Tag. Aufgrund<br />

der Flexibilität und der vielen<br />

verschiedenen Formen produziert<br />

sie maßgeschneiderte Bewehrung<br />

für überwiegend individuelle Projekte.<br />

Sie läuft also nicht rund um<br />

die Uhr, sondern wird je nach Bedarf<br />

eingesetzt.<br />

Bereits im ersten Jahr wurde die<br />

Anlage ausreichend getestet, da sie<br />

für ein sehr großes Projekt, die Eisenbahn<br />

in Rotterdam, produzieren<br />

musste. Für dieses Projekt produzierte<br />

die M-System einige 100 t, die<br />

kurz nach der Installation ausgeliefert<br />

werden mussten. So konnten<br />

alle „Kinderkrankheiten“ gleich zu<br />

Beginn in der Testphase behoben<br />

werden. Die Anlage arbeite jetzt reibungslos.<br />

(Fast) jeder Kundenwunsch<br />

erfüllbar<br />

„Das Produkt wird automatisch hergestellt<br />

und die Qualität ist gleichbleibend<br />

gut. Sobald wir die Zeichnung<br />

erhalten haben zeigen wir dem<br />

Kunden, welche Möglichkeiten es<br />

gibt, das Ergebnis zu optimieren.<br />

Manchmal kommt er<br />

vielleicht auf eine andere<br />

Idee, weil er nur<br />

das bestellt, was die<br />

Baufirma sagt, aber<br />

nicht alle Möglichkeiten<br />

kennt“, sagt Mees<br />

van Wijngaarden, BBC<br />

Geschäftsführer und ergänzt:<br />

„Wenn wir also die<br />

Abstände etwas anders machen,<br />

einen längeren Winkel oder<br />

den Stahldraht an vielen verschiedenen<br />

Positionen anbringen, können<br />

wir die M-System einsetzen und dem<br />

Kunden einen niedrigeren Preis, eine<br />

bessere Lieferzeit oder gleich beides<br />

bieten.“<br />

Die Flexibilität werde maximal<br />

genutzt, da der Lieferumfang variiert<br />

– alles von 300 kg für Privatkunden q<br />

Mees van<br />

Wijn gaarden,<br />

Geschäftsführer<br />

von BBC<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

29


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Rasterfreies Schweißen in<br />

Längs- und Querrichtung<br />

(Fast) unbegrenzte Anzahl an 2D- und<br />

3D-Formmöglichkeiten mit dem Balkenbiegesystem<br />

q bis zu 250 t Spezialbewehrung für<br />

große Bauunternehmen. BBC kann<br />

fast jeden Wunsch erfüllen: flache<br />

Matten, gebogene Matten, L-Form,<br />

U-Form und das mit sehr wenig Zeitverlust<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Formen. Dank der größtmöglichen Flexibilität<br />

erfolgt die Lieferung an Baustellen,<br />

Privatpersonen, Betonfertigteilwerke<br />

und weitere Interessenten.<br />

Automatisierung ist<br />

entscheidend<br />

„Die Automatisierung war der entscheidende<br />

Grund, sich für Progress<br />

zu entscheiden“, bestätigt Mees van<br />

Wijngaarden. „Ich denke, Progress<br />

ist allen anderen voraus, besonders<br />

beim Biegen. Die Mattenherstellung<br />

hat sich zum Beispiel in den letzten<br />

Jahren nicht stark verändert. Alle<br />

Techniken sind seit Jahrzehnten vorhanden,<br />

aber das automatische und<br />

genaue Biegen ist das Kriterium,<br />

warum wir die Maschine gekauft<br />

haben. Nicht, um flache Matten herzustellen,<br />

sondern um sie zu bearbeiten<br />

und unserem fertigen Produkt<br />

mehr Wert zu verleihen.“<br />

Der hochentwickelte Maschinenpark<br />

braucht natürlich qualifiziertes<br />

Personal und van Wijngaarden hatte<br />

mit seinen Mitarbeitern dabei viel<br />

Glück, wie er erzählt. Wichtig sei die<br />

frühe Einbindung des Maschinenführers<br />

gewesen. Vom Tag der Lieferung<br />

an, war der Maschinenbediener bei<br />

jedem Schritt der Montage dabei, was<br />

für das Verständnis der Maschine ein<br />

enormer Vorteil gewesen sei. Nebenbei<br />

entwickelt der Mitarbeiter eine enge<br />

Bindung zur Maschine. Dies resultiere<br />

in weniger Bedienschwierigkeiten und<br />

einer problemfreieren Produktion. Sollten<br />

trotz allem Schwierigkeiten auftreten,<br />

kann der Bediener diese nun<br />

besser und gezielter beim Kundenservice<br />

platzieren und somit für eine<br />

schnellere Lösung sorgen. Van<br />

Wijngaarden zeigt sich erfreut über<br />

die hervorragende Kooperation mit<br />

Progress als Maschinenlieferanten<br />

und zeigt sich offen für weitere Erfahrungen<br />

dieser Art. 2<br />

Jede Bestellung wird bei BBC mithilfe der vollautomatischen<br />

Mattenschweißanlage sorgfältig und qualitativ einwandfrei<br />

ausgeführt.<br />

Bilder:asdfghjklasdfghjkl<br />

Videos der Anlage sowie eine 3D-Animation<br />

zeigt BBC auf folgender Seite:<br />

https://www.b-b-c.nl/actueel/<br />

3D-wapeningsmachine<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


HiFinox-Katoden mit<br />

hoher Lebensdauer sorgen<br />

für sehr gute Ergebnisse<br />

beim Plasmaschneiden<br />

von Edelstahl<br />

und Aluminium.<br />

Bild: Kjellberg Finsterwalde<br />

neue Hifinox-katoden mit hoher Lebensdauer und sehr guter Schnittqualität<br />

Innovation beim Plasmaschneiden von Edelstahl<br />

Ab sofort bietet Kjellberg neue HiFinox-Katoden<br />

für die Plasmaschneidanlagen<br />

Q, Smart Focus und HiFocus an. Die sehr<br />

gute Schnittqualität zeichnet sich dem Unternehmen<br />

zufolge durch metallisch blanke<br />

Schnittflächen, schmale Schnittfugen und<br />

deutlich weniger Bartanhang aus.<br />

100 orte für industrie 4.0 in Baden-Württemberg<br />

Auszeichnung für Kaltenbach.Solutions<br />

Der Einsatzbereich umfasst Edelstahl und<br />

Aluminium von 1 bis 6 mm. Durch den verbesserten<br />

Aufbau, das optimierte Fertigungsverfahren<br />

und die zum Patent angemeldete<br />

Technologie werde künftig eine<br />

deutliche Erhöhung der Lebensdauer der<br />

Katoden erreicht – bei einer Schneidstromstärke<br />

von 60 A um das fünf- bis zehnfache.<br />

Der geringe Rückbrand der Katodenstifte<br />

gewährleiste zudem eine dauerhaft<br />

hohe Schnittqualität, die sich in Form glatter<br />

Schnittflächen mit deutlich weniger<br />

Bartanhang zeigt.<br />

Die neuen Katoden E042, F042+ und<br />

G042+ sind ab sofort Standard für alle aktuellen<br />

Plasmastromquellen der Q-, Smart<br />

Focus- und HiFocus-Reihe und kommen unkompliziert<br />

unter Verwendung bestehender<br />

Schneiddaten zum Einsatz. Die bekannten<br />

Preise bleiben unverändert bestehen, so<br />

der Hersteller.<br />

Weitere Informationen auf<br />

www.kjellberg.de<br />

Seit knapp vier Jahren arbeitet die Kaltenbach.Solutions GmbH intensiv daran, durch digitale<br />

Lösungen einen messbaren Mehrwert für die Kunden aus dem Stahlhandel und der Stahlverarbeitung<br />

zu schaffen. Jetzt durfte das Unternehmen die exklusive Auszeichnung „100 Orte<br />

für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ entgegennehmen. Die Expertenjury zeigte sich überzeugt<br />

von den innovativen Entwicklungen auf dem Gebiet der IoT- und KI-basierten Plattformlösungen<br />

für den Stahlmarkt. Die Allianz Industrie 4.0 vergibt seit 2018 ihre Auszeichnung für<br />

neue Produkte, Komponenten, Maschinen und Software- oder Vernetzungslösungen. Hinter der<br />

Allianz stehen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg<br />

und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. In einem fortlaufenden Wettbewerb<br />

werden herausragende Ideen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung gesucht, die das Potenzial<br />

von Industrie 4.0 voll ausschöpfen. Man möchte mit dieser Aktion ganz gezielt die Entwicklung<br />

innovative Lösungen fördern, die den Mehrwert der digitalen Vernetzung erkennen lassen.<br />

Über den Erfolg der eingegangenen Bewerbungen entscheidet eine Jury, die sich aus Vertretern<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft, Industrie- und Handelskammer, Gewerkschaft und Politik zusammensetzt.<br />

Bis heute wurden knapp 200 Unternehmen gewürdigt, nun gehört auch die Kaltenbach.Solutions<br />

zu diesem exklusiven Kreis. CEO Valentin Kaltenbach sieht vor allem das qualifizierte<br />

Feedback von Kunden und Partnern als einen entscheidenden Erfolgsfaktor seines<br />

Unternehmens. Die jetzt erhaltene Auszeichnung sei für ihn sowohl ein Ansporn als auch eine<br />

Verpflichtung, in Zukunft weiterhin kreative Lösungen mit überdurchschnittlichem Kundennutzen<br />

zu entwickeln.<br />

Weitere Informationen auf<br />

www.kaltenbach-solutions.com<br />

Bild: Spanflug<br />

Spanflug berechnet jetzt auch Rohr-Halbzeuge.<br />

Spanflug-Algorithmus erweitert<br />

CNC-Teile aus Rohr-Halbzeugen<br />

Die Schlüsseltechnologie der Fertigungsplattform<br />

von Spanflug ist ein Algorithmus,<br />

der hochkomplexe Dreh- und<br />

Frästeile in wenigen Sekunden auf ihre<br />

Fertigbarkeit hin auswertet. Auf dieser<br />

Basis wird Spanflug zufolge ein präziser<br />

und marktgerechter Preis errechnet. Kunden<br />

können nun auch CNC-Teile aus Rohr-<br />

Halbzeugen fertigen lassen.<br />

Spanflug Technologies, ein Startup der<br />

Technischen Universität München, bietet<br />

mit seiner Fertigungsplattform einen vollständig<br />

automatisierten Bestellprozess für<br />

CNC-Dreh- und Frästeile an. Der Kunde<br />

kann basierend auf einem CAD-Modell<br />

und einer technischen Zeichnung online<br />

sofort Dreh- und Frästeile bestellen, ohne<br />

auf Rückmeldungen warten zu müssen.<br />

Die Beschaffungsnebenkosten können um<br />

bis zu 90 % gesenkt werden. Damit lässt<br />

sich der Bestellprozess von oft mehreren<br />

Tagen auf wenige Minuten verkürzen.<br />

Das Startup hat den Algorithmus sowie<br />

die Auswahl an Halbzeugen erweitert.<br />

Damit lassen sich jetzt auch CNC-Teile<br />

aus Rohr-Halbzeugen berechnen und anbieten.<br />

Bei Teilen mit großem Zerspanungsvolumen<br />

können so Fertigungszeiten<br />

und Kosten gegenüber Rundstäben<br />

deutlich gesenkt werden. Der Algorithmus<br />

analysiert das Bauteil und berücksichtigt<br />

die Geometrie automatisch bei der Auswahl<br />

des optimalen Halbzeugs. Der Kunde<br />

erhält ohne weitere Eingaben einen Sofortpreis<br />

und kann wie gewohnt online<br />

oder per E-Mail bestellen.<br />

Weitere Informationen auf<br />

https://spanflug.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

31


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

B+S Metallbearbeitung setzt auf Rösler-Anlagen<br />

investition sichert Marktposition<br />

Gleitschleifen, Entgraten, Strahlen, Polieren, Reinigen und Verpacken sind Prozesse,<br />

die bei B+S Metallbearbeitung als Dienstleistung durchgeführt werden. Das Spektrum<br />

der zu bearbeitenden Teile ist dabei hinsichtlich Geometrie, Werkstoffen und<br />

