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BIBER 03_22 Ansicht

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Ihre Plagiatsfunde haben ultimativ zum

Rücktritt von Arbeitsministerin Christine

Aschbacher geführt. Sie hat trotzdem

ihren akademischen Titel behalten dürfen.

Was bedeutet das für angehende

AkademikerInnen?

Die Botschaft, die durch den Fall Aschbacher

bei den Menschen angekommen

ist, war: Es ist eh wurscht, was man in

Österreich schreibt, wenn nicht einmal

die Aschbacher ihren Titel verliert. Und

diese Botschaft hat die ÖAWI [Anm.:

Österreichische Agentur für wissenschaftliche

Integrität] total versemmelt.

Ich bin jahrelang einen Kuschelkurs mit

diesen Institutionen gefahren. So geht es

aber nicht weiter.

Die breiten Reaktionen auf Ihre Arbeit

gehen von Schadenfreude über die

Schummeleien der PolitikerInnen bis hin

zu persönlichen Angriffen gegen Sie. Wie

gehen Sie mit Kritik um?

Nach dem Fall Aschbacher habe ich

die erste Morddrohung meines Lebens

erhalten. Ein anderer schrieb mir: „Wenn

ich Sie treffe, sind Sie ein Krüppel!“ Er

Mit dem richtigen Setzen von Fußnoten und dem Zitieren hat sich der

Plagiatsjäger privat intensiv auseinandergesetzt. Ein ganzes Buch ist etwa

nur der Fußnote gewidmet.

wurde wegen gefährlicher Drohung

ausgeforscht. Diese Erfahrung war für

mich neu und ich gebe zu, dass ich in

jener Nacht schlecht geschlafen habe,

weil ich dachte, jetzt ist er gleich da vor

meiner Tür. Das habe ich der Polizei auch

erzählt, damit das ernst genommen wird.

Warum macht man so etwas? Kratze

ich da am Idol einer Person, wenn ich

Mängel beanstande? Oder verstehen

sie mein Geschäft so dermaßen falsch,

dass sie denken, ich werde von dunklen

Mächten engagiert – auf der Suche

nach der verlorenen Fußnote? Annalena

Baerbock schrieb ein Buch darüber, wie

sie Deutschland verändern will, und dann

besteht das Buch schlicht aus Medienberichten

der vergangenen Jahre. So

etwas hervorzuheben finde ich einfach

unglaublich interessant. ●

Eintritt frei

3. bis 6. März 2022

Wiener Stadthalle

9 bis 18 Uhr, 6. März bis 17 Uhr

www.bestinfo.at

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