Alnatura Magazin Dezember 2021
Frohes Fest! // Rezepte: Veganes Menü und Ideen mit Resten // Geschenktipps: Sinnvolles von Herzen
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ZU BESUCH BEI MOUNT HAGEN<br />
Der Markenname Mount Hagen ist angelehnt<br />
an den gleichnamigen Berg<br />
in Papua-Neuguinea. Im Gebiet dieses<br />
Berges begann die Liebesbeziehung der<br />
Kaffee pioniere zu Bio-Arabica sorten. 1986<br />
startete das Unternehmen mit seinem ersten<br />
Single Origin (sortenreiner Kaffee). Nach<br />
und nach kamen auch Blends hinzu – also<br />
Mischungen aus unterschiedlichen Kaffeebohnen.<br />
Die Anfangszeit war alles andere<br />
als leicht und voller Hindernisse. Denn Papua-<br />
Neuguinea war und ist zwar wunder schön,<br />
aber auch wild und teil weise chaotisch:<br />
Der Streit um wertvolle Boden schätze und<br />
viele rivalisierende Stämme stellten ein<br />
großes Konfliktpotenzial dar. Da die Situation<br />
zwischenzeitlich so dramatisch wurde,<br />
dass die Mitarbeitenden im wahrsten Sinne<br />
des Wortes um ihr Leben fürchteten, musste<br />
sich Mount Hagen sogar für mehrere Jahre<br />
mit seinem Engagement aus der Region<br />
verabschieden.<br />
RÜCKKEHR MIT EINER MISSION<br />
Aber der Geschmack und das Aroma der<br />
langsam wachsenden Sorten, welche in bis<br />
zu 1 600 Meter Höhe auf Vulkanerden<br />
wachsen und dort handgepflückt werden,<br />
sowie die Lage der Menschen vor Ort ließen<br />
die Mitarbeitenden von Mount Hagen<br />
nicht los. Als es die Situation wieder zuließ,<br />
kamen sie zurück. Heute werden wieder<br />
weit über 60 Container Bio-Fairtrade-<br />
Arabicas pro Jahr auf Papua- Neuguinea<br />
produziert. Nicht umsonst ist der dort beheimatete<br />
Paradiesvogel das Wappentier<br />
und Logo von Mount Hagen. Vor Ort arbeitet<br />
das Unternehmen direkt mit 2 600<br />
Kleinbäuerinnen und -bauern im Gebiet<br />
Purosa zusammen und unterstützt die<br />
dortige Entwicklung. Die kleinbäuerlichen<br />
Betriebe verkaufen fast ihre komplette<br />
Ernte an Mount Hagen, zu einem Preis, der<br />
noch zehn Prozent über dem Fairtrade-<br />
Standard liegt. »Wir hätten sogar gerne<br />
noch mehr Kaffee«, sagt Karsten Suhr,<br />
Prokurist und seit 25 Jahren für Mount<br />
Hagen tätig. Interessierte Be triebe gibt es<br />
reichlich. »Das Problem ist die schlechte<br />
Infrastruktur. Jede Regenzeit spült die<br />
Pisten weg und die öffent liche Hand repariert<br />
leider viel zu wenig«, erklärt er. »Aber<br />
wir haben trotzdem viele kleine Erfolgserlebnisse:<br />
Die Kooperative nimmt einen Teil<br />
ihres Fairtrade- Zuschlags in die Hand und<br />
auch wir zahlen extra etwas zusätzlich,<br />
um Straßen zu befestigen.« Nicht nur der<br />
Kaffee liegt dem Unternehmen am Herzen,<br />
auch die Menschen und Infrastruktur vor<br />
Ort. So hat man beispielsweise auch mitgeholfen,<br />
eine Schule zu finanzieren.<br />
AUS ZUSAMMENARBEIT<br />
WIRD FREUNDSCHAFT<br />
Eine besondere Beziehung pflegt Karsten<br />
Suhr auch zu Peru, besser gesagt zu Dagober<br />
to Marin und seiner Familie. »Wir waren<br />
auf einer Reise durch Peru, um weitere Bio-<br />
Farmen und Kooperativen zu besuchen.<br />
Seine kleine Farm lag auf dem Weg und<br />
wir haben einen Abstecher gemacht.<br />
»Als wir vor 35 Jahren in<br />
Mount Hagen mit unserer<br />
ersten Kaffeeplantage<br />
starteten, war nicht<br />
abzusehen, was daraus<br />
entstehen würde. Damals<br />
war Bio-Kaffee völlig verrückt<br />
und noch eine absolut<br />
abwegige Idee. Seit vielen<br />
Jahren beziehen wir unsere<br />
Kaffees nun von Partnern aus<br />
Papua-Neuguinea, Peru,<br />
Honduras, Mexiko und<br />
afrikanischen Ländern.«<br />
Karsten Suhr, Prokurist bei<br />
Mount Hagen<br />
Immer noch ein schwieriges<br />
Pflaster: Für die Bäuerinnen und<br />
Bauern ist vor allem die fehlende<br />
Infrastruktur vor Ort ein Problem.<br />
Daher investiert Mount Hagen<br />
auch in den Straßenbau.<br />
Die Arabica-<br />
Röstkreationen von<br />
Mount Hagen gibt<br />
es bei <strong>Alnatura</strong><br />
gemahlen oder als<br />
ganze Bohnen und<br />
mittlerweile auch<br />
als Instantsticks für<br />
unterwegs.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong><br />
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