Anforderungen ebenso unterschiedlich wie die Branchen, aus denen die Kunden<br />

kommen. Um optimale Qualität wirtschaftlich und termingetreu zu liefern, setzt der<br />

Dienstleister auch auf modernste Maschinentechnik von Rösler.<br />

[ Kontakt]<br />

Rösler Oberflächentechnik<br />

GmbH<br />

Vorstadt 1<br />

96190 Untermerzbach<br />

+49 9533 924-0<br />

www.rosler.com<br />

B + S Metall -<br />

bearbeitung GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Str. 15<br />

71711 Murr<br />

+49 7144 209010<br />

www.bs-metallbearbeitung.de<br />

Die Anfänge der B+S Metallbearbeitung<br />

GmbH reichen zurück<br />

bis ins Jahr 1959. Das von Herbert<br />

Bickel gegründete Unternehmen<br />

spezialisierte sich schon damals<br />

auf Dienstleistungen der mechanischen<br />

Oberflächentechnik wie<br />

Gleitschleifen. Mustafa Sahin startete<br />

1991 als Mitarbeiter bei dem<br />

im schwäbischen Murr ansässigen<br />

Unternehmen und hielt seit 2004<br />

eine 50-prozentige Beteiligung. Als<br />

sich der Firmengründer Mitte 2007<br />

aus gesundheitlichen Gründen aus<br />

dem Unternehmen zurückzog und<br />

Mustafa Sahin die alleinige Geschäftsführung<br />

übernahm, war ihm<br />

klar, um zukünftig erfolgreich zu<br />

sein, musste der veraltete Maschinenpark<br />

modernisiert werden.<br />

Wichtig war dabei, dass ein breites<br />

Teilespektrum prozesssicher und<br />

reproduzierbar bearbeitet werden<br />

kann und eine hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

gewährleistet ist.<br />

Für jede Gleitschliffanwendung<br />

die passende Maschine<br />

„Ich habe zunächst mit verschiedenen<br />

Herstellern von Gleitschliffanlagen<br />

Gespräche geführt, darunter<br />

einem Mitarbeiter von Rösler. Da<br />

haben mich das breite Produktspektrum<br />

sowie die leistungsfähige Technik<br />

der Anlagen, die sich flexibel<br />

einsetzen lassen, begeistert. Ein wesentlicher<br />

Aspekt war auch, dass<br />

Rösler die Verfahrensmittel fürs<br />

Gleitschleifen ebenfalls selbst produziert.<br />

Nicht zuletzt hat auch die<br />

zwischenmenschliche Ebene ge-<br />

passt“, erinnert sich der Geschäftsführer.<br />

Entschieden hat sich Mustafa<br />

Sahin für die Gleitschliff-Durchlaufanlage<br />

R 425/6600 DA, die auf seine<br />

Bedürfnisse angepasst 2008 in Betrieb<br />

genommen wurde. In den folgenden<br />

Jahren hat das Unternehmen in zwei<br />

weitere Gleitschliff-Durchlaufanlagen,<br />

14 Rundvibratoren und drei Fliehkraftanlagen<br />

des Untermerzbacher<br />

Anlagenbauers investiert.<br />

Angebot um Strahlen und<br />

Bauteilreinigung erweitert<br />

Unabhängig davon, dass die Finanzkrise<br />

bereits erste Auswirkungen<br />

zeigte, machte sich der Unternehmer<br />

2008 mit der Investition in eine<br />

Strahlanlage an den Ausbau des Bearbeitungsangebots.<br />

Auch hier setzte<br />

sich Rösler als Partner gegen den<br />

Wettbewerb durch.<br />

Durch die kontinuierliche Erweiterung<br />

des Strahlangebots hat B+S<br />

Metallbearbeitung zwischenzeitlich<br />

sechs Strahlanlagen gekauft. „Die<br />

Anlagen unterliegen verfahrensbedingt<br />

einem gewissen Verschleiß,<br />

deshalb verkaufen wir unsere Anlagen<br />

je nach Einsatzdauer und Zustand<br />

alle drei bis fünf Jahre als gebrauchte<br />

Maschinen. Wir sind<br />

dadurch stets auf dem aktuellen<br />

Stand der Technik und können unseren<br />

Kunden optimale Ergebnisse<br />

bei hoher Wirtschaftlichkeit bieten“,<br />

so der Geschäftsführer.<br />

Mit dem Trend zu immer höheren<br />

Anforderungen an die Bauteilsauberkeit<br />

ergab sich eine weitere<br />

Die kontinuierliche Erweiterung des<br />

Strahlangebots mit modernsten Anlagen<br />

– hier eine Drahtgurt-Durchlaufanlage<br />

RDGE 1000-4 – ermöglicht B+S<br />

Metallbearbeitung, auch komplexe Bauteile<br />

mit optimalen Ergebnissen wirtschaftlich<br />

zu bearbeiten.<br />

Möglichkeit, das Dienstleistungsspektrum<br />

zu erweitern. Nach umfangreichen<br />

Recherchen und einer<br />

gründlichen Sondierung des Marktes<br />

fiel die Entscheidung auf eine Anlage<br />

zur wasserbasierten Bauteilreinigung<br />

von Rösler. Die Lohnreinigung<br />

wird sowohl in Verbindung mit dem<br />

Gleitschleifen, Strahlen, einer 100<br />

Prozent-Kontrolle und/oder Verpacken<br />

angeboten als auch separat.<br />

Dieser Bereich hat sich inzwischen<br />

ebenfalls zu einer Kernkompetenz<br />

des Unternehmens entwickelt und<br />

soll weiter ausgebaut werden.<br />

Marktposition ausgebaut<br />

Mit dem Konzept, individuell und<br />

mit optimaler Qualität sowie kosteneffizient<br />

und termingerecht auf die<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Stahl<br />

Tränenblech<br />

Aluminium<br />

Quintett<br />

Edelstahl<br />

Tränenblech<br />

Verzinktes<br />

Tränenblech<br />

S t a h lR iff e l- /<br />

Waffelblech<br />

Cor-Ten<br />

Tränenblech*<br />

Verzinktes Riff el-/<br />

Waff elblech<br />

Aluminium<br />

Duett<br />

BELAGBLECHE<br />

ERSTMALS AUCH<br />

AUS COR-TEN!<br />

„Ich bin davon ausgegangen, dass die Qualität der<br />

Strahlanlagen vergleichbar ist mit der der<br />

Gleitschliffsysteme.“<br />

Mustafa Sahin, Geschäftsführer B+S Metallbearbeitung GmbH<br />

Anforderungen von Kunden zu reagieren,<br />

hat sich B+S erfolgreich am<br />

Markt etabliert. Auf die Dienstleistungen<br />

des schwäbischen Dienstleisters<br />

verlassen sich inzwischen<br />

renommierte Unternehmen aus verschiedenen<br />

Branchen wie der Automobil-<br />

und Zulieferindustrie, dem<br />

Maschinenbau, der Möbelindustrie,<br />

der Medizintechnik sowie aus Gießereien<br />

und Stanzereien. Bearbeitet<br />

werden Bauteile aus Aluminium,<br />

Stahl, Edelstahl, Magnesium, Kupfer,<br />

Messing und Kunststoffen. „In unserem<br />

Bereich können wir heute nur<br />

Dinge bewegen, wenn wir die richtigen<br />

Anlagen und Verfahrensmittel<br />

sowie kompetente Ansprechpartner<br />

haben, über neue Entwicklungen informiert<br />

werden und einen umfangreichen<br />

Wissenstransfer erhalten.<br />

Das bekommen wir von Rösler aus<br />

einer Hand“, merkt Mustafa Sahin<br />

abschließend an 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

Bild: Rösler<br />

33<br />

STÄRKE:<br />

Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />

3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />

Duett- / Quintettbleche<br />

1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />

FORMATE:<br />

1.000 mm x 2.000 mm<br />

1.250 mm x 2.500 mm<br />

1.335 mm x 3.000 mm*<br />

1.500 mm x 3.000 mm<br />

LOGISTIK:<br />

von der einzelnen Tafel<br />

über Pakete bis hin zur<br />

kompletten Ladung<br />

droesser.de/belagbleche<br />

KONTAKT<br />

Koray Süerdem<br />

ksueerdem@droesser.de<br />

+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Ackerstraße 144 // 51065 Köln<br />

www.droesser.de


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Vollautomatische Korbschweißmaschine Typ BSM<br />

Flexible Mattenschweißmaschine Typ MSM-M<br />

mbk Maschinenbau: 60 Jahre Schweißmaschinen und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie<br />

vom Handwerksbetrieb zum weltweiten Hersteller<br />

Vor genau 60 Jahren beschloss Georg Pfender, damals Betriebsschlosser beim Kißlegger Betonproduzenten Rinninger,<br />

sich mit einer kleinen mechanischen Dreherei selbstständig zu machen – erst einmal von zu Hause aus in einer Garage.<br />

Was klein anfing, entwickelte sich rasch. Heute ist der damals kleine Allgäuer Handwerksbetrieb einer der führenden<br />

Hersteller von Schweißmaschinen und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie.<br />

[ Kontakt]<br />

mbk Maschinenbau GmbH<br />

Michael Raich<br />

Sales Director<br />

+49 7563 9131-110<br />

Friedrich-List-Straße 19<br />

88353 Kisslegg<br />

mraich@mbk-kisslegg.de<br />

www.mbk-kisslegg.de<br />

Als Georg Pfender 1961 begann, Teile für umliegende<br />

Firmen selbst zu drehen, sprach sich das schnell<br />

herum. Immer mehr Unternehmen vertrauten nach und<br />

nach der Qualität und dem Ideenreichtum des fleißigen<br />

Allgäuer Handwerkers. Von einem Bauern erwarb er bald<br />

ein Grundstück und errichtete eine Produktionshalle, in<br />

der er vor allem Schweißkonstruktionen, Maschinen und<br />

andere Gerätschaften fertigte. Ende der 60er-Jahre erfolgte<br />

dann die Umfirmierung des Unternehmens zu Georg Pfender<br />

Maschinenbau.<br />

Das bewehrte Betonrohr war ein Meilenstein<br />

Zu einem Meilenstein des jungen Unternehmen wurde<br />

eine damals neue technische Weiterentwicklung im Bauwesen:<br />

das bewehrte Betonrohr. Zwar gab es auch damals<br />

schon Maschinen für die Herstellung der Bewehrungen,<br />

allerdings gestaltete sich die Produktion mit ihnen meist<br />

recht aufwändig, zudem waren sie teuer. Daher beauftragte<br />

der Betonproduzent Rinninger die Georg Pfender Maschinenbau<br />

mit dem Bau einer leistungsfähigeren Anlage. Mit<br />

Erfolg: Die erste Bewehrungsschweißmaschine von Pfender,<br />

die aus diesem Auftrag entstand, wurde zum Wegweiser<br />

für die nächsten Jahrzehnte. Die Leistungsfähigkeit der<br />

Anlage sprach für sich, der Name Pfender wurde in kurzer<br />

Zeit immer bekannter, auch über die deutschen Grenzen<br />

hinaus. Aus dem kleinen Allgäuer Handwerksbetrieb wurde<br />

plötzlich ein international agierendes Unternehmen.<br />

Nachdem Anfang der 1970er-Jahre die ersten Schweißmaschinen<br />

schon europaweit vertrieben wurden, erfolgte<br />

1981 ein weiterer bedeutender Schritt in der Firmengeschichte:<br />

Die erste Maschine verließ das Allgäu in Richtung<br />

USA – und ebnete den Weg für eine erfolgreiche Zukunft<br />

in Übersee. In weiser Voraussicht, dass es mit dem Namen<br />

Pfender eventuell Schwierigkeiten bei der Aussprache<br />

geben könnte, stand dann eine weitere Umfirmierung an.<br />

Aus Georg Pfender Maschinenbau wurde die heutige mbk<br />

Maschinenbau GmbH. Dass diese Abkürzung eines Tages<br />

zu einem Synonym für Korbschweißmaschinen in den<br />

USA werden würde – das hätte sich Georg Pfender wohl<br />

nicht erträumt.<br />

Das wachsende Produktportfolio des erfolgreichen<br />

Unternehmens machte es notwendig, auch die Produktionskapazitäten<br />

zu erweitern. So erfolgte ein weiterer<br />

Umzug, der mbk an ihren heute aktuellen Firmensitz<br />

brachte.<br />

Drei tatkräftige Generationen<br />

Um ein solches international erfolgreiches Unternehmen<br />

aufzubauen sind Mut, Fleiß und Ideenreichtum unerlässlich.<br />

Diese drei Eigenschaften bringt auch Albert Pfender<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Das Unternehmen am heutigen Standort in Kisslegg<br />

