14.12.2021 Aufrufe

EnergieNetz Januar 2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schwerpunkt<br />

Eishalle<br />

Nachgefragt bei Stefan Grötzinger, Energiebeauftragter<br />

der Stadt Wil<br />

«Mit dem Bürgerbeteiligungsmodell<br />

schliessen wir eine Lücke.»<br />

Warum haben die TBW das Bürgerbeteiligungs-<br />

modell gerade im 2018 lanciert?<br />

Die Idee war schon vor einigen Jahren aufgekommen, allerdings<br />

wurde das Projekt aufgrund unterschiedlicher Ansätze<br />

für ein Bürgermodell wieder auf Eis bzw. in die Schubladen<br />

gelegt. Als ich vor vier Jahren zur Stadt Wil und den TBW gestossen<br />

bin, lancierte das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich<br />

einen innovativen Ansatz für ein Bürgermodell. Dieses schlug<br />

ein wie eine Bombe, weil es die Kunden vor allem emotional<br />

angesprochen hatte. In diesem Moment haben auch die Verantwortlichen<br />

in Wil realisiert, dass ein solches Beteiligungsmodell<br />

nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das Image der<br />

Stadt Wil als nachhaltiges Zentrum positive Auswirkungen hat.<br />

Ist die Anlage auf dem Bergholz also eine <br />

Adaption des erfolgreichen Ansatzes?<br />

Ja, aber nicht nur. Wir schliessen damit eine Lücke, denn dank<br />

diesem ist es auch Mieterinnen und Mietern möglich, einen<br />

aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten. Zudem liegen wir<br />

damit auf der Linie des städtischen Energiekonzepts. Gemäss<br />

diesem muss der Anteil Solarstrom bis 2020 auf fünf Prozent<br />

und bis 2050 auf 15 Prozent steigen. Das erreichen wir nur,<br />

wenn wir alle einbinden: die Stadt Wil, private Hausbesitzer<br />

und Mieter.<br />

Warum wurde für die Anlage das Dach der Eishalle<br />

Bergholz ausgewählt und nicht etwa Dächer von <br />

Schulhäusern, wie zum Beispiel in Zürich?<br />

Einerseits besitzt das Dach der Eishalle eine optimale Ausrichtung<br />

nach Süden und eine ideale Grösse. Vor allem ist es aber<br />

auch ein Ort, der bei der Bevölkerung mit positiven Erlebnissen<br />

verbunden ist. Jährlich geniessen hier rund 300 000 Besucherinnen<br />

und Besucher sportliche und entspannende Momente –<br />

unsere Anlage ist also sehr publikumswirksam platziert.<br />

Aus diesem Grund stiessen die zu verkaufenden Quadratmeter<br />

auch auf grosses Interesse.<br />

Sind neben dem Beteiligungsmodell noch andere <br />

Massnahmen geplant, um die Stadt Wil in Sachen <br />

Energie smarter werden zu lassen?<br />

Ja, denn im Rahmen der Energiestrategie des Bundes hat auch<br />

der Kanton St. Gallen und damit die Stadt Wil den Auftrag,<br />

die Ziele des Pariser Klimaabkommens mitzutragen. Schwerpunktthemen<br />

in Wil sind Wärme, Strom und Mobilität. Im<br />

Rahmen der Smart-City-Strategie, die wir im laufenden Jahr vorstellen,<br />

werden wir auch Dienstleistungen anbieten, die die<br />

drei Bereiche miteinander verknüpfen. Diese Massnahmen sollen<br />

schliesslich auch dem Erreichen des Energiestadt Gold Labels<br />

zugute kommen.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!