prima! Magazin – Ausgabe März 2022
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An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart MÄRZ <strong>2022</strong><br />
WWW.PRIMA-MAGAZIN.AT<br />
GESAMTER BEZIRK OBERWART UND<br />
OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG<br />
BREITER INFORMIERT AUS MEINER REGION<br />
„Manchmal,<br />
da brauchst du<br />
einen Buddy“<br />
Diagnose Krebs! Wie geht es<br />
jetzt finanziell weiter?<br />
Foto © LEXI<br />
TITELFOTO:<br />
Lisa Schuh, Seite 8<br />
Wie ein<br />
Genussladen<br />
Ein Tag in Markt Allhau<br />
Herzblut ist süß<br />
Sieben Generationen Kaffeehaustradition<br />
Säckeweise Spucke<br />
Im PCR-Testlabor <strong>–</strong> ein Blick<br />
hinter die Kulissen<br />
Tatort: Zuhause<br />
Richtiges Verhalten bei<br />
Gewalt in der Nachbarschaft
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Fotos: Bernhard Bergmann<br />
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2 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Foto © VIEW<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Editorial<br />
Nicole Mühl, MA<br />
Herausgeberin & Medieninhaberin<br />
Foto © Eva Maria Kamper<br />
Ich bin keine Powerfrau<br />
Der Frauentag (8. <strong>März</strong>) naht und damit<br />
hat auch der Begriff Powerfrau wieder<br />
Hochblüte. Aber statt Autonomie und<br />
Eigenmacht der Frauen hervorzuheben,<br />
zeigen Etiketten wie Businesswomen,<br />
Powerfrau oder Working Mom die fehlende<br />
Gleichberechtigung auf. Ich habe noch<br />
kein Posting in den sozialen Medien gesehen,<br />
das Powermänner vor den Vorhang<br />
holt. In meiner Anwesenheit wurde noch<br />
kein Mann als Businessman vorgestellt. Es<br />
gibt kein sprachliches Gegenstück zu den<br />
weiblichen Etiketten. Also gibt es auch<br />
keine Gleichberechtigung.<br />
Immer noch sind es die Frauen, die in der<br />
Arbeit angerufen werden, wenn das Kind<br />
in der Schule erkrankt und die dann sofort<br />
organisieren müssen. Es sind die Frauen,<br />
die „nur“ Teilzeit arbeiten, um daheim alles<br />
unter einen Hut zu bringen.<br />
Aber ich bin immer wieder erstaunt, wie<br />
sehr Frauen selbst in alten Denkmustern<br />
verhaftet sind. Wie sehr sie schubladisieren.<br />
Wie sehr sie sich selbst und gleich das gesamte<br />
Geschlecht degradieren und unterordnen.<br />
Wie viel sie Männern zugestehen<br />
und Frauen hart beurteilen. Im Jahr meiner<br />
Unternehmensgründung hatte ich eine<br />
Kurzpräsentation vor einer Charity-Frauenrunde.<br />
Nie wieder habe ich eine solche<br />
Anfeindung erlebt.<br />
Frauen in unserem Land haben alle Chancen.<br />
Der wichtigste Schritt ist die Ausbildung.<br />
Der zweite ist, in der Partnerschaft<br />
auf Augenhöhe zu bleiben. Denn Männer<br />
haben ebenso die gleichen Chancen wie<br />
Frauen. Sie können das Kind von der Schule<br />
abholen, wenn es erkrankt ist, am Vorabend<br />
für die Familie vorkochen und das Haus<br />
sauber halten, wenn die Frau am Wochenende<br />
auf Fortbildung ist (damit sie besser<br />
verdient). Wenn Frauen darauf achten, dann<br />
brauchen sie keine Pseudo-Etiketten.<br />
Nicole Mühl www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
Projekt gegen Gewalt, Seite 30<br />
Naturgarten, Seite 12 Kaffeehaustradition, Seite 20<br />
Filmkritik, 18<br />
REPORTAGE<br />
4 Säckeweise Spucke<br />
Im Testlabor<br />
12 Was kreucht und fleucht denn da?<br />
Ein Naturgarten in Markt Allhau<br />
IM FOKUS<br />
8 „Manchmal, da brauchst du einen Buddy“<br />
Diagnose Krebs! Wie geht es jetzt<br />
finanziell weiter?<br />
30 Tatort: Zuhause<br />
Projekt gegen Gewalt an Frauen<br />
REDE & ANTWORT<br />
10 „Einfach weg“<br />
Gedenkstätten, die an die verfolgten und<br />
ermordeten Romnija und Roma erinnern<br />
Foto © Peter Wagner Foto © Gergits_Tausz<br />
Rezept, Seite 33<br />
IM GESPRÄCH<br />
16 „Ich spiele, wie ich spiele<br />
Pianistin Aima Maria Labra-Makk<br />
PORTRÄT<br />
20 Herzblut ist süß<br />
Kaffeehaustradition in siebenter Generation<br />
32 Soziales Handeln als Lebensaufgabe<br />
Heidrun Notbauer <strong>–</strong> Motor der Lebenshilfe<br />
ORTSREPORTAGE<br />
26 Wie ein Genussladen<br />
Ein Tag in Markt Allhau<br />
GESUNDER GENUSS<br />
33 Quinoa-Detox-Bowl<br />
Vegan, glutenfrei, laktosefrei, ballaststoffreich<br />
Impressum: <strong>prima</strong>! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@<strong>prima</strong>-magazin.at, www.<strong>prima</strong>-magazin.at,<br />
Verwaltung, Assistenz: Tina Trobits, verwaltung@<strong>prima</strong>-magazin.at; Anzeigenleitung: Elke Ifkovits 0664-9198969, anzeigen@<strong>prima</strong>-magazin.at;<br />
Anzeigenberatung: Christina Stefanits, werbung@<strong>prima</strong>-magazin.at; Redaktionsleitung/Satz: Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc,<br />
Dr. Olga Seus; Kommentar: Feri Tschank; Rubriken: „Rede & Antwort“: Walter Reiss; Kolumne „Liebe, Sex & Co.: Silvia Messenlehner; „So geht vegan“:<br />
Karin Weingrill MA; Kolumne für Unternehmer*innen: Mag. Elisabeth Bürgler MSc MBA, Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart<br />
• Büro: Röntgengasse 28 Top 1, 7400 Oberwart • Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.<strong>prima</strong>-magazin.at • Grundlayout Print: www.<br />
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Für Manuskripte und Fotos von Dritten übernehmen wir keine Haftung und Garantie für ihr Erscheinen. Bezahlte Artikel sind oben und unten mit<br />
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Druck- und Satzfehler vorbehalten. Fotos werden teilweise von www.shutterstock.com und www.pixelio.de verwendet. Die Kennzeichnung<br />
ist neben dem Foto platziert.<br />
Foto © Eva Maria Kamper<br />
Foto © Karin Weingrill<br />
MÄRZ <strong>2022</strong><br />
3
IM FOKUS XXX<br />
Säckeweise Spucke<br />
Seit Wochen prägt uns eine Alltagshandlung wie keine andere: das Corona-Testen. Egal, ob per<br />
Schnelltest im Wohnzimmer oder nach geduldigem Anstellen im Testzentrum: „Nicht nachgewiesen“<br />
sind die Zauberworte, die uns das unbeschwerte Zusammensein ohne akute Ansteckungsgefahr<br />
ermöglichen. Als zuverlässigstes Verfahren gilt allerdings der PCR-Test und der<br />
muss wiederum von Profis im Labor durchgeführt werden, was sich natürlich in der Zeitspanne<br />
zwischen Probenabgabe und Übermittlung des Ergebnisses auswirkt. Denn da heißt es oft warten.<br />
Zu lange, wie immer wieder bemängelt wird. <strong>prima</strong>! hat einen Blick hinter die Kulissen eines<br />
zuständigen Diagnostikzentrums geworfen. Eva Maria Kamper<br />
Foto © zVg<br />
Es ist 17 Uhr. Die Fahrer der Nachmittagstour<br />
sind gerade dabei, das Konvolut<br />
aus abgegebenen Probenröhrchen im Labor<br />
in Graz anzuliefern. Säckeweise. Bis zu<br />
25.000 Gurgel-Proben werden hier täglich<br />
werktags ausgewertet, 10.000 aus dem<br />
Burgenland und 15.000 aus der Steiermark,<br />
die zuvor in den Apotheken oder einem der<br />
Spar-Supermärkte in die Sammelbox eingeworfen<br />
wurden. Die Fuhr am Nachmittag<br />
ist immer die größere der beiden Lieferungen.<br />
Die Nachtschicht ruft also, und sofort<br />
macht sich die junge Mannschaft aus Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern daran, den<br />
Lieferberg an Speichelproben auszupacken,<br />
zu scannen und zu „poolen“.<br />
4 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
Stundenlange Auswertung<br />
„Aufgrund der Vielzahl der Proben wird<br />
das ‚Pooling-Verfahren‘ angewandt“, schildert<br />
Laborkoordinatorin Dr. Jennifer Blauensteiner.<br />
Seit Dezember koordiniert sie<br />
die Zweigstellen des Zentrums der molekularen<br />
Diagnostik in Graz und Dornbirn.<br />
Ersteres musste binnen kürzester Zeit von<br />
einem kleinen mobilen „Lab Truck“, in ein<br />
großes Labor siedeln, um den gewaltigen<br />
Bedarf an schnellen SARS-CoV-2-Testergebnissen<br />
zu stemmen. „Beim sogenannten<br />
Pooling werden Auszüge von mehreren<br />
Proben zusammengemischt. Sollte diese<br />
Sammel-Probe negativ bleiben, bekommen<br />
alle Testpersonen ein negatives Ergebnis<br />
zugestellt, was eine erhebliche Zeitersparnis<br />
bedeutet, besonders, wenn man<br />
Tausende Tests abarbeiten muss. Bei den<br />
derzeitigen Inzidenzen ist dieses Schnellverfahren<br />
aber häufig nicht zielführend.<br />
Sollte die Sammel-Probe positiv ausfallen,<br />
müssen alle betreffenden Proben des Pools<br />
von neuem einzeln analysiert werden, um<br />
die positive Testperson herauszufiltern.<br />
Und das verzögert den Ablauf“, beschreibt<br />
die Expertin diesen Analyse-Prozess,<br />
der oft die zeitlichen Kapazitätsgrenzen<br />
erreicht, da er schon im schnellsten Fall<br />
<strong>–</strong> und ohne „Pool-Auflösung “ - dreieinhalb<br />
Stunden Minimum dauert. Und der<br />
generell äußerst komplex ist. Denn die<br />
Vorgehensweise, vom Isolieren der RNA,<br />
damit sie in DNA umgeschrieben werden<br />
kann, um die PCR-Diagnostik zu durchlaufen<br />
und letztendlich den Nachweis des<br />
Erbmaterials des Corona-Virus zu erbringen,<br />
das erfordert schon ein Studium<br />
der Biomedizinischen Analytik oder eines<br />
verwandten Fachs der Life Sciences.<br />
Willkommene Berufspraxis<br />
„Früher hatten Studentinnen und Studenten<br />
der molekularen Biologie eher<br />
schlechte Chancen, in Laboren die<br />
nötigen Praktikumsplätze zu bekommen“,<br />
betont Dr. Jennifer Blauensteiner diesen<br />
kleinen positiven Aspekt der Corona-Krise.<br />
Denn Arbeitsplätze im Labor gibt<br />
es derzeit genug. Die Tätigkeit in den<br />
PCR-Diagnostikzentren würde nachhaltig<br />
die Praxiserfahrung eines ganzen<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Dieser Artikel wird<br />
online regelmäßig<br />
aktualisiert<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
Rubrik: Reportage<br />
Im Diagnostikzentrum in Graz befinden sich hochtechnische Geräte, um die täglichen 25.000 PCR-Tests<br />
durchzuführen. Dazu zählen unter anderem Pipettierroboter, Geräte für die Aufbereitung der Proben sowie<br />
die wichtigen „PCR Cycler“. In den Jahren 2020 und 2021 hat Österreich nach Angaben des Finanzministeriums<br />
2,6 Milliarden Euro für Tests ausgegeben<br />
Berufszweigs stärken, der stets für die<br />
Erforschung und Analyse auch aller zukünftiger<br />
Krankheiten wesentlich ist. Der<br />
derzeitige Berufsalltag sei allerdings eine<br />
Belastungsprobe aufs Exempel: „Der Tagund-Nacht-Schichtbetrieb<br />
und die hohe<br />
Kapazitätsauslastung sowie der Zeitdruck<br />
sind natürlich gravierende Herausforderungen“,<br />
erzählt Dr. Jennifer Blauensteiner,<br />
die auch mit Kritik an verspäteten Testergebnissen<br />
konfrontiert wird.<br />
„Jede Probe ist gleich wichtig“<br />
Wenn bei einer ohnehin grenzwertigen<br />
Auslastung dann noch Krankenstände<br />
und Geräteausfälle dazukommen, wären<br />
Verzögerungen unvermeidlich. „Das ist<br />
dann natürlich eine Katastrophe“, sagt<br />
sie offen. „Wir bekommen Anrufe über<br />
Einzelschicksale, wofür das verspätete<br />
Ergebnis dringend benötigt wird. Und<br />
es geht einem natürlich sehr nahe, wenn<br />
man hört, dass es zum Beispiel für eine<br />
Foto © Jennifer Blauensteiner<br />
IM TESTLABOR<br />
REPORTAGE<br />
Chemotherapie gebraucht worden wäre.<br />
Aber es ist nebensächlich, wofür der Test<br />
gemacht wurde. Jede Probe ist gleich<br />
wichtig. Wir geben unser Bestes, um<br />
alle Verzögerungen zu verhindern. Wir<br />
haben selbst doppeltes Interesse daran, die<br />
versprochenen 24 Stunden einzuhalten,<br />
da uns erstens die Kundenzufriedenheit<br />
wichtig ist und wir zweitens die zusätzlich<br />
anfallende Arbeitszeit von den Vertragspartnern,<br />
also den Ländern, nicht bezahlt<br />
bekommen.“<br />
Prozessoptimierung und Evaluation<br />
Die Prozesse würden demnach auch ständig<br />
evaluiert und optimiert werden, auch<br />
was die externen Lieferpartner, die Qualität<br />
der Datenbank und den Ablauf der<br />
Befundung betrifft. Denn bis die Benachrichtigung<br />
auf die Smartphones der Testpersonen<br />
gelangt, müssen die Ergebnisse<br />
noch hochgeladen, vom Tauernklinikum<br />
als ärztlicher Befund ausformuliert und als<br />
Zertifikat verschickt werden. Der Grund<br />
der Verzögerung kann also vom Zeitpunkt<br />
der Abgabe bis zum Erhalt des Ergebnisses<br />
vielerlei Gründe haben.<br />
bitte umblättern >><br />
it<br />
Bringt Besonderes zusammen<br />
Die FH Burgenland ist wahrscheinlich eine der<br />
persönlichsten Hochschulen Österreichs, denn hier<br />
zählt jede*r Einzelne. Aktuell sind das über 6.700.<br />
Was das Studium so attraktiv<br />
macht? Es ist die besondere<br />
Mischung. Einzigartige Inhalte<br />
mit viel Praxisbezug stehen im<br />
Vordergrund.<br />
Foto © zVg<br />
Informationstechnologie<br />
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Studium und Beruf vereinbar<br />
Auch dass man im Burgenland<br />
ohne Studiengebühren auskommt,<br />
ist wichtig. Zudem kann<br />
ein überwiegender Teil des Studienprogramms<br />
berufsbegleitend<br />
und online absolviert werden.<br />
Themen am Puls der Zeit.<br />
Von Digitalisierung bis hin zu<br />
neuen Formen des Wirtschaftens<br />
und des Führens, von Umwelt-,<br />
Klima- und Energiethemen bis zu<br />
den großen Herausforderungen<br />
in der Gesundheit und sozialen<br />
Fragen ist das Studienangebot<br />
im Burgenland aufgestellt.<br />
Außerordentlich viel Engagement<br />
fließt auch in die Bereiche<br />
Forschung und Innovation. 12<br />
Bachelor-, 13 Masterstudiengänge<br />
und 2 PhD Programme stehen<br />
zur Auswahl.<br />
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12. <strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
09:00 <strong>–</strong> 14:00 Uhr<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
5
REPORTAGE<br />
IM TESTLABOR<br />
Ein PCR Gerät mit interaktivem Touchscreen<br />
Medizinischer Abfall<br />
Für die Testperson ist mit Erhalt des Ergebnisses<br />
das Prozedere abgeschlossen.<br />
Im Labor steht man dann noch vor der<br />
Herausforderung, wie die ganze Spucke<br />
entsorgt werden soll: „Wir müssen für den<br />
Fall einer Reklamation immer einen Teil<br />
der Proben kurzfristig im Lager aufbewahren.<br />
Grundsätzlich kommen die Reste der<br />
Speichelproben in die medizinische Abfallentsorgung.<br />
Dort müssen alle infektiösen<br />
Inhalte fachmännisch inaktiviert werden,<br />
meistens durch Hitzedruck“, erzählt Dr.<br />
Jennifer Blauensteiner. Die „unschädlich“<br />
Foto © Jennifer Blauensteiner<br />
OHO<br />
gemachten Plastikreste können erst nach<br />