Bilder: mbk<br />

Immer noch funktionsfähig: die erste mbk Bewehrungsschweißmaschine,<br />

entwickelt und gebaut von Georg Pfender.<br />

mit, der 1985 in die großen Fußstapfen seines Vaters trat.<br />

Ein Vierteljahrhundert lang führte der Maschinenbaumeister<br />

mbk in zweiter Generation weiter. In den kontinuierlichen<br />

Ausbau des Unternehmens investierte er seine<br />

gesamte Zeit, seine gesamte Energie und sein Herzblut.<br />

Er entwickelte die Anlagen und Maschinen stetig weiter<br />

optimiert sowohl die Produkt- wie Service-Qualität.<br />

Im Jahr 2011 trat sein Sohn Mario Pfender mit in die<br />

Geschäftsführung ein. Als gelernter Mechatroniker und<br />

studierter Wirtschaftsingenieur bringt er etwas<br />

mit, das mbk abermals auf ein höheres<br />

Level heben sollte: die richtige Mischung<br />

aus technischem und betriebswirtschaftlichem<br />

Verständnis, den Respekt<br />

vor der Vergangenheit und die Leidenschaft,<br />

auch in der Zukunft nicht<br />

stehenzubleiben, sondern nach vorne<br />

zu schauen, so das Unternehmen. Denn<br />

es gelte, sich immer wieder neu zu erfinden<br />

und Prozesse immer weiter zu optimieren,<br />

um in einem Markt zu bestehen,<br />

der immer komplexer wird.<br />

Die dritte Generation:<br />

Mario Pfender, Geschäfts führender<br />

Gesellschafter<br />

Qualität „Made in Germany“<br />

Heute, zehn Jahre nachdem die dritte Generation<br />

das Ruder übernommen hat, kann mbk auf 60<br />

Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Das Unternehmen<br />

besitzt mittlerweile Tochtergesellschaften in den USA sowie<br />

in Russland und zählt rund 100 Mitarbeiter. Über 1.200<br />

Maschinen wurden in mehr als 60 Ländern installiert.<br />

mbk bietet seinen Kunden Qualität „Made in Germany“,<br />

sichergestellt durch qualifiziertes Fachpersonal, durch<br />

eine hochmoderne Konstruktions- und Entwicklungsabteilung,<br />

die nach aktuellen Standards arbeitet, einen Maschinenpark<br />

der neuesten Generation und nicht zuletzt<br />

durch die ISO-9001-Zertifizierung, so das Unternehmen.<br />

Während Georg Pfender die Entwürfe für seine Konstruktionen<br />

zunächst noch mit Kreide auf die Werkbank zeichnete,<br />

stehen heute strategisch durchdachte Prozesse und<br />

Controlling auf dem Programm. Und so hat sich mbk<br />

durch technische Raffinesse, Know-how, jahrelange Erfahrung<br />

und sehr hohe Qualitätsstandards von einem<br />

kleinen Allgäuer Handwerksbetrieb zu einem strukturierten<br />

Industriebetrieb und zu einem der führenden Hersteller<br />

von Schweißmaschinen und Anlagen für<br />

die Bau- und Betonindustrie entwickelt.<br />

Aktuell auf der Tagesordnung:<br />

Automatisierung<br />

Neben den Schweißmaschinen für die<br />

Produktion von Betonrohrbewehrungen<br />

wurde das ursprüngliche Portfolio kontinuierlich<br />

ergänzt: Heute umfasst es<br />

zudem Korbschweißmaschinen für die<br />

Ramm- und Bohr-Pfahlproduktion, Gitterträger-<br />

und Mattenschweißmaschinen sowie<br />

Drahtricht- und Schneideanlagen samt<br />

einer breiten Auswahl an passendem Zubehör.<br />

Und ganz aktuell: individuell anpassbare<br />

Automatisierungslösungen, die<br />

sich durch sehr hohe Leistung bei geringem Personalbedarf<br />

auszeichnen – vom einfachen Automatisierungszubehör<br />

bis zur vollautomatischen Fertigungslinie.<br />

Optimieren ist eine Maxime, die den Produktionsalltag<br />

vieler Industrieunternehmen bestimmt. Und genau diese<br />

Anforderung bedient mbk mit seinen neuesten Lösungen,<br />

die mit moderner Maschinensteuerung nebst Fernwartung<br />

und aktuellen Softwarelösungen ausgestattet sind: Ein<br />

weiterer Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft,<br />

so das Unternehmen. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

35


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Bild: Nissen & Velten<br />

Die eigene Anarbeitung im Haus ist ein wichtiges Geschäftsfeld des Unternehmens.<br />

Im Bild der Transport eines Trägers mit dem Magnetkran zur Bandsäge.<br />

Heinrich Dittmar führt eNVenta ERP ein<br />

Rüstzeug für eine sich beschleunigende Welt<br />

Die Heinrich Dittmar GmbH & CO. KG hat am 1. Mai 2020 die Unternehmenssoftware eNVenta ERP von Nissen & Velten<br />

eingeführt. Der Produktionsverbindungshandel mit Schwerpunkten im Stahl und in der Anarbeitung von<br />

Stahlerzeugnissen beschäftigt nahezu 100 Mitarbeiter in Osterode am Harz. Die neue Lösung sorgt für durchgehende<br />

Prozesse und Transparenz im Unternehmen. Die Mitarbeiter sind nun gegenüber den Kunden jederzeit auskunftsfähig.<br />

[ Kontakt]<br />

Heinrich Dittmar<br />

GmbH & CO. KG<br />

Gipsmühlenweg 33<br />

37520 Osterode am Harz<br />

+49 5522 5001-0<br />

www.dittmar-stahl.de<br />

Nissen & Velten<br />

Software GmbH<br />

Goethestraße 33<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 879-0<br />

www.nissen-velten.de<br />

Nachdem im Unternehmen<br />

Heinrich Dittmar klar war, dass eine<br />

20 Jahre alte Softwarelösung die<br />

wachsenden Ansprüche an durchgehende<br />

und integrierte Unternehmensprozesse<br />

nicht mehr erfüllen<br />

würde, begann die Suche nach einer<br />

neuen Lösung. Da alle Sortimentsbereiche<br />

– neben Stahl sind das<br />

Werkzeuge, Schrauben, Bauelemente<br />

und Arbeitsschutz sowie Betriebseinrichtungen<br />

– in einer Software<br />

abgebildet werden sollten,<br />

kristallisierten sich schnell drei mögliche<br />

Produkte heraus, von denen<br />

das ERP-Projektteam zwei intensiv<br />

unter die Lupe nahm. Wichtig waren<br />

dem Unternehmen – auch in Hinblick<br />

auf zwei sehr erfolgreich laufende<br />

Webshops – automatisierte<br />

Prozesse ohne Medienbrüche. Um<br />

den Wissenstransfer unter den Mitarbeitern<br />

zu erleichtern, war die Sicherung<br />

von Know-how durch den<br />

Transfer ins ERP-System ein weiteres<br />

Ziel.<br />

„eNVenta ist am Markt bekannt<br />

und ich kannte bereits ein großes<br />

Anwenderunternehmen in der Stahlbranche.<br />

Das Preis-Leistungsverhältnis<br />

war auch besser als das der<br />

konkurrierenden Lösung. Ganz am<br />

Ende des Entscheidungsprozesses<br />

hat auch das Bauchgefühl eine Rolle<br />

gespielt. Gut gefallen hat uns<br />

schließlich, dass eNVenta ‚Made in<br />

Germany‘ ist“, berichtet Geschäftsführer<br />

Mathias Dittmar über den<br />

Entscheidungsprozess für das neue<br />

ERP-System. Nicht zuletzt habe auch<br />

das Framework-Studio, die Entwicklungsumgebung<br />

des ERP-Systems,<br />

überzeugt, mit der ein Mitarbeiter<br />

heute kleinere Anpassungen der Lösung<br />

eigenständig im Unternehmen<br />

umsetzt.<br />

Alles in einer Software-Lösung<br />

Vor dem Start der neuen Lösung wurden<br />

Key-User aus allen Teams von<br />

Nissen & Velten geschult, die dann<br />

ihr Wissen in ihren Abteilungen weitergegeben<br />

haben. Außerdem verfasste<br />

ein Key-User ein eigenes Handbuch<br />

für die ERP-Lösung im Hause<br />

Dittmar, das alle Anwender nutzen<br />

können. Die neue Software-Lösung<br />

bietet dem Unternehmen Warenwirtschaft,<br />

Finanzbuchhaltung und Customer-Relationship-Management<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Heinrich Dittmar hat eNVenta ERP eingeführt: Blick aus der Vogelperspektive auf das Betriebsgelände in Osterode.<br />

(CRM) aus einer Hand. Mit dem<br />

Dokumentenmanagementsystem Proxess<br />

ist auch eine passgenaue Archivierung<br />

sichergestellt. Über Schnittstellen<br />

wurden die Webshops des<br />

Unternehmens und die Versandlösung<br />

V-LOG integriert. Von der Entscheidung<br />

für die neue Lösung bis<br />

zum Echtstart verging – wie geplant<br />

– ein Jahr. War die Umstellung zur<br />

webbasierten Software mit optionaler<br />

Maus-Bedienung für die Anwender<br />

anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig,<br />

so ist die Akzeptanz der<br />

neuen Unternehmenssoftware – nicht<br />

zuletzt aufgrund der umfassenden<br />

Auswertungsmöglichkeiten – heute<br />

sehr hoch, so das Unternehmen.<br />

Sehr geschätzt wird dem Unternehmen<br />

zufolge die Automatisierung<br />

der Bestellprozesse mit dem Bestellautomaten<br />

von eNVenta. Die minutenaktuellen<br />

Auswertungsmöglichkeiten<br />

unterstützen die Geschäftsführung<br />

bei ihrer Tätigkeit. Die<br />

Cockpit-Funktion Zoom, in der sich<br />

anwenderbezogene Aufgaben und<br />

Auswertungen grafisch darstellen<br />

lassen, wird vom Verkäufer über<br />

den Abteilungsleiter bis zum Geschäftsführer<br />

individuell, der Rolle<br />

im Unternehmend entsprechend,<br />

verwendet. Auch das Wiedervorlagesystem<br />

im ERP-System wird intensiv<br />

für die interne Kommunikation<br />

bei Heinrich Dittmar genutzt.<br />

Das Projekt, das Wissen der Mitarbeiter<br />

im ERP-System zu hinterlegen,<br />

ist noch nicht vollendet, wird<br />

im Unternehmen aber kontinuierlich<br />

fortgeführt.<br />

„Wir haben die richtige Entscheidung<br />

getroffen und ich bin stolz,<br />

dass diese Wegstrecke nun hinter<br />

uns liegt. Die Welt wird immer<br />

schneller werden und wir müssen<br />

dabei Schritt halten. Dafür bietet unsere<br />

neue Unternehmenssoftware<br />

das Rüstzeug. Wir haben die Zukunftsfähigkeit<br />

unserer Software-<br />

Basis hergestellt“, sagt Mathias<br />

Dittmar. 2<br />

Minutenaktuelle Auswertungen<br />

Die 55 Anwender im Unternehmen<br />

arbeiten heute beispielsweise im<br />

Stahlbereich fast vollkommen papierlos.<br />

Rechnungen, Lieferscheine,<br />

Materialzeugnisse und Fotos sind<br />

für alle Anwender per Mausklick<br />

verfügbar, sodass Fragen von Kunden<br />

sofort beantwortet werden können<br />

und alle Vorgänge nachvollziehbar<br />

sind.<br />

INFO<br />

Über die Heinrich Dittmar GmbH & Co. KG<br />

Das Unternehmen Heinrich Dittmar wurde 1933 gegründet und beschäftigt<br />

heute in Osterode am Harz nahezu 100 Mitarbeiter. Auf 14.000 m 2 Lagerfläche<br />

sind über 3.500 t Lagerbestand an Walzstahl, Edelstahl und NE-Metallen verfügbar.<br />

