Januar 2022 - coolibri
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THEMA<br />
Hundert Jahre<br />
Gegenwart<br />
VomGroßkunstspektakel bishin zu einer 24-Stunden-Party.Das<br />
Museum Folkwang feiert100 JahrehochkarätigeKunstam<br />
Standort Essen. Dabei orientiertsichdas renommierte Haus an<br />
seinen Sammlungsschwerpunkten undder Frage nach der Rolle<br />
desMuseumsinder Stadtgesellschaft. Ganznachder Folkwang-<br />
Idee einer Verschränkung vonKunst, Stadt undGesellschaft.<br />
Paul Signac:<br />
Saint-Tropez,1901/02<br />
Foto:The National Museum of Western Art, Tokyo<br />
Eigentlich habeerdas Folkwang-MuseuminHagen gegründet, „umdie<br />
Berliner zu ärgern“, gabKarl ErnstOsthaus malhalbernstzuProtokoll.<br />
Klar war damals aber durchaus schon, dass derSammler Bemerkenswerteszusammengetragenhatte,das<br />
schon malNeid aufkommenlassen<br />
konnte. NachdemOsthaus 1921 verstorben war,verlangte sein Testament,<br />
dass dieSammlungintaktzubleiben habe. 1922 geschahdiesdann im<br />
EssenerMuseum. Vor100 Jahren.<br />
Deshalb wirdein beeindruckendesJubiläumsprogramm aufdie Beinegestellt,<br />
dasdie Geschichte,Gegenwartund Zukunft desMuseums in den<br />
Blicknehmensoll. Und davongibteshierziemlich viel.Abgebildet sein<br />
sollen naturgemäß diezentralen Sammlungsschwerpunkte. Dassindvor<br />
allem Impressionismus,Expressionismus,Fotografieund Plakat.Los geht<br />
es im Frühjahr miteinem Spektakel,dessen Vorverkauf schon läuft:„Renoir,<br />
Monet, Gauguin –Bildereiner fließendenWelt. DieSammlungenvon<br />
KojiroMatsukata undKarl ErnstOsthaus“(6.2.-15.5.). Dabeitrifft derBestandspätimpressionistischer<br />
Werkeaus Essenauf dieSammlungdes<br />
National Museum of WesternArt in Tokio. 120Werken vonCézanne, Gauguin,Manet,Monet,Renoir,<br />
Rodinund VanGogherzählenvom Beginn der<br />
Modernen Kunst.<br />
Hier geht es aber nichtumeinen Überbau. Es wirdmit berühmten,großen<br />
undsehrteurenWerken geglänzt.Dabei wirdzum ersten Malseitden<br />
1950er Jahrendie japanischeSammlungwiederineinem größerenUmfang<br />
in Europa zu sehensein. Eininternationales Highlight, dessen<br />
Schirmherrschaftder Bundespräsidentübernommenhat.<br />
WenigergravitätischeAuraund Wichtigkeit, dafür mehr Popund Glamour<br />
verspricht diePlakatausstellung„We Want You! Vonden Anfängen desPlakats<br />
bisheute“(6.4.-28.8.). Zu sehensindBeispiele aus dem19. Jahrhundert<br />
bisindie Gegenwart. Vonden ersten Erscheinungsformen desPlakats<br />
bisinseine digitale Gegenwartund Zukunft wirdanhandwichtiger<br />
Exponateder Plakatgeschichte eine spannende Entwicklungsichtbar. Ins<br />
Gesichtdes Besucherszuspringen, versuchenhierWerke vonLucian<br />
Bernhard,IsoldeBaumgart, Hans Hillmann,Alfons MariaMucha, Henri de<br />
Toulouse-Lautrec undnicht zuletzt Charles Paul Wilpmit seiner ikonischenAfri-Cola<br />
Werbung.<br />
Im Sommer geht es in dieStadt.Rundumden Berliner PlatzgibtesKunst<br />
im urbanen Raum.U.a.NeilBeloufa,AnneBerlit, AlexandraBircken,Phil<br />
Collins, EvaKot’átková, Fari Shamsund Simon Starlinggestalten ortsspezifischeKunstwerke(21.5.-7.8.).<br />
Thematisch sollesum„wichtige Zukunftsthemenund<br />
dieRolle vonKunst undKulturinaktuellen Transformationsprozessen“gehen.ThemensindIntegration,kulturelleVielfalt,<br />
Stadtentwicklung,<br />
Nachhaltigkeit, Globalisierungund Digitalisierung.Dazu soll<br />
einVeranstaltungsprogramm dieDiskursdichte erhöhen.<br />
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