diesem Schritt entsorgt werden.<br />
Derzeit scheint sich die Lage der Omikron-<br />
Variante zu entspannen: „Die Inzidenzen<br />
gehen tatsächlich zurück“, wagt Dr. Jennifer<br />
Blauensteiner ein wenig Zuversicht zu<br />
versprühen, obgleich der neue Omikron<br />
Subtyp BA.2 ein neuer Unsicherheitsfaktor<br />
ist. Über den Sommer erhofft sie sich eine<br />
verdiente Verschnaufpause in den Laboren,<br />
auch im Sinne der testgeplagten Bevölkerung.<br />
Allerdings nur bis zum Herbst, denn<br />
Experten erwägen schon die nächste Welle<br />
in Sichtweite. Bis Ende <strong>März</strong> sind die Test<br />
für den Alltagsgebrauch noch kostenfrei,<br />
wie viel die Bevölkerung zukünftig für<br />
die Corona-Tests bezahlen wird müssen,<br />
stand bei Redaktionsschluss (19. Februar<br />
<strong>2022</strong>) noch nicht fest. Was ein angemessener<br />
Preis wäre? „Dazu müsste man sich<br />
die gesamte Logistik anschauen. Aber 20<br />
bis 50 Euro pro Test, das könnte ich mir<br />
durchaus vorstellen“, schließt die Expertin.<br />
Die neuesten Infos zur Teststrategie<br />
der Regierung lesen Sie auf www.<strong>prima</strong>magazin.at<br />
Dieser Artikel wird online<br />
regelmäßig aktualisiert.<br />
sA., 5.3. 20:00 Uhr<br />
PCR Test und Ct-Wert<br />
Der PCR-Test ist der „Goldstandard“, um<br />
eine akute Infektion mit dem Coronavirus<br />
SARS-CoV-2 nachzuweisen.<br />
Der PCR-Test beruht auf der sogenannten<br />
Polymerase-Kettenreaktion (die<br />
englische Abkürzung: polymerase chain<br />
reaction, also PCR). Bei dieser Diagnosetechnik<br />
wird im Labor die Erbsubstanz<br />
des Virus in der Probe in mehreren<br />
Durchgängen vervielfältigt, sodass diese<br />
anhand der Virus-RNA nachgewiesen<br />
werden kann.<br />
Bei der Auswertung der PCR spielt der<br />
so genannte Ct-Wert (Cycle-Threshold)<br />
eine wichtige Rolle, da er die Menge der<br />
Virus-RNA im Probenmaterial beziffert.<br />
Der Ct-Wert kennzeichnet <strong>–</strong> vereinfacht<br />
gesagt <strong>–</strong> die Anzahl, wie viel Durchgänge<br />
in der PCR nötig waren, um die Viren<br />
zu finden. Die Gesundheitsbehörden<br />
orientieren sich nach einer Genesung an<br />
einem Wert, der höher als 30 (Durchgänge)<br />
ist. Dann gilt man als „freigetestet“.<br />
KUHLE WAMPE ENSEMBLE <strong>–</strong> Das politische Jazzensemble<br />
Ein musikalisch politisches Experiment zw. Jazz und Punk<br />
Eintritt: VVK € 20,<strong>–</strong> / AK € 24,<strong>–</strong> (*ermäßigt VVK € 18,<strong>–</strong> / AK € 22,<strong>–</strong>)<br />
MÄRZ <strong>2022</strong><br />
Detaillierte Informationen zu diesen<br />
Veranstaltungen auf www.oho.at<br />
Kartenreservierung unter<br />
+43 3352 <strong>–</strong> 38555 oder info@oho.at<br />
Alle Veranstaltungen finden im<br />
Offenen Haus Oberwart, Lisztgasse 12 statt.<br />
* Ermäßigte Kartenpreise gelten für:<br />
OHO-Mitglieder, Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card,<br />
Schüler*innen, Lehrlinge, Student*innen,<br />
Zivil- & Präsenzdiener*innen.<br />
sA., 12.3. 20:00 Uhr<br />
FRAUENBILDER 22 <strong>–</strong> Konzert und Lesung<br />
Kerstin Grotrian, Sopran / Aima Maria Labra-Makk, Klavier<br />
Katharina Tiwald, Lesung<br />
Eintritt: VVK € 18,<strong>–</strong> / AK € 22,<strong>–</strong><br />
(*ermäßigt VVK € 16,<strong>–</strong> / AK € 20,<strong>–</strong> gilt auch für KIBu-Mitglieder)<br />
Eine Veranstaltung von KIBu in Kooperation mit dem OHO<br />
Fr., 18.3. 19:30 Uhr<br />
AUSSTELLUNG GUDRUN SCHÜLER <strong>–</strong> Vernissage<br />
Eintritt frei<br />
sa., 19.3. 19:00 Uhr<br />
AIDA LOOS <strong>–</strong> Gewalt-lo(O)s<br />
Eintritt frei<br />
Eine Veranstaltung von Frauen für Frauen in Kooperation mit dem OHO<br />
6 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Tage wie dieser<br />
In unseren Schulen hält man<br />
immer noch an den Schulschikursen<br />
fest. Damit unser<br />
Junior zumindest kein blutiger<br />
Anfänger mehr ist, dachten<br />
meine Frau und ich, dass es gut<br />
wäre, im Vorfeld einen Schilehrer<br />
zu organisieren. Zu unserer<br />
großen Freude hat es unserem<br />
Sohn Spaß gemacht und auch<br />
der Schilehrer hat ihm Talent<br />
bestätigt. Aber dann kam<br />
die Katastrophe. Ein kleiner<br />
Sturz fast im Stehen, doch das<br />
Schienbein war gebrochen.<br />
Autsch und Weh, viele Tränen<br />
und Schmerzen, Vorwürfe,<br />
warum wir uns diesen Blödsinn<br />
haben einfallen lassen. Schön<br />
war in all unserem Kummer<br />
und Schmerz die Hilfsbereitschaft<br />
in St. Jakob am Walde.<br />
Da wurde sofort ein schifahrender<br />
Unfallchirurg organisiert,<br />
der sich das Bein angesehen<br />
hat und auch die Rettung<br />
war in kürzester Zeit vor Ort.<br />
Im Krankenhaus Oberwart war<br />
man von außergewöhnlicher<br />
Freundlichkeit, die man eigentlich<br />
so gar nicht mehr gewohnt<br />
ist. Vom Röntgenologen über<br />
den Arzt bis hin zum Gipser,<br />
nur nette und beruhigende<br />
Worte für Kind und Eltern<br />
und auch das Gefühl, hier gut<br />
aufgehoben zu sein. Das gehört<br />
einfach einmal gesagt!<br />
Was ich mich allerdings in<br />
diesem Zusammenhang schon<br />
frage, ist, warum man überhaupt<br />
Schiwochen macht.<br />
Warum bauen wir uns im<br />
Osten keine Eisstadien, wenn<br />
schon kein See zufriert und<br />
machen Eislaufwochen. Oder<br />
Mountainbikewochen, wo noch<br />
dazu am Geschriebenstein<br />
im Moment eine der tollsten<br />
Mountainbikestrecken Österreichs<br />
entsteht? Die Ruster<br />
Bucht künstlich einzufrieren,<br />
kann auch nicht mehr Umweltschäden<br />
verursachen und<br />
kosten, als halb Tirol künstlich<br />
zu beschneien. Warum ist man<br />
in unserem Schulsystem so unflexibel,<br />
dass es nicht und nicht<br />
möglich ist, einmal Eingeführtes<br />
zu ändern?<br />
Über die Dummheit, Noten in<br />
der Volksschule einzuführen<br />
und den Kindern einen verzichtbaren<br />
Stress zu bescheren,<br />
will ich gar nicht reden.<br />
Auch nicht über die Idiotie,<br />
für sein Kind mit neun Jahren<br />
die Entscheidung treffen zu<br />
müssen, wie es mit seinem<br />
zukünftigen Leben weitergeht,<br />
denn die Auswahl der Schule<br />
ist ja dabei nicht unwesentlich.<br />
Wobei vielleicht schon<br />
die Entscheidung durch den<br />
Lehrer getroffen wurde, denn<br />
ein schlechtes Semesterzeugnis<br />
berechtigt nicht mehr zum<br />
Besuch einer maturaführenden<br />
Schule. Gratuliere, kann man<br />
da nur sagen. Schon was von<br />
Spätzündern gehört? Von<br />
Kindern, die ausnehmend<br />
intelligent sind, es aber einfach<br />
nicht im Schulalltag umsetzen<br />
können? Man muss auch eingestehen,<br />
dass viele Eltern ein<br />
Genie in ihrem Kind sehen,<br />
das halt nicht vorhanden ist.<br />
Wie immer man es dreht und<br />
wendet, in den nordischen<br />
Ländern muss man sich bis<br />
zum 15. Lebensjahr seines<br />
Kindes keinen Kopf machen,<br />
in welche Schule es fürderhin<br />
gehen wird. Lässt es mit<br />
seinen Kameraden zusammen<br />
und entlässt die Eltern aus der<br />
Verantwortung, vielleicht eine<br />
falsche Entscheidung treffen<br />
zu müssen. Warum ist das<br />
nicht und nicht möglich in<br />
unserem Land?<br />
Gedanken an einen Freund<br />
Während ich mich so vor mich<br />
hin ärgere, erreicht mich die<br />
traurige Nachricht vom Tod<br />
Toni Strickers. Uns hat eine<br />
jahrelange Freundschaft verbunden,<br />
die durch regelmäßige<br />
samstägige Saunabesuche ihren<br />
Ursprung hat. Wie oft war<br />
ich bei ihm zu Hause, habe<br />
Interviews gemacht, das eine<br />
oder andere Gläschen Rotwein<br />
getrunken und mit ihm über<br />
Gott und die Welt geplaudert.<br />
Er war ein ausnehmend<br />
liberaler Mensch und mit den<br />
klassischen Saunawitzen aus<br />
der untersten Schublade konnte<br />
er sich nie anfreunden. Ehrlich<br />
gesagt, hab‘ ich ihn ein paar<br />
Jahre nicht gesehen und jetzt<br />
tut es mir leid, ihn nicht noch<br />
einmal getroffen zu haben <strong>–</strong> sein<br />
typisches Lächeln zu sehen und<br />
über Musik zu reden.<br />
Was er für das Burgenland getan<br />
hat, kann man nicht hoch<br />
genug einschätzen und ich hab<br />
mich anlässlich seines Todes<br />
gefragt, warum es bei uns nicht<br />
auch Ehrengräber gibt <strong>–</strong> so wie<br />
in Wien. Dann hab ich mir<br />
aber gleich wieder gedacht,<br />
Gott sei Dank gibt es die nicht,<br />
denn dann würden ganz sicher<br />
die Falschen drinnen liegen.<br />
Wer jemals in der Bergkirche<br />
Donnerskirchen ein Konzert<br />
mit Toni Stricker und dem<br />
Kommentar<br />
von Feri Tschank<br />
Trauring <strong>–</strong> Tage<br />
Trauring 01. - 29. <strong>–</strong> Feber Tage 2016<br />
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diesen Moment des Glücklichseins<br />
nie vergessen. Aber seine<br />
langjährige Assistentin Traude<br />
wird schon dafür sorgen, dass<br />
sein musikalisches Erbe nicht<br />
vergessen wird, denn ihr hat er<br />
es vermacht und das ist gut so.<br />
Davon abgesehen, blühen die<br />
Schneeglöckchen, die ersten<br />
Blumen treiben aus und an<br />
manchen Tagen spürt man<br />
schon einen Hauch von Frühling<br />
und auf den freuen wir<br />
uns wirklich alle. Denn wenn<br />
er auch nicht streng war dieser<br />
Winter und noch nicht vorbei<br />
ist, so war er gefühlt einer der<br />
längsten meines Lebens.<br />
Alles Liebe, Ihr Feri Tschank<br />
Trauring Monat<br />
<strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
7
IM FOKUS BOTSCHAFTER*IN<br />
Diagnose Krebs. Lisa Schuh hat<br />
sie mit 25 erhalten. Sie weiß,<br />
wie belastend es ist, wenn man<br />
plötzlich gefordert ist, sein<br />
Leben vollkommen neu zu ordnen.<br />
Der aus dem Südburgenland<br />
stammende Nationalratsabgeordnete<br />
Christian Drobits<br />
will Menschen, die an Krebs<br />
erkrankt sind, unterstützen, die<br />
richtigen Anträge für ihre finanzielle<br />
Absicherung zu stellen.<br />
Nicole Mühl<br />
Foto © Dominique Grabler<br />
„Es gibt Momente, da<br />
brauchst du einen Buddy“<br />
Lisa Schuh sitzt am Fenster, lächelt und<br />
hebt kurz die Hand, um zu winken. Der<br />
Duft von Wildragout steigt ihr in die Nase.<br />
Heute freut sie sich darauf. Heute hat sie<br />
Hunger. Ein seltenes Gefühl. Auf dem<br />
Parkplatz vor dem Fenster sitzt ihr Lebensgefährte<br />
Jürgen auf einem Campingsessel<br />
und blickt zu ihr hoch. Auch er hat einen<br />
Teller auf seinem Schoß. Heute ist Valentinstag.<br />
Zu Lisa ins Zimmer gehen darf er<br />
nicht. Das ist für sie zu gefährlich, denn<br />
Lisa hat Krebs. Leukämie. Das bedeutet<br />
wochenlange Aufenthalte auf der Hämatologie<br />
in Graz. Wochenlang getrennt sein<br />
voneinander, denn ihr Immunsystem ist zu<br />
diesem Zeitpunkt auf dem Tiefpunkt. Aber<br />
heute an diesem Valentinstag 2021 hat er<br />
gekocht, alles ins Auto gepackt und so sitzt<br />
er nun auf seinem Campingsessel am Parkplatz<br />
des LKH Graz unter Lisas Fenster<br />
und wieder einmal versuchen sie, das Beste<br />
aus der Situation zu machen.<br />
Ein Jahr später sind die Bilder für Lisa<br />
Schuh nach wie vor lebendig. Sie spricht<br />
langsam, weil es Tage gibt, da ist selbst<br />
das Reden anstrengend. Das Leben sei<br />
generell anstrengend geworden, sagt sie.<br />
Auch nachdem sie als „krebsfrei“ gilt. Es<br />
8 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
gibt Tage, da könne sie nicht glauben, was<br />
ihr damals im Juli 2020 passiert ist. Wegen<br />
blauer Flecken sei sie ins Krankenhaus<br />
gegangen. Den weiteren Verlauf kann sie<br />
bis ins kleinste Detail erzählen. Sie erinnert<br />
sich an alles. An die Uhr im Zimmer, als<br />
die beiden Ärzte zur Befundbesprechung<br />
kamen. An deren Gesichtsausdruck, als<br />
sie sich zu ihr setzten, an einzelne Wortfetzen,<br />
die irgendwann zu ihr durchdrangen.<br />
Während die ganze Welt wegen Corona<br />
stillstand, brach die Welt von Lisa Schuh<br />
an diesem Mittwoch im Juli 2020 um kurz<br />
nach 11 Uhr zusammen. „Ich dachte, das<br />
war es jetzt. Es ist vorbei“, sagt sie. Aber es<br />
war nicht vorbei. Fünf Chemotherapie-Zyklen<br />
und eineinhalb Jahre später hat sie den<br />
Krebs besiegt. Auch wenn das Leben und<br />
ihr Körper seither „anders“ seien.<br />
Neuordnung. Aber wie?<br />
Rund 200 Tage hat Lisa Schuh in den letzten<br />
eineinhalb Jahren stationär im Krankenhaus<br />
verbracht. In den ersten Monaten ging<br />
es ums Überleben, sagt sie. „Zwischendurch<br />
kamen zwar Gedanken über die finanzielle<br />
Situation in mir hoch, aber zum Glück habe<br />
ich einen wunderbaren Partner, der mir diese<br />
Sorge abnahm“, sagt Lisa Schuh. Wenn<br />
der Körper ums Überleben kämpft, sei es<br />
nicht möglich, Energie für das Denken aufzubringen.<br />
Sie sei absolut nicht in der Lage<br />
gewesen, sich um Anträge für ihre finanzielle<br />
Absicherung zu kümmern. Wie solle man<br />
in einem solchen Zustand sein Leben neu<br />
sortieren und sich um sein wirtschaftliches<br />
Überleben kümmern? „Es gibt Momente,<br />
da brauchst du eine Art Buddy in deinem<br />
Leben. Ich frage mich, wie es Betroffenen<br />
geht, die niemanden an ihrer Seite haben.“<br />
Und diese Menschen gibt es.<br />
Die drei ersten Schritte<br />
Der Nationalratsabgeordnete Christian<br />
Drobits (SPÖ) hat von der Erkrankung<br />
von Lisa Schuh erfahren und sofort seine<br />
Hilfe angeboten. „Wenig später saß ihr<br />
Lebensgefährte vor mir, mit einer richtigen<br />
Zettelwirtschaft und da war mir klar: So<br />
wie es dieser Familie geht, so geht es vielen<br />
Betroffenen, die an Krebs erkrankt sind.<br />
Sie wissen nicht, welche Anträge sie jetzt<br />
stellen müssen, um in dieser Situation finanziell<br />
über die Runden zu kommen“, sagt<br />
Drobits. Der erste wichtige Schritt sei, das<br />
Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen,<br />
um das Beschäftigungsverhältnis zu klären.<br />
„Es ist eine schwerwiegende Entscheidung,<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Foto © Dominique Grabler<br />
Durch das Schicksal von Lisa Schuh wurde NR<br />
Mag. Christian Drobits (SPÖ) aufmerksam, dass<br />
Menschen, die an Krebs erkrankt sind, oftmals Hilfe<br />
beim Ausfüllen von Anträgen benötigen. Hier bietet<br />
er seine Unterstützung an<br />
ob man kündigt oder mit dem Dienstgeber<br />
eine Karenzierung vereinbart, um die Arbeit<br />
später wieder aufzunehmen“, erklärt Drobits.<br />
Und natürlich stellt sich für Betroffene<br />
dabei die zentrale Frage: „Wovon werde ich<br />
jetzt meine Rechnungen bezahlen? Wovon<br />
