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Schwerpunkt<br />
Eishalle<br />
Nachgefragt bei Stefan Grötzinger, Energiebeauftragter<br />
der Stadt Wil<br />
«Mit dem Bürgerbeteiligungsmodell<br />
schliessen wir eine Lücke.»<br />
Warum haben die TBW das Bürgerbeteiligungs-<br />
modell gerade im 2018 lanciert?<br />
Die Idee war schon vor einigen Jahren aufgekommen, allerdings<br />
wurde das Projekt aufgrund unterschiedlicher Ansätze<br />
für ein Bürgermodell wieder auf Eis bzw. in die Schubladen<br />
gelegt. Als ich vor vier Jahren zur Stadt Wil und den TBW gestossen<br />
bin, lancierte das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich<br />
einen innovativen Ansatz für ein Bürgermodell. Dieses schlug<br />
ein wie eine Bombe, weil es die Kunden vor allem emotional<br />
angesprochen hatte. In diesem Moment haben auch die Verantwortlichen<br />
in Wil realisiert, dass ein solches Beteiligungsmodell<br />
nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das Image der<br />
Stadt Wil als nachhaltiges Zentrum positive Auswirkungen hat.<br />
Ist die Anlage auf dem Bergholz also eine <br />
Adaption des erfolgreichen Ansatzes?<br />
Ja, aber nicht nur. Wir schliessen damit eine Lücke, denn dank<br />
diesem ist es auch Mieterinnen und Mietern möglich, einen<br />
aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten. Zudem liegen wir<br />
damit auf der Linie des städtischen Energiekonzepts. Gemäss<br />
diesem muss der Anteil Solarstrom bis 2020 auf fünf Prozent<br />
und bis 2050 auf 15 Prozent steigen. Das erreichen wir nur,<br />
wenn wir alle einbinden: die Stadt Wil, private Hausbesitzer<br />
und Mieter.<br />
Warum wurde für die Anlage das Dach der Eishalle<br />
Bergholz ausgewählt und nicht etwa Dächer von <br />
Schulhäusern, wie zum Beispiel in Zürich?<br />
Einerseits besitzt das Dach der Eishalle eine optimale Ausrichtung<br />
nach Süden und eine ideale Grösse. Vor allem ist es aber<br />
auch ein Ort, der bei der Bevölkerung mit positiven Erlebnissen<br />
verbunden ist. Jährlich geniessen hier rund 300 000 Besucherinnen<br />
und Besucher sportliche und entspannende Momente –<br />
unsere Anlage ist also sehr publikumswirksam platziert.<br />
Aus diesem Grund stiessen die zu verkaufenden Quadratmeter<br />
auch auf grosses Interesse.<br />
Sind neben dem Beteiligungsmodell noch andere <br />
Massnahmen geplant, um die Stadt Wil in Sachen <br />
Energie smarter werden zu lassen?<br />
Ja, denn im Rahmen der Energiestrategie des Bundes hat auch<br />
der Kanton St. Gallen und damit die Stadt Wil den Auftrag,<br />
die Ziele des Pariser Klimaabkommens mitzutragen. Schwerpunktthemen<br />
in Wil sind Wärme, Strom und Mobilität. Im<br />
Rahmen der Smart-City-Strategie, die wir im laufenden Jahr vorstellen,<br />
werden wir auch Dienstleistungen anbieten, die die<br />
drei Bereiche miteinander verknüpfen. Diese Massnahmen sollen<br />
schliesslich auch dem Erreichen des Energiestadt Gold Labels<br />
zugute kommen.<br />
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