sanitär+heizungsnews - Die SHK-Branche 2021
Rückblick gibt Ausblick. Die sanitär+heizungnews-Redaktion fasst ein spannendes Jahr zusammen und bereite ihre im Laufe eines Jahres gesammelten Erkenntnisse auf. Das Ergebnis ist ein umfassender Branchenüberblick. Alle Daten, Fakten und Meinungen spiegeln die wirtschaftliche Entwicklung und Stimmungslage der Branche im Jahr 2021 wider.
Rückblick gibt Ausblick. Die sanitär+heizungnews-Redaktion fasst ein spannendes Jahr zusammen und bereite ihre im Laufe eines Jahres gesammelten Erkenntnisse auf. Das Ergebnis ist ein umfassender Branchenüberblick. Alle Daten, Fakten und Meinungen spiegeln die wirtschaftliche Entwicklung und Stimmungslage der Branche im Jahr 2021 wider.
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■ Nachhaltigkeit
für unseren bereits eingeschlagenen
Weg an.“ Die Hansa Armaturen
GmbH produziert als Teil der Oras
Gruppe an drei Standorten in der Europäischen
Union mit einer positiven
Entwicklung, die sich auch 2021 fortgesetzt
hat. Jährlich werden über zwei
Millionen Einheiten gefertigt. Hochwertige
Materialien und Verarbeitung
garantieren zum einen die Langlebigkeit
der Armaturen. Mit smarten Armaturen
und Duschköpfen und der
Eco-Funktion, leistet das Design außerdem
einen Beitrag dazu, dass die
Kunden ihren Energie- und Wasserverbrauch
senken können. „Hier setzen
wir auf einen Wechsel der Wahrnehmung,
denn Nachhaltigkeit muss
Spaß machen. Kleine Erkenntnisse
können große Veränderungen bewirken
– zum Beispiel eine direkte Rückmeldung
über den Verbrauch von
Energie und Wasser bei der täglichen
Hygiene.“ Die neue smarte Handbrause
setzt etwa auf Echtzeitmessungen,
um den Blick auf die eigenen
Gewohnheiten zu schärfen. Bei berührungslosen
Hansa-Armaturen mit
Bluetooth-Technologie lassen sich
auch die Wassernachlaufzeit, Sensorempfindlichkeit
oder eine automatische
Hygienespülung einstellen. Mit
Strahlreglern oder der Eco-Funktion
lassen sich auch die Wasserdurchflussmengen
verringern. Gleichzeitig
arbeitet das Unternehmen daran, den
eigenen CO 2
-Fußabdruck als Hersteller
zu minimieren. Vor einigen Monaten
startete dafür in der Oras Gruppe
das „Nachhaltigkeitsprogramm“.
Das Projekt konzentriert sich auf die
Emissions-Reduktion, wobei man sich
die schnellsten Ergebnisse von der
Umstellung auf kohlenstoffärmere
Prozessbrennstoffe und den Einsatz
von Ökostrom an allen Standorten
verspricht. Einige Standorte arbeiten
bereits mit Ökostrom. Aktuell werden
die Emissionspotenziale ermittelt und
ein Zeit- und Kostenplan bis 2023 erstellt.
Im zweiten Quartal 2022 wird
dann der erste Nachhaltigkeitsbericht
veröffentlicht. Die Rohstoffe für die
Produktion – Messing, Verbundwerkstoffe,
Zink, Polymer, Glas, Keramik
– stammen überwiegend aus der Europäischen
Union sowie ein kleiner
Teil aus Übersee. Der Anteil recycelten
Messing-Rohmaterials betrug im
letzten Jahr 56 Prozent. Geprüft wird,
ob den Kunden zukünftig auch eine
Rücknahme der Produkte angeboten
werden kann. Ein Modell, dass nur
mit den Partnern im Handel und
Handwerk realisierbar wäre.