soll ich leben?“ Für viele beginnt damit die<br />
große Hürde der Antragstellungen. „Das<br />
heißt, dass der zweite Schritt der Weg zur<br />
Pensionsversicherung ist. Hier wird der<br />
Antrag auf Berufsunfähigkeitspension<br />
gestellt. Für unter 50-Jährige resultiert<br />
daraus der Bezug auf Rehabilitationsgeld“,<br />
weiß Drobits, der nicht zuletzt auch als<br />
langjähriger Leiter der burgenländischen<br />
AK-Regionalstelle Süd die Unterstützungsmöglichkeiten<br />
kennt. Eine weitere<br />
finanzielle Schiene während der Krankheit<br />
kann durch den Antrag auf Pflegegeld<br />
gesichert werden. „Das wäre der dritte<br />
wichtige Schritt“, sagt Drobits und auch<br />
hier brauchen viele Hilfe beim Ausfüllen<br />
der Formulare. Individuell gelte es auch zu<br />
klären, ob man abhängig vom Pflegegeld-<br />
Status beispielsweise eine Rezept- oder<br />
GIS-Gebührenbefreiung beantragen kann.<br />
Christian Drobits befürchtet, dass die Pandemie<br />
wie ein Brandbeschleuniger wirkt:<br />
„Vier Prozent der Bevölkerung Österreichs<br />
erkranken an Krebs. Etwa 20.000<br />
Menschen sterben jährlich daran. Covid<br />
hat alles verstärkt, denn die Vorsorgeuntersuchungen<br />
sind während der Pandemie<br />
BOTSCHAFTER*IN GEGEN KREBS<br />
IM FOKUS<br />
zurückgegangen. Dadurch kann es nicht zu<br />
einer Früherkennung kommen.“ Auch die<br />
burgenländische Krebshilfe berichtet, dass<br />
während der Pandemie die Zahl der Beratungen<br />
um 50 Prozent gestiegen ist. Für<br />
Drobits habe aber auch die Politik hier eine<br />
Bringschuld zu leisten und müsse Erkrankte<br />
mehr unterstützen. „Der Fall von Lisa<br />
Schuh war für mich Anlass, dass ich mich<br />
zukünftig als eine Art ‚Buddy‘ zur Verfügung<br />
stelle und bei den diversen Antragstellungen<br />
meine Hilfe anbiete <strong>–</strong> natürlich<br />
in Koordination mit diversen zur Verfügung<br />
stehenden Stellen“, so die Botschaft<br />
von Christian Drobits. Kontakt können<br />
Betroffene telefonisch oder per Mail mit<br />
ihm aufnehmen.<br />
NR Mag. Christian Drobits: 0664 392 61 20<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
9
Foto © LEXI<br />
Fotos © zVg<br />
Rede & Antwort<br />
Persönlichkeiten im Gespräch<br />
mit Walter Reiss<br />
34 Romasiedlungen gab es um 1930 im Bezirk Oberwart.<br />
Auf dem historischen Foto ist die Siedlung in Oberwart zu sehen<br />
Kemeten ist eine der wenigen Gemeinden, in denen eine Gedenkstätte an die in der NS-Zeit verfolgten<br />
und ermordeten Romnija und Roma erinnert. Das lange diskutierte Gedenkzeichen wird am<br />
3. April eingeweiht. Warum gibt es noch immer so wenige Gedenkstätten, die an einstige Romasiedlungen<br />
und an ihre vertriebenen und ermordeten Bewohner*innen erinnern? Walter Reiss stellt<br />
diese Frage an Gerhard Baumgartner, den wissenschaftlichen Leiter des Dokumentationsarchivs<br />
des Österreichischen Widerstandes (DÖW). Der bekannte Historiker ist gebürtiger Südburgenländer<br />
und gilt als Experte für Geschichte und Erforschung des Schicksals der Volksgruppe der Roma.<br />
„Einfach weg“<br />
Das Burgenland feiert derzeit<br />
sehr nachhaltig sein Bestehen<br />
seit hundert Jahren. 2001 <strong>–</strong><br />
also vor gut 20 Jahren <strong>–</strong> hat der<br />
Burgenländische Landtag per<br />
Beschluss angeregt, dass Gemeinden<br />
mit ehemaligen und<br />
ausgelöschten Romasiedlungen<br />
Zeichen des Gedenkens<br />
setzen sollen. Allein im Bezirk<br />
Oberwart gab es vor dem Krieg<br />
in 34 Orten Romasiedlungen.<br />
Gedenkstätten oder Tafeln<br />
für verfolgte, deportierte und<br />
ermordete Romnija und Roma<br />
gibt es nur sehr wenige.<br />
Gerhard Baumgartner: Im<br />
ganzen Burgenland gibt es<br />
derzeit 17 Gedenkzeichen.<br />
Mehr gibt es leider nicht. Es<br />
gab 120 Siedlungen mit jeweils<br />
mehr als 10 Bewohnern. Die<br />
größte Romasiedlung hatte 300<br />
Bewohner, das ist im burgenländischen<br />
Maßstab also schon ein<br />
richtiges Dorf. Zählt man aber<br />
alle Orte, in denen Romafami-<br />
10 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
lien gelebt haben, zusammen,<br />
kommt man auf etwa 140.<br />
Warum gibt es 77 Jahre nach<br />
Kriegsende noch immer so<br />
wenige Gedenktafeln oder Gedenkstätten?<br />
Gerhard Baumgartner: Das<br />
ist ein Versäumnis der Nachkriegszeit.<br />
So wie man erheben<br />
konnte, wer im Krieg gefallen<br />
ist oder vermisst wurde, hätte<br />
man auch erheben können, wer<br />
in einem Lager umgekommen<br />
ist oder Opfer der nationalsozialistischen<br />
Verfolgung<br />
geworden ist. Es hat niemanden<br />
interessiert und es wurde<br />
nicht systematisch geforscht.<br />
Für die jüdischen Opfer ist<br />
das dann später geschehen, als<br />
Österreich sich laut Staatsvertrag<br />
dazu verpflichtet hat. In<br />
den Finanzämtern wurden die<br />
Besitzverhältnisse von Vertriebenen<br />
ermittelt und da stieß<br />
man dann vereinzelt auch auf<br />
Vermögen von Roma. Es gab<br />
damals kein digitales Grundbuch.<br />
Wenn niemand im Ort<br />
sich erinnern konnte, dass eine<br />
Romafamilie ein Grundstück<br />
besessen hat, dann ist dieses<br />
Grundstück verwildert. Und<br />
das ist auch mit den meisten<br />
Romagrundstücken passiert.<br />
Romasiedlungen sind fast<br />
durchwegs verschwunden.<br />
Warum sind sie auch aus dem<br />
allgemeinen Gedächtnis verschwunden?<br />
Auf Kriegerdenkmälern<br />
sind Gefallene und<br />
Vermisste mit vollem Namen<br />
angeführt. Für die ermordeten<br />
Roma gibt es das nicht.<br />
Gerhard Baumgartner: Mit<br />
einigem Aufwand könnte man<br />
die Matriken und Meldelisten<br />
durchgehen. Da ein Großteil<br />
der Romabevölkerung in<br />
der Zwischenkriegszeit durch<br />
die Weltwirtschaftskrise sehr<br />
verarmt war, mussten die Gemeinden<br />
für Schule, Arzt und<br />
Armenversorgung hohe Kosten<br />
übernehmen. Das ergab große<br />
Spannungen in den Dörfern<br />
und die Deportation war den<br />
Gemeinden eigentlich sehr<br />
recht. Daher hat man sich nach<br />
dem Krieg gar nicht bemüht,<br />
das alles zu rekonstruieren. Und<br />
dann geriet es überhaupt in<br />
Vergessenheit.<br />
„Nicht darüber reden“<br />
Nun hat man sich in einigen<br />
Gemeinden, im Bezirk Oberwart<br />
etwa in Jabing, Holzschlag,<br />
Pinkafeld oder Kemeten,<br />
entschlossen, aus dem<br />
Vergessen ein Zeichen der Erinnerung<br />
zu machen. Warum<br />
ist das in vielen anderen Orten<br />
noch immer nicht möglich?<br />
Gerhard Baumgartner: Gedenkzeichen<br />
gibt es dort, wo<br />
es nicht mehr aufregt. In der<br />
Nachkriegsgeneration gab es<br />
eine Art Reflex, sich nicht mit<br />
der eventuellen oder vermuteten<br />
Schuld der Eltern und Großeltern<br />
auseinanderzusetzen:<br />
Nicht deshalb, weil man genau<br />
gewusst hätte, dass die Vor-<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
GEDENKSTÄTTEN<br />
REDE & ANTWORT<br />
XXX<br />
REPORTAGE<br />
Foto © Walter Reiss<br />
Dr. Gerhard<br />
Baumgartner,<br />
Leiter des<br />
Dokumentationsarchivs<br />
des<br />
Österreichischen<br />
Widerstandes<br />
(DÖW)<br />
fahren etwas angestellt haben,<br />
sondern man hat befürchtet, es<br />
könnte so etwas herauskommen.<br />
Also redete man lieber gar nicht<br />
darüber. Und auch innerhalb<br />
der Familie versuchte man, den<br />
Generationenkonflikt nicht<br />
anzuheizen. Das Thema wurde<br />
totgeschwiegen. In der zweiten<br />
und dritten Generation danach<br />
tut man sich ein wenig leichter.<br />
Zuflucht in der Steiermark<br />
und in Niederösterreich<br />
Gab es auch in den oststeirischen<br />
Gemeinden Romasiedlungen?<br />
Gerhard Baumgartner: Es hat<br />
dort nicht so viele Roma gegeben.<br />
Dort wurden sie auch nicht<br />
verfolgt. Wie wir heute wissen,<br />
sind manche Roma aus dem<br />
Burgenland nach Niederösterreich<br />
oder in die Steiermark geflüchtet.<br />
Im Burgenland haben<br />
die Gemeinden und die Polizei<br />
Zigeunerlisten angelegt. Diese<br />
Listen gab es in der Steiermark<br />
und in Niederösterreich nicht.<br />
Dort haben die geflüchteten<br />
Roma Arbeit gefunden, sie<br />
waren nicht als sogenannte<br />
Zigeuner registriert und wurden<br />
daher auch nicht verfolgt. So<br />
haben sie den Krieg überlebt.<br />
Wer setzt eigentlich die<br />
Initiative, wenn in burgenländischen<br />
Gemeinden Gedenktafeln<br />
an das Schicksal der<br />
Roma erinnern? Kommen die<br />
Impulse von außen oder aus<br />
der Ortsbevölkerung?<br />
Gerhard Baumgartner: Die<br />
erfolgreichen Initiativen kommen<br />
von innen. Auch in Kemeten<br />
kam der Anstoß aus dem<br />
Ort: Ein Student aus Kemeten<br />
Gedenken in Kemeten<br />
„Zum Gedenken an die Frauen, Männer und Kinder aus Kemeten,<br />
die von 1938 bis 1945 Opfer des Nationalsozialismus wurden. Das<br />
waren Romnija und Roma, Jüdinnen und Juden, Menschen, die politischen<br />
Widerstand leisteten und Menschen, denen auf Grund von<br />
Erkrankungen und Behinderungen das Lebensrecht abgesprochen<br />
wurde und die der NS-Medizin zum Opfer fielen.“<br />
Heftige Diskussionen um sichtbares Gedenken für NS-Opfer gibt<br />
es in Kemeten seit mehr als zwei Jahrzehnten. 1999 veröffentlichte<br />
Dieter Mühl in seinem Buch „Die Roma von Kemeten“ die<br />
Namen der Holocaustopfer. Romavereine forderten mehrmals die<br />
Errichtung einer Gedenktafel, Ideen wurden präsentiert und wieder<br />
verworfen. Die Ortsbevölkerung war gespalten, der Gemeinderat<br />
lehnte ab. 2020 ergab eine Volksbefragung im Ort eine Mehrheit<br />
von 53,6 Prozent für die Errichtung einer Gedenkstätte. Bürgermeister<br />
Wolfgang Koller (SPÖ): „Es war an der Zeit, mit diesem lang<br />
diskutierten Thema abzuschließen. Auf der einen Seite wurde ein<br />
würdiges Gedenken an die in der NS-Zeit ermordeten Kemeterinnen<br />
und Kemeter geschaffen, auf der anderen Seite soll die Erinnerung<br />
an die damaligen Geschehnisse eine Lehre für die Zukunft sein. Mit<br />
der Umsetzung der Erinnerungsstätte, samt digitalem QR-Code für<br />
weitere Informationen, konnten diese Ziele umgesetzt werden.“<br />
Einweihung des Gedenksteines<br />
(Gestaltung: Andreas Lehner),<br />
Sonntag, 3. April <strong>2022</strong>; 14.00 Uhr,<br />
Friedhof Kemeten<br />
hat seine Diplomarbeit (Anm:<br />
Dieter Mühl, „Die Roma von<br />
Kemeten“, edition lex liszt 12;<br />
1999) publiziert. Das hat Diskussionen<br />
ausgelöst und die haben<br />
Jahrzehnte gedauert. Heute<br />
gibt es ein Erinnerungszeichen<br />
an die Opfer der NS-Zeit. Man<br />
kann die Entwicklung auch am<br />
sozialen Wandel des Landes<br />
ablesen: Die nach Bildungsweg<br />
und Studium oft in die Dörfer<br />
zurückkehrende Jugend nimmt<br />
die Dinge anders wahr. Als<br />
heute hier Lebende sind sie ja<br />
nicht dafür verantwortlich, was<br />
vor Jahrzehnten passiert ist.<br />
Wenn aber die Geschehnisse<br />
von damals verschwiegen oder<br />
gar verteidigt werden, dann gilt<br />
es doch, sich einer Verantwortung<br />
bewusst zu werden. Sich<br />
freiwillig dieser Verantwortung<br />
zu stellen, ist eine Erkenntnis,<br />
die sich erst langsam durchsetzt.<br />
Wir sind auf dem Weg<br />
dorthin.<br />
Romasiedlungen<br />
im Bezirk Oberwart<br />
(Stand ca. 1930)<br />
• Althodis • Aschau • Bernstein<br />
• Buchschachen • Glashütten<br />
• Goberling • Grafenschachen<br />
• Grodnau • Günseck • Holzschlag<br />
• Jabing • Kemeten • Kitzladen<br />
• Kleinbachselten • Kleinpetersdorf<br />
• Loipersdorf • Markt Allhau<br />
• Mönchmeierhof<br />
• Neustift/Lafnitz • Oberpodgoria<br />
• Oberwart • Redlschlag<br />
• Rohrbach/Teich • Rumpersdorf<br />
• Schandorf • Schreibersdorf<br />
• Spitzzicken • Sulzriegel<br />
• Unterschützen • Unterwart<br />
• Weinberg • Welgersdorf<br />
• Wiesfleck • Willersdorf<br />
BUCHTIPP<br />
Gerhard Baumgartner,<br />
Herbert Brettl<br />
„EINFACH WEG“<br />
Verschwundene Romasiedlungen<br />
im Burgenland<br />
Das Buch dokumentiert<br />
mit archivarischen Quellen<br />
und zahlreichen Bildern die<br />
Gründung und Existenz der<br />
Siedlungen, das Schicksal<br />
ihrer Bewohner*innen, die<br />
Verfolgung und Zerstörung<br />
zwischen 1938 und 1945 und<br />
die Situation in der Nachkriegszeit.<br />
Verlag new academic press<br />
414 Seiten<br />
ISBN 978-3-7003-2187-3<br />
Foto © Walter Reiss<br />
MÄRZ <strong>2022</strong><br />
11
Fotos © Tausz-Gergits<br />
Was kreucht und<br />
fleucht denn da?<br />
Begonnen hat alles mit drei Bäumen und einer Wasserquelle im Garten <strong>–</strong> im Jahr 1997 in Markt<br />
Allhau. Heute, 25 Jahre später, leben Anita Tausz und Roland Gergits in einem Märchengarten.<br />
Das Haus <strong>–</strong> mit großen Fenstern hin zum Garten <strong>–</strong> hätten sie auch nur gebaut, damit sie<br />
einen Regenschutz haben, habe ein Freund einmal lachend zu ihnen gesagt. Denn das Leben<br />
des EDV-Technikers und der Nährstoffberaterin spielt sich draußen ab. <strong>prima</strong>! hat die beiden im<br />
Spätsommer des Vorjahres besucht und diese Eindrücke sind eine blühende Vorschau auf einen<br />
wunderbaren Frühling, der in den Startlöchern steht. Nicole Mühl<br />
Wenn die Enten mit ihren<br />
kleinen Watschelfüßen quakend<br />
den Hang hinunterlaufen,<br />
ist es unmöglich, den Blick abzuwenden.<br />
Es scheint nur eine<br />
Frage der Zeit, bis eines der elf<br />
quietschenden Federtiere mit<br />
seinen kurzen Beinchen stolpert,<br />
die Gruppe mitreißt und<br />
ein riesiges Federknäuel den<br />
Hang bis zum kleinen Teich<br />
hinunterkullert. Das ist aber<br />
natürlich nicht der Fall. Die<br />
kleine Mannschaft ist geübt<br />
und hörbar neugierig, welcher<br />
Störenfried sich da in ihrem<br />
Garten herumtreibt. Bei der<br />
Erkundung geht die aufgeregte<br />
Gruppe voraus, schnattert dabei<br />
vor sich hin, so als würde sie<br />
der Besucherin die einzelnen<br />
Pflanzen und Blumen genau<br />
erklären.<br />
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12 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Foto © LEXI<br />
Fotos © Tausz-Gergits<br />
Fotos © Tausz-Gergits<br />
In Markt Allhau haben sich Anita Tausz (Humanenergetikerin & Nährstoffcoach) und Roland Gergits (EDV-Techniker) einen paradiesischen Lebensraum geschaffen.<br />
Auch Enten, Igeln, Tauben, Ringelnattern und viele seltene Vogel- und Insektenarten fühlen sich in diesem naturbelassenen Garten wohl<br />
hat sich die Natur in diesem<br />
rund zweieinhalbtausend<br />
Quadratmeter großen Areal an<br />
allen Ecken und Enden entfaltet.<br />
Die Eigentümer der Anlage<br />
haben dafür einige Rahmenbedingungen<br />
geschaffen, in<br />
