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2021/12 |Unternehmen #80 | Ausgabe Dezember 2021 | !

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28<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

Vom Lager zur modernsten Fabrik der Kärcher-Gruppe<br />

Kärcher im Bühlertal: Vor 21<br />

Jahren geht es los: In Obersontheim<br />

– 15 Kilometer südwestlich<br />

von Schwäbisch Hall<br />

– baut Kärcher am Standort<br />

Bühlertal ein neues Lager. Kurz<br />

darauf kommt eine Fertigungshalle<br />

hinzu, 2013 und<br />

2019 wird deutlich erweitert.<br />

Heute ist das Werk Bühlertal<br />

Zur Person<br />

Matthias Wida (37)<br />

studierte Technologiemanagement<br />

in<br />

Stuttgart. Seit 2010<br />

arbeitet er bei Kärcher,<br />

seit Juli 2019 ist<br />

er Werkleiter.<br />

der größte und modernste<br />

Produktionsstandort von Kärcher.<br />

Insgesamt investiert der<br />

Reinigungsgerätehersteller in<br />

den nächsten Jahren 60 Millionen<br />

Euro im Südwesten.<br />

2019 war das Werk<br />

Bühlertal die „Fabrik des<br />

Jahres“. Foto: Peter Buyer<br />

Kärcher weltweit: 2020 hat<br />

die weltweit agierende Alfred<br />

Kärcher SE & Co. KG (Winnenden)<br />

2,72 Milliarden Euro umgesetzt,<br />

davon 85 Prozent im<br />

Ausland. In 73 Ländern und<br />

130 Gesellschaften beschäftigt<br />

das Unternehmen 13 500<br />

Mitarbeiter. Neben Hochdruckreinigern<br />

baut Kärcher<br />

auch Kehrmaschinen,<br />

Kfz-Waschanlagen, Pumpen<br />

und Bewässerungssysteme.<br />

Automatisierung<br />

und FTS sichern<br />

Wachstum und sorgen<br />

letztlich für mehr<br />

Arbeitsplätze.<br />

Matthias Wida<br />

Werkleiter Bühlertal<br />

vier Fahrer. „Die Rechnung geht immer<br />

zugunsten der FTS auf“.<br />

Auch bei Kärcher im Bühlertal.<br />

Allerdings wuseln zwischen den<br />

FTS auch klassische, von Fahrern gesteuerte<br />

Gabelstapler durch die<br />

Werkhallen, noch geht es nicht ohne.<br />

Aber Werkleiter Wida hat eine Vision:<br />

„Die staplerfreie Produktion“,<br />

also die ohne die von Mitarbeitern<br />

gelenkten Stapler. Weniger Jobs<br />

gebe es deshalb im Bühlertal nicht.<br />

Automatisierung und damit auch die<br />

FTS sichern das Wachstum. „Das<br />

sorgt letztlich für immer mehr Arbeitsplätze“,<br />

sagt Wida. Nicht nur<br />

bei Kärcher im Bühlertal wird in die<br />

Technik investiert. „Seit 2017/18 hat<br />

das Thema viel Fahrt aufgenommen“,<br />

sagt Sascha Schmel, Geschäftsführer<br />

des VDMA-Fachverbands<br />

Fördertechnik und Intralogistik.<br />

„Die FTS sind so etwas wie der<br />

Heilige Gral der Branche.“ Die gesamte<br />

Intralogistik-Branche, nicht<br />

nur der Geschäftszweig FTS, wächst<br />

rasant, die Auftragseingänge lagen<br />

im ersten Quartal <strong>2021</strong> um 27 Prozent<br />

über dem Vorjahreszeitraum,<br />

in einigen Produktbereichen sogar<br />

deutlich höher, sagen die aktuellen<br />

Zahlen des VDMA-Fachverbands.<br />

Kurz auf Kollisionskurs<br />

Großes Thema unter den FTS-Herstellern<br />

ist die Standardisierung von<br />

Software und Schnittstellen, damit<br />

die Fahrzeuge verschiedener Hersteller<br />

im täglichen Einsatz miteinander<br />

zurechtkommen, sagt Schmel.<br />

Vorreiter ist hier die Autoindustrie,<br />

die schon länger im großen Stil FTS<br />

in ihren Fabrikhallen von Wolfsburg<br />

bis Sindelfingen einsetzt, sagt<br />

FTS-Experte Albrecht. Von den<br />

FTS-Herstellern verlangt sie, dass es<br />

eine gemeinsame Schnittstelle gibt,<br />

mit der die verschiedenen Fahrzeuge<br />

über einen Zentralrechner miteinander<br />

kommunizieren können.<br />

Bei Kärcher im Bühlertal funktioniert<br />

das tadellos, neben den 17 fahrerlosen<br />

Jungheinrich-Staplern sind<br />

derzeit 3 „Unterfahr“-FTS der Marke<br />

„Mir-ProLog“ im Einsatz. Sie<br />

bringen die fertig montierten, großen<br />

Profi-Hochdruckreiniger vom<br />

Ende der Fertigungslinie auf den<br />

Prüfstand und von dort zur Verpackungsstation.<br />

Ein mit einem Profi-Hochdruckreiniger<br />

beladener<br />

„Mir-ProLog“, parkt gerade vor der<br />

Verpackungsstation ein, der von<br />

rechts heranrauschende Jungheinrich-FTS<br />

ist kurz auf Kollisionskurs,<br />

wird langsamer, schert aus und<br />

überholt. Der Gegenverkehr, ein anderer<br />

FTS-Stapler, stoppt kurz, lässt<br />

den „Kollegen“ überholen und fährt<br />

weiter.<br />

Das Ganze läuft fast geräuschlos,<br />

nur wenn plötzlich jemand dem FTS<br />

zu nahe kommt, hupt und stoppt er.<br />

„Pause“ machen die FTS auch. Wenn<br />

sie nicht gebraucht werden, fahren<br />

sie zur nächstgelegenen Ladestation<br />

und füllen ihre Akkus für die<br />

nächsten Fahrten durch die Bühlertaler<br />

Hallen. [!] Peter Buyer

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