BIBER 03_22 Ansicht
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Wer ist Investorella? Larissa Kravitz ist
Finanzmathematikerin, ehemalige Aktienhändlerin,
Strategieentwicklerin und
Treasury Managerin. 2019 hat sie die
Plattform Investorella gegründet. Via Social
Media, Workshops, Online-Vorträgen, ihrem
Podcast und Buch „Money, Honey!“ will
sie Frauen das Investieren beibringen und
damit finanzielle Unabhängigkeit fördern.
www.investorella.at
Die wichtigsten Begriffe
schnell erklärt:
DAS INVESTMENT-ABC
FÜR ANFÄNGER*INNEN
Investment liegt im Trend. Aber wie funktioniert das eigentlich? Wie
kann ich sinnvoll Geld anlegen? Worauf muss ich achten? Und was
bedeuten diese ganzen Begriffe? Das erklärt die Finanzexperten und
Investorella-Gründerin Larissa Kravitz.
Interview: Šemsa Salioski
BIBER: Welche sind die wichtigsten
Begriffe, die jeder Neuling kennen
muss, bevor es mit dem Investieren
losgeht?
LARISSA KRAVITZ: Broker, Gebühren,
Aktie, Fonds, Index, KESt und Diversifizierung.
(s. Infobox rechts)
Wie viel Prozent vom Einkommen
sollte man als zu Beginn idealerweise
anlegen?
Wenn man ein reguläres Einkommen
hat, wäre es gut 7-10 % des Vermögens
anzulegen. Das Problem ist
jedoch, dass Sparguthaben durch die
Inflation, also die Teuerungsrate von
Produkten und Dienstleistungen, an
Wert verlieren. Daher ist es besser,
Geld, das man langfristig anlegen will,
in Aktien, Gold und Immobilien zu stecken.
Da dies alles langfristige Anlagen
sind, sollte man nie 100 % investieren,
sondern immer eine kleine Cash-
Reserve auf einem Sparkonto behalten,
denn überraschende Ausgaben
kommen öfter als man denkt. Wenn
man wenig verdient, oder gerade
keinen Job hat, gibt es einen Trick,
wie man trotzdem investieren kann:
Man lässt sich Investments schenken.
Zum Geburtstag, zu Weihnachten,
zu Eid oder Hanukkah kann man
sich von Verwandten z. B. kleine
Goldbarren oder Münzen wünschen.
Welche Anbieter sind für
Anfänger*innen die sinnvollsten?
Es kommt darauf an, was man
braucht. Generell gilt, je mehr man
zahlt, desto mehr Serviceleistung
gibt es. Wenn man schon relativ
genau weiß, was man kaufen will,
und bereits ein gutes Basisverständnis
von Investment hat, dann ist ein
günstiger Anbieter sehr praktisch.
Wenn man erst ganz am Anfang
steht, ist es von Vorteil, einen teuren
Anbieter mit umfassendem Kunden-
AKTIEN: Wertpapiere. Mit einer Aktie
erwerben Aktionär:innen einen Anteil an
einem Unternehmen.
ASSETKLASSE: Gruppe von Finanzprodukten,
die aufgrund gemeinsamer
Merkmale zusammengefasst werden
BROKER*IN: Finanzdienst leister*in,
welche*r im Auftrag von Anleger*innen die
Vermittlung von Handelsobjekten übernimmt
und dafür vor allem Börsen nutzen
CFD (Contracts for Difference oder
Differenzkontrakte): Derivate , die
nicht auf dem Preis des Basiswerts beruhen,
sondern auf der Differenz zwischen
Geld- und Briefkursen aufbauen
DERIVATE: Ein Derivat ist ein Finanzinstrument.
Es funktioniert wie ein Vertrag zwischen
zwei Parteien, der festlegt, dass ein
bestimmter Basiswert zu einem bestimmten
Zeitpunkt zu einem im Voraus vereinbarten
Preis gekauft werden kann oder
muss. Ein Basiswert kann zum Beispiel eine
Aktie oder ein Rohstoff sein.
DIVERSIFIZIERUNG: Risikostreuung,
bei der man beispielsweise Wertpapiere
von Unternehmen aus unterschiedlichen
Branchen und Ländern kombiniert
ETF (Exchange Traded Funds): an
der Börse gehandelte Investmentfonds
FONDS: Geldmittelbestand, der für einen
bestimmten Zweck vorgesehen ist und
durch Spenden oder staatlich finanziert
werden kann
INDEX: Wertpapierkorb, der einen
ganzen Markt, einen Teilmarkt oder eine
Investmentstrategie repräsentiert
KEST: eine Erhebungsform der Einkommensteuer
ZINSENSZINS: Die Zinsen, die man auf
Zinsen erhält
© Avi Kravitz
66 / KARRIERE /