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Januar 2022 - coolibri

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THEMA<br />

sammeltüber200 Berichte vonunter anderemDeichkind, Judith<br />

Holofernes,DangerDan,Laura Karasek, Gentleman, Mark<br />

Benecke,MoritzNeumeier, Fatoni,Antilopen Gang,Micky Beisenherz,<br />

Donots oder auch den12Cellisten derBerliner Philharmoniker.Manche<br />

derErlebnisse erstrecken sich über mehrere<br />

Buchseiten,anderewiederumkommenmit nurwenigen<br />

Zeilen aus –Anekdoten eben,die durch thematisch passende<br />

Comics undIllustrationen abgerundetwerden. „VormScheitern“,<br />

so weiß Johannes Floehr,„istniemand sicher,egalwie<br />

groß dieeigeneProminenz oder dieBühne sein mögen.“<br />

Gleichzeitig stellt derinHamburglebende Autoraberauch den<br />

Mehrwert dieser Tatsache heraus:„Das verbindet.“<br />

Sinn fürHumorund Selbstironie<br />

Wereinmal mitdem Blättern in derTextsammlungbegonnen<br />

hat, legt siesoschnell nichtwiederzur Seite: Dieangenehmunangenehmen<br />

Bühnengeschichten kommen kurzweiligdaher,<br />

zudembeweisen dieerzählendenKünstler:innen Sinn für<br />

Humorund Selbstironie.Dawärenetwadie Erinnerungender<br />

Autorinund Musikerin AylinCelik an eine Zuschauerin,die während<br />

einerVeranstaltung seelenruhigdamitbegann,einePapaya<br />

zu schneiden undweitere Speisenaus einerSnackboxim<br />

Publikum herumzureichen. „Wer war sie? Waswolltesie?Und<br />

wiesoisstman Papayasgenerell?“, fragtsichCelik heute. Oder<br />

dieSchauspielerin undComedienneLisaFeller, dieauf ihr Engagement<br />

beieinem Firmeneventzurückblickt,indessenZuge<br />

derChefdie baldigeEntlassung einesGroßteils derBelegschaft<br />

verkündete –und ergänzte:„Wirsagen aber jetztnoch<br />

nicht, werdas ist, damitSie denheutigenAbend noch in Ruhe<br />

genießen können!“<br />

Lebt dasBuch auch vonSchadenfreude?Diese,soMitherausgeberJohannes<br />

Floehr,sei beider Lektüresichernicht zu leugnen.<br />

Jedoch stündeneherMitgefühlund dieLiebe zurBühne<br />

als vorherrschende GefühleimMittelpunkt.Wie wichtigihm<br />

undall seinen Kolleg:innen eben dieseLiebe zurBühneist,<br />

verdeutlichtFloehrmit einemBlick aufdie anhaltendePandemie-Situation:<br />

„Niemand aus derKulturbranche kann mir erzählen,<br />

dass dieseZeitauch “eineChance„ sei. WerKulturliebt,<br />

musssichSorgenmachen. SämtlicheErlösedes Buchsgehen<br />

daheranden Solidaritätsfonds#handforahand,anden sich<br />

freiberufliche,hinterder Bühnetätigeund derzeitfinanziellleidende<br />

Menschen wendenkönnen.“Die schlimmen Bühnenstorys,<br />

diedain„Abendkasse“nachzulesen sind,besitzenalsoeinendurchausbemerkenswertenHintergrund.<br />

DasBuch:<br />

Johannes Floehr undAndre Lux(Hrsg.): „Abendkasse. Eure<br />

schlimmstenBühnenstorys“, Lektora,252 Seiten,19,80 Euro<br />

Über #handforahand:<br />

Seit Beginn derCorona-Pandemiewurdenhierzulande mehrere<br />

hunderttausendVeranstaltungen abgesagt.Diessorgteund<br />

sorgtimKulturbetrieb fürmassive Umsatzausfälle –betroffen<br />

sind nebenden Künstler:innen auch freiberufliche BühnenundTontechniker:innen,Beleuchter:innen,Stagehandsund<br />

Veranstaltungshelfer:innen.Dadie aufgelegtenSoforthilfeprogrammenicht<br />

alleBetroffenen erreichen, wurde derSolidaritätsfonds<br />

#handforahand insLeben gerufen: Infos undSpendemöglichkeit<br />

unterhandforahand.de<br />

Floehr arbeitet undlebtinHamburg.<br />

Foto: Fabian Stürtz<br />

Foto: Lektora<br />

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