sanitär+heizungsnews - Die SHK-Branche 2021
Rückblick gibt Ausblick. Die sanitär+heizungnews-Redaktion fasst ein spannendes Jahr zusammen und bereite ihre im Laufe eines Jahres gesammelten Erkenntnisse auf. Das Ergebnis ist ein umfassender Branchenüberblick. Alle Daten, Fakten und Meinungen spiegeln die wirtschaftliche Entwicklung und Stimmungslage der Branche im Jahr 2021 wider.
Rückblick gibt Ausblick. Die sanitär+heizungnews-Redaktion fasst ein spannendes Jahr zusammen und bereite ihre im Laufe eines Jahres gesammelten Erkenntnisse auf. Das Ergebnis ist ein umfassender Branchenüberblick. Alle Daten, Fakten und Meinungen spiegeln die wirtschaftliche Entwicklung und Stimmungslage der Branche im Jahr 2021 wider.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
■ Manager-Stimmen
haben Lieferengpässe die Prozesskette
gestört, aber die Branche ist robust
und hat schon durch den Facharbeitermangel
gelernt, mit Verzögerungen
umzugehen. Wichtig für die Betriebe
ist es, flexibel zu agieren und
nicht nur zu reagieren. Damit unsere
Mitglieder hier zukunftssicher aufgestellt
sind, haben wir über unsere Digital
Coaches ein Beratungsangebot
installiert, zum Beispiel zur Prozessoptimierung,
um den Betriebsablauf
effizienter zu gestalten.
Ein anderer Punkt sind Preiserhöhungen:
Preisanpassungen, die
nicht kompensiert werden können,
werden zwangsläufig an die Endkunden
durchgereicht. Jedoch stellen
die kurzen Intervalle unsere Handwerker
vor große Herausforderungen.
Das sollte bitte auch bedacht werden!
Auf der anderen Seite des Spektrums
finden sich Markenhersteller, die ihre
Multichannel-Strategien weiter ausbauen
und dabei einzig den Endkunden
im Blick haben. Das ist schade,
denn nur echte Handwerksunternehmer
haben die nötige Kompetenz für
den Einbau komplexer Systeme, etwa
bei der Wärme oder dem Komplettbadbau.
Doch genau auf diese Kompetenz
bauen solvente Endkunden –
wer sonst, als das „beste Handwerk
der Welt“, sollte die erforderlichen
Leistungen bringen?
Stefan Ehrhard
Geschäftsführer
interdomus Haustechnik,
Dreieich
Mit einem Wachstum im
zweistelligen Bereich konnte
sich interdomus Haustechnik
2021 sehr positiv entwickeln. Unsere
Mitglieder, darunter 150 neue
SHK-Fachbetriebe, sind wirtschaftlich
gut, sogar weit über dem Branchendurchschnitt,
durch das Jahr gekommen.
Unser größter Gewinn war jedoch
der dreitägige MHK- Kongress.
Es war die erste größere Veranstaltung
in 2021, bei der unsere Gesellschafter
und Lieferanten wieder persönlich
zusammenkommen und sich austauschen
konnten.
Zu den Herausforderungen 2021 gehörten
auch für uns die Themen Lieferfähigkeit
und Kostenstrukturen. Als
Einkaufsverband zählt die Verhandlung
mit Lieferantenpartnern zu unseren
Kernaufgaben. In den Gesprächen
haben wir für alle Seiten nach der bestmöglichen
Lösung gesucht. Viele
2-stufige Lieferanten haben die Preise
so lange wie möglich stabil gehalten.
Hinzu kommt, dass wir breit aufgestellt
sind, sodass unsere Gesellschafter
im Fall von Lieferschwierigkeiten auf
alternative Anbieter ausweichen können.
Insbesondere die Großhändler
konnten mit ihrer leistungsfähigen Logistik
und vorausschauendem Beschaffungsverhalten
Engpässe verhindern
oder minimieren.
Auf das kommende Jahr schauen wir
optimistisch. Heizung und Bad sind
Grundbedürfnisse. Staatliche Förderungen
sorgen zusätzlich für eine stabile
Marktlage. Und nicht zuletzt
handeln unsere Gesellschafter mit
Weitsicht. Aufträge, die bis ins Jahr
2024 reichen, geben schon heute Planungssicherheit.
Zusätzlich stärken
wir unsere Mitglieder mit innovativen
Dienstleistungen und Services.
Und natürlich hoffen wir auf mehr
persönliche Treffen. Schließlich lebt
eine Verbundgruppe von der Gemeinschaft
und persönlichen Beziehungen.
Jan Peter Tewes
CO CEO Ideal Standard, Brüssel
Nach einem für Ideal Standard
schwierigen Jahr 2020,
das von Lockdowns in der
Bauwirtschaft in etlichen europäischen
Märkten geprägt war, sind wir
mit 2021 sehr zufrieden. Die Märkte
haben sich insgesamt gut erholt und
die boomende Bauwirtschaft treibt
diese Entwicklung weiter voran.
Wie nahezu jede Branche weltweit,
hatten auch wir mit Lieferproblemen
zu kämpfen. In einer globalisierten
Ökonomie führt schon der Mangel
an Containerkapazitäten sofort zu
Friktionen, die für jeden spürbar
sind. Aktuell gilt unser besonderes
Augenmerk den Materialpreisen, die
bei uns vor allem im Armaturenbereich
zu Buche schlagen. Die von uns
schon zu Beginn angekündigten
Teuerungszuschläge waren daher
notwendig und richtig. Ein weiterer
Punkt, der Anlass zur Sorge gibt,
sind die Energiepreiserhöhungen
der Versorger, die sich natürlich auch
bei uns bemerkbar machen.
Es gibt immer Herausforderungen,
die nicht planbar sind. Damit müssen
wir auch im kommenden Jahr
rechnen. Natürlich werden uns die
Material- und Energiekosten noch
weiter beschäftigen, aber ich bin sicher,
daß wir auch weiterhin von der
positiven Baukonjunktur in Europa
profitieren. Ideal Standard ist gut positioniert
und wir freuen uns, dies im
April anläßlich des Salone del Mobile
zu präsentieren.
Dr. Frank Voßloh
Geschäftsführer der Viessmann
Deutschland GmbH, Allendorf
Nicht nur die fehlenden Vormaterialien,
sondern auch
die stark gestiegene Nachfrage
führen aktuell zu Lieferengpässen.
Deshalb ergreifen wir seit mehreren
Monaten eine Vielzahl an Maßnahmen,
um unsere Produktionskapazitäten
so schnell wie möglich zu erhöhen.
Zum Teil helfen wir sogar unseren
Lieferanten, deren Materialversorgung
zu sichern. Alles verbunden
mit dem übergeordneten Ziel: zusätzliche
Produkte für unsere Partner im
10 ■