Als Dienstleistungsangebot steht ein umfassender In-House-Anarbeitungsbereich<br />

und ein Fuhrpark mit zwölf modernen Lkw für die Kunden zur<br />

Verfügung. Weitere Produktgruppen im Sortiment sind Werkzeuge und Werkzeugmaschinen,<br />

Schrauben und Bauelemente sowie Arbeitsschutz, PSA und<br />

Betriebseinrichtungen.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

37


BDS<br />

XXXXX Research A XXXXX<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Ein starkes erstes Halbjahr<br />

Ein für die Stahldistribution denkwürdiges erstes Halbjahr 2021 liegt hinter uns. Dabei war weniger die Höhe des<br />

Lagerabsatzes im Stahlhandel bemerkenswert. Diese ist zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen – was<br />

jedoch vor allem an dem schwachen zweiten Quartal während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr liegt.<br />

Weitaus bemerkenswerter ist der in dieser Form noch nicht erlebte rasante Preisaufbau bei Rohstoffen und<br />

Fertigerzeugnissen – gepaart mit erschwerten Materialverfügbarkeiten, besonders bei Flachprodukten.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

Juni 2021 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahl -<br />

handel (BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Foto: privat<br />

Lagerabsatz 2020<br />

Die Entwicklung des Lagerabsatzes im<br />

Jahr 2020 glich einer Berg- und Talfahrt.<br />

Mit knapp 970.000 t im Monatsschnitt<br />

verlief das erste Quartal des vergangenen<br />

Jahres sehr stark und lag 4 % über<br />

dem Vorjahreszeitraum. Vor allem<br />

durch die Coronapandemie verursacht<br />

brach der Absatz im zweiten Quartal<br />

2020 ein. Mit durchschnittlich 744.000<br />

t pro Monat lag er gut 18 % unter dem<br />

des zweiten Quartals 2019. Mit durchschnittlich<br />

878.000 Monatstonnen erholte<br />

sich der Absatz im dritten Quartal<br />

2020 ein wenig, lag aber immer noch<br />

7 % unter Vorjahresniveau.<br />

Der Jahresendspurt konnte sich<br />

dann aber sehen lassen. Im vierten<br />

Quartal wurden monatlich durchschnittlich<br />

859.000 t abgesetzt. Das<br />

sind 9,4 % mehr als im Jahresendquartal<br />

2019. Besonders erfreulich war die Entwicklung<br />

zu Jahresende bei Bandblech,<br />

Kaltgewalztem und Oberflächenveredeltem<br />

Blech. Insgesamt wurden im<br />

Jahr 2020 rund 10,35 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Das ist ein<br />

Minus von 3,4 % im Vergleich zu 2019.<br />

Festzuhalten ist, dass sich die Auftragslage<br />

je nach Abnehmerbranche<br />

deutlich unterschieden hat. Die Bauwirtschaft<br />

war das Zugpferd der Konjunktur,<br />

der Automobil- und Maschinenbau<br />

hingen über weite Strecken<br />

zurück, konnten gegen Jahresende aber<br />

spürbar zulegen.<br />

Lagerabsatz 2021<br />

Der Lagerabsatz zu Jahresbeginn 2021<br />

verlief recht ordentlich. Im Januar wurden<br />

911.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Das sind 6,6 % weniger<br />

als im Januar 2020. Ähnlich verlief der<br />

Februar. Mit 909.000 t lag der Lagerabsatz<br />

3 % hinter dem Vorjahresmonat.<br />

Die beiden Vergleichsmonate waren<br />

allerdings auch außerordentlich stark.<br />

Zudem ließ die kalte Witterung zum<br />

Jahresstart 2021 keine größeren Bautätigkeiten<br />

zu.<br />

Einen sehr starken Lagerabsatz gab<br />

es im März: Eine gute Konjunktur, viele<br />

Arbeitstage und die Aussicht auf weiter<br />

steigende Preise ließen den Absatz auf<br />

1,07 Mio. t steigen. Der April und Mai<br />

waren mengenmäßig nicht ganz so<br />

spektakulär. Bei weniger Arbeitstagen<br />

konnten 919.000 bzw. 863.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt werden.<br />

Aufgrund der schwachen Vorjahresmonate<br />

fällt der Vergleich zu April<br />

und Mai 2020 mit einem Zuwachs von<br />

25 bzw. 27 % jedoch sehr deutlich aus.<br />

Recht ordentlich präsentierte sich auch<br />

der Juni. Mit 940.000 t Lagerabsatz<br />

wurde 15 % mehr Menge als im Vorjahreszeitraum<br />

erzielt.<br />

Lagerbestand<br />

Das Jahr 2020 war von durchweg niedrigen<br />

Lagerbeständen geprägt. Am 31.<br />

Dezember 2020 lag der Bestand mit<br />

1,92 Mio. t rund 5 % niedriger als im<br />

Dezember 2019. Selten war der Lagerbestand<br />

in der deutschen Stahldistribution<br />

so gering.<br />

Im Januar und Februar 2021 konnte<br />

der Bestand nur in sehr begrenztem<br />

Maße zulegen. Aufgrund guter Lagerabsätze<br />

und geringerer Materialverfügbarkeit<br />

besonders bei Flachprodukten<br />

nahm der Lagerbestand im März<br />

und April wieder ab – was für die beiden<br />

Frühlingsmonate sehr ungewöhnlich<br />

ist. Im Mai legte der Bestand wieder<br />

geringfügig zu, um im Juni erneut zu<br />

schrumpfen. Mit 1,92 Mio. t wurde zum<br />

30.06.2021 das Niveau des Vorjahresmonats<br />

um 10 % unterschritten.<br />

Lagerreichweite<br />

Im Jahr 2020 variierte die Lagerreichweite<br />

in den einzelnen Monaten aufgrund<br />

der sehr unterschiedlichen Lagerabsätze<br />

stark. Im Schnitt bewegte<br />

sie sich bei 2,5 Monaten bzw. 75 Tagen.<br />

Sie lag damit unter dem Durchschnittswert<br />

des Jahres 2019.<br />

Aufgrund der weiterhin sehr<br />

niedrigen Lagerbestände und ordentlichen<br />

Absätze war die Reichweite<br />

im gesamten ersten Halbjahr 2021<br />

sehr niedrig. Sie lag im Juni bei 2,0<br />

Monaten. Dies entspricht 60 Tagen<br />

(vgl. Abbildung 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />

zufolge stiegen die Preise für die<br />

meisten Stahlprodukte zu Jahresbeginn<br />

2020. In den Sommermonaten war der<br />

Trend entgegengesetzt. Hier gab es<br />

meist leichte Rückgänge. Im September<br />

und Oktober verteuerten sich fast alle<br />

Produkte. Diese Entwicklung setzte<br />

sich im November und vor allem Dezember<br />

sehr dynamisch fort. Bei allen<br />

Produktgruppen kam es zu starken<br />

Preiserhöhungen.<br />

Im ersten Halbjahr 2021 legten die<br />

Preise Monat für Monat noch einmal<br />

mit derartiger Wucht zu, wie es selbst<br />

Marktexperten nicht ansatzweise erwartet<br />

hätten. Dabei fiel der Anstieg<br />

bei Flachprodukten noch viel deutlicher<br />

als bei Langprodukten aus (vgl. Abbildungen<br />

2 und 3). 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

97<br />

Ø<br />

2017<br />

94<br />

Ø<br />

2018<br />

90<br />

Ø<br />

2019<br />

89<br />

75 81 81 72 63<br />

Ø<br />

2020<br />

108<br />

94 94<br />

89 93<br />

98 98<br />

91 91 92<br />

87<br />

82 82<br />

Ø<br />

2021<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

Aug.<br />

2020<br />

Sep.<br />

2020<br />

Okt.<br />

2020<br />

Nov.<br />

2020<br />

62<br />

78 72 78 69 66 60 93 63 66 54 63 69 60<br />

Dez.<br />

2020<br />

Jan.<br />

2021<br />

Feb.<br />

2021<br />

März<br />

2021<br />

April<br />

2021<br />

Mai<br />

2021<br />

Juni<br />

2021<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Quelle: BDS<br />

50<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

39


BDS<br />

Berufsbildung/Kommunikation<br />

BDS-Seminare für Auszubildende<br />

Zwei starke Präsenzseminare<br />

Der Einstieg in das Berufsleben ist für viele Auszubildende wie ein Sprung ins kalte Wasser. Eine Orientierung gibt das<br />

BDS-Seminar „Auszubildende im Fokus“ vom 18. bis 19.Oktober – speziell zugeschnitten auf kaufmännische<br />

Auszubildende im Stahlhandel. Direkt im Anschluss vom 20. bis 21. Oktober richtet sich das Seminar „Nach der<br />

Ausbildung ist vor dem Arbeitsleben“ an Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr.<br />

Vom Pünktlichsein bis hin<br />

zum angemessenen Verhalten generell<br />

im beruflichen Umfeld: beim<br />

Übergang von der Schule in den Ausbildungsbetrieb<br />

stellt das neue Umfeld<br />

jede Menge ungewohnte Anforderungen<br />

an den Nachwuchs. Wer<br />

mit dem Einstieg in den Beruf startet,<br />

hat daher viele Fragen.<br />

INFO Auszubildende im Focus<br />

Termin: 18.–19. Oktober 2021<br />

Dauer:<br />

10:00 h (1. Tag) bis 16:00 h (2. Tag)<br />

Ort:<br />

NYX Hotel, Mannheim<br />

Teilnehmergebühr: 599,00 €/pro Person (Mitgliedsunternehmen)<br />

& Hotelkosten 649,00 €/pro Person (Nichtmitglieder)<br />

INFO<br />

Nach der Ausbildung ist vor dem Berufsleben<br />

Mit Vorträgen, Workshops, Einzelaufgaben<br />

und Gruppenarbeit sowie<br />

offenen Diskussionsrunden eröffnet<br />

Dozentin Regina Groß neue Horizonte,<br />

sich in dem beginnenden Berufsleben<br />

zu orientieren. Auf dem<br />

Programm stehen unter anderem<br />

Themen wie ein „Arbeits-Knigge“,<br />

Techniken zu Selbstreflektion, pas-<br />

Termin: 20.–21. Oktober 2021<br />

Dauer:<br />

10:00 h (1. Tag) bis 16:00 h (2. Tag)<br />

Ort:<br />

NYX Hotel, Mannheim<br />

Teilnehmergebühr: 599,00 €/pro Person (Mitgliedsunternehmen)<br />

& Hotelkosten 649,00 €/pro Person (Nichtmitglieder)<br />

sende Lernstrategien sowie Praxistipps<br />

für Kommunikation und Zeitmanagement.<br />

Regina Groß ist eine<br />

erfahrene Dozentin mit Schwerpunkten<br />

im Handel und Großhandel, in<br />

Produktionsbetrieben sowie im öffentlichen<br />

Dienst.<br />

Nach der Ausbildung<br />

ist vor dem Arbeitsleben<br />

Direkt im Anschluss geht es am Tagungsort<br />

in Mannheim darum, Auszubildende<br />

im dritten Lehrjahr auf<br />

den bevorstehenden Abschluss vorzubereiten.<br />

In dem Seminar geht es<br />

unter anderem darum, sich richtig<br />

auf die bevorstehende Prüfung vorzubereiten,<br />

wie ein selbstbewusstes<br />

und angemessenes Auftreten gelingt<br />

und wie man sich selbst realistische<br />

Ziele setzt – und sie erreicht. 2<br />

Weitere Informationen und<br />

Anmeldung unter<br />

www.stahlhandel.com/seminar/<br />

azubisimfocus<br />

www.stahlhandel.com/seminar/<br />

ausbildung-berufsleben<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Einladung zum Livestream<br />

Stahlhandelstag 2021 online<br />

Unter dem Motto „Der Stahlhandel im Zeitsprung“ findet am 30. September 2021 der 28. Stahlhandelstag statt.<br />