die Entwicklung greifen sie<br />
jedoch nur sachte und äußerst<br />
behutsam ein. „Im Sommer,<br />
wenn alles wuchert und sprießt,<br />
bitte ich Anita immer, dass<br />
sie das Handy in den Garten<br />
mitnimmt. Ich finde sie sonst<br />
nicht“, lacht Roland Gergits.<br />
Und tatsächlich könnten Besucher*innen<br />
mit Orientierungsschwächen<br />
leicht in dem Naturspektakel<br />
verloren gehen.<br />
Die Grundlage für den Garten<br />
von Anita Tausz und Roland<br />
Gergits ist eine gelassene Einstellung.<br />
„Jedes Jahr nehme<br />
ich mir ein Projekt vor“, sagt<br />
die Humanenergetikerin und<br />
Nährstoffexpertin. Gerade ist es<br />
der Weidezaun am Hang.Was<br />
passiert, passiert. Stress, dass sie<br />
mit der Gartenarbeit zu einem<br />
fertigungen · Blechdächer<br />
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bestimmten Zeitpunkt fertig<br />
sein muss, hat sie nicht. „Wir<br />
haben immer Zeit auf einen<br />
Kaffee, wenn Freunde bei uns<br />
anläuten“, versichern die beiden.<br />
Das Genießen des Gartens gehört<br />
ebenso dazu wie die Freude<br />
an der Arbeit. Zwei Stunden<br />
am Steg liegen und auf den<br />
Teich blicken, ohne ein Wort zu<br />
sagen <strong>–</strong> beschreiben könne man<br />
solche Momente nicht. Eine<br />
tiefe Zufriedenheit und Ruhe<br />
ist es, die sich dann über dieses<br />
Fleckchen Erde legt.<br />
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Der Teich<br />
Dass Anita Tausz und Roland<br />
Gergits heute überhaupt einen<br />
Teich in ihrem Garten haben,<br />
ist den Enten geschuldet. „Die<br />
haben die Wasserquelle auf<br />
dem Grundstück als besonders<br />
reizvoll empfunden und das<br />
Rinnsal immer weiter ausgebaggert“,<br />
erklärt der Hausherr.<br />
Damit war die Entscheidung<br />
gefallen. Ein großer Bagger<br />
musste her und heute tobt<br />
sich die elfköpfige Federvieh-Mannschaft<br />
in einem<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
13
IM FOKUS XXX<br />
Fotos © Tausz-Gergits<br />
Natürlich finden auch die Katzen hier wunderbare Plätze zum Chillen. Das letzte große Projekt, an dem besonders Anita Tausz wochenlang<br />
gearbeitet hat: Ein aus Bambus geflochtener Bungalow, der als Stützfläche für den dreifärbigen Blauregen dient. Dieser wurde über<br />
das Bambusgerüst gelegt und ist nicht nur eine optische Augenweide, sondern bietet eine wunderbare Beschattung im Sommer<br />
kleinen aufgestauten Teich aus, während<br />
die Eigentümer den großen Teich mit einer<br />
Schwimmfläche von 120 m 2 genießen.<br />
Welches Naturparadies hier entstanden ist,<br />
beweist ein Eisvogel, der sich regelmäßig<br />
einfindet. Immerhin ist der blau schillernde<br />
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Vogel eine Seltenheit. Besonders lieb gewonnen<br />
haben die Naturliebhaber aber den<br />
Silberreiher, der immer wieder auf Besuch<br />
kommt, um sich auf der Badematte entspannt<br />
auf dem Teich treiben zu lassen. Igel<br />
fühlen sich hier ebenso wohl wie Ringelnattern<br />
und Wassermäuse und sogar ein<br />
Fischotter hat den beiden im Vorjahr einen<br />
Besuch abgestattet.<br />
Ein sichtbares Blütenmeer<br />
Nur Zentimeter für Zentimeter kommt<br />
die Besucherin im Garten voran. Viel zu<br />
mächtig und beeindruckend wirken die<br />
Pflanzen, um schnell an ihnen vorbeizuziehen:<br />
Das Violett der riesigen Iris, die<br />
zart rosafarbenen Disteln, dazwischen die<br />
riesigen gelben Blüten der Topinambur,<br />
bei deren Anblick sofort der aromatische,<br />
nussige Geschmack der Knolle hervorgerufen<br />
wird. Dann wieder die Wildrosen, die<br />
im Herbst die wunderbaren „Hetscherln“<br />
hervorbringen werden. Hortensien, ein<br />
Schneeball-Strauch, in den man seine Nase<br />
hineinstecken muss <strong>–</strong> und was wäre ein<br />
Teich ohne gelbe Wasserlilien! Ach ja, und<br />
Beeren! Überall diese herrlichen Brombeeren!<br />
Wildbienen, Hummeln, Waldameisen und<br />
sogar Hornissen haben hier einen Lebensraum,<br />
denn der Garten hat seine eigenen<br />
Gesetze und seine eigene Dynamik, erklärt<br />
Anita Tausz. Deshalb sei es zwar wichtig,<br />
ihn nicht zu sehr verwildern zu lassen, aber<br />
dennoch den Lebensraum der Insekten<br />
Mehr Fotos und Videos<br />
von diesem wunderbaren<br />
Naturgarten finden Sie bei<br />
diesem Online-Artikel auf<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
Rubrik: Reportage<br />
zu erhalten. Jeder<br />
Brennesselstrauch wird<br />
behutsam stehengelassen, denn die Hohlräume<br />
der Stiele dienen den Wildbienen<br />
als Legeplatz für ihre Eier, erklärt Anita<br />
Tausz.<br />
„Ich bin dann mal im Bungalow“<br />
Ein mächtiger Blauregenstrauch war Anlass<br />
für ein besonderes Projekt, das Anita<br />
Tausz und Roland Gergits während der<br />
Pandemie verwirklicht haben. „Wobei<br />
Anita der Ideenbringer ist und in diesem<br />
Fall wirklich fünf Wochen lang intensiv<br />
daran gearbeitet hat“, gesteht der EDV-<br />
Techniker. Für den mächtigen Blauregen<br />
musste eine Stützfläche geschaffen werden.<br />
Schließlich kam Anita Tausz auf die Idee,<br />
eine Art Bungalow zu errichten. „Wir<br />
haben uns viel darüber erkundigt <strong>–</strong> alle<br />
meinten, dass das nicht geht. Wir haben es<br />
einfach gemacht“, lachen die beiden heute.<br />
Aus Bambus haben sie ein Gewölbe geflochten.<br />
Der einstige Hausbaum, von dem<br />
nur mehr der Stamm übriggeblieben ist,<br />
der aber als Nestplatz vieler Insekten dient,<br />
wurde als Stütze herangezogen. Über das<br />
Geflecht legt sich der Blauregen und wird<br />
in wenigen Wochen wieder in den Farben<br />
Blau, Weiß und Rosa für einen atemberaubenden<br />
Anblick und einen wunderbaren<br />
Schattenplatz sorgen. In diesem rund 80<br />
m 2 Bungalow in der Hängematte zu liegen<br />
und die Welt draußen zu lassen <strong>–</strong> Herz,<br />
was willst du mehr? Frühling, du kannst<br />
endlich kommen!<br />
14 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
SONNENERDE<br />
UNTERNEHMEN<br />
Die schönsten drei<br />
Worte für Hobby- und<br />
Profigärtner: „Die<br />
Gartensaison startet!“<br />
SONNENERDE war fleißig<br />
und hat drei neue<br />
Erden im Sortiment.<br />
Auch bei diesen gilt:<br />
Sie sind torffrei und<br />
sind die Basis für eine<br />
vitamin- und nährstoffreiche<br />
Ernte. Und das<br />
Beste: SONNENERDE-<br />
Kund*innen werden<br />
bei allen Produkten<br />
ganz automatisch<br />
zum Klimaschützer.<br />
Saisonstart für die fruchtbarste Erde<br />
Wenn wir von Klimaschutz reden,<br />
dann beschreiten wir das große<br />
Forschungsgebiet der Technologien,<br />
die den überschüssigen<br />
Kohlenstoff zu binden versuchen.<br />
Der Riedlingsdorfer Erdenproduzent<br />
SONNENERDE ist hier mit<br />
seiner Pflanzenkohleproduktionsanlage<br />
absoluter Vorreiter<br />
und in Fachkreisen anerkannter<br />
Experte.<br />
SONNENERDE-Gründer und<br />
Inhaber Gerald Dunst steht mit<br />
nationalen und internationalen<br />
Wissenschaftler*innen in regem<br />
Austausch. Diese führen ihre<br />
Studien auf Grundlage der bereits<br />
seit Jahrzehnten in Betrieb<br />
befindlichen Pflanzenkohleanlage<br />
in Riedlingsdorf durch.<br />
Das Phänomen der Anlage kurz<br />
erklärt: Pflanzenkohle bindet<br />
nicht nur CO 2<br />
im Boden und reduziert<br />
Emissionen. Sie ist auch<br />
stabil (Hunderte bis Tausende<br />
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Das gesamte Sortiment von<br />
SONNENERDE finden Sie auf<br />
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in Österreich<br />
(Big Bags kostenpflichtig)<br />
Jahre) und führt zu einer hohen<br />
Fruchtbarkeit des Bodens. Die<br />
Biodiversität, die biologische<br />
Vielfalt des Bodens, steigt.<br />
SONNENERDE-Forscher Gerald<br />
Dunst empfiehlt ganz besonders<br />
die Verwendung der Bio<br />
Schwarzerde und des Bodenaktivators<br />
von SONNENERDE. Hier<br />
findet sich das geballte Wissen<br />
jahrzehntelanger Forschung<br />
wieder. Und dann haben die Erden<br />
von SONNENERDE noch ein<br />
ganz besonderes Merkmal:<br />
Alle Erden von<br />
SONNENERDE sind<br />
torffrei!<br />
Das ist deshalb so wichtig, weil<br />
beim Abbau von Torf das klimaschädliche<br />
CO 2<br />
freigesetzt wird.<br />
Eine Katastrophe für unsere<br />
Atmosphäre! SONNENERDE<br />
leistet seit über 20 Jahren einen<br />
Beitrag zum Klimaschutz und<br />
verwendet keinerlei Torf.<br />
Pflanzenkohle <strong>–</strong> das Herzstück<br />
von SONNENERDE vielseitig verwendbar<br />
<strong>–</strong> auch für die Gemüselagerung im Keller<br />
Neue Erden im Sortiment<br />
SONNENERDE forscht und<br />
entwickelt sich kontinuierlich<br />
weiter und hat das Sortiment ab<br />
der Saison <strong>2022</strong> um drei neue<br />
Erden-Produkte vergrößert:<br />
Die Bio Tomaten- und<br />
Gemüseerde<br />
Genau die richtige Erde für die,<br />
die wissen wollen, woher ihre<br />
Lebensmittel kommen und die<br />
das Beste an Vitaminen und<br />
Nährstoffen ernten wollen.<br />
Auch für die Topfanpflanzung<br />
geeignet.<br />
Bio Kräutererde<br />
Egal welche Kräuter im Topf<br />
angesetzt werden <strong>–</strong> endlich gibt<br />
es dafür die perfekte Erde!<br />
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Die Anpflanzung von Hanf wird<br />
immer beliebter. Mit dieser Erde<br />
wird beste Qualität erreicht. Ein<br />
Nachdüngen ist nicht erforderlich.<br />
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international<br />
Wussten Sie, dass SONNEN-<br />
ERDE inzwischen auch nach<br />
Spanien liefert! Dort wird der<br />
Humus in Bioqualität aus dem<br />
Riedlingsdorfer Produktionsbetrieb<br />
für Olivenplantagen<br />
verwendet.<br />
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Die beste Erde unter der Sonne<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
15
An der Pinka Oberwart:<br />
Im Hintergrund<br />
die letzten Pappeln<br />
(Höhe um die 30<br />
Meter und Stammumfang<br />
zwischen<br />
2 und 3 Meter) und<br />
im Vordergrund die<br />
Ersatzpflanzung<br />
Foto © Baumfreunde Oberwart<br />
IM GESRPÄCH KULTURTIPP<br />
„Ich spiele,<br />
wie ich spiele“<br />
Der Wert eines<br />
alten Baumes<br />
Baumfreunde Oberwart<br />
Ohne Bäume kein Leben <strong>–</strong> die Serie zur<br />
Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz<br />
16 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
Autoren:<br />
Dr. Andrzej Krasnowiecki<br />
Mag. Rudolf Augustin<br />
Viele wunderschöne alte Bäume wurden in Oberwart gerodet.<br />
Ein 100-jähriger Baum hat um die 600.000 Blätter mit einer Atmungsfläche<br />
von 15.000 m 2 . Täglich strömen 36.000 m 3 Luft durch seine<br />
Krone. Dabei werden 18 kg CO 2<br />
absorbiert und in Holz gespeichert,<br />
13 kg O 2<br />
(Tagesbedarf von 30 Menschen) werden freigesetzt, 150 kg<br />
Schadstoffe, Feinstaub, Bakterien und Pilze aus der Luft gefiltert. Die<br />
Umgebung wird durch Beschattung und Verdunstung von 400 Liter<br />
Wasser um mehrere Grad abgekühlt. Um die ökologische Wirkung<br />
eines alten Baumes zu ersetzen, müssen um die 2.000 junge Bäume<br />
auf einer Fläche von zwei Fußballfeldern gepflanzt werden.<br />
Nach der Methode Koch (https://www.baumpflegeportal.de/baumrecht/wieviel-ist-ein-baum-wert)<br />
ist die ökologische Wirkung eines<br />
alten Baumes mit 66.000 Euro zu bewerten. Die spektakulärsten<br />
Rodungen alter Bäume in Oberwart ergeben nach dieser Methode<br />
folgende Werte:<br />
• die 30 Stück 100-jährigen Bäume, die im Zentrum Oberwarts (Stadtpark,<br />
Bahnhofstraße und Kaserne) gerodet wurden, ergeben einen<br />
Gesamtwert von 1.980.000 Euro.<br />
• die 70 Stück 50-jährigen Bäume an beiden Pinkaufern (ab Umfahrung<br />
Richtung Unterwart) ergeben einen Gesamtwert von 2.210.000 Euro.<br />
• die 50 Stück 25-jährigen Bäume an der Sportlände (Internat) und am<br />
rechten Pinkaufer (Augartengasse abwärts) ergeben einen Gesamtwert<br />
von 750.000 Euro.<br />
Der ökologische Schaden durch diese Rodungen beträgt 4.940.000<br />
Euro!<br />
Die Nachpflanzungen ersetzen in keinster Weise die Wirkungen der<br />
alten Bäume und sind als lächerlich zu bezeichnen. Die an der Pinka<br />
gerodeten 70 Stück Bäume wurden durch 24 Stück mickrige Bäumchen<br />
(siehe Foto oben) ersetzt.<br />
Der vielfach kommunizierte Plan der Gemeinde <strong>–</strong> 100 Bäume für 100<br />
Jahre Burgenland <strong>–</strong> erscheint aus ökologischer Sicht geradezu lächerlich.<br />
Alle Neupflanzungen bedeuten aber einen Schritt in die richtige<br />
Richtung. Wir hoffen auch, dass die „Reanimation“ des Stadtparks<br />
gelingen wird.<br />
* Die Baumfreunde Oberwart ist eine überparteiliche und unabhängige<br />
private Initiative engagierter Oberwarter*innen baumfreunde@gmx.at<br />
Der Verein KIBu Komponisten und Interpreten<br />
im Burgenland veranstaltet gemeinsam mit<br />
dem OHO rund um den internationalen Frauentag<br />
einen Konzertabend, bei dem das musikalische<br />
Schaffen von Frauen im Mittelpunkt steht.<br />
Logischerweise gestalten Frauen diesen Abend.<br />
Eine davon ist die in Oberschützen lebende und<br />
wirkende Pianistin Aima Maria Labra-Makk, die<br />
bereits im Alter von drei Jahren in ihrer philippinischen<br />
Heimat ersten Klavierunterricht von<br />
ihrer Mutter erhielt. Christian Keglovits<br />
Der Karriereweg hin zu<br />
einer gefeierten Pianistin ist<br />
ohnehin schon ein harter.<br />
Hatten Sie es als Frau da noch<br />
schwerer?<br />
Labra-Makk: Im Grunde hatte<br />
ich als Frau kaum Nachteile<br />
und die spezielle Situation von<br />
Frauen in der Kunst war mir<br />
lange nicht bewusst.<br />
Ein Erlebnis hat mir dann zu<br />
denken gegeben: Als Vorbereitung<br />
auf meinen bevorstehenden<br />
Masterkurs habe<br />
ich in Manila einer richtig<br />
guten Pianistin vorgespielt, in<br />
Lassen Sie sich beraten:<br />
03352-34735<br />
der Hoffnung, dass sie mich<br />
dann in Amerika unterrichtet.<br />
Nach meinem Vorspiel hat sie<br />
gemeint, sie würde mich sofort<br />
nach New York mitnehmen,<br />
wenn ich nicht eine Frau wäre.<br />
Denn Frauen heiraten, bekommen<br />
Kinder, gründen eine<br />
Familie und machen dann keine<br />
Karriere mehr.<br />
Und ein zweites Erlebnis:<br />
Bei einem Wettbewerb in<br />
Manila spielte ich hinter einem<br />
Vorhang, und auf der anderen<br />
Seite des Vorhangs haben die<br />
Leute meinen Namen gelesen<br />
und gemeint: ‚Wer ist das?<br />
In Zukunft<br />
bessere Noten<br />
Gleich in Ihrer Nähe: die Schülerhilfe!<br />
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IM GESPRÄCH<br />
