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Rechtsökonomische Studie (Gutachten) - Bundesnotarkammer

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Finanzielle Auswirkungen eines geänderten<br />

Sicherheitenkonzeptes beim Bauträgervertrag<br />

- Vergleichsweise zu der Erstellung von Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern werden die Bau-<br />

träger mit Eigentümergemeinschaften konfrontiert. Abzuklärende Sachverhalte sowie Entschei-<br />

dungsprozesse gestalten sich komplexer und mithin vergleichsweise arbeitsintensiv. Der Ge-<br />

schosswohnungsbau ist zunehmend bezüglich der Nachfragerstruktur von Eigennutzern geprägt.<br />

- Die Bürgschaft nach § 7 MaBV kommt tendenziell häufiger bei Großobjekten in Folge Vermes-<br />

sungsproblematiken zu parzellierender Grundstücke zur Anwendung. Währenddessen sie –<br />

soweit nicht erforderlich – einerseits, als administrativ aufwendig und teuer angesehen, möglichst<br />

vermieden wird, dient die MaBV-Bürgschaft andererseits als vertriebserleichterndes Instrument,<br />

tendenziell in Lagen mit verhaltener Nachfrage.<br />

- Bauträgerseitig wird das Geschäft mit Enderwerbern vergleichsweise zum Investorengeschäft als<br />

arbeitsintensiver bzw. schwieriger gewertet. Besonders bei Objekten mit Luxusausstattung<br />

werden vergleichsweise hohe Erwartungen von den kaufmännischgeprägten Erwerbern an die<br />

Bauträgergesellschaften gestellt.<br />

- Große Bauträgergesellschaften realisieren mitunter Parallelprojekte beispielsweise mit 30 Wohn-<br />

einheiten und zeitgleich Projekte mit z.B. 200 Wohneinheiten. Kleinere Projekte seien im Sinne des<br />

Erhalts der Liquidität notwendig, weil derartige Projekte vergleichsweise zügiger abzuwickeln sind.<br />

- Region und Objektlage begründen unterschiedliche Herangehensweisen bezüglich zu erfüllender<br />

Vorveräußerungsauflagen, Eigenkapitelquoten sowie Erwartungen an die Bauträger-Rohertrags-<br />

marge. Tendenziell sind die bankenseitigen Erwartungen an o.g. Größen in Süddeutschland<br />

(Ballungsgebiet München) geringer. Sowohl Wettbewerb als auch Nachfrage sind intensiver.<br />

- Rechtliche, die Bauträger und Banken betreffende Restriktionen tangieren insbesondere den<br />

Geschosswohnungsbau. Bonitätsmäßig weniger gut ausgestattete Bauträger haben tendenziell<br />

das Nachsehen, wobei eine „Marktbereinigung“ bereits in den vergangenen Jahren stattgefunden<br />

hat. Diese Tatsache gäbe auch positive Impulse für die Branche. Ein weiterer zurückgehender<br />

Geschosswohnungsbau führe in einigen Regionen zu Mietsteigerungen und mithin zu sozialen<br />

Problemen (Slums). Neben Konjunkturknick, Wegfall Ostgeschäft sowie Förderung via Eigenheim-<br />

zulage gefährden weitere Restriktionen den Geschosswohnungsbau.<br />

IFQ 28

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