In diesem hoffentlich letzten Corona-Jahr wird der BDS diese Veranstaltung digital als Livestream durchführen.<br />

Bei dem Branchenevent erwartet der Bundesverband Deutscher Stahlhandel mehr als 400 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer aus Industrie, Handel und Verbänden aus dem gesamten europäischen Stahlumfeld.<br />

Programm<br />

10:00 Uhr Eröffnung des Stahlhandelstages<br />

Eberhard Frick, Friedrich Kicherer/Vorsitzender des BDS-Vorstandsrates<br />

10:05 Uhr Begrüßung<br />

Oliver Ellermann, BDS<br />

10:10 Uhr „Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Stahlmärkte“<br />

Dr. Heinz-Jürgen Büchner, IKB<br />

10:30 Uhr „Die Sicht der Stahlproduktion in einem anspruchsvollen Umfeld“<br />

Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl/Ilsenburger Grobblech/Salzgitter Mannesmann Grobblech<br />

10:45 Uhr Fragen + Antworten<br />

11:00 Uhr „Die Strategie eines industriellen Stahleinkäufers in schwierigen Beschaffungszeiten“<br />

Chris Groger, Carl Zeiss<br />

11:15 Uhr „Die aktuellen Herausforderungen im Stahlbau“<br />

Dirk Lehmann, Claus Queck<br />

11:30 Uhr „Perspektiven im Stahleinkauf aus dem Blickwinkel der Kaltumformung“<br />

Jürgen Niklas, GWI Werkzeug und Stahl<br />

11:45 Uhr Fragen + Antworten<br />

12:00 Uhr Mittagspause<br />

13:00 Uhr Ehrung Fernstudent/-in des Jahres 2020 + 2021<br />

13:10 Uhr „Aktuelle Rechtsthemen im Stahlhandel“<br />

Tim Lieber, Henseler & Partner<br />

13:45 Uhr Fragen + Antworten<br />

14:00 Uhr Ende des Stahlhandelstages 2021<br />

Jetzt noch<br />

anmelden!<br />

Die Zugangsdaten zum Livestream sind unter www.stahlhandel.com/stahlhandelstag2021 erhältlich.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Sponsoren des Stahlhandelstages 2021:<br />

z EVG Entwicklungs- und Verwertungs-Gesellschaft m.b.H.<br />

z Fehr Lagerlogistik AG<br />

z FERROSO<br />

z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH<br />

z<br />

Ingenieurbüro Roth (IBR)<br />

z KALTENBACH GmbH + Co. KG<br />

z KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH<br />

z KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

z MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH<br />

z Messe Düsseldorf GmbH<br />

z Nissen & Velten Software GmbH<br />

z P4S Partners For Steel : BEHRINGER GmbH, Rösler Oberflächentechnik<br />

GmbH, VERNET BEHRINGER<br />

z Progress Maschinen & Automation AG<br />

z Scheffer Krantechnik GmbH<br />

z SE PADERSOFT GmbH & Co. KG<br />

z SHComputersysteme GmbH<br />

z WIKUS-Sägenfabrik Wilhelm H. Kullmann GmbH & Co. KG<br />

Weitere Informationen für interessierte Sponsoren erhalten<br />

Sie beim BDS unter sandek-bds@stahlhandel.com.


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer<br />

Gute Geschäftslage, aber neue Pandemie-Sorgen<br />

Lange kannte das mittelständische Geschäftsklima nur den Weg nach oben, nun hat es im Juli einen Dämpfer erhalten.<br />

Zum ersten Mal seit Januar ist das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer in diesem Monat wieder zurückgegangen. Grund für<br />

den Rückgang um 2,6 Zähler (auf 9,5 Saldenpunkte) sind vor allem Sorgen über die rasante Ausbreitung der Delta-<br />

Variante und die wieder deutlich steigenden Neuinfektionszahlen, so die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).<br />

Das Geschäftsklima unter den<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

sank erwartungsbedingt, während<br />

sich die Lagebeurteilung leicht verbesserte.<br />

Die Beurteilung der Geschäftslage<br />

stieg dabei zum sechsten<br />

Mal infolge. Die Veränderung war<br />

dabei mit +0,6 Zählern inzwischen<br />

deutlich geringer als in den beiden<br />

Vormonaten, die Lagebeurteilung<br />

lag aber mit 11,2 Punkten mittlerweile<br />

klar über dem langfristigen<br />

Durchschnitt. Gleichzeitig korrigierten<br />

die Mittelständler ihre Geschäftserwartungen<br />

auf Sicht von sechs Monaten<br />

deutlich um 5,6 Zähler nach<br />

unten. Mit jetzt 7,6 Saldenpunkten<br />

überwiege zwar weiterhin der Optimismus.<br />

Die Euphorie des Vormonats<br />

sei aber verflogen, kommentiert<br />

die KfW.<br />

Auch in den Großunternehmen<br />

war im Juli nachlassender Optimismus<br />

(-4,6 Zähler) für einen leichten<br />

Rückgang des Geschäftsklimas um<br />

-1,2 Punkte verantwortlich, während<br />

die Lagebeurteilung hier ebenfalls<br />

zunahm (+2,6 Zähler). Mit 11,7<br />

Bild: KfW<br />

Punkten blieb das Geschäftsklima<br />

dennoch eindeutig überdurchschnittlich.<br />

Die jüngste Stimmungseintrübung<br />

im Mittelstand geht vor allem<br />

auf die Dienstleistungsunternehmen<br />

zurück. Hier waren die Geschäftserwartungen<br />

besonders stark gesunken<br />

(-7,8 Zähler).<br />

Neben der Pandemie sind Materialknappheiten<br />

derzeit das andere<br />

große Problem für die deutsche Konjunkturentwicklung.<br />

Sie betreffen<br />

vor allem das Verarbeitende Ge-<br />

„Die Geschäftslage<br />

im Mittelstand ist<br />

gut, der Optimismus bei<br />

den Geschäftserwartungen<br />

lässt aber nach“.<br />

Dr. Fritzi Köhler-Geib,<br />

Chefvolkswirtin KfW<br />

werbe und das Baugewerbe, die mittelständischen<br />

Unternehmen in diesen<br />

Bereichen verzeichnen im Juli<br />

dennoch eine erneute Verbesserung<br />

ihrer Geschäftslage und auch das<br />

Geschäftsklima insgesamt steigt<br />

leicht. Ein negatives Signal kommt<br />

jedoch von den Geschäftserwartungen,<br />

die vor allem im Verarbeitenden<br />

Gewerbe nachlassen. 2<br />

Weitere Informationen:<br />

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer<br />

ist abrufbar unter<br />

www.kfw.de/mittelstandsbarometer<br />

Baugewerbe: Durchwachsene Halbjahresbilanz<br />

Umsatzrückgang im ersten Halbjahr<br />

„Wir sind mit einem Rekordauftragsbestand<br />

von etwa 56 Mrd. € in das Baujahr<br />

2021 gestartet. Dann haben aber der Wintereinbruch<br />

und der Pendelrückschlag nach<br />

dem Auslaufen des reduzierten Mehrwertsteuersatzes<br />

sowie die fortbestehenden Einschränkungen<br />

wegen der Corona-Pandemie<br />

den Start in das Baujahr 2021 zunächst<br />

deutlich eingebremst. Zum Ende des ersten<br />

Quartals lag der Umsatz nominal noch um<br />

fast 10 % unter dem Vorjahresniveau. Zu<br />

Ende Juni verzeichnet die Branche immer<br />

noch ein Minus von ca. 3 %. Das zeigt, dass<br />

wir in den letzten Monaten ein stückweit<br />

aufholen konnten“, erklärte Felix Pakleppa,<br />

Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands<br />

Deutsches Baugewerbe, zum ersten Halbjahr<br />

2021 im Bauhauptgewerbe.<br />

Die Nachfrage im Wohnungsbau und zuletzt<br />

auch wieder im Wirtschaftsbau habe die<br />

Baukonjunktur gestützt. Der Umsatz im<br />

Wohnungsbau liegt demnach mit minus 1,2<br />

% nur noch knapp unter dem Vorjahresniveau,<br />

im Wirtschaftsbau sind es noch minus<br />

2,2 %. Die Auftragseingänge dagegen liegen<br />

in beiden Sparten deutlich über dem Vorjahr:<br />

im Wohnungsbau ca. 15 % und im Wirtschafsbau<br />

ca. 8 %. Demgegenüber ist die Investitionstätigkeit<br />

der öffentlichen Hand<br />

verhalten. Der Umsatz liegt hier um 6 % und<br />

die Auftragseingänge um 5 % unter dem<br />

Vorjahresniveau.<br />

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte<br />

in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

im ersten Halbjahr 41,3 Mrd. €. Das<br />

waren 3,1 % weniger als vor Jahresfrist. Die<br />

Auftragseingänge erreichten 45,4 Mrd. €<br />

und damit einen Zuwachs von 4,8%.<br />

Weitere Informationen<br />

www.zdb.de<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Grafik: VDW<br />

vDW-Prognose für Werkzeugmaschinen-industrie<br />

Kräftiger Bestellzuwachs<br />

Im zweiten Quartal 2021 stieg der<br />

Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 103 %. Dabei legten die<br />

Bestellungen aus dem Inland um 81 % zu.<br />

Die Auslandsorders notierten 114 % über<br />

Vorjahr. Bei den deutschen Anbietern stiegen<br />

die Bestellungen im ersten Halbjahr<br />

2021 um 57 %. Die inländischen Orders<br />

lagen 38 % über Vorjahr, die ausländischen<br />

68 %.<br />

Das Auftragsvolumen habe sich aber spürbar<br />

erholt und liege mit 4 % nur noch leicht<br />

unter dem Vor-Corona-Niveau 2019. Auch<br />

sei die Entwicklung breit aufgestellt und<br />

zeige den großen Nachholbedarf bei Investoren<br />

aus aller Welt.<br />

„Ohne die Engpässe und Preissteigerungen<br />

bei den Zulieferungen, zum Beispiel bei<br />

Elektronik, Stahl, Blech, wäre sogar noch<br />

mehr drin“, resümiert Schäfer. Vor dem Hintergrund<br />

einer intakten Erholung der Weltwirtschaft<br />

wird ein weiterer Anstieg erwartet.<br />

Aufgrund des deutlichen Auftragszuwachses<br />

hat Oxford Economics, Prognosepartner<br />

des VDW, das Produktionsplus für<br />

2021 bei 8 % verortet, zwei Punkte mehr als<br />

noch im Frühjahr. Damit läge das Volumen<br />

im laufenden Jahr bei 13,2 Mrd. Euro. „Bis<br />

zum Top-Ergebnis der Jahre 2018/2019<br />

Werkzeugmaschinenindustrie Deutschland<br />

Auftragseingang, Index, nominal, gleitender 12 Monats Durchschnitt<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

AE Durchschnitt<br />

AE Originalwerte<br />

bleibt allerdings noch eine Wegstrecke zurückzulegen“,<br />

sagt Schäfer. Damals hatte<br />

die Branche ein Ergebnis von 17 Mrd. € erzielt.<br />

Weitere Informationen<br />

www.vdw.de<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Auftragseingang, %-Veränderung zum Vorjahr<br />

2Q 2021 1-2Q 2021<br />

Gesamt +103 +57<br />

Inland +81 +38<br />

Ausland +114 +68<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />

Deutsche Zuliefer-unternehmen<br />

Geschäftslage und Erwartungen driften auseinander<br />

Quelle: ArGeZ<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland Juli 2021<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

Aktuelle Lage<br />

Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />

-70<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />

Das Geschäftsklima der deutschen<br />

Zulieferer ist laut Ifo-Institut Ende Juli um<br />

weitere 1,4 auf 35,8 Saldenpunkte gestiegen<br />

und erreichte ein neues Allzeithoch. Treibende<br />

Kraft für die weiterhin positive Entwicklung<br />

ist die aktuelle Geschäftslage der<br />

deutschen Zulieferer. Der Saldo von positiven<br />

und negativen Beurteilungen verbesserte<br />

sich um 7,8 Punkte auf den neuen<br />

Höchstwert von 55,0. Gleichzeitig zeigen<br />

sich die Aussichten für die nächsten sechs<br />

Monate auf hohem Niveau gedämpfter als<br />

noch im Vormonat, wie die Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutsche Zulieferer (ArGeZ) mitteilte.<br />