Die spielt wie ein Mann.‘ Ich dachte mir,<br />
komisch, ich spiele doch, wie ich spiele.<br />
Im OHO gastieren Sie gemeinsam mit<br />
der Sopranistin Kerstin Grotrian und der<br />
Schriftstellerin Katharina Tiwald bei der<br />
Konzertveranstaltung „Frauenbilder ’22“.<br />
Sie haben das musikalische Programm zusammengestellt.<br />
Worauf können sich die<br />
Besucher*innen freuen?<br />
Es kommt nicht oft vor, dass man in einem<br />
Konzert ausschließlich Werke von Komponistinnen<br />
hört, auch wenn das Interesse<br />
dafür in den letzten Jahren zugenommen<br />
hat. Clara Schumann zum Beispiel wird<br />
nun viel öfters gespielt als früher. Man wird<br />
bei diesem Konzert viele neue Facetten<br />
der klassischen Musik abseits bekannter<br />
Größen entdecken können. Bei der Auswahl<br />
habe ich darauf geachtet, dass nicht<br />
nur europäische Musikerinnen zu hören<br />
sein werden. Man glaubt ja nicht, welchen<br />
Einfluss bestimmte Frauen in der Welt der<br />
klassischen Musik hatten.<br />
Felix Mendelssohn hatte einige Kompositionen<br />
seiner hochbegabten Schwester Fanny<br />
Hensel-Mendelssohn unter seinem Namen<br />
„Frauenbilder ’22“<br />
Konzertabend<br />
Samstag, 12. <strong>März</strong> <strong>2022</strong>,<br />
20:00 Uhr, Offenes Haus<br />
Oberwart<br />
Mit Werken von Marianna<br />
von Martines, Clara Schuhmann,<br />
Fanny Hensel-Mendelssohn<br />
u.a.<br />
Mitwirkende:<br />
Kerstin Grotrian <strong>–</strong> Sopran<br />
Aima Maria Labra-Makk <strong>–</strong><br />
Klavier<br />
Katharina Tiwald <strong>–</strong><br />
Literarische Führung<br />
herausgegeben, nicht weil er sich mit<br />
fremden Federn schmücken wollte, sondern<br />
weil Frauen mit ihren Werken damals kaum<br />
reüssieren konnten.<br />
Als Felix Mendelssohn im Buckingham<br />
Palace vor Queen Victoria spielte, begab<br />
es sich, dass die Queen dem Komponisten<br />
unbedingt ein Lied vorsingen wollte, dass er<br />
Pianistin Aima Maria Labra-Makk <strong>–</strong> zu hören am 12. <strong>März</strong> im OHO<br />
komponiert hat. Dabei stammte dieses Lied<br />
von seiner Schwester.<br />
Im OHO werden auch Werke der beiden<br />
Schwestern Nadia und Lili Boulanger zu<br />
hören sein. Nadia Boulanger war immerhin<br />
die Lehrerin von Aaron Copland, Philip<br />
Glass und Quincy Jones. Bemerkenswert<br />
oder?<br />
Foto © Fritz Holoubek<br />
Wenn beim Shoppen die Sonne aufgeht<br />
Selbstbewusste, feminine Mode, ausgefallene Schnitte, raffinierte<br />
Details <strong>–</strong> ILIOS fashion in Hartberg sorgt für strahlende Momente.<br />
Mode muss dem individuellen Typ schmeicheln,<br />
Freude beim Tragen machen und für<br />
jeden Anlass passend sein. Im Fashion Store<br />
ILIOS von Karin Pöll in der FUZO Hartberg<br />
werden ausschließlich europäische Marken<br />
geführt, die diesen Anspruch erfüllen. Der<br />
Inhaberin ist wichtig, dass sich die Mode von<br />
ILIOS dem Bedarf der Trägerin anpasst. Man<br />
kann mit demselben Teil ebenso auf einen<br />
festlichen Anlass gehen wie ins Büro oder<br />
einfach nur auf einen Kaffee mit Freundinnen.<br />
Jedes Stück ist im Schnitt raffiniert und in der<br />
Kombination vielfältig. Mode, geschaffen aus<br />
stilvollen Materialien, unterstrichen durch edle<br />
Farben <strong>–</strong> dafür steht ILIOS fashion.<br />
Karin Pöll freut sich auf Sie!<br />
Outlet-Bereich ganzjährig<br />
Im Mittelpunkt stehen bei ILIOS fashion die<br />
Kundinnen. Deshalb ist Beratung ein selbstverständlicher<br />
Service. Karin Pöll legt großen<br />
Wert darauf, dass jede Frau <strong>–</strong> vom Mädchen<br />
bis zur reiferen Dame, von der Studentin bis<br />
zur Businessfrau <strong>–</strong> hier ein wunderbares Einkaufserlebnis<br />
hat. Auch ein kurzes Vorbeischauen<br />
bei ILIOS fashion zahlt sich immer<br />
wieder aus, denn der gesamte obere Stock<br />
wird ganzjährig als Outlet-Bereich geführt <strong>–</strong><br />
mit minus 50 bis 70 Prozent auf Einzelstücke<br />
und hochwertige Marken.<br />
Mode von ILIOS ist ein Stück Sonne im Alltag.<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
17
FILMKRITIK PETER WAGNER & MAX LEIMSTÄTTNER<br />
Österreichische Zeitgeschichte<br />
entlang einer Bahnstrecke im<br />
Südburgenland<br />
Foto © Peter Wagner<br />
Es ist ein Dokument darüber, wie der Geist einer Nation in der<br />
Provinz seinen Ausdruck und mitunter erschreckende Gestalten<br />
annimmt. „Gehen unter schwebendem Geleise“, heißt der<br />
Peter Wagner Heimatfilm. Am 30. <strong>März</strong> kommt er nach Wien<br />
ins Admiral-Kino. Nicole Mühl<br />
Eine aufgelassene Bahnstrecke zwischen<br />
Oberwart und Oberschützen. Ursprünglich<br />
wollte der Regisseur Peter Wagner<br />
die Mächtigkeit und Willkür der Natur,<br />
sich ohne Rücksicht auf den Menschen zu<br />
holen, was das Ihrige ist, sichtbar machen.<br />
So begann sein Weg auf diesen von Gebüsch<br />
und Gräsern überwucherten Gleisen.<br />
Von Oberwart ging er los. Bereits bei<br />
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Facharbeiter gesucht!<br />
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Tel. 03357/20777, studio@tischIerei-zapfel.at<br />
seiner ersten Rast ist ihm bewusst, dass<br />
sein Thema ein anderes ist. Eine andere<br />
radikale Kompromisslosigkeit. Nicht dem<br />
universellen Ordnungsprinzip der Natur<br />
muss er folgen, sondern den Erinnerungen<br />
seiner Kindheit und Jugend, die sich entlang<br />
dieser Bahnstrecke abspielten und an<br />
der sich markante geschichtliche Ereignisse<br />
wie eine Perlenkette aneinanderreihen.<br />
Vorbei zieht es ihn an seinem Elternhaus,<br />
hin zum nur einen Steinwurf entfernten<br />
Haus des Purdi Pista, dessen Gestalt<br />
der junge Wagner so sehr fürchtete. Als<br />
15-Jähriger sucht er den alten Oberwarter<br />
„Zigeuner“ auf, einem Impuls folgend,<br />
denn die Angst musste bezwungen<br />
werden. „Kennst du Auschwitz?“, soll ihn<br />
dieser gefragt haben <strong>–</strong> in seinem Unterarm<br />
eine tätowierte Nummer <strong>–</strong> um dem<br />
damals noch unwissenden und unbefleckten<br />
Wagner im selben Atemzug zu erklären:<br />
„Auschwitz, das ist die Hauptstadt<br />
der Welt.“ Das ist der Unterricht, nach<br />
dem Wagner fortan süchtig wurde. Seine<br />
Welt war gekippt.<br />
Der Weg<br />
Die autobiografischen Erinnerungskaskaden<br />
Wagners entlang der Bahnstrecke<br />
sind alles andere als Provinzphänomene,<br />
sondern spiegeln ein überregionales, nationales<br />
Zeitbewusstsein wider. Auf dieser<br />
nur knapp 40 Kilometer langen Bahnstrecke<br />
zeigt sich eine beinahe erschreckende<br />
Fülle an Brennpunkten österreichischer<br />
Zeitgeschichte. Hier in der Provinz haben<br />
die ideologischen Dogmen Gesicht und<br />
Gestalt bekommen. Nachts, wenn sie hervorgekrochen<br />
kamen, waren sie schwarz.<br />
Wagner wählt Oberwart als Ausgangspunkt<br />
des Weges. Oberwart, in dem das<br />
bis dahin schwerste politisch motivierte<br />
Attentat verübt wurde; wo bereits 15<br />
Jahre zuvor ein Roma-Gedenksymbol<br />
geschändet und Jörg Haider von seinen<br />
Anhänger*innen umjubelt wurde. Wagners<br />
Weg führt weiter nach Unterschützen, der<br />
Geburtsstätte des NS-Granden Tobias<br />
Portschy. Schließlich nach Oberschützen<br />
mit seinem immer noch nicht wirklich<br />
kontextualisierten „Anschlussdenkmal“,<br />
dem einzigen Nazi-Bauwerk dieser Art<br />
auf österreichischem Boden. Jenes Oberschützen<br />
mit seinen ansässigen Schulen,<br />
dem damaligen Terrain des „deutschnationalen<br />
Gedankengutes für die angebliche<br />
Elite des Südburgenlandes“ <strong>–</strong> in Hannersdorf<br />
wird sich Wagner an seinen Freund<br />
erinnern, der an einer sadistischen, alten<br />
Nazi-Lehrerin zerbrochen ist.<br />
Denn nicht nur diesen Weg nach Norden<br />
erkämpft sich Wagner entlang der aufgelassenen<br />
Bahnlinie durch das Gestrüpp.<br />
Auch in die andere Richtung zieht es ihn.<br />
Nach Rechnitz, wo ein weiteres Monument<br />
an die menschlichen Gräuel des<br />
Faschismus und Rassismus erinnert. Der<br />
Kreuzstadl. Etwa 200 Juden sind in seiner<br />
Nähe ermordet worden. Im Blutrausch<br />
der Nazis. Gefunden hat man sie bis heute<br />
nicht. Wagner geht sie ab, die einzelnen<br />
Stationen bis zu diesem Ort des Massakers.<br />
Großpetersdorf Anfang der 1980er,<br />
wo sich Wagner an die Kundgebung des<br />
Norbert Burger, der „rechten Alternative“<br />
bei den Landtagswahlen, erinnert <strong>–</strong> und<br />
an die Doggen, die auf ihn und andere<br />
Gegendemonstrant*innen losgelassen<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Foto©Olga Seus<br />
Ein Peter Wagner und Max Leimstättner<br />
Filme-Abend<br />
Eine Vater-Sohn Divergenz<br />
Zwei Film-Premieren an einem Abend<br />
TRANSHUMANZ <strong>–</strong> DIE WANDERUNG DER BIENEN<br />
Österreich/Italien <strong>2022</strong>, Regie: Max Leimstättner & Greca N. Meloni<br />
Zum Inhalt: Bereits seit der Antike werden Bienenstöcke von<br />
Menschenhand je nach Saison in bestimmte Regionen gebracht,<br />
wo es für die Bienen reiche Blüte und für die ImkerInnen mitunter<br />
besondere Honigsorten zu ernten gibt. Der Film begleitet den Alltag<br />
von “Wanderimkern” und wirft einen ethnologischen Blick auf<br />
diese spezielle Form der Imkerei <strong>–</strong> vom Lafnitztal bis in die Berge<br />
der Pyrenäen.<br />
Beginn: 18.30 Uhr (Dauer 40 min)<br />
Pause.<br />
GEHEN UNTER SCHWEBENDEM GELEISE<br />
Autobiografische Erinnerungskaskaden eine Bahnstrecke entlang<br />
Ein Peter Wagner Heimatfilm<br />
Südburgenland 2020, Regie: Peter Wagner, Musik: Rainer Paul<br />
Beginn: 20 Uhr (Dauer 93 min)<br />
Sieglinde Tunner, Rita Schreiner (Kultur-Referat) und Bürgermeister Marcus<br />
Martschitsch bei der Präsentation des Hartberger Kulturprogrammes <strong>2022</strong><br />
Kulturreiches Jahr in Hartberg<br />
„Hartberg ist nicht nur eine Schul- und Sportstadt, sondern auch<br />
eine Kulturstadt“, so kündigte Hartbergs Bürgermeister Marcus<br />
Martschitsch das neue Kulturprogramm der Stadt an. Fünf Vorstellungen<br />
erwarten die Abonnementen im Theaterabonnement, das<br />
Konzertabonnement umfasst gar sechs Termine. Mit dabei sind<br />
Wolfram Berger und allseits beliebte Klassiker wie die Schlosshofserenade.<br />
Liebhaber von Kriminalliteratur können sich auf ein besonderes<br />
Highlight im Frühjahr freuen: Drei beliebte Autoren der<br />
steirischen Kriminalliteratur, darunter Claudia Rossbacher, werden<br />
dienstags in der Bücherei lesen. Programm unter www.hartberg.at<br />
Kartenvorreservierungen: Kulturreferat Hartberg, T: 03332/603-120,<br />
kultur@hartberg.at. Olga Seus<br />
Moderation: Gregor Seberg<br />
30. <strong>März</strong> <strong>2022</strong>, Beginn: 18.30 Uhr<br />
Admiral-Kino, 1070 Wien, Burggasse 119<br />
wurden. Burg, wo 400 jüdische<br />
Zwangsarbeiter den Zug verlassen<br />
mussten und zum Bau<br />
des Südostwalls gezwungen<br />
wurden. Die beiden Endpunkte<br />
der Strecke <strong>–</strong> Oberschützen<br />
und Rechnitz <strong>–</strong> sowie der zentrale<br />
Ausgangspunkt Oberwart<br />
sind Chiffren der literarischen,<br />
dramaturgischen und aktionistischen<br />
Arbeit Wagners.<br />
An ihnen hat sich ein Teil des<br />
Disputs zwischen dem Land<br />
Burgenland und Peter Wagner<br />
ergeben.<br />
Wagner wühlte an diesen<br />
Orten und wühlt immer noch.<br />
Als Unruhestifter, als Stachel<br />
im Fleisch jener, die „die<br />
Vergangenheit ruhen lassen<br />
wollen“. Die sich belästigt,<br />
provoziert, „zwangsbeglückt“<br />
fühlen. Aber einer, dessen Welt<br />
einmal gekippt ist, der kann<br />
nicht anders.<br />
Unmittelbar nach Beendigung<br />
der Dreharbeiten wurden die<br />
Gleise abgetragen und auf der<br />
Strecke wird ein Radweg errichtet.<br />
Damit ist ein zeitgeschichtliches<br />
Relikt eliminiert.<br />
„Gehen unter schwebendem<br />
Geleise“ ist keine Abrechnung<br />
mit der Vergangenheit. Es<br />
ist auch keine Auseinandersetzung<br />
mit dem Begriff der<br />
Schuld. Vielmehr ist es ein<br />
Stück persönliche Erinnerungskultur.<br />
Der Versuch einer<br />
Ordnung in dem Wissen, dass<br />
sich die Gegenwart vor der<br />
Wucht der Vergangenheit oft<br />
verschließt.<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
19
PORTRAIT XXX<br />
Foto © Eva Maria Kamper<br />
Herzblut ist süß<br />
Was diese Mauern wohl erzählen würden, wenn sie sprechen könnten. Denn 240 Jahre lang<br />
gibt sie es schon, die Konditorei Träger in der Pinkafelder Bruckgasse. Unerschütterlich hat sie<br />
Kriege, Brandkatastrophen und dann auch noch den Corona-Lockdown überstanden. Nun übernimmt<br />
die siebente Generation den Familienbetrieb und schenkt einer Tradition, die besonders<br />
tief verwurzelt ist, neuen Aufwind. Eva Maria Kamper<br />
Pinkafeld und die Konditorei<br />
Träger, das ist untrennbar<br />
verbunden. Wer durch den<br />
historischen Türbogen der<br />
alten Fassade ins Kaffeehaus<br />
schreitet, betritt eine zeitlose<br />
Welt, die Gemütlichkeit vermitteln<br />
will. Mit dem Charme<br />
des Kaffeedufts und handgemachten,<br />
süßen Backwerken,<br />
die einem auf den ersten Blick<br />
aus der Vitrine entgegenleuchten.<br />
Seit 1780<br />
Firmengründer im Jahr 1780<br />
war Johann Georg Träger, der<br />
mit seiner damaligen Bäckerei<br />
die ganze Region rund um<br />
Pinkafeld mitgeprägt hat. Und<br />
wohl kaum eine andere Familie<br />
hat das Privileg, einen so weitreichenden,<br />
dokumentierten<br />
Rückblick auf ihre Familiengeschichte<br />
zu haben. Dem<br />
Vorfahren Ernö Träger wurde<br />
mit seiner schicksalsträchtigen<br />
Geschichte nach dem ersten<br />
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20 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Veronika Träger (li.) übernimmt zusammen mit Bruder Wolfgang und seiner Lebensgefährtin Sarah Wagner das Kaffeehaus<br />
Träger in der siebenten Generation<br />
Weltkrieg sogar eine <strong>Ausgabe</strong><br />
der ORF-Sendereihe „Universum<br />
History“ gewidmet.<br />
Bis zuletzt haben Reinhard<br />
und Christine Träger das<br />
Kaffeehaus geführt, Anfang<br />
des heurigen Jahres wurde<br />
das Traditionsunternehmen<br />
offiziell an Veronika Träger,<br />
Wolfgang Träger und seiner<br />
Lebensgefährtin Sarah Wagner<br />
übergeben. Die siebente Familiengeneration.<br />
Umweg zurück<br />
Längere Zeit war noch nicht<br />
Foto © Eva Maria Kamper<br />
PORTRÄT<br />
ganz klar, wie die Weiterführung<br />
des Kaffeehauses<br />
umgesetzt werden kann. Die<br />
Geschwister haben sich alle<br />
