17.12.2021 Aufrufe

FINANZEN 2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 15<br />

Entspannter Vermögensaufbau<br />

mit Aktien<br />

Die deutsche Aktienkultur ist mir eine<br />

Herzensangelegenheit. Seit Jahren trommele<br />

ich für die Aktie als Anlageklasse<br />

- als Finanzjournalistin, als Buchautorin<br />

und erst recht als leidenschaftliche Börsianerin.<br />

Es hat mich richtig gefreut, geradezu begeistert,<br />

dass so viele Deutsche in jüngster Vergangenheit zu<br />

Aktionären geworden sind. Und ich hoffe, es werden<br />

noch viele, viele mehr. Denn der Druck wächst. Der<br />

Anlagenotstand wird größer.<br />

Seit einigen Jahren schon leben wir in einer Welt<br />

von homöopathisch niedrigen Zinsen. Mittlerweile<br />

sind es sogar Null- und Minuszinsen. Immer mehr<br />

Sparer zahlen Strafzinsen. Die Banken nennen das<br />

Verwahrentgeld, aber am Ende sind es Minus- und<br />

damit Strafzinsen. Nun kommt die extrem stark<br />

gestiegene Inflation dazu.<br />

Warum das ein Problem für Sparer ist? Weil der<br />

Realzins damit noch stärker ins Minus rutscht. Der<br />

Realzins wird berechnet als Differenz zwischen dem<br />

Nominalzins, also der erwarteten Rendite einer<br />

Geldanlage und der Inflation. Wer sehr sicher angelegt<br />

oder das Geld nur auf Sparkonten rumliegen<br />

lässt, leidet schon länger unter einem negativen<br />

Realzins. Das Ersparte verliert an Kaufkraft - Monat<br />

für Monat, Jahr für Jahr. Mit der steigenden Inflation<br />

wird das Dilemma aber immer größer. Ziel muss es<br />

sein, eine Rendite oberhalb der Inflation zu erzielen<br />

- und damit einen positiven Realzins. Deshalb muss<br />

ein Teil des Ersparten etwas riskanter angelegt werden.<br />

Risiko bedeutet in diesem Fall aber Chance.<br />

Aktien sind die Lösung. Sie bringen langfristig bei<br />

breiter Streuung Renditen von durchschnittlich<br />

sechs bis acht Prozent. Und dafür müssen sie gar<br />

nicht waghalsig anlegen. Vermögensaufbau kann<br />

ganz entspannt funktionieren. Ganz wichtig ist es<br />

dabei, wirklich langfristig zu investieren. Zehn oder<br />

besser zwölf Jahre und mehr sollten es schon sein.<br />

Ein Blick auf das Renditedreieck für deutsche Aktien<br />

des Deutschen Aktieninstituts oder auf das Pendant<br />

für den Weltaktienindex MSCI World, das Christian<br />

W. Röhl alias Dividendenadel bietet, zeigt warum:<br />

Je länger wir investieren, desto geringer das Risiko.<br />

Irgendwann schwindet es komplett dahin.<br />

Wichtig ist dabei aber eben dann auch die breite<br />

Risikostreuung. Es gilt über viele Einzeltitel zu<br />

streuen, also auf Aktien von vielen Unternehmen,<br />

aus vielen Branchen, vielen Ländern und Regionen<br />

zu setzen. Es sollten eher Hunderte oder Tausende<br />

sein als Dutzende. Am einfachsten und entspanntesten<br />

geht das mit börsengehandelten Indexfonds<br />

(ETFs) oder aktiv gemanagten Investmentfonds. Wer<br />

in einen ETF auf den MSCI World investiert, setzt auf<br />

1600 Aktien aus 23 Ländern. Die Schieflage einzelner<br />

Unternehmen oder sogar Branchen fällt da kaum ins<br />

Gewicht. Wer also den Niedrigzinsen und der<br />

Inflation ein Schnippchen schlagen will und einen<br />

langen Anlagehorizont hat, sollte auf Aktienfonds<br />

und -ETFs setzen. Die Realrendite sollte langfristig<br />

deutlich positiv sein. Und nur so funktioniert<br />

entspannter Vermögensaufbau.<br />

Text Jessica Schwarzer,<br />

Finanzjournalistin und Buchautorin<br />

Den ganzen Artikel lesen Sie auf:<br />

erfolgundbusiness.de<br />

ANZEIGE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!