Durch die Abschwächung um 4,2 Saldenpunkte<br />

auf einen Wert von 18,0 entfernten<br />

sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage<br />

zunehmend von den Erwartungen.<br />

Insbesondere die Probleme der Automobilhersteller<br />

bei der Beschaffung von Halbleitern<br />

geben unverändert Grund zur Sorge, so<br />

die ArGeZ. Zusätzlich sei zu erwarten, dass<br />

sich auch die Folgeschäden der dramatischen<br />

Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland<br />

negativ auf zuliefernde Unternehmen<br />

auswirken werden.<br />

Weitere Informationen<br />

www.argez.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

43


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

PwC-Maschinenbau-Barometer<br />

umsatzprognosen auf Höhenflug<br />

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist im Großen und Ganzen positiver Stimmung, wie das aktuelle<br />

Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ermittelt<br />

hat. Die überwiegende Mehrheit der Entscheider (70 %) blickt demnach optimistisch auf die Entwicklung der kommenden<br />

zwölf Monate – der höchste Wert seit Herbst 2018.<br />

„Aus der Wachstumsperspektive<br />

betrachtet<br />

erscheint die Zukunft<br />

des Maschinenbaus<br />

deutlich heller als die anderer<br />

Branchen.“<br />

Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter<br />

des Bereichs Industries & Innovation<br />

bei PwC<br />

Guter Stimmung ist die Branche<br />

nicht nur angesichts der Binnenwirtschaft:<br />

Auch der Weltmarkt<br />

erscheint für den exportorientierten<br />

deutschen Maschinenbau in<br />

einem günstigen Licht:<br />

sechs von zehn Managern<br />

glauben auch<br />

hier an eine positive<br />

Wachstumsphase.<br />

Doch auch die Folgen<br />

der Corona-<br />

Pandemie werde<br />

die Branche noch<br />

länger beschäftigen,<br />

zudem müsse sie in Sachen<br />

Digitalisierung und<br />

Nachhaltigkeit noch zulegen,<br />

wie die PwC-Erhebung ergab.<br />

Umsatzerwartungen<br />

auf Rekordhoch<br />

Seit dem letzten Quartal hat sich die<br />

Umsatzerwartung der befragten Maschinenbauer<br />

nochmals deutlich gesteigert,<br />

so PwC. Durchschnittlich<br />

liegt sie gegenwärtig demnach bei<br />

8,6 % für die Gesamtbranche und<br />

bei 9,4 % für das jeweils eigene Unternehmen.<br />

Dies sei die höchste Umsatzprognose<br />

aller bisherigen Erhebungswellen.<br />

Rund zwei Drittel der Manager<br />

gehen von einem Wachstum ihrer<br />

Unternehmen von mindestens 5 %<br />

in den kommenden zwölf Monaten<br />

aus – der höchste Zustimmungswert<br />

seit über drei Jahren.<br />

„Die Nachfrage aus dem Ausland<br />

ist auch aufgrund von dortigen Konjunkturprogrammen<br />

stabil, die Lieferketten<br />

sind robust, die Erholung<br />

wichtiger Zielbranchen schreitet<br />

voran. Wir sehen aber auch, dass<br />

die Branche an den Folgen der Pandemie<br />

noch länger laborieren wird“,<br />

sagt Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter<br />

des Bereichs Industries & Innovation<br />

bei PwC.<br />

Sorge vor zunehmendem<br />

Kostendruck<br />

Nahezu zwei Drittel der befragten<br />

Entscheider geben dem PwC-Baro-<br />

meter zufolge an, dass im kommenden<br />

Quartal die Kosten weiter steigen<br />

werden. Dabei sei es das zweite Mal<br />

in Folge, dass die Mehrheit der Befragten<br />

mit einem Anstieg rechne.<br />

Zudem ist es der höchste gemessene<br />

Wert aller bisherigen Erhebungen.<br />

Dass allerdings auch die Kosten sinken<br />

könnten, glauben lediglich noch<br />

2 % der Befragten. Höhere Betriebsausgaben<br />

für Sicherheit und Hygiene,<br />

für Digitalisierung und Flexibilisierung<br />

der Arbeit üben ebenso<br />

einen Einfluss auf die Kosten aus<br />

wie teurer werdende Rohstoffe und<br />

Vorprodukte sowie der allgemeine<br />

Trend der Inflation.<br />

Der zunehmende Kostendruck<br />

ist derzeit das größte Wachstumshindernis<br />

für die befragten Unternehmen<br />

– zum ersten Mal seit Beginn<br />

der Erhebung im Jahr 2014. Er<br />

hat die Pandemie selbst, aber auch<br />

Sorgen um politische Entwicklungen<br />

im Ausland, den Wettbewerb und<br />

die Nachfragesituation deutlich in<br />

den Hintergrund treten lassen. „Es<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Z<br />

Maschinenbau-Barometer PwC Juli 2021<br />

7 von 10 9,4 % 2 von 3 Für 84 % Über 50% 88,3 %<br />

7 von 10 Entscheidern<br />

blicken positiv auf die<br />

konjunkturelle<br />

Entwicklung in<br />

Deutschland in den<br />

kommenden zwölf<br />

Monaten. Damit<br />

bestätigt sich der<br />

Aufwärtstrend seit<br />

Beginn des Jahres.<br />

Zugleich ist dies der<br />

höchste<br />

Zustimmungswert seit<br />

Herbst 2018.<br />

durchschnittliches<br />

Umsatzwachstum<br />

erwarten die deutschen<br />

Maschinenbauer im<br />

Jahr 2021 für ihr<br />

eigenes Unternehmen.<br />

Diese Prognose<br />

hat sich nochmals<br />

deutlich verbessert (vs.<br />

5,5 % im Vorquartal).<br />

Die Indizien für eine<br />

Erholung der Branche<br />

vermehren sich.<br />

der befragten<br />

Maschinenbauer<br />

gehen weiterhin von<br />

steigenden Kosten<br />

aus. Im Laufe der<br />

Pandemie hat sich ihr<br />

Anteil nahezu<br />

vervierfacht. Das ist die<br />

Konsequenz aus sich<br />

verteuernden<br />

Rohstoffen, Inflation<br />

sowie Mehrausgaben<br />

und Investition in die<br />

Pandemiebekämpfung.<br />

der Maschinenbauer<br />

stellt entsprechend der<br />

zunehmende<br />

Kostendruck derzeit<br />

das größte<br />

Wachstumshindernis<br />

für ihr Unternehmen<br />

dar. 78 % der<br />

Befragten geben<br />

zudem den<br />

Fachkräftemangel als<br />

Wachstumshürde an,<br />

68 % verweisen auf die<br />

Corona-Pandemie und<br />

ihre Folgen. Damit ist<br />

die Pandemie nicht<br />

mehr die größte<br />

Bedrohung für<br />

die Branche.<br />

der befragten<br />

Entscheider sieht sich<br />

unzureichend auf<br />

kommende ESG-<br />

Anforderungen seitens<br />

Kunden, Regulatoren<br />

und vor allem<br />

Investoren vorbereitet.<br />

Lediglich ein Drittel der<br />

Unternehmen hat<br />

zudem eine<br />

Nachhaltigkeit-<br />

Roadmap definiert;<br />

jedes zehnte<br />

veröffentlicht einen<br />

standardisierten<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

beträgt die derzeitige<br />

Kapazitätsauslastung<br />

des<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbaus in<br />

Deutschland. Sie ist<br />

damit wieder auf dem<br />

Niveau vor der<br />

Corona-Pandemie.<br />

Vier von zehn<br />

Betrieben arbeiten<br />

nach eigener Angabe<br />

derzeit an der oberen<br />

Kapazitätsgrenze,<br />

lediglich 19 % liegen<br />

noch bei unter 80 %<br />

Auslastung.<br />

gibt durchaus ein neues Problembewusstsein<br />

in der Branche“, konstatiert<br />

Gushurst. „Lange Zeit waren<br />

Kosten nicht ganz oben auf der<br />

Agenda. Zudem war es immer das<br />

Ziel, Preise möglichst konstant zu<br />

halten. Dies ändert sich nun: sechs<br />

von zehn Entscheidern wollen ihre<br />

Preise im dritten Quartal dieses Jahres<br />

anheben.“<br />

Handlungsbedarf bei<br />

Nachhaltigkeit<br />

Neben den Kosten spielen investitionsträchtige<br />

Zukunftsthemen eine<br />

bedeutende Rolle. Denn – dies zeige<br />

die vorliegende Untersuchung deutlich<br />

– hier habe der deutsche Maschinenbau<br />

noch „eine steile Lernkurve“<br />

vor sich.<br />

Zum einen sei es die digitale<br />

Transformation, die nur langsam in<br />

Tritt komme und an einigen Punkten<br />

trotz der Bemühungen während der<br />

Pandemie stagniere. Lediglich die<br />

Bereiche Beschaffung, Marketing<br />

und Vertrieb werden von den Befragten<br />

mehrheitlich als hoch digitalisiert<br />

bezeichnet.<br />

Zum anderen zeigt die Befragung,<br />

dass viele Maschinenbauer<br />

noch nicht auf der Höhe der Diskussion<br />

um Themen der Nachhaltigkeit<br />

– sogenannte ESG (Environmental<br />

Social Governance)-Themen – sind.<br />

Zwar gibt die überwiegende<br />

Mehrheit an, eine Umwelt-Strategie<br />

zu verfolgen und weitere Prioritäten<br />

auf Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit<br />

zu legen, allerdings<br />

sieht sich mehr als die Hälfte der<br />

Entscheider nur unzureichend auf<br />

künftige Anforderungen von Kunden,<br />

Regulatoren und vor allem Investoren<br />

vorbereitet.<br />

Strategien der Nachhaltigkeit<br />

sind zentrales Problem<br />

Dieses Ergebnis sei wenig überraschend<br />

vor dem Hintergrund, dass<br />

lediglich ein Drittel der Unternehmen<br />

eine Nachhaltigkeit-Roadmap<br />

definiert hat, und jedes zehnte einen<br />

standardisierten Nachhaltigkeitsbericht<br />

veröffentlicht, so PwC.<br />

„Hier zeigt sich ein zentrales Problem<br />

der Branche“, analysiert Daniel<br />

Haag, Director bei Strategy&<br />

Deutschland, „denn ‘Gut gemeint ist<br />

nicht gleich gut gemacht‘. Zu viele<br />

ESG-Maßnahmen und deren Monitoring<br />

atmen noch den Geist einer<br />

Do-it-yourself-Philosophie, die zum<br />

Teil weder vor den Anforderungen<br />

seitens Investoren noch vor einem<br />

regulatorischen Rahmen wie der<br />

CSRD (Corporate Sustainability Reporting<br />

Directive, A. d. R.) Bestand<br />

haben dürfte.“ 2<br />

Weitere Informationen<br />

www.pwc.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

45


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

Termine<br />

Bild: P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />

P. e. Schall GmbH & co. kG<br />

Blechexpo/Schweisstec<br />

Im Doppelpack öffnet die 15. Blech -<br />

expo – Internationale Fachmesse für<br />

Blechbearbeitung – zusammen mit der<br />

8. Schweiss tec – Internationale Fachmesse<br />

für Fügetechnologie – vom 26. bis 29. Oktober<br />

2021 in Stuttgart ihre Hallen. Auf dem<br />

Programm stehen Spitzentechnologien der<br />

Blech- und Metallverarbeitung samt Fügetechnologie.<br />

Aussteller und Fachbesucher<br />

diskutieren live und persönlich Detail- und<br />

Systemlösungen für komplette Prozessketten<br />

in der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung.<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz<br />