in unterschiedlichen Berufsbranchen<br />
verwirklicht, schildert<br />
Veronika Träger: „Ich habe über<br />
zehn Jahre im Museum für angewandte<br />
Kunst Wien gearbeitet.<br />
Mein Bruder ist an einem<br />
Prüflabor an der TU Wien<br />
tätig und seine Lebensgefährtin<br />
Sarah leitet einen Kindergarten.“<br />
Doch oft führen Umwege<br />
zum Ziel. Der Entschluss zur<br />
Übernahme kam mit der Neugestaltung<br />
der Homepage, als<br />
man den Betrieb plötzlich mit<br />
ganz anderen Augen sah und<br />
die Kompetenzen für das Weiterbestehen<br />
des Kaffeehauses<br />
in Familienhand nutzen wollte.<br />
Denn Verpachten, das kam nie<br />
in Frage. „Wenn ich hier die<br />
Räume betrete, sehe ich immer<br />
noch meine Oma, wie sie am<br />
Stammtisch beim Eingang sitzt<br />
und die Gäste begrüßt und mir<br />
jeden Morgen fünf Schilling<br />
für die Schuljause zusteckt“,<br />
schwelgt Veronika Träger in<br />
Erinnerungen, die ihr Herzblut<br />
für das Unternehmen bestärken.<br />
„Und meinen kleinen<br />
Bruder, wie er als dreijähriger<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
21
PORTRÄT<br />
Bub in einem unbeaufsichtigten Moment,<br />
vom Krapfen eines Gastes abgebissen hat“,<br />
schmunzelt sie über die Kindheitstage im<br />
„Wohnzimmer“ Kaffeehaus.<br />
Altbewährtes trifft Neues<br />
Eine räumliche Umgestaltung, die steht<br />
bewusst nicht am Plan. Raum für Neues,<br />
das soll es aber unbedingt im süßen Angebot<br />
der Konditorei geben. Derzeit tüftelt<br />
man an neuen Rezepturen von zeitgemäßen<br />
Kreationen, da man die Kundschaft auch<br />
glutenfrei, laktosefrei, diabetikertauglich<br />
und natürlich auch vegan begeistern<br />
möchte.<br />
Der Senior-Chef und pensionierte Konditormeister<br />
Reinhard Träger ist auch immer<br />
noch gerne im Kaffeehaus zugegen und<br />
beäugt den frischen Aufwind hinter und<br />
vor den Kulissen, wenn auch schon mit<br />
verdientem Abstand. „Außer am Sonntag.<br />
Denn die Ischler-Schnitten, die sind immer<br />
noch aus Chefhand“, betont Veronika Träger<br />
schmunzelnd, die auch ihrem gesamten<br />
Mitarbeiter-Team hinten dem Backofen<br />
ihre Wertschätzung ausspricht. Ein großes<br />
Augenmerk soll künftig auf die Gestaltung<br />
Seit dem Jahr 1780 von Johann Georg Träger als Bäckerei gegründet, ist der Traditionsbetrieb als Café Konditorei<br />
bis heute nicht mehr von der Pinkafelder Bruckgasse wegzudenken<br />
von Hochzeitstorten liegen, auch ein Herzensprojekt<br />
von Veronika Träger.<br />
„Trägers Backwerk“<br />
Und einen ganz besonderen Schatz möchte<br />
die Familie Träger Ende April zu Tage<br />
bringen. Ein Buch über die Familiengeschichte,<br />
in Verbindung zu historischen<br />
Ereignissen der Stadt Pinkafeld <strong>–</strong> wie zum<br />
Beispiel die große Brandkatastrophe 1817<br />
<strong>–</strong> die auch die Konditorei betroffen hat,<br />
wird zusammen mit dem Museumsverein<br />
Pinkafeld präsentiert. Mit sechs Kapiteln,<br />
die über die vorangegangenen sechs Generationen<br />
berichten. Auch jeweils eines der<br />
prägendsten Rezepte aller Generationen<br />
soll darin verraten werden. Mit Zuckerguss.<br />
Denn Herzblut, das schmeckt eben süß.<br />
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Eine junge Frau verliebt<br />
sich in einen charismatischen,<br />
charmanten Mann und Winzer.<br />
Er, ein leidenschaftlicher Weinmacher,<br />
sucht, vielleicht auch<br />
unbewusst, neben der Liebe zu<br />
dieser Frau auch starke Unterstützung<br />
für das Weingut. Sie<br />
entscheiden sich für einen gemeinsamen<br />
Weg und die junge<br />
Frau wirft sich mit Begeisterung<br />
und vollem Engagement<br />
in die Führung des Betriebes.<br />
Vieles wird verändert und verbessert.<br />
Erste Wolken ziehen auf, als<br />
die beiden Senioren, die immer<br />
noch am Rande mitmischen,<br />
ihr Werk in Gefahr sehen. Sie<br />
opponieren mehr und mehr<br />
gegen alle Veränderungen. Die<br />
junge Frau fühlt sich allein gelassen<br />
und nicht genügend unterstützt.<br />
Sie hat die ganze Last<br />
zu tragen, erhält dafür aber<br />
keine Anerkennung. Rational<br />
betrachtet würde alles sehr gut<br />
laufen. Die Umsätze steigen,<br />
das Image verbessert sich, alles<br />
wäre gut, wenn nicht ..!<br />
Ablehnung und Feindseligkeiten<br />
werden mehr, das Gefühl<br />
nicht dazuzugehören steigt.<br />
Die Illusion der großen Liebe<br />
beginnt zu bröckeln.<br />
Der jungen Frau wird schlagartig<br />
bewusst, dass sie wenig<br />
Handlungsspielraum hat. Ihr<br />
gehört ja nichts! Hinzukommt,<br />
dass sie über die ganze Zeit<br />
nur mit einem Mindestlohn<br />
versichert war. So entsteht die<br />
Altersarmut der Frauen!<br />
In Familienbetrieben ist der Weg zur Gleichwertigkeit<br />
der Leistungen der Frau oft ein weiter.<br />
Die Einhaltung bestimmter Regeln (Gesetze)<br />
hilft, Frauen angemessen zu entlohnen.<br />
Frauen und die Gleichwertigkeit<br />
ihrer Arbeit<br />
Weg zur Gleichstellung<br />
Auch in dieser Kolumne zeigt<br />
sich, dass die Basis für ein gut<br />
geführtes Familienunternehmen<br />
eine transparente Übergabe<br />
von den Senioren an die<br />
nächste Generation ist. Ohne<br />
eine klare Strategie, die auch<br />
die emotionalen Bedenken<br />
sensibel in den Fokus stellt und<br />
ernst nimmt, kann der Schritt<br />
zu einer erfolgreichen Übergabe<br />
nicht gesetzt werden. Sie<br />
wird verzögert, verschleppt und<br />
einfach nicht zu Ende geführt.<br />
Durch eine geordnete Übergabe<br />
hat das jüngere System<br />
<strong>–</strong> die Nachfolger <strong>–</strong> Vorrang<br />
vor den Älteren. Die Senioren<br />
können sich zurückziehen. Erst<br />
wenn die Basis durch eine gute<br />
Übergabe gegeben ist, kann das<br />
Paar gezielt an der Führung des<br />
Unternehmens (und an der Beziehung<br />
zueinander) arbeiten.<br />
Für sie ist es nun wichtig, drei<br />
Themenfelder zu klären:<br />
Gesetze<br />
Das Gesetz des Ausgleichs von<br />
Geben und Nehmen muss gewahrt<br />
werden. Eine Verletzung<br />
passiert dann, wenn sich <strong>–</strong> wie<br />
in diesem Fall <strong>–</strong> einer der beiden<br />
Partner über den Tisch gezogen<br />
fühlt. Dazu gehört auch die<br />
fehlende monetäre Abgeltung.<br />
Erstaunlicherweise hat hier der<br />
Ehemann mehrere Versuche<br />
gestartet, dies zu regeln, nur<br />
seine Frau zog sich in letzter<br />
Konsequenz immer wieder<br />
zurück <strong>–</strong> auch aus Angst vor der<br />
Verantwortung. Gerade Frauen<br />
neigen in Familienbetrieben<br />
aber auch dazu, ihre Leistungen<br />
als selbstverständlich zu sehen<br />
und haben oft sogar ein Schuldgefühl,<br />
für ihre Arbeit Geld<br />
zu bekommen. Diese Haltung<br />
muss thematisiert werden.<br />
Oftmals verändert sich diese<br />
Sichtweise, wenn das zweite<br />
Themenfeld <strong>–</strong> das Ordnungsprinzip<br />
<strong>–</strong> geklärt ist. Die Rollen<br />
im Betrieb müssen klar verteilt<br />
sein. Gerade bei Frauen ist die<br />
Position nicht immer transparent,<br />
was zu Verunsicherung<br />
führt. Erst wenn die Frau ihre<br />
Funktion im Unternehmen<br />
sichtbar macht, kann sie in ihre<br />
Rolle auch hineinwachsen <strong>–</strong> und<br />
für ihre Leistung mit einem<br />
guten Gefühl (sich selbst gegenüber)<br />
ein angemessenes Gehalt<br />
beziehen.<br />
Überschneidend mit der<br />
Rollenverteilung ist als drittes<br />
Themenfeld die Kompetenzverteilung<br />
zu klären. Damit diese<br />
Ordnung nicht verletzt wird,<br />
muss genau geklärt werden,<br />
welche Aufgaben und Kompetenzen<br />
zur jeweiligen Rolle<br />
gehören. Wo sind die eigenen<br />
Grenzen und wo sind die des<br />
anderen? Durch das Sichtbarmachen<br />
der Leistungen<br />
ist auch der Weg zur eigenen<br />
Anerkennung gegeben und es<br />
wird vermieden, dass es zu einer<br />
Beschneidung kommt.<br />
Soll eine Firma gut weitergeführt<br />
werden und auch die<br />
Beziehung gut funktionieren,<br />
müssen diese Grundgesetze<br />
eingehalten werden. Erst dann<br />
kann eine Gleichstellung funktionieren.
UNTERNEHMEN OSG<br />
Wohnen im schönen Lafnitztal<br />
Der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) liegen alle Gemeinden des Burgenlandes am<br />
Herzen, auch kleine Ortschaften und Kleinstgemeinden sollen mit Wohnungen und Reihenhäusern<br />
versorgt werden. „Dadurch haben auch die vielen Dörfer des Mittel- und Südburgenlandes<br />
eine Chance, der Abwanderung der Bevölkerung erfolgreich entgegenzuwirken“, so OSG-Chef<br />
Alfred Kollar. Mittlerweile ist das Unternehmen OSG in 158 der 171 burgenländischen Gemeinden<br />
vertreten. Kennzeichnend für das Südburgenland ist die besondere Lebensqualität <strong>–</strong> wie im<br />
Lafnitztal. Auch hier sorgt die OSG gemeinsam mit den Gemeinden für attraktive Wohnräume.<br />
Drei Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeit.<br />
Kapitel 1<br />
Foto © OSG<br />
Foto © OSG<br />
Projektbesprechung im Gemeindeamt Grafenschachen<br />
Grafenschachen<br />
Nach 56 Wohnungen, 2 Reihenhäusern sowie einer Arztordination in<br />
Grafenschachen und 4 Wohnungen im Ortsteil Kroisegg startet die OSG<br />
in diesem Frühjahr den 2. Bauteil einer topmodernen Wohnhausanlage<br />
mit 6 Wohneinheiten nach den Plänen von Architekt DI Gerald Prenner<br />
aus Buchschachen.<br />
Dass die Nachfrage groß ist, zeigte sich schon vor Baubeginn <strong>–</strong> 5 der<br />
6 geplanten Wohnungen mit Wohnungsgrößen von 62 m² bis 82 m²<br />
waren bereits vor Baubeginn fix vergeben.<br />
Der OSG ist es besonders wichtig, trotz der steigenden Baukosten auch<br />
weiterhin leistbaren Wohnraum anbieten zu können. Die OSG meistert<br />
auch diese Herausforderung und kann mit dem Einsatz von Eigenmitteln<br />
weiterhin Wohnraum mit einer Nettomiete von € 5,63 / m² zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Baustellenbesichtigung in Neustift/Lafnitz<br />
Neustift an der Lafnitz<br />
Die Gemeinde ist immer in Bewegung und hat sich in den letzten Jahren<br />
zu einer richtigen Wohngemeinde etabliert. Lanzeitbürgermeister<br />
Johann Kremnitzer ist seit 1990 in Amt und Würden und freut sich<br />
über einen regen Zuzug in seiner Gemeinde. Nicht zuletzt ist Neustift<br />
an der Lafnitz durch das Gewerbegebiet eine infrastrukturell attraktive<br />
Gemeinde.<br />
Mit dem Bau von 69 Wohnungen und der Errichtung des Gemeindezentrums,<br />
in dem im Obergeschoß 6 topmoderne Wohnungen entstanden<br />
sind, freut es die OSG, seit mehr als 20 Jahren Teil dieser Dynamik<br />
zu sein! In der Sonnensiedlung wird derzeit im 1. Bauabschnitt an 2<br />
schicken Wohnhäusern mit 6 und 4 Wohneinheiten <strong>–</strong> Kleinwohnungen<br />
als auch Familienwohnungen <strong>–</strong> nach den Plänen des Planungsbüros<br />
Karner gebaut.<br />
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24 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
OSG<br />
UNTERNEHMEN<br />
Foto © Hofer<br />
OSG-Chef<br />
KR Alfred Kollar:<br />
„Ortskerngestaltung, Ortskernbelebung,<br />
das nachhaltige<br />
Bauen in gewachsenen<br />
Strukturen, um Grund und<br />
Boden zu schützen sowie der<br />
OSG Green Way und damit die<br />
Investition in grüne Technologien<br />
und nachhaltige Lösungen<br />
<strong>–</strong> die Anforderungen an uns als<br />
Bauträger haben sich besonders in den<br />
letzten Jahren deutlich verändert, diese Herausforderung<br />
nehmen wir als OSG allerdings gerne an.“<br />
Neustift/<br />
Lafnitz<br />
Grafenschachen<br />
Foto © OSG<br />
Markt Allhau<br />
Lafnit z<br />
OSG Fakten<br />
123 Mitarbeiter*innen<br />
260 Anlagenbetreuer*innen<br />
17.000 Wohnungen und Reihenhäuser<br />
160 Millionen Euro Bauvolumen<br />
Bau burgenländisch<br />
Auszeichnung für Bemühungen für<br />
die Beschäftigung von<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
Frauenquote über 63%<br />
Spatenstich in Markt Allhau für den 2. Bauabschnitt des Samo Centers<br />
Markt Allhau<br />
Mitten im Herzen von Markt Allhau konnte die OSG 2018 ein modernes<br />
Multifunktionsgebäude mit Supermarkt im Erdgeschoß, betreubaren<br />
Wohnungen für Senioren, Start- und Familienwohnungen sowie<br />
traumhaften Dachterrassenwohnungen anstelle eines alten Gasthauses<br />
fertigstellen und übergeben.<br />
Es ist dies ein gelungenes Beispiel der nachhaltigen Verwendung bereits<br />
bestehender Gebäude und einer erfolgreichen Ortskernbelebung.<br />
Derzeit wird schon am 2. Bauteil gearbeitet.<br />
Nach den Plänen von BPM wird zum einen eine Konditorei/Backstube<br />
für den Verein Vamos errichtet, zum anderen entstehen 14 weitere<br />
moderne Wohnungen.<br />
Die Fertigstellung ist für den Winter <strong>2022</strong>/ 2023 geplant.<br />
Wohnen im schönen Lafnitztal<br />
Fortsetzung folgt ...<br />
NACHHALTIGES BAUEN IN GEWACHSENEN STRUKTUREN.<br />
OSG. DER ORTSKERNGESTALTER.<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
25
Foto © Olga Seus<br />
Wie ein Genussladen<br />
Vor über 50 Jahren wurden Markt Allhau und Buchschachen zu einer Gemeinde zusammengelegt.<br />
Neben allem, was die beiden Ortschaften inzwischen verbindet, ist noch immer ihr individueller<br />
Charakter erhalten. So gibt es zwei Kindergärten, zwei Volksschulen, jeweils eine eigene<br />
Vereinskultur und natürlich eigene Dorfwirtshäuser.<br />
Ein Mann kennt inzwischen alle Markt Allhauer und Buchschachener: Der seit Oktober 2021<br />
amtierende Bürgermeister Joachim Raser, der seinen Vorgänger Hermann Pferschy nach fast 15<br />
Jahren ablöste. Nach seiner Wahl besuchte Raser nahezu alle Bürger*innen zu Hause und erfuhr<br />
so die Anliegen, die sie haben. Bürgernähe und Überparteilichkeit sind seine obersten Ziele. Und<br />
natürlich, dass seine Gemeinde attraktiv und lebenswert bleibt. Dabei spielt nicht nur die Infrastruktur<br />
eine große Rolle. Hier geht es auch ganz viel ums Genießen. Olga Seus<br />
Von einer iranischen<br />
Stadt zu heimischen<br />
Watvögeln<br />
Was macht Allhau und Buchschachen<br />
nun so attraktiv und<br />
lebenswert? Ein besonderes<br />
Plus ist natürlich die Lage,<br />
mit direkter Anbindung zur<br />
A2-Autobahn, wodurch man in<br />
40 Minuten in Graz und in 60<br />
in Wien ist. Dazu die Grenzlage<br />
zwischen der Steiermark<br />
und dem Burgenland, zwischen<br />
Hartberg und Oberwart. Doch<br />
braucht die Gemeinde sich<br />
nicht nur auf der Nähe zu anderen<br />
Ortschaften berufen, sie<br />
kann selbst mit einem vielfältigen<br />
Angebot aufwarten.<br />
Besonders interessant ist das<br />
im letzten Jahr neu gegründete<br />
Projekt „Erlebnis Ramsargebiet<br />
