amz_2011_11
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Leichtbau im Doppelpack: Über dem Trägerteil<br />
(mitte) befindet sich eine Designblende (links),<br />
die ebenfalls aus Ultramid besteht. Beide Teile<br />
haben eine tragende Funktion und halten im<br />
Fahrbetrieb hohen Belastungen stand. Die<br />
Montage am Fahrzeug erfolgt laut BASF durch<br />
Metalleinleger und Schrauben.<br />
Für hohe Belastungen geeignet<br />
„Im Rennsport und bei Kleinserien gibt es<br />
schon seit geraumer Zeit Felgen aus duroplastischem<br />
Kunststoff“, erklärt Heiko Heß,<br />
bei BASF für die Rad-Entwicklung verantwortlich.<br />
„Allerdings sind diese gegenüber<br />
thermoplastischen Felgen, die im Spritzguss<br />
hergestellt werden können, deutlich<br />
aufwendiger und damit auch teurer in der<br />
Fertigung – und daher für den Großserieneinsatz<br />
ungeeignet“, so Heß. Der aus dem<br />
Polyamid-Sortiment von BASF stammende<br />
Composite-Kunststoff Ultramid Structure<br />
ist mit so genannten Langfasern verstärkt<br />
und nach eigenem Bekunden „hoch belastbar“.<br />
Vorgestellt wurde das neu entwickelte<br />
Produkt erstmals auf der Kunststoffmesse<br />
„K 2010“ in Düsseldorf.<br />
Durch die Verstärkung mit langen Fasern<br />
ist die Belastbarkeit des Materials –<br />
und damit der Felge – laut Heß besonders<br />
hoch. Es soll überall dort Metall ersetzen<br />
können, wo hohe Anforderungen an die<br />
Energieaufnahmefähigkeit gestellt werden,<br />
beispielsweise bei Crash-Absorbern<br />
(Crash-Boxen), Sitzstrukturen, Batterieträgern,<br />
Motorlagern und anderen Strukturbauteilen.<br />
Die Ultramid Structure-Variante,<br />
die beim Smart-Rad zum Einsatz kommt,<br />
ist laut BASF besonders steif, zäh und dimensionsstabil.<br />
Bei der Auslegung dieser hochbelastbaren<br />
Leichtbaufelge kam, wie bei zahlreichen<br />
anderen Ultramid-Bauteilen in den<br />
vergangenen Jahren, das inzwischen universell<br />
einsetzbare Simulationsinstrument<br />
„Ultrasim“ des Chemiespezialisten zum<br />
Einsatz. Mit Hilfe einer Topologieoptimierung<br />
ließen sich nach eigenem Bekunden<br />
die Gestalt und die Position der Verrippung<br />
der Kunststoff-Felge am Computer vorhersagen<br />
und optimieren. „Ohne Abstriche am<br />
Design machen zu müssen“, sagt Heß. Die<br />
Form des Rads sei so bereits in einer frühen<br />
Konstruktionsphase definiert gewesen, so<br />
dass am realen Teil nur geringfügige Nachjustierungen<br />
notwendig waren. Das sicherheitsrelevante<br />
Bauteil, das in dieser Form<br />
bisher nur in Metall existierte, entstand in<br />
enger Zusammenarbeit mit den Felgenexperten<br />
von Daimler – „und dies in einer<br />
sehr kurzen Entwicklungszeit“.<br />
Hart getestet<br />
Doch bis zur Serienreife musste das neuartige<br />
Rad umfangreiche Belastungstests<br />
auf den Prüfständen sowohl bei Smart<br />
als auch bei BASF bestehen. Dazu gehörten<br />
unter anderem die Toleranzprüfung<br />
auf der Radmessmaschine, die<br />
Lebensdauerprüfung auf dem zweiachsialen<br />
Radprüfstand (Zwarp-Test), die<br />
Biegeumlaufprüfung, der Impact- und<br />
der Radialschlag-Test im Fallturm sowie<br />
die Berstdruckprüfung. Die Ankopplung<br />
– und damit die Kraftübertragung zur<br />
Achse – erfolgt laut BASF durch Metalleinleger<br />
und Schrauben. kk<br />
www.ultramid-structure.basf.com<br />
www.smartforvision.basf.com<br />
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