im Rahmen einer sich rasch verändernden<br />

Produktionswelt treiben die Entwicklung<br />

der blechbearbeitenden Branche<br />

voran. Zu den Themen gehören Detail- und<br />

fairXperts<br />

DeburringEXPO<br />

Vom 12. bis 14. Oktober findet in der<br />

Messe Karlsruhe die 4. Leitmesse für Entgrattechnologien<br />

und Präzisionsoberflächen<br />

DeburringEXPO, veranstaltet von der<br />

fairXperts GmbH & Co. KG, statt. Als Technologieplattform<br />

für das Entgraten, Verrunden<br />

und die Herstellung von Präzisionsoberflächen,<br />

ermöglicht die DeburringEXPO einen<br />

kompletten Überblick über den aktuellen<br />

Stand der Technik, neue Entwicklungen und<br />

Trends, Prozesse und Verfahren, Qualitätssicherung<br />

und Dienstleistungen für diese qualitätsentscheidenden<br />

Fertigungsschritte. Das breite Angebot wird durch die Themenparks<br />

„Automatisiertes Entgraten mit Industrierobotern“, „AM Parts Finishing“ und „Reinigen<br />

nach dem Entgraten“ abgerundet. Eine etablierte Ergänzung des Ausstellungsprogramms<br />

für den Wissenstransfer ist das integrierte Fachforum der DeburringEXPO.<br />

Wann: 12. bis 14. Oktober 2021<br />

Wo: Messe Karlsruhe, Rheinstetten<br />

Kosten: Tageskarte 25 €, Dauerkarte 37 €<br />

Weitere Informationen unter www.deburring-expo.de<br />

Systemlösungen für die Prozessketten in<br />

der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung,<br />

deren thermische und mechanische Be- und<br />

Verarbeitung, Trenntechnologien, Bearbeitungsmaschinen,<br />

Anlagen zum Stanzen, Biegen,<br />

Abkanten und Umformen sowie Anlagenperipherie<br />

mit Steuerungen und<br />

Software und schließlich Lösungen für<br />

Handling und Qualitätssicherung.<br />

„Der schon seit Monaten hohe Buchungsstand<br />

für die Präsenzveranstaltung vom 26.<br />

bis 29. Oktober 2021 in Stuttgart zeigt, wie<br />

sehr die Branche diese Fachmesse als einzigartigen<br />

und weltweit anerkannten Marktplatz<br />

schätzt“, sagt Georg Knauer, Projektmanager<br />

Blechexpo / Schweisstec.<br />

„Aussteller und Fachbesucher freuen sich<br />

auf das Veranstaltungshighlight im Herbst<br />

und auf den persönlichen Austausch auf<br />

einer Präsenzmesse.“ Der Messeveranstalter<br />

Schall schaffe alle Voraussetzungen<br />

dafür, dass Aussteller und Fachbesucher<br />

ideale Voraussetzungen für einen optimalen<br />

geschäftlichen Austausch auf der Blechexpo/Schweisstec<br />

vorfinden und lehnt<br />

sich in vollem Umfang an das Hygienekonzept<br />

der Messe Stuttgart an, das komplett<br />

behördlich abgestimmt und auf der Basis<br />

der allgemeingültigen Corona-Verordnung<br />

des Landes Baden-Württemberg ausgeführt<br />

ist.<br />

Der klare Fokus auf Entgrattechnologien und<br />

Präzisionsoberflächenermöglicht Besuchern,<br />

sich gezielt, effektiv und persönlich überunterschiedlichste<br />

Technologien und Verfahren zu<br />

informieren und diese zuvergleichen.<br />

Bild: fairXperts<br />

Wann: 26. bis 29. Oktober 2021<br />

Wo: Messe Stuttgart<br />

Kosten: Tagesticket 30 €<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

Gfe/Hochschule Schmalkalden/vDmA<br />

14. Schmalkaldener<br />

Werkzeugtagung<br />

Unter dem Motto „Werkzeugtechnik<br />

der Zukunft: Smart – Digital – Zukunftsweisend“<br />

laden die GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik<br />

und Entwicklung Schmalkalden<br />

e.V., die Hochschule Schmalkalden<br />

sowie der VDMA Präzisionswerkzeuge am<br />

10. und 11. November 2021 zu den 14.<br />

Schmalkaldener Werkzeugtagung. Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer erwartet ein abwechslungsreiches<br />

Programm mit namhaften<br />

Referenten aus der Branche,<br />

interessante Live-Vorführungen sowie ein<br />

angeregtes Networking. Besondere Schwerpunkte<br />

werden Lösungen sein, die sich aus<br />

gegenwärtigen und künftigen Anforderungen<br />

der Anwenderindustrie angesichts zunehmender<br />

Digitalisierung und Vernetzung<br />

in intelligenten Prozessketten ergeben.<br />

Ebenso werden neuste Forschungs- und<br />

Entwicklungsergebnisse diskutiert.<br />

Wann: 10./11. November 2021<br />

Wo: Audimax der Hochschule Schmalkalden<br />

Kosten: 650 € für VDMA-Mitglieder, 700 €<br />

für Nicht-Mitglieder<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

unter bit.ly/werkzeugtagung<br />

Deutsche messe<br />

parts2clean<br />

Vom 5. bis zum 7. Oktober veranstaltet<br />

die Deutsche Messe die parts2clean in<br />

Stuttgart. Mit ihrem breiten Angebot an Produkten,<br />

Lösungen und Services präsentieren<br />

zahlreiche Marktführer aus dem In- und<br />

Ausland ihr Angebot für anwendungsorientierte<br />

und kosteneffiziente Sauberkeit. An<br />

allen drei Tagen organisiert die Deutsche<br />

Messe gemeinsam mit dem Geschäftsbereich<br />

Reinigung bei Fraunhofer ein Forum,<br />

das sich den aktuellen Themen der Reinigungstechnik<br />

widmet.<br />

Wann: 5. bis 7. Oktober 2021<br />

Wo: Messe Stuttgart<br />

Kosten: Tagesticket 31 €<br />

Weitere Informationen<br />

unterwww.parts2clean.de<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


Messekalender<br />

Immer aktuell<br />

auch auf<br />

www.stahlreport.com<br />

Datum Messe Ort Info<br />

07.-08.09.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

07.-09.09.2021 MaterialsWeek 2021 online www.dgm.de/materialsweek/<br />

07.-12.09.2021 IAA – Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de<br />

13.-14.09.2021 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />

14.-17.09.2021 DVS Congress 2021 Essen www.dvs-ev.de<br />

15.-16.09.2021 Stainless 2021 Brünn www.stainless2021.com<br />

21.-22.09.2021 MBI-StahlTag 2021 Frankfurt/Main www.mbi-infosource.de<br />

27.-28.09.2021 BDS-Seminar: „Ladies first“ – die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel Münster www.stahlhandel.com<br />

28.-30.09.2021 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />

30.09.2021 BDS: 28. Stahlhandelstag 2021 online www.stahlhandel.com<br />

04.-09.10.2021 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com<br />

05.-07.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />

05.-07.10.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />

05.-08.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

12.-14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

18.-19.10.2021 BDS-Seminar: Auszubildende im Focus Mannheim www.stahlhandel.com<br />

20.-21.10.2021 BDS-Seminar: Nach der Ausbildung ist vor dem Arbeitsleben Mannheim www.stahlhandel.com<br />

20.-22.10.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />

Schwenningen<br />

26.-29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

08.-10.11.2021 56. Symposium Einkauf und Logistik online www.bme.de<br />

09.-10.11.2021 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />

10.-11.11.2021 14. Schmalkaldener Werkzeugtagung Schmalkalden www.gfe-net.de<br />

16.-19.11.2021 formnext, Internationale Fachmesse für Additive Fertigung Frankfurt/Main www.formnext.de<br />

29.11.-01.12.2021 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />

30.11.-02.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net<br />

06.-07.12.2021 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

07.-08.12.2021 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

18.-21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />

25.-28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

15.-17.02.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />

06.-09.03.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

08.-10.03.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

04.-08.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

26.-29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

26.-29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

03.-06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

09.-13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung Düsseldorf www.tube.de<br />

und Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

17.-20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />

25.-28.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

21.-23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />

04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

11.-13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />

25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />

21.-23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />

04.-10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

09.-12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

12.-16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de; www.metec.de<br />

13.-16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo<br />

11.-15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

47


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

eLearning-Agentur Learnchamp<br />

Hybride Lernformate am erfolgreichsten<br />

Weiterbildung steht für die meisten Unternehmen mittlerweile weit oben auf der Prioriätenliste. Gut gemachte<br />

Bildungsangebote qualifizieren die Beschäftigten, erhöhen die Kompetenz und wirken nebenbei auch noch<br />

motivationssteigernd. Doch wie gestaltet man eigentlich gute Bildungsangebote? Ein <strong>Stahlreport</strong>-Gespräch mit<br />

einem, der es wissen muss: Michael Repnik, Gründer der für digitales Lernen spezialisierten Agentur LearnChamp,<br />

die das BDS-eLearning für Auszubildende mitgestaltet.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Repnik, das<br />

eLearning hat, auch durch Corona, in<br />

letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten.<br />

Wenn die Pandemie vorüber ist,<br />

wird dann die Weiterbildung wieder<br />

auf Präsenz umgestellt?<br />

Michael Repnik: Ich denke, dass beides<br />

seine Berechtigung hat. Am erfolgreichsten<br />

sind meist hybride Konzepte,<br />

die das Beste aus beiden Welten vereinen.<br />

Der Austausch in einer Gruppe<br />

von Lernenden ist natürlich persönlich<br />

und vor Ort besonders nutzenstiftend.<br />

eLearning ist wiederum unbegrenzt<br />

wiederverwendbar, schneller und kostengünstiger<br />

skalierbar auf größere<br />

Zielgruppen, erlaubt das Lernen zu beliebigen<br />

Zeiten und vieles mehr.<br />

Wie sinnvoll ist eLearning didaktisch<br />

gesehen? Können Inhalte per eLearning<br />

nachhaltig vermittelt werden?<br />

So wie ein Präsenztraining ist auch ein<br />

eLearning-Angebot davon abhängig, wie<br />

sinnvoll die didaktischen Überlegungen<br />

dahinter sind. Erfahrene Learning Designer<br />

können sicherstellen, dass die<br />

Didaktik passt und sich der Lernerfolg<br />

einstellt. Der kann entsprechend nachverfolgt<br />

und gemessen werden.<br />

Welche Inhalte eignen sich fürs eLearning?<br />

Gibt es Empfehlungen oder Beschränkungen?<br />

Vor einigen Jahren gab es da noch oft<br />

oberflächliche Abgrenzungen. Man<br />

sagte, dass beispielsweise Rollenspiele<br />

nur im Präsenzformat stattfinden könnten,<br />

gefährliche Sicherheitstrainings<br />

aber besser virtuell. Das sieht man<br />

heute anders. Letztlich gibt es durch<br />

die breitgefächerten digitalen Möglichkeiten<br />

kaum noch Beschränkungen, es<br />

ist wohl eher eine Kosten-/Nutzenfrage.<br />

Sie sind Inhaber und Geschäftsführer<br />

von LernChamp, einer Agentur für digitales<br />

Lernen. Welche Leistungen bieten<br />

Sie Ihren Kunden an?<br />

Richtig, LearnChamp ist ein auf Lösungen<br />

für das digitale Lernen spezialisiertes<br />

Unternehmen mit Sitz in Wien.<br />

Gegründet wurde die Agentur 2001,<br />

also vor mittlerweile bereits 20 Jahren.<br />

Wir betreuen unsere Kunden ganzheitlich<br />

über die komplette Bandbreite und<br />

in allen Aspekten des digitalen Lernens:<br />

von der innovativen Contenterstellung<br />

über die technische Implementierung<br />

der Lerninfrastruktur bis hin zu laufenden<br />

Services.<br />

Wir begeistern täglich eine Vielzahl<br />

von Menschen mit spannenden Lerninhalten,<br />

die ihnen mittels modernster<br />

Lernplattformen vermittelt werden –<br />

und sie sowie das ganze Unternehmen<br />

entscheidend weiterbringen.<br />

Wir sind in allen Branchen unterwegs.<br />

Wir arbeiten für Verantwortungsträger:innen<br />

im HR- bzw.<br />

„Learning & Development“-Bereich,<br />

die in ihrem Unternehmen etwas bewegen<br />

und die unternehmensinternen<br />

Schulungen, Trainings und Weiterbildungen<br />

auf den nächsten Level<br />

heben möchten. Wir nutzen dabei<br />

die ganze Palette an innovativen<br />

Möglichkeiten, die uns die Technologie<br />

heute bietet.<br />

Was steht für Sie bei der Entwicklung<br />

von digitalen Lernangeboten im Vordergrund?<br />

Die Bedürfnisse der Lernenden selbst.<br />

Sie stehen im Fokus. Das Lernerlebnis<br />

selbst soll überzeugen und begeistern,<br />

die „Amazing Learning Experience“,<br />

wie wir es nennen, ist unser Maßstab.<br />

Sie sorgt übrigens nicht nur für begeisterte<br />

Lernende, sondern hat für Kunden<br />

auch eine wirtschaftliche Relevanz. Mit<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