Markt Allhau“, das durch die<br />
Vernetzung zahlreicher örtlicher<br />
Genussbetriebe ein Netzwerk<br />
für Konsument*innen und<br />
Kurzurlauber*innen schafft. In-<br />
itiiert durch den Betreiber des<br />
„Bullinarium“, den örtlichen<br />
Tierarzt Dr. Christoph Haller,<br />
werden Genussbetriebe und<br />
touristische Ziele zusammengefasst<br />
und in einem Folder<br />
und auf einer Website präsentiert.<br />
Mit seinem Bullinarium<br />
verbindet Haller Infotainment<br />
Building<br />
Performance<br />
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26 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
Fotos © Olga Seus<br />
ORTSREPORTAGE<br />
Das Bulllinarium gehört zu den „Erlebnis Ramsargebiet“-Betrieben. Foto rechts: Buchschachen hat sich seine Eigenheit<br />
immer bewahrt, hier das denkmalgeschützte evangelische Schul- und Bethaus<br />
und klimapositive Kreislaufwirtschaft<br />
mit artgerechter,<br />
stressfreier Rinderhaltung. Das<br />
Bullinarium gilt als Flaggschiff<br />
und als einer der Betriebe in<br />
Markt Allhau, die nun gemeinsam<br />
an einem Strang ziehen.<br />
Unter www.marktallhau.info<br />
findet man Direktvermarkter<br />
und kulinarische Angebote wie<br />
etwa „Stumpfel`s Landwirtshaus“,<br />
Gasthaus und Fleischerei<br />
Loschy, Gasthof Treffpunkt,<br />
Arkadenhof Kurtz, Die<br />
Ölmühle GmbH, die bäuerlichen<br />
Betriebe Milchhof Koch,<br />
Biohof Koch und Christbaumkultur<br />
Hagenauer sowie das<br />
Gasthaus Maierhofermühle an<br />
der steirisch-burgenländischen<br />
Grenze. Überdies wird die<br />
einzigartige Naturlandschaft,<br />
die Allhau und Buchschachen<br />
umgibt, vorgestellt: Die Lafnitzauen.<br />
Das um die naturbelassene<br />
und natürlich mäandernde<br />
Lafnitz herum liegende Feuchtgebiet<br />
ist der Lebensraum zahlreicher<br />
Tierarten <strong>–</strong> besonders<br />
von Wasser- und Watvögeln,<br />
in den letzten Jahren auch vermehrt<br />
Biber. Der Begriff „Ramsar-Gebiet“<br />
bezieht sich dabei<br />
übrigens auf eine multinationale<br />
Übereinkunft zur Wahrung von<br />
Feuchtgebieten internationaler<br />
Bedeutung, die in der iranischen<br />
Stadt Ramsar unterzeichnet<br />
wurde.<br />
Durch die Lafnitzauen gibt<br />
es zahlreiche Wege, die zu<br />
ausgedehnten Spaziergängen<br />
einladen, aber auch Radfahrer<br />
durch die geringen Steigungen<br />
und die landschaftliche Idylle zu<br />
Zielen wie der Maierhofermühle<br />
locken. Wer es uriger mag,<br />
kann auf dem ausgewiesenen<br />
Grillplatz gefahrlos der Lagerfeuerromantik<br />
neben dem Fluss<br />
frönen. Für Kinder gibt es in<br />
Markt Allhau und Buchschachen<br />
einen Kinderspielplatz und<br />
einen Fußballplatz, in Allhau<br />
kommen auch Stocksportfreunde<br />
auf ihre Kosten. Auch der<br />
Tennisverein und die Feuerwehr<br />
bieten in beiden Ortsteilen<br />
viele Möglichkeiten für Jung<br />
und Alt. Beliebt bei den Allhauern<br />
und Buchschachenern<br />
ist der zur Gemeinde gehörige<br />
Landschaftssee Flosswiese des<br />
gleichnamigen Fischervereins.<br />
Hier können nicht nur Vereinsmitglieder<br />
angeln, es gibt auch<br />
einen ausgewiesenen Schwimmplatz,<br />
für den Tageskarten ausgegeben<br />
werden.<br />
Der regionalen<br />
Wirtschaft zuliebe<br />
Der Verein „Allhauer Wirtschaft“<br />
unterstützt mittels eines<br />
eigenen Gutscheinsystems den<br />
bitte umblättern >><br />
Apfelfleck • Apfelkren • Backhenderl • Bauernbrotbaguette •<br />
Bauernjause • Bauernschmaus Dorfscheune Buchschachen<br />
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Kartoffelstrudel<br />
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Kartoffelsalat<br />
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Käsecremesuppe<br />
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www.lafnitztaler.com<br />
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Kürbis-cremesuppe<br />
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Familienberatung<br />
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mit dem Schwerpunkt Behinderung und Integration<br />
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Terminvereinbarungen unter unter<br />
03356/7772<br />
03356/7772 (Mag. Gerhard<br />
oder<br />
oder 0664/8350 Kuich)<br />
0664/8350<br />
897<br />
897<br />
(Mag. Gerhard Kuich)<br />
(Mag. Gerhard Kuich)<br />
vamos <strong>–</strong> Verein zur Integration | 7411 Markt Allhau Gemeindestr. 35 | office@vereinvamos.at, 03356/7772<br />
vamos - Verein zur Integration, Gemeindestraße 35, 7411 Markt Allhau<br />
vamos - Verein office@vereinvamos.at, zur Integration, Gemeindestraße Telefon: 03356 35, / 7772 7411 Markt Allhau<br />
office@vereinvamos.at, Telefon: 03356 / 7772<br />
MÄRZ <strong>2022</strong><br />
27
Foto © Olga Seus<br />
ORTSREPORTAGE<br />
Joachim Raser, ÖVP, Bürgermeister<br />
der Gemeinde Markt<br />
Allhau und Buchschachen<br />
Joachim Raser wurde im Oktober<br />
2021 durch den Gemeinderat<br />
gewählt. Er löste damit<br />
nach fast 15 Jahren Hermann<br />
Pferschy als Bürgermeister ab.<br />
Dabei ist Raser kein Neuling:<br />
Vor seinem Bürgermeisteramt<br />
war er bereits zehn Jahre im<br />
Gemeinderat tätig, zudem liegt<br />
das Bürgermeisteramt in der<br />
Familie: Der Vorgänger Pferschys war Engelbert Raser, der Vater von<br />
Joachim Raser. Raser beschreibt seine Gemeinde: „Wir sind das Tor<br />
zum Südburgenland. Unsere Marktgemeinde ist attraktiv, lebenswert<br />
und umweltbewusst.“ Wenn er nicht arbeitet, hält der 42-Jährige<br />
sich am liebsten mit seiner Familie in der Natur auf.<br />
Foto © Joachim Raser<br />
Die Lafnitzauen <strong>–</strong> ein<br />
besonderes Naturjuwel<br />
Von A-Z<br />
Markt Allhau ist ebenso bekannt<br />
für seine feinen Spezialitäten-Betriebe<br />
wie dem<br />
Lafnitztaler Bauernladen, wie<br />
auch als Standort internationaler<br />
Betriebe wie dem nachhaltigen<br />
Technologieunternehmen<br />
Caverion oder der Expertengruppe<br />
von Geomatrix. Nicht<br />
zuletzt ist in Markt Allhau<br />
auch der Sitz des Vereins<br />
Vamos, der seit Jahrzehnten<br />
wertvolle Arbeit im Bereich der<br />
Inklusion leistet.<br />
Wer Lust auf Allhau und<br />
Buchschachen bekommen hat<br />
und hier wohnen möchte, dem<br />
sei gesagt, dass Baugebiet zwar<br />
sehr gefragt, aber durchaus<br />
noch leistbar ist. Derzeit baut<br />
außerdem die OSG am zweiten<br />
Bauabschnitt des Samos Centers.<br />
Das alte Dorfwirtshaus<br />
wurde schon vor Jahren im<br />
Zuge des ersten Teils umgebaut<br />
und beinhaltet einen Supermarkt<br />
und Wohnungen (S. 25).<br />
Weitere Wohnräume werden<br />
derzeit von Burgenlands größtem<br />
Wohnbauträger direkt im<br />
Zentrum verwirklicht. Wohnen<br />
in Markt Allhau bietet viele<br />
Vorzüge. Doch auch wer nicht<br />
gleich hier Wurzeln schlägt,<br />
sollte auf jeden Fall einmal<br />
Halt machen beim „Tor zum<br />
Südburgenland“ und Landschaft<br />
und Kulinarik in Ruhe<br />
genießen.<br />
Erwerb lokaler Produkte und<br />
Dienstleistungen. Ganzjährig<br />
können Gutscheine bei der<br />
örtlichen Bank erworben und<br />
bei den Mitgliedsbetrieben<br />
eingelöst werden. Überdies<br />
gibt es immer wieder spezielle<br />
Rabattaktionen für den Ankauf<br />
der Gutscheine, die mittels<br />
Gemeinderundschreiben<br />
angekündigt werden. „Arzt,<br />
Apotheke, Lebensmittel, Produkte<br />
des täglichen Bedarfs,<br />
Bau- und Bau-Nebengewerbe,<br />
Dienstleister, Handel und<br />
Handwerk, all diese Branchen<br />
im eigenen Ort sind keine<br />
Selbstverständlichkeit. Erhalten<br />
wir uns diesen Luxus<br />
gemeinsam“, so Roland Gergits,<br />
Obmann des gemeinnützigen<br />
Vereins. Die beteiligten<br />
Betriebe sind zu finden unter<br />
www.allhauer-wirtschaft.at<br />
Marktgemeinde Markt Allhau - Buchschachen<br />
Das Tor zum Südburgenland<br />
Gemeindestraße 29, 7411 Markt Allhau<br />
Tel.: 03356/202-0; Fax.: DW- 85<br />
post@markt-allhau.bgld.gv.at<br />
www.marktallhau.gv.at,<br />
28 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
SPENDEN<br />
IM FOKUS<br />
Geschenktes Geld vom Land<br />
zum Jubiläum? Hans und<br />
Helga Rehling aus Bad Tatzmannsdorf<br />
haben ihre Ehrengabe<br />
mehr als verdoppelt und<br />
an die Krebshilfe gespendet.<br />
Anlässlich bestimmter Geburtstagsund<br />
Hochzeitsjubiläen gibt es vom Land<br />
Burgenland Geld für die Jubilare <strong>–</strong> eine<br />
Ehrengabe. Auch Hans und Helga Rehling<br />
aus Bad Tatzmannsdorf erhielten<br />
kürzlich zu ihrer Goldenen Hochzeit 145<br />
Euro zusätzlich zu den Glückwünschen<br />
vom Landeshauptmann. „420.000 Euro<br />
hat das Land Burgenland für solche Jubiläen<br />
budgetiert“, erklärt Hans Rehling.<br />
Und tatsächlich gibt es etwa zum 90sten<br />
Geburstag vom Land Burgenland 110<br />
Euro, zum 95er bereits 145 Euro. Für den<br />
100sten Geburstag und jeden weiteren<br />
lässt das Land Burgenland 290 Euro<br />
springen. So viel gibt es auch für die<br />
Hans Rehling aus Bad Tatzmannsdorf hat seine Ehrengabe vom Land erhöht und den Gesamtbetrag an die<br />
Krebshilfe Burgenland gespendet. Geschäftsführerin Mag. Andrea Konrath freut sich sehr über diese Geste,<br />
denn der Bedarf an Unterstützung von Krebspatient*innen ist in der Pandemie massiv gestiegen<br />
Ehrengabe vom Land gespendet<br />
Eiserne Hochzeit. Der höchste Betrag wird<br />
für die Gnadenhochzeit ausgezahlt: 435<br />
Euro. „Dabei benötigt sicher nicht jeder das<br />
Geld, während auf der andern Seite immer<br />
wieder Schicksalsschläge in unserem Land<br />
passieren, wo Soforthilfe nötig wäre. Wir<br />
würden es als sinnvoller erachten, wenn<br />
es statt der Ehrengabe einen Sozialfonds<br />
gäbe“, regt das Ehepaar Rehling an.<br />
Hans und Helga Rehling haben die 145<br />
Euro vom Land Burgenland auf 400<br />
Euro erhöht und den Gesamtbetrag an<br />
die Krebshilfe Burgenland gespendet.<br />
„Das größte Geschenk ist ohnehin, dass<br />
wir einander haben und dass wir gesund<br />
sind. Andere können das Geld dringender<br />
brauchen“, sind die beiden überzeugt. Eine<br />
Ehrengabe mit Vorbildwirkung. NM<br />
wohnen in RUDERSDORF<br />
TAG DER OFFENEN TÜR<br />
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MÄRZ <strong>2022</strong><br />
29
IM FOKUS XXX<br />
Tatort:<br />
Zuhause<br />
Foto © Doidam 10_shutterstock.com<br />
Jede fünfte Frau ist im Lauf Ihres Lebens mit körperlicher Gewalt<br />
konfrontiert. Jährlich gibt es unzählige Anzeigen über Delikte der<br />
familiären Gewalt, weit über 20.000 Opfer werden jedes Jahr in<br />
den Gewaltschutzzentren betreut. Die tragische Spitze dieses<br />
Eisberges gipfelt sich jährlich in einer bitteren Anzahl an Femiziden.<br />
31 Frauen sind vergangenes Jahr in Österreich ermordet worden.<br />
Und überwiegend sind es die (Ex-)Partner gewesen. Männer,<br />
denen diese Frauen einst in glücklichen Tagen vertraut haben und<br />
letztendlich durch deren Hand gestorben sind. Doch wie kann man<br />
zukünftigen Opfern helfen? Gefordert ist die Haltung der Politik<br />
gleichermaßen wie die der Gesellschaft. Das Gewaltpräventionsprojekt<br />
„StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt“ hat sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die Nachbarschaft zu sensibilisieren. Um Alarmsignale<br />
zu erkennen. Und um bei häuslichen Übergriffen zu handeln.<br />
Denn Gewalt, die geht jeden etwas an. Eva Maria Kamper<br />
Sie sind von Gewalt betroffen?<br />
Es gibt Hilfe!<br />
www.stop-partnergewalt.at<br />
Frauenhelpline gegen Gewalt:<br />
Beratung rund um die Uhr, anonym und<br />
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0800 222 555<br />
Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstelle<br />
Oberwart<br />
Prinz Eugen-Straße 12, 7400 Oberwart<br />
Tel. 03352 33 855<br />
oberwart@frauenberatung-burgenland.at<br />
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Frauen- und Mädchenberatung<br />
Hartberg-Fürstenfeld. Rotkreuzplatz 1,<br />
8230 Hartberg,<br />
office@frauenberatung-hf.at,<br />
03332 62862, www.frauenberatung-hf.at<br />
Polizeinotruf: 133<br />
Das Landleben genießt oft den Ruf<br />
einer besonders familiären Atmosphäre<br />
in der Nachbarschaft. Anders als in der<br />
Großstadt, kennt man sich nicht nur vom<br />
sonntäglichen Zeitungs-Holen oder gegenseitigem<br />
Paket-Annehmen. Und gerade<br />
wenn man ein gutes Verhältnis mit<br />
den Nachbarn pflegt, wird es natürlich<br />
schwieriger, die höfliche Komfortzone<br />
zu verlassen und unbehagliche Themen<br />
direkt anzusprechen. Wenn schon wieder<br />
Streit durchs Fenster hörbar war, die<br />
Nachbarin mit Gipshand zum wiederholten<br />
Mal über die Stufen gestolpert sein<br />
soll und sie trotz Schlechtwetterperiode<br />
ständig Sonnenbrille trägt. Wenn spürbar<br />
30 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
hinter der netten Fassade der Nachbarn<br />
der Schein trügt und Tragödien passieren.<br />
Wegschauen ist keine Option<br />
Aber was kann man tun? Soll man sich<br />
einmischen? Ist das nicht gefährlich?<br />
„Nachbarinnen und Nachbarn sollen<br />
natürlich keine Polizeiarbeit nachahmen“,<br />
sagt Claudia Horvath-Griemann,<br />
Projektkoordinatorin der Frauenberatungsstelle<br />
Oberwart. „Es soll nie in die<br />
Selbstgefährdung gehen. Das Projekt<br />
‚StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt‘ soll<br />
die Menschen bestärken, dass es eine<br />
große Bandbreite an Handlungsmöglichkeiten<br />
gibt. Man kann der betroffenen<br />
Person im ruhigen Moment die Folder<br />
in die Hand drücken, wo alle wichtigen<br />
Telefonnummern und Anlaufstellen gelistet<br />
sind oder direkt die Begleitung zum<br />
Beratungsgespräch vorschlagen. Oder<br />
sich mit anderen Nachbarn zusammentun<br />
und beim nächsten Streit die Akutsituation<br />
durch die gemeinsame Präsenz<br />
vor Ort zum Beispiel durch Anläuten an<br />
der Haustür stoppen. Auch eine anonyme<br />
Anzeige ist eine Möglichkeit, und<br />
letztendlich die Alarmierung der Polizei“,<br />
sagt Claudia Horvath-Griemann über<br />
die Tatsache, dass das Wegschauen keine<br />
Option sein darf.<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at
PROJEKT GEGEN GEWALT AN FRAUEN<br />
IM FOKUS<br />
Gewaltspirale durchbrechen<br />
Aber Gewalt ist kein Privatproblem.<br />
Gewalt ist ein gesellschaftlich geprägtes<br />
Phänomen. Mit Schaudern erinnert sich<br />
die ältere Generation bestimmt noch an die<br />
„g’sunde Watschen“, die als tolerierte Erziehungsmethode<br />
der Kinder galt. Und die<br />
mitunter in einer Gewaltspirale in manchen<br />
Opfern von damals weiterlebt, die sie wiederum<br />