Eine besondere Chance zur Steigerung
der Nachhaltigkeit sieht Gasser
schließlich in der Optimierung der
Transportwege. Dafür finden unter
anderem Audits bei den Lieferanten
statt. Der Hansa-Chef ist überzeugt:
„Nicht nur Behörden, sondern auch
Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter
werden künftig beobachten, wie sich
Unternehmen wie die Oras Group
nach außen präsentieren, sondern
auch nachweislich handeln. Letztendlich
sind es nicht mehr nur Auflagen
und Vorschriften, sondern vor
allem persönliche Ansprüche und ein
Umdenken für künftige Generationen,
die unser aller Handeln bestimmen
werden.“
Grohe: Wir nähern uns der
Kreislaufwirtschaft an
Seit der Übernahme 2014 durch den
japanischen Lixil-Konzern ist Grohe
einer der weltweit größten Hersteller
von Sanitärarmaturen. Das Nachhaltigkeitsziel
ist seit über zwanzig
Jahren in der Unternehmensstrategie
verankert und zeigt messbare Ergebnisse.
So konnte laut dem dritten
Nachhaltigkeitsbericht der Marke für
2019/2020 der Wasserverbrauch in
der Produktion um 38,7 Prozent gesenkt
werden. Außerdem produziert
Grohe seit 2020 CO 2
-neutral, unter
anderem mit ressourcenschonenden
3D-Metalldruckverfahren. Alexander
Zeeh, Leader Central Europe Lixil
Emena berichtet: „Mit Abfall-Recyclingraten
von 99 Prozent und einem
Recyclinganteil im Messing von bis
zu achtzig Prozent nähern wir uns
der Kreislaufwirtschaft an. 2021 haben
wir den nächsten großen Schritt
hin zu einer zirkulären Wertschöpfungskette
gemacht.“ Damit gemeint
sind die ersten ,Cradle to Cradle
Certified ® ‘-Produkte: die Armaturen
Bau Edge, Eurosmart S-Größe und
Eurosmart Kitchen sowie das Brausestangenset
Tempesta 100. Cradle
to Cradle steht für Produkte, deren
Komponenten am Ende ihres Lebenszyklus
für die Herstellung neuer
Produkte verwendet werden können.
Alle Materialien, die eingesetzten
Metalle wie Kunststoffgranulate, werden
in dem Konzept als sogenannte
„Nährstoffe“ in geschlossenen biologischen
oder technischen Kreisläufen
verstanden. Ein damit ggf. verbundenes
Rücknahmekonzept von Armaturen
befindet sich derzeit im Test bzw.
Aufbau. Für sämtliche Produkte und
Services hat Lixil zudem ein Universal-Design-Konzept
entwickelt, dessen
Ansprüche alle Konzernmarken
bis 2030 erfüllen sollen. Die Produkte
sollen leicht verständlich, leicht
zu benutzen, sicher und zeitlos sein
und auch die Kunden auf dem Weg
zu mehr Nachhaltigkeit mitnehmen.
Intelligente, wassersparende Technologien,
wie die EcoJoy von Grohe, ermöglichen
es heute schon, den Wasserverbrauch
in Küche und Bad um
die Hälfte zu reduzieren.
Ebenfalls im Visier: die Stromerzeugung.
Seit November baut Grohe in
Hemer eine zwanzigtausend Quadratmeter
große Freiflächen-Photovoltaikanlage,
welche die eigene
Stromerzeugung am Standort bis zu
einem Fünftel erhöht. Daneben werden
in Porta Westfalica, Lahr und im
portugiesischen Albergaria Solaranlagen
installiert.
Seine Lieferanten verpflichtet der
Verhaltenskodex des Lixil-Konzerns
dazu, ökologische und soziale Standards,
inkl. Aspekten der Menschenrechte,
Sicherheit, Gesundheit und
Umwelt, einzuhalten. 2022 soll dazu
ein Projekt zu den CO 2
-Emissionen
der direkten Lieferanten starten. Im
Verpackungsbereich arbeitet Grohe
schon seit 2018 daran, Einwegplastik
Grohe Eurosmart Armatur – eine
der vier Cradle to Cradle Certified ® ’
-Produkte des Unternehmens mit
Goldstandard
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