Die Kraft des Evangeliums 1/2022
- Es ist Gnade, um Christi willen zu leiden (Niko Derksen) - Der Christ und Verfolgung (D. Martyn Lloyd-Jones) - Keine Kompromisse (Stuart Olyott) - Eine Familie mit Gott im Zentrum (Matthew Henry) - Sie preisen sie glücklich (Mary Beeke) - Das Gebot der Buße ist ein Gebot der Gnade (Mission) - Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 2) - Die Gnadenlehre führt nicht in Sünde (Charles H. Spurgeon) - Die Evangelisch-Reformierte Baptistengemeinde Wetzlar: Ein Portrait
- Es ist Gnade, um Christi willen zu leiden (Niko Derksen)
- Der Christ und Verfolgung (D. Martyn Lloyd-Jones)
- Keine Kompromisse (Stuart Olyott)
- Eine Familie mit Gott im Zentrum (Matthew Henry)
- Sie preisen sie glücklich (Mary Beeke)
- Das Gebot der Buße ist ein Gebot der Gnade (Mission)
- Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 2)
- Die Gnadenlehre führt nicht in Sünde (Charles H. Spurgeon)
- Die Evangelisch-Reformierte Baptistengemeinde Wetzlar: Ein Portrait
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Es ist Gnade, um<br />
Christi willen zu leiden<br />
Ist es ein Privileg, für Christus zu leiden?<br />
Wenn wir Apostelgeschichte 5 lesen, dann<br />
sehen wir, wie die ersten Christen auf Leid<br />
reagierten. Als die Apostel vor dem Hohen Rat<br />
standen, wurde ihnen verboten, im Namen Jesu<br />
zu reden, und man ließ sie auspeitschen. Was war<br />
ihre Reaktion darauf? »Sie nun gingen voll Freude<br />
vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren,<br />
Schmach zu leiden um Seines Namens willen« (Apg.<br />
5,41).<br />
Viele Christen von heute haben sich in einem<br />
»Wohlfühl-Christentum« eingenistet; dabei<br />
macht sich eine unbiblische Einstellung breit<br />
gegenüber Leid und Verfolgung in ihrem eigenen<br />
Leben. Zu der ganz natürlich vorhandenen Abneigung<br />
gegen Schmerz und Schwierigkeiten kommt<br />
bei vielen Christen noch die Ansicht hinzu, dass<br />
Nöte auf ihrem Lebensweg nicht einmal auftreten<br />
dürften. Tauchen dennoch wider Erwarten<br />
verschiedenartige Belastungsproben auf, so bringen<br />
sie diese keinesfalls mit Gott in Verbindung.<br />
Völlig anders war es bei den ersten Christen.<br />
Wenn wir als Nachfolger Jesu nicht damit<br />
rechnen, dass wir zum Leiden berufen sind, und<br />
wenn wir dies nicht als ein Privileg ansehen, dann<br />
werden wir versuchen, jedem Leid und jeder Verfolgung<br />
aus dem Weg zu gehen, oder wir werden<br />
schnell Kompromisse schließen. Auf der anderen<br />
Seite stehen wir in Gefahr, dass wir zwar bereit<br />
sind, Leid zu ertragen und uns für gewisse Dinge<br />
einzusetzen, doch wir müssen uns fragen: Ist<br />
es wirklich ein Leiden »um der Gerechtigkeit willen«<br />
(Mt. 5,10)? Martyn Lloyd-Jones sagt: »Wir können<br />
großes Leid über uns bringen – wir können uns<br />
große Schwierigkeiten bereiten, die völlig unnötig<br />
sind –, nur weil wir seltsame Vorstellungen<br />
haben, oder weil wir auf Grund einer falschen<br />
Selbstgerechtigkeit solches heraufbeschwören.«<br />
Manche sind bereit, für ihre eigenen Prinzipien<br />
oder für politische Überzeugung zu leiden, doch<br />
wir müssen verstehen: <strong>Die</strong> Verheißung unseres<br />
Herrn richtet sich nur an diejenigen, die um der<br />
Gerechtigkeit willen verfolgt werden.<br />
Der Apostel Paulus sagt, dass den Philippern<br />
»die Gnade verliehen [wurde], nicht nur an Ihn zu glauben,<br />
sondern auch um Seinetwillen zu leiden« (Phil. 1,29)<br />
– es ist also eine Gnade, die den Gläubigen verliehen<br />
wird. Und bei seinem Brief an Timotheus<br />
führt er es noch weiter aus: »Und alle, die gottesfürchtig<br />
leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung<br />
erleiden« (2.Tim. 3,12). Auch Jesus lehrt uns,<br />
dass wir mit Schwierigkeiten zu rechnen haben:<br />
»In der Welt habt ihr Bedrängnis« (Joh. 16,33). Wir<br />
müssen lernen, Leid und Verfolgung aus Seiner<br />
Hand anzunehmen und sie geduldig zu ertragen<br />
– ohne zu murren oder um uns zu schlagen. Unser<br />
Herr möchte, dass uns diese Erfahrungen, so hart<br />
sie uns auch treffen mögen, zum Guten dienen –<br />
Er möchte, dass wir dadurch im Glauben gestärkt<br />
und geläutert werden.<br />
Liebe Geschwister, ich wünsche von ganzem Herzen,<br />
das dieses Magazin Sie ermutigt, belebt und<br />
Ihnen neue Einsichten schenkt bezüglich Verfolgung,<br />
Leid und der Frage, wie man als Christ<br />
kompromisslos in dieser Welt leben kann. Ich<br />
bete darum, dass alle falschen Vorstellungen verschwinden,<br />
damit wir erkennen, dass wir durch<br />
stilles Leiden immer mehr in das Bild Christi umgestaltet<br />
werden.<br />
In Christus grüßt Sie herzlich<br />
Niko Derksen<br />
Prediger und Lehrer der<br />
Reformierten Baptistengemeinde Reichshof<br />
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