zu Tätern macht, die ihre Partner bzw.<br />
Familienmitglieder misshandeln. Seit dem<br />
Jahr 1997 gibt es das Gewaltschutzgesetz in<br />
Österreich. Seit damals ist die Polizei dazu<br />
ermächtigt, ein Betretungsverbot gegenüber<br />
einer gewalttätigen Person auszusprechen.<br />
Seit 1.1. 2020 gibt es zusätzlich ein Annäherungsverbot<br />
auf weniger als 100 Meter. Jedes<br />
Bundesland hat ein Gewaltschutzzentrum<br />
als Anlaufstelle für Betroffene.<br />
Gleichwürdige Beziehungen stärken<br />
Aber strengere Gesetze sind nur ein Teil<br />
des Lösungsansatzes, beschreibt Claudia<br />
Horvath-Griemann: „Wichtig ist die breite<br />
Bewusstseinsbildung, wie Gewalt entsteht.<br />
Das beginnt schon in frühen Kindheitstagen,<br />
zum Beispiel mit geschlechterspezifischer<br />
Sozialisation. Reflektieren und<br />
Hinterfragen von gängigem Rollendruck<br />
und strukturellen Geschlechterungleichheiten<br />
in der Erziehung sind ein wichtiger<br />
Präventionsansatz. Denn gleichwürdige<br />
Beziehungen auf Augenhöhe zwischen<br />
Mann und Frau tragen ein viel geringeres<br />
Risiko von Partnerschaftsgewalt. Männer<br />
sollen auch nicht als potenzielle Täter unter<br />
Generalverdacht gestellt werden. Aber der<br />
präventive Dialog quer durch alle sozioökonomischen<br />
Bevölkerungsschichten ist<br />
entscheidend.<br />
Die Politik kann hier Haltung zeigen und<br />
Rahmen setzen, die die Zivilgesellschaft<br />
dazu ermutigt, welche Werte in unserem<br />
gemeinsamen Alltag weitergetragen werden<br />
sollen. Das gilt auch für die Werteunsicherheit<br />
der Opfer, die mit Schuld und<br />
Scham behaftet sind, den Fehler nach wie<br />
vor bei sich selber suchen und schlimmstenfalls<br />
den Schein der heilen Welt möglichst<br />
aufrecht halten wollen. Zu ihrem<br />
eigenen Leidwesen und auch oft zu jenem<br />
der Kinder. Partnerschaftsgewalt und<br />
Gewalt in der Familie muss enttabuisiert<br />
werden.“<br />
Das rät die Polizei im Fall von<br />
Gewalt in der Nachbarschaft<br />
Chefinspektor Fritz Wurglits,<br />
Leiter des Kriminaldienstreferates<br />
für den Bezirk Oberwart:<br />
Ist tatsächlich körperliche Gewalt im<br />
Spiel, dann ist klar davon abzuraten, den<br />
„Helden“ zu spielen.<br />
In solchen Notfällen immer sofort den<br />
Polizeinotruf 133 wählen. Rechtzeitiges<br />
Handeln kann Leben retten!<br />
Hat der Nachbar/Freund/Bekannte<br />
jedoch nur einen vagen Verdacht von<br />
körperlicher oder seelischer Gewalt im<br />
häuslichen Bereich, dann macht es vor<br />
einer Verständigung der Polizei durchaus<br />
Sinn, das Gewaltschutzzentrum in Kenntnis<br />
zu setzen bzw. um einen Rat oder<br />
Hilfe zu ersuchen.<br />
Bei Unsicherheiten oder wenn jemand<br />
nicht weiß, wie er sich in solchen Angelegenheiten<br />
helfen soll, kann sich jedermann<br />
(auch anonym) an das Gewaltschutzzentrum<br />
wenden.<br />
Patient*innen von Dr. Makk<br />
bekommen Rückerstattung<br />
Aufatmen und Freude in der Praxis von Dr. Stefan Makk in<br />
Pinkafeld. „Nachdem sich die Gebietskrankenkassen von Wien,<br />
Niederösterreich und dem Burgenland mehr als drei Jahre geweigert<br />
hatten, meinen Patient*innen die ihnen für ihre Wahlarztrechnungen<br />
zustehenden Kassenanteile auszuzahlen, hat das<br />
Wiener Sozialgericht ein bahnbrechendes Urteil gesprochen“, so<br />
Dr. Stefan Makk in einer offiziellen Stellungnahme. In diesem<br />
Urteil heißt es laut Makk: „Alle Patient*innen, die von Juli 2018<br />
bis jetzt den Pinkafelder Augenarzt Dr. Makk besucht hatten<br />
und für ihr bezahltes Honorar von der Krankenkasse nichts zurückbekommen<br />
haben, kriegen jetzt das ihnen zustehende Geld<br />
in bar ausbezahlt.“ Dieses Urteil bestätigt auch die Österreichische<br />
Gesundheitskasse auf Anfrage vom <strong>prima</strong>! <strong>Magazin</strong>.<br />
Die Mitarbeiterinnen vom Augenzentrum Dr. Makk in Pinkafeld<br />
haben bereits begonnen, die anspruchsberechtigten Patient*innen<br />
persönlich zu kontaktieren und alles weitere für die Auszahlung<br />
zu veranlassen.<br />
Dem Augenarzt liegt aber noch ein weiterer Punkt am Herzen:<br />
„Es ist mir wichtig, dass meine Patient*innen nun die gerichtlich<br />
garantierte Sicherheit haben, bei einem Besuch der Ordination<br />
Dr. Makk in Pinkafeld das Kassenhonorar von der ÖGK zurückzubekommen.“<br />
Dr. MAKK<br />
Ihr Augenarzt in Pinkafeld<br />
In guten wie in schlechten Zeiten<br />
DR. STEFAN MAKK<br />
Ihr Augenarzt in Pinkafeld<br />
Foto © zvG<br />
Erfahrung<br />
zählt!<br />
Seit 20 Jahren<br />
und auch<br />
weiterhin<br />
7423 Pinkafeld | Hauptplatz 2<br />
DI 15 <strong>–</strong> 20 | MI 6 <strong>–</strong> 12 Uhr | FR 15 <strong>–</strong> 20 | SA 6 <strong>–</strong> 12 Uhr<br />
T: 03357/4 38 55<br />
MÄRZ <strong>2022</strong><br />
31
SOZIALES ENGAGEMENT<br />
KURZBIOGRAPHIE<br />
Foto © Olga Seus<br />
Soziales Handeln<br />
als Lebensaufgabe<br />
Heidrun Notbauer, Obfrau der Lebenshilfe Hartberg<br />
Mit Heidrun Notbauer einen Termin zu vereinbaren, ist nicht ganz unkompliziert. Der Terminkalender<br />
der pensionierten 69-Jährigen ist einfach zu voll. Als es dann doch so weit ist, stellt<br />
sich heraus, dass sich ein Missverständnis eingeschlichen hat. „Sie wollen über mich reden? Ich<br />
dachte, es geht um die Lebenshilfe!“ Heidrun Notbauers Leben ist und war bestimmt von ihrer<br />
„schönen und herausfordernden Lebensaufgabe“, der Lebenshilfe. Umgekehrt ist sie der lebende<br />
und treibende Motor hinter dem gemeinnützigen Sozialbetrieb, in dem sie seit 1989 als Leiterin<br />
der Lebenshilfe Hartberg, nach ihrer Pensionierung 2013 als Geschäftsführerin der Lebenshilfe<br />
Steiermark und nun als Vereinsobfrau der Lebenshilfe Hartberg tätig ist. Olga Seus<br />
32 MÄRZ <strong>2022</strong><br />
Helfen war schon in ihrer<br />
Kindheit angelegt: Heidrun<br />
Notbauers Eltern haben seinerzeit<br />
den privaten Rettungsdienst<br />
„Grünes Kreuz“ fürs<br />
Pöllauer Tals ins Leben gerufen.<br />
So lernte Heidi, was dauernder<br />
Einsatz, auch wochenends<br />
und nachts bedeutet. Schon als<br />
12-Jährige machte sie Telefondienst<br />
und Verrechnungsarbeiten,<br />
kochte, wenn ihre Mutter<br />
im Rettungseinsatz war. Öfters<br />
blieb sie dafür stundenweise<br />
Wir suchen Mitarbeiter*innen im Bereich<br />
Gehobener Dienst für<br />
Gesundheits- und Krankenpflege<br />
Pflegeassistent*innen<br />
Bewerbungen bitte an:<br />
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Jasmin Ernst, DGKP<br />
Warum ich so gerne in meinem<br />
Beruf arbeite?<br />
• es ist abwechslungsreich und spannend<br />
• es ist ein schönes Gefühl, ältere Menschen zu<br />
begleiten, zu unterstützen und für sie da zu sein<br />
• Arbeiten im Team mit erfahrenem und<br />
jungem Fachpersonal macht viel Spaß<br />
• Der Beruf ist sehr bewegend, man erfährt<br />
viele Lebensgeschichten und schöne Momente<br />
• Es ist ein sicherer Arbeitsplatz mit<br />
guten Aufstiegschancen<br />
• Jeder Tag bringt neue<br />
Herausforderungen<br />
• Ich kann in meinem<br />
Kompetenzbereich selbstständig<br />
arbeiten und Ideen einbringen<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung<br />
dem Schulunterricht fern.<br />
Nach der Schule lernte sie in<br />
einer Sparkasse, ging dann<br />
zu einer Versicherung nach<br />
Graz. In ihrer Freizeit arbeitete<br />
Notbauer unter der Woche<br />
ehrenamtlich in einem Kinderheim,<br />
am Wochenende und im<br />
Urlaub machte sie Rettungsdienst<br />
im elterlichen Betrieb.<br />
Über enge Freunde mit einem<br />
behinderten Kind kam sie 1989<br />
zur 1985 im Bezirk Hartberg<br />
gegründeten Lebenshilfe <strong>–</strong> es<br />
wurde zu ihrem Lebensthema.<br />
Das spürt man, wenn<br />
sie Fotos zeigt: Nach einem<br />
mehrjährigen Provisorium in<br />
Hartberg entstand in Pöllau<br />
die erste Tageswerkstätte mit<br />
22 Betreuungsplätzen. Mit viel<br />
Geschick und großem Einsatz<br />
ist es Heidrun Notbauer<br />
gelungen <strong>–</strong> ausgehend von zwei<br />
Mitarbeiter*innen für sieben<br />
Nutzer*innen einer Tageswerkstätte<br />
<strong>–</strong> eine Organisation mit<br />
rund 140 Voll- und Teilzeitkräften<br />
zur Begleitung von rund<br />
250 Menschen mit Behinderung<br />
aufzubauen.<br />
Stetiger Einsatz<br />
„Ich habe immer geschaut, welchen<br />
Bedarf, welche Anliegen<br />
und Wünsche haben Menschen<br />
mit Behinderung und deren<br />
Angehörige. Was kann man<br />
in der Bezirksregion Hartberg<br />
möglich machen?“ Dazu<br />
absolvierte sie berufsbegleitend<br />
die Fachbetreuerausbildung,<br />
die Lehrgänge Sozial- und<br />
Vereinsmanagement sowie eine<br />
Management-Trainerausbildung.<br />
Sie studierte Gesetze und<br />
Fördermöglichkeiten, schrieb<br />
Anträge, stand den Vorstandsmitgliedern<br />
beratend zur Seite.<br />
Als Elterninitiative entstanden,<br />
freute man sich über jede Verbesserung<br />
der Lebensqualität<br />
der betroffenen behinderten<br />
Angehörigen. Alle Mitglieder<br />
setzten sich ein, wirkten beim<br />
Bau der ersten Einrichtung<br />
tatkräftig mit. Vieles, das heute<br />
so nicht mehr umsetzbar wäre,<br />
wurde damals in Eigenregie<br />
gemacht, weiß Notbauer. Ein<br />
Nachfolger, der sich persönlich<br />
so einsetzt wie sie, ist daher<br />
schwer zu finden.<br />
Dennoch, spätestens im nächsten<br />
Jahr mit 70 plant sie, ihre<br />
Funktionen bei der Lebenshilfe<br />
zurückzulegen und ihren<br />
Lebensabend als „ein paar Jahre<br />
ohne Verantwortung“ als reine<br />
Privatfrau, die nur für ihre<br />
Enkelkinder da sein will, zu<br />
genießen.<br />
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Quinoa-Detox-<br />
Bowl<br />
<strong>–</strong> Vegan, glutenfrei, laktosefrei,<br />
ballaststoffreich<br />
Zutaten<br />
Für die Bowl:<br />
• 125 g Quinoa<br />
• 1 Stk. Süßkartoffel groß<br />
• Ingwer, frisch<br />
• 1 EL Rapsöl<br />
• 1 Dose Kichererbsen (à 200 g)<br />
• 1 EL Olivenöl<br />
• 2 Stk. Avocados<br />
• 200 g kleine Tomaten<br />
• 100 g Vogerlsalat<br />
• Cashewnüsse<br />
• Salz, Pfeffer<br />
• Kurkuma, Paprikapulver, Chili<br />
Für das Dressing:<br />
• 100 g Soja-Skyr<br />
• 1 EL Leinöl<br />
• 1 EL Zitronensaft<br />
• 1 TL Apfelessig<br />
• Salz, Pfeffer<br />
Gesund in<br />
den Frühling<br />
Lesen Sie darüber auf<br />
www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />
Rubrik: So geht vegan<br />
Karin Weingrill MA<br />
Expertin für<br />
vegane Ernährung<br />
www.enjoi.at<br />
Gesunder Genuss<br />
Zubereitung<br />
1. Quinoa laut Packungsanweisung<br />
zubereiten.<br />
2. Backofen auf 180 °C vorheizen.<br />
3. Kichererbsen aus der Dose<br />
(oder Glas) in ein Sieb geben,<br />
mit kaltem Wasser abwaschen<br />
und abtropfen lassen. Die<br />
Kichererbsen mit Kurkuma,<br />
Paprikapulver, Salz, Pfeffer und<br />
evtl. Chili würzen und mit dem<br />
Olivenöl gut vermengen. Auf<br />
ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech geben und ca. 15<br />
Minuten backen.<br />
4. Süßkartoffel schälen, in<br />
circa 2 cm Würfel schneiden<br />
und in einer Pfanne mit<br />
Rapsöl einige Minuten scharf<br />
anbraten. Süßkartoffelwürfel<br />
mit Salz, Pfeffer und dem geriebenen<br />
Ingwer würzen und<br />
bei geringer Hitze weitere 10<br />
Foto © Iris Milisits<br />
Minuten schmoren lassen.<br />
5. Die Avocados halbieren,<br />
den Kern entfernen und das<br />
Fruchtfleisch mit einem Löffel<br />
herausnehmen. Anschließend<br />
in Streifen schneiden. Die<br />
kleinen Tomaten waschen und<br />
halbieren. Den Vogerlsalat<br />
ebenfalls waschen und trocken<br />
tupfen.<br />
6. Für das Dressing das Soja-<br />
Skyr mit Leinöl, Apfelessig,<br />
Zitronensaft, Salz und Pfeffer<br />
verrühren.<br />
7. Alle Zutaten in einer Bowl<br />
anrichten, mit dem Dressing<br />
und den Cashewnüssen toppen.<br />
ENJOI!<br />
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Foto © Karin Weingrill<br />
MÄRZ <strong>2022</strong> 33<br />
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AUTO FORD FOCUS<br />
Foto © Ford<br />
Der Ford Focus gilt als Paradebeispiel eines<br />
Mittelklasse-Wagens, bei dem viel Leistung<br />
zu einem attraktiven Preis geboten wird. Jetzt<br />
wurde das beliebte Ford Modell überarbeitet<br />
und mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet.<br />
Viel Auto für wenig Geld<br />
Die neue Generation des<br />
Ford Focus spielt nun in Sachen<br />
Ausstattung und Technologien<br />
in der Oberliga mit.<br />
Was den Preis betrifft, bleibt<br />
der Klassiker bei seinen alten<br />
Werten: Viel Auto, ohne die<br />
Geldbörse zu belasten. Neben<br />
hochmodernen Sicherheitsund<br />
Assistenz-Technologien<br />
(z.B. Toter-Winkel Assistent<br />
mit CrossTraffic Alert inklusive<br />
Notbrems-Funktion beim<br />
rückwärts Ausparken oder<br />
„Lokaler Gefahrenwarner“) hat<br />
der neue Ford Focus serienmäßig<br />
LED-Scheinwerfer. Besser<br />
als jemals zuvor präsentiert<br />
sich diese Serie mit dem Ford<br />
SYNC 4 Konnektivitäts-System<br />
mit 13,2 Zoll-Touchscreen,<br />
einer Weiterentwicklung des<br />
Kommunikations- und Entertainmentsystems.<br />
Durch individuelle<br />
Nutzerprofile lässt sich<br />
das System sehr leicht intuitiv<br />
bedienen. Ein cloudbasiertes<br />
Navigationssystem ist ein Beispiel<br />
der intelligenten neuen<br />
Technologie.<br />
Moderne Hybridantriebe<br />
Nach wie vor erhältlich sind<br />
die Limousine und der Turnier<br />
als Benziner und Diesel. Kräftig<br />
zugelegt hat der neue Ford<br />
Focus bei seinen EcoBoost<br />
Hybrid-Modellen. Die beiden<br />
Mild-Hybrid-Varianten gibt es<br />
unverändert mit 125 und 155<br />
PS. Diese Varianten sind auch<br />
mit einem 7-Gang-Powershift<br />
Automatikgetriebe verfügbar.<br />
Eine ruckfreie Beschleunigung<br />
bei nahtlosem Gangwechsel<br />
sind Teil der neuen Generation.<br />
Der neue Ford Focus<br />
Auch der Ford Focus ST<br />
wurde weiterentwickelt. Das<br />
sportliche Modell der Focus-Reihe<br />
ist wie bisher als<br />
5-türige Limousine und in der<br />
Kombi-Variante Turnier verfügbar<br />
<strong>–</strong> und zwar als 2,3-Liter-EcoBoost-Turbobenziner<br />
wahlweise mit einem 6-Gang-<br />
Schaltgetriebe oder mit einem<br />
7-Gang-Automatikgetriebe.<br />
Für Fahrkomfort der Extra-<br />
Klasse sorgen unter anderem<br />
die 18-fach (!) verstellbaren<br />
Ford Ergonomie-Sitze, die von<br />
Ärzt*innen und Therapeut*innen<br />
empfohlen sind. Allein für<br />
die Lendenwirbelunterstützung<br />
gibt es vier Anpassungsoptionen.<br />
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