unserem eLearning können die heutigen<br />

Veränderungen – wie die Digitalisierung<br />

ganzer Branchen – überhaupt<br />

erst sinnvoll und skalierbar begleitet<br />

werden. Außerdem ergibt sich durch<br />

das Wegfallen von Präsenzzeiten und<br />

eine kürzere Lerndauer ein enormes<br />

Einsparungspotenzial.<br />

Welche Darstellungsmöglichkeiten bietet<br />

das eLearning eigentlich? Welche<br />

Formate gibt es?<br />

Inhalte können in einer großen<br />

Bandbreite verschiedener<br />

Formen vermittelt werden.<br />

Letztlich kommt<br />

jedes digitale Format<br />

in Frage, von<br />

klassischen interaktiven<br />

Web-<br />

Based-Trainings,<br />

über – auch interaktive<br />

– Videos,<br />

Lernspiele, Lernkarten,<br />

Onlinetrainings mit<br />

Trainer:innen sowie Meetingtools<br />

wie MS Teams bis hin zu Virtualoder<br />

Augmented Reality-Anwendungen.<br />

Wie steigt ein Unternehmen, das bisher<br />

noch keine eLearning-Erfahrungen hat,<br />

am besten in das Thema ein?<br />

Entscheidend ist aus meiner Sicht die<br />

hohe Relevanz der Inhalte für die Lernenden,<br />

aber auch für das Unternehmen.<br />

Ein Beispiel: Es gibt ein großes<br />

Angebot an günstigem Standardcontent<br />

zum Beispiel zur Bedienung von Microsoft-Office<br />

oder zu allgemeinem Zeitmanagement.<br />

Diese Schulungen sind<br />

aber für viele Unternehmen und Mitarbeiter:innen<br />

nicht „entscheidend“.<br />

Stattdessen sollten Themen gewählt<br />

werden, für die es echten Bedarf gibt.<br />

Und wenn sich für das Thema dann<br />

eine komplette oder teilweise digitale<br />

Umsetzung aufdrängt, bietet das den<br />

perfekten Einstieg.<br />

Was braucht es für Unternehmen konkret,<br />

um ins eLearning einzusteigen –<br />

an technischen Voraussetzungen, aber<br />

auch organisatorisch?<br />

Es ist wichtig, dass das Unternehmen<br />

überhaupt Zeit für neue Themen wie<br />

eLearning freiräumt und die Beschäftigung<br />

damit nicht im laufenden Tagesgeschäft<br />

völlig untergeht. Ideal ist es,<br />

wenn sich ein Team gemeinsam darum<br />

Es geht letztlich<br />

immer um die<br />

optimale „Learning<br />

Experience“ für die<br />

Lernenden – und nicht<br />

um den neuesten<br />

technologischen<br />

Hype.<br />

kümmert. Wir bieten mit unserer „Digital<br />

Learning Academy“ übrigens<br />

genau dafür ein Online-Lernportal, mit<br />

dem Teams in Unternehmen rasch Wissen<br />

zum Thema eLearning aufbauen<br />

können. Das hilft und vermeidet vor<br />

allem Anlaufschwierigkeiten. Technisch<br />

gesehen braucht es heute gar nicht mehr<br />

so viel. Die Lernenden brauchen natürlich<br />

Endgeräte, egal ob PCs, Laptops,<br />

Tablets oder Smartphones. Hier reicht<br />

mitunter auch ein PC oder Terminal in<br />

einem Pausenraum. Zusätzlich ist<br />

ein Internetzugang nötig.<br />

Mit welchen Kosten<br />

muss gerechnet<br />

werden?<br />

Für die Konzeption<br />

und Produktion<br />

von firmenspezifischem<br />

eLearning- Content<br />

braucht es je nach<br />

Umfang des Themas zumindest<br />

einige Tausend Euro.<br />

Sogenannter Standardcontent, beispielsweise<br />

im Compliance-Umfeld oder<br />

zur Arbeitssicherheit, ist bereits ab<br />

25 € pro Lernendem pro Jahr zu haben.<br />

Möchte man als Unternehmen weitergehen<br />

und das Lernen mit einer eigenen<br />

Verwaltungsplattform für Training und<br />

eLearning selbst steuern, ist die Implementierung<br />

eines sogenannten Lear-<br />

INFO<br />

BDS-eLearning<br />

ning Management Systems (LMS) nötig.<br />

Hier schwanken die Kosten je nach<br />

LMS und Anzahl der Lernenden stark.<br />

Als Größenordnung würde ich hier<br />

10.000 bis 75.000 € nennen.<br />

Lohnt es für Unternehmen überhaupt,<br />

viel Aufwand in ein Angebot zu stecken,<br />

dass starkem technischen Wandel unterliegt?<br />

Jedenfalls. Aber natürlich sollten die<br />

Kosten so geplant werden, dass die Investition<br />

sich in wenigen Jahren voll<br />

rechnet und auch zukunftssicher ist<br />

und zum Beispiel auch auf beliebigen<br />

Endgeräten läuft – und nicht nur auf<br />

Desktop-PCs. Insgesamt muss man<br />

sagen, dass es in den letzten 20 Jahren<br />

immer wieder technische Neuheiten<br />

gegeben hat, es letztlich aber immer<br />

um die optimale „Learning Experience“<br />

für die Lernenden geht – und nicht den<br />

neuesten technologischen Hype.<br />

Wie sieht die Zukunft des Lernens in<br />

beruflicher Umgebung aus?<br />

Ich sehe Videos als stark nachgefragtes<br />

Format, zunehmend auch als sogenannte<br />

360-Grad-Videos, die mit speziellen Brillen<br />

oder Displays angesehen werden.<br />

Darauf aufbauend nehmen Virtual- und<br />

Augmented-Reality-Formate zunehmend<br />

an Fahrt auf. Immer stärkeren Einzug<br />

finden auch spielerische Komponenten<br />

– das sogenannte Gamification. 2<br />

Gemeinsam mit Learnchamp konzipiert und entwickelt der BDS sein eLearning-Programm<br />

für Auszubildende im Stahlhandel. In einer Reihen von Lerneinheiten<br />

werden darin alle relevanten Themen der Branche vermittelt - speziell<br />

aufbereitet für den Berufsnachwuchs. In die Konzeption, Entwicklung und<br />

Umsetzung bringt die Wiener Agentur ihre ganze Kompetenz ein: Die Einheiten<br />

haben ein modernes Look & und die Inhalte werden spielerisch, wobei der<br />

Anspruch nicht zu kurz kommt.<br />

Weiere Infos unter https://www.stahlhandel.com/elearning<br />

Zur Demoversion registrieren unter https://academy.stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|21<br />

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Lifesteel<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

Ende 2018 gab die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes (WSV) den Bau eines Nachfolgeschiffs für<br />

das Taucherglockenschiff Carl Straat in Auftrag.<br />

Abstieg zum Druckraum der Carl Straat, wo die Unterwasserarbeiten stattfinden.<br />

Bilder: Jebens/Damen Shipyards/WSV/Haux<br />

Konstruktion und Bau der neuen Taucherglockenanlage<br />

übernahm die Haux-Life-Support GmbH.<br />

taucherglockenschiff carl Straat<br />

Gefahren unter Wasser auf der Spur<br />

Der Rhein ist die bedeutendste Binnenwasserstraße Europas.<br />

Abgerissene Anker, verloren gegangene Ladung oder Wracks in der<br />

Fahrrinne gefährden den Schiffsverkehr und müssen deshalb<br />

schnellstmöglich geborgen werden. Diese Aufgabe übernimmt seit<br />

fast 60 Jahren das Taucherglockenschiff Carl Straat. Sein deutlich<br />

leistungsfähigerer Nachfolger wird nun von der niederländischen<br />

Werften-Gruppe Damen Shipyards gebaut. Konstruktion und Bau der<br />

Taucherglockenanlage übernahm das weltweit führende Unternehmen<br />

für diese Technologie, die Haux-Life-Support GmbH. Mit der<br />

Anfertigung der Ballastgewichte beauftragte Haux die Jebens GmbH<br />

– einen ausgewiesenen Spezialisten für große, schwere Brennteile<br />

mit Sitz in Korntal-Münchingen.<br />

Herzstück des neuen Schiffs ist die große Taucherglockenanlage mit<br />

Druckkammer und Schleusenrohr in der Schiffmitte. Die Anlage hat<br />

ein Gesamtgewicht von ca. 160 t und eine Seitentür zum Beladen.<br />

Große Kompressoren leiten Luft in die Kammer und das Tauchrohr,<br />

um den für die jeweilige Arbeitstiefe notwendigen Überdruck aufzubauen.<br />

Um den Auftrieb der Anlage sicher zu überwinden, waren jedoch<br />

auch 55 t Ballastgewicht erforderlich – eine Aufgabe für die Jebens<br />

GmbH. Der Auftrag umfasste 33 Teile mit sieben<br />

verschiedenen Ballastgewichten in unterschiedlichen Formaten.<br />

Statt der Kundenvorgabe von dünnen Blechen aus Baustahl empfahl<br />

Jebens 250 mm dicke Bleche in Brammenqualität. Das ersparte zusätzliche<br />

Walzungen, um auf die gewünschte Dicke zu kommen.<br />

Zudem war die geringere Anarbeitung des Derivats für den Einsatz<br />

als Ballastgewicht völlig ausreichend. Beide Punkte ergaben erhebliches<br />

Kosteneinsparungspotenzial für Haux. Angesichts der hohen<br />

Genauigkeit bei derart dicken Blechen ist Jochen Haux, Geschäftsführer<br />

der Haux-Life-Support GmbH, voll des Lobes: „Jebens hat das<br />

sehr, sehr hochwertig umgesetzt.“<br />

www.jebens.de<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des<br />

BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

E-Mail: Huneke-<br />

BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon+49 211 86497-21<br />

E-Mail: Sandek-<br />

BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout und Herstellung:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />

Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahres<br />

ende möglich. Für die Mitglieder<br />

des BDS und die Teilnehmer im BDS-<br />

Fernstudium ist der Bezug eines<br />

Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in<br />

der Studien gebühr enthalten. Ein<br />

Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />

Redaktion und Verlag<br />

keine Gewähr. Namentlich oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Beiträge<br />

vertreten eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird mitunter auf die gleichzeitige<br />

Verwendung männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten<br />

gleichwohl für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um<br />

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />

je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten<br />

Form verwendet und entsprechende<br />

Begriffe häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard<br />

Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt -<br />

schonendem Papier hergestellt.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME) bei.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 9|21


BERUFSBILDUNG 2021<br />

SEMINARTHEMA<br />

TERMIN<br />

OR<br />

T<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />

07.–08.09.2021 DUISBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUN NDEN I<br />

13.–14.09.2021 KÖLN<br />

„LADIES FIRST“ – DIE ARBEITSWELT DER FRAU 27.–28.09.2021 MÜNSTER<br />

IM STAHLHANDEL<br />

AUSZUBILDENDE IM FOCUS<br />

18.–19.10.2021 MANNHEIM<br />

NACH DER AUSBILDUNG IST VOR DEM ARBEITSLEBEN 20.–21.10.2021 MANNHEIM<br />

BETONSTAHL<br />

09.–10.11.2021 KEHL<br />

STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2021 GENGENBACH<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE<br />

06.–07.12.2021 DÜSSELDORF<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.–08.12.2021 DUISBURG<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über we itere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

»<br />

INFOS & ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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