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Januar 2022 - coolibri

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INTERVIEW<br />

EinmalKelly,<br />

immerKelly<br />

Kann endlich auch solo zeigen,was siedrauf hat:PatriciaKelly<br />

Derberühmte, geplatzteKnoten:Eigentlich probiertsich<br />

Patricia Kellyschon seit über zehn Jahren solo ausund<br />

hatinden unterschiedlichstenProjekten mitgearbeitet.<br />

Doch seit demComeback mitihren Geschwisternund der<br />

Band The KellyFamilyimJahr 2017,scheint sich endlich<br />

harteArbeitauszuzahlen. Nach ihremErfolg mit dem Album<br />

„One More Year“steht nunder Nachfolger „Unbreakable“abdem<br />

30.12.21inden Regalen. Christopher<br />

Filipecki erzähltesie,wie das Album entstand, wiesie mit<br />

zwei Corona-Infektionenumging und wiewichtig einLeben<br />

mitden richtigen Leuten ist.<br />

Dein neuesAlbum heißt„Unbreakable“. Daskönnteschon fast dein Lebensmottosein,<br />

oder?Duhattest zweimal Corona,vor Kurzem eine Fuß-<br />

OP und auch schonvor längererZeiteinige schwereKrankheiten. Wie<br />

gehstdumit so einemHaufen Pech um?<br />

Eine Sachehabeich guthinbekommen: IchdarfguteMenschenummich<br />

haben,auf dieich zurückgreifen kann.Menschen, diemichwirklich lieben<br />

undfür mich da sind.Ohnesie würde dasgar nichtfunktionieren.Ich wäre<br />

wahrscheinlich garnicht mehr da,weilman so viel nichtverkraftenkann.<br />

DiePsycheund Seelespielen ja auch eine großeRolle.Ich würdeauch<br />

nichtunbedingt Pech sagen, eher Schicksale.Aberauf deranderen Seite<br />

habeich dasgroße GlückmeinenGlauben undtolle Menschen, um mich<br />

zu haben,die mich hochziehen.Man kann sich nichtalles im Lebenaussuchen,aberunsereEinstellungkönnen<br />

wir steuern. Ichkann mich<br />

selbstbemitleiden oder mir dann vorAugen führen, wasich alles habeund<br />

dadurchrelativiertessichauch wieder.<br />

Wegender ganzen Hindernisse musstenleideraucheinigeKonzerteausfallen…<br />

Es istsehrschwierig.Wir haben noch zwei Showsausstehend, über die<br />

wiruns dieTageimTeamberaten.Besonders hart fürmichwar es,die<br />

Menschen zu enttäuschen. Endlichwarenwir aufTourund es lief mega<br />

undhat so viel Spaß gemacht unddann bekommeich Covid. Aber es ist,<br />

wieesist.Ich glaubeaberganzfestdaran,dasswir einenWeg finden, die<br />

Kultur wieder aufdie Bühnezubringen. Wirmüsseneinfach. Kultur braucheich<br />

als Künstlerin,aberauch wir alle. Ichbleibedapositiv undhoffnungsvoll.<br />

Dein Studioalbumaus 2019,„OneMoreYear“,ist sehr starkeingeschlagenund<br />

schafftesogar Platz3inden Albumcharts.Glaubstdu, dassdas<br />

großeKelly-Family-Comebackaus 2017 dirmit reingespielthat?<br />

Aufjeden Fall.Das Comeback hatjedem Soloprojekt geholfen. Mankann einenrichtigen<br />

Unterschiedzuden Hallen davorsehen.Auf einmal hatsich<br />

alles verdoppelt, weil wirsovielMedienpräsenzhaben.Geradewir als<br />

Künstler verdienenunseren Großteil durch Konzerte,weswegenesauch<br />

so wichtigist,dassman unswahrnimmt.Besonders aktuell,woeseben<br />

noch schwierigerist,als Künstler richtigarbeitenzukönnen. Deswegen<br />

sind wir auch allenur dankbar. Dassesaberauch beiKritikern so gut ankommt,hat<br />

mich einerseits stolzgemacht,mir aber andererseits auch einensostarken,inneren<br />

Push gegeben, weil ichschon so langegearbeitet<br />

habeund langenichtspassiertist.Man reistoft zigMaleimJahr zu Fernsehauftritten,viele<br />

glauben nicht, wievielArbeitauch hintereinem Album<br />

steckt –deswegenist daseinewunderbare Bestätigung, wenn es auch<br />

noch so gut ankommt.Bei demneuenAlbum wollte ichessogar noch bessermachen.<br />

Am Ende bewertet aber dasPublikum.<br />

Zwischen demletztenregulären Kelly-Family-Album aus2004und dem<br />

Comeback 2017 warendie Bühnen beidir kleinerund es gabetwas Ruhe.<br />

Hast du das genossen?<br />

Das war genaurichtig zu demZeitpunkt.Ich war fürgroße Bühnenüberhauptnicht<br />

bereit.Ich bineigentlich einscheuer Mensch, dasglaubtman<br />

mir oftnicht. Wenn manmichprivatkennt,weißman,dassich überhaupt<br />

nichtgerne im Mittelpunkt stehe. VonNatur ausbin ichnicht extrovertiert,<br />

weswegenesimmer einKampf fürmichwar –ich liebedie Musikund ich<br />

liebees, dieMenschenmit meiner Musikzuberühren. Aber derMittelpunkt<br />

wareigentlich immer Stress.Selbstheute noch zittereich,bevor ich<br />

aufdie Bühnegehe. Also konnte ichmichohnemeine Geschwisterund<br />

ohne ihrenSchutz langsamandas Neue gewöhnen.EineShowalleinzu<br />

spielen,ist etwasganzanderes undbedeutetvielVerantwortung, weil<br />

manmöchte, dass dieLeute glücklich nach Hausegehen.Damussman<br />

schonsehrvielvon sich geben, selbst wenn es einemandem Tagnicht<br />

gut geht. Mirist schonimmer dieQualität derMusik wichtig, weswegen<br />

ichamAnfangauch viel Jazz gemacht habe, aber irgendwann habeich<br />

mich darin nichtmehrgesehen,auch wenn ichdie Musikliebe.Sobin ich<br />

langsamzurückzumeinenWurzeln gekehrt.<br />

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