amz_2011_11
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etrieb service & marketing<br />
Auf den (guten) Ton<br />
kommt es an<br />
_ Der erfolgreiche Umgang mit Kunden setzt Verständnis für<br />
ihre Probleme voraus sowie Akzeptieren der Persönlichkeit,<br />
geschulte Wahrnehmung, klare Information und aktives Zuhören.<br />
Dies gilt es gezielt in der Kundenberatung anzuwenden.<br />
Das Kundengespräch ist bei<br />
der Auftragsannahme eine<br />
der wichtigsten und schwierigsten<br />
Aufgaben für einen<br />
Werkstattmeister oder Kundendienstberater.<br />
Denn hier sind<br />
nicht nur die technischen Fertigkeiten<br />
gefragt, sondern auch das Geschick,<br />
sogar mit unangenehmen Kunden<br />
umgehen zu können. Schon die Kontaktphase<br />
erweist sich als wichtiger<br />
Aspekt im kundenzentrierten Verhalten.<br />
Dazu gehört beispielsweise<br />
auch, den Kunden mit seinem Namen<br />
anzusprechen und dies im weiteren<br />
Gespräch beizubehalten. Zudem gilt<br />
es, sich um den Kunden selbst zu kümmern,<br />
nicht nur um sein Auto. Erst die<br />
Verbindung von Kundennähe und Leistungsqualität<br />
bietet die Voraussetzung<br />
für eine dauerhafte Kundenbindung.<br />
Die Qualität in der Betreuung<br />
des Kunden erreicht der Betrieb nur,<br />
wenn man dort den Menschen in den<br />
Mittelpunkt stellt, und das sowohl in<br />
der kommunikativen Ansprache wie in<br />
der persönlichen Verhaltensweise.<br />
Der Mensch steht<br />
immer im Mittelpunkt<br />
Im Zentrum unternehmerischen Denkens<br />
und Handelns steht der Mensch. In<br />
90 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>20<strong>11</strong></strong><br />
der täglichen Betriebspraxis tauschen<br />
immer drei Arten von Menschen Beziehungen<br />
und Informationen aus. Das ist<br />
einmal der Mensch als Mitarbeiter, der<br />
Mensch als Kunde und der Mensch als<br />
Unternehmer oder Chef. Den Menschen<br />
im Zentrum des betrieblichen Handelns<br />
zu sehen, heißt bewusst unnötige<br />
Reibereien zu vermeiden. Der größte<br />
Fehler, der in diesem Beziehungsgeflecht<br />
heute gemacht wird, ist, dass<br />
aus Gewohnheit oder weil man es im<br />
Betrieb nicht anders will, gedacht und<br />
gehandelt wird. Dabei bleibt vielfach<br />
die wichtige Betreuungsfunktion dem<br />
Kunden gegenüber auf der Strecke.<br />
„No client – no company“ oder „Kein<br />
Kunde – keine Firma!“ Diese Weisheit<br />
trifft für jegliche unternehmerische<br />
Tätigkeit zu. Für jeden Betrieb gilt es<br />
daher, Nutzen zu bringen, um Nutzen<br />
zu erhalten. Nur wenn man dort dem<br />
Kunden Nutzen bieten kann, ist für den<br />
Betrieb selbst Nutzen, hier in Form von<br />
Wachstum und Ertrag, möglich. Denn<br />
der Kunde ist längst keine lästige Zeiterscheinung<br />
mehr, den wir brauchen,<br />
damit unser Betrieb funktioniert. Der<br />
Kunde ist die Ursache, dass im Betrieb<br />
Geld verdient wird. Wenn jedoch das Firmen-Image<br />
und die Kundenbehandlung<br />
nicht mehr den Bedürfnissen des Kunden<br />
entsprechen, wird es einsam im Betrieb.<br />
Im Reparaturgeschäft entscheidet der Kundendienst<br />
über Erfolg oder Misserfolg des<br />
Betriebes. Die Ausstrahlung der Menschen in<br />
der Werkstatt bestimmt hier die Situation.<br />
Foto: Archiv<br />
Deshalb muss im Zentrum des Denkens<br />
und Handelns immer der Mensch stehen.<br />
Wenn es dem Betrieb gelingt, einen Kunden<br />
zum Freund zu gewinnen, das heißt,<br />
dazu zu bewegen, aus guter Überzeugung<br />
wiederzukommen, liegt der Erfolg<br />
auf der Hand.<br />
Kundenbindung als Basis<br />
für Kundenzufriedenheit<br />
Ein einmal aufgetretenes Fehlverhalten<br />
gegenüber Kunden, sei es durch<br />
unsachgemäße Arbeitsleistung oder<br />
unfreundliche Mitarbeiter, ist nicht<br />
rückwirkend zu kaschieren oder nachzubessern.<br />
Heutzutage hat man kaum<br />
noch Chancen, unzufriedene Kunden<br />
zurück zu gewinnen. Deshalb sollte<br />
das höchste Ziel im modernen Kundendienst-Management<br />
sein, den Kunden<br />
zufrieden zu stellen. Geht trotzdem<br />
einmal etwas schief und der Kunde<br />
reklamiert, sind schnelle korrektive<br />
Maßnahmen einzuleiten (zum Beispiel<br />
Kulanz bei Reparaturen), um eine sich<br />
anbahnende Unzufriedenheit im Keim<br />
zu ersticken. Mit anderen Worten,<br />
konsequent neue Anstrengungen sind<br />
erforderlich, um die Kunden bei der<br />
Stange zu halten. Einen Kunden als vorhandenes<br />
Betriebskapital zu betrachten,<br />
ist immer der falsche Ansatz. Schon<br />
ein Blick in die Kundenkartei macht<br />
deutlich, dass manch einer längst<br />
nicht mehr in den Betrieb kommt. Der<br />
Grund: vielleicht eine Reklamation, die<br />
unausgesprochen blieb. Vielfach war<br />
es schlicht eine mangelnde Serviceleistung,<br />
die den Kunden verprellte.<br />
Bei dem Thema Reklamation winken<br />
jedoch viele ab. Ärger, Stress und Unstimmigkeiten<br />
mit den Kunden sind<br />
an der Tagesordnung, wenn Reklamationsgespräche<br />
anstehen. Denn eines<br />
steht fest, den pflegeleichten Kunden<br />
gibt es nicht. In der Vergangenheit war<br />
es üblich, dem Kunden in langen Mo-<br />
Eine Voraussetzung bei der Entwicklung von<br />
Service-Strategien besteht darin, alle Mitarbeiter<br />
am Service-Konzept zu beteiligen.<br />
Foto: Autoreporter.net