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Die Kraft des Evangeliums 1/2022

- Es ist Gnade, um Christi willen zu leiden (Niko Derksen) - Der Christ und Verfolgung (D. Martyn Lloyd-Jones) - Keine Kompromisse (Stuart Olyott) - Eine Familie mit Gott im Zentrum (Matthew Henry) - Sie preisen sie glücklich (Mary Beeke) - Das Gebot der Buße ist ein Gebot der Gnade (Mission) - Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 2) - Die Gnadenlehre führt nicht in Sünde (Charles H. Spurgeon) - Die Evangelisch-Reformierte Baptistengemeinde Wetzlar: Ein Portrait

- Es ist Gnade, um Christi willen zu leiden (Niko Derksen)
- Der Christ und Verfolgung (D. Martyn Lloyd-Jones)
- Keine Kompromisse (Stuart Olyott)
- Eine Familie mit Gott im Zentrum (Matthew Henry)
- Sie preisen sie glücklich (Mary Beeke)
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GNADE DECKT DIE<br />

BOSHEIT DER SÜNDE AUF<br />

<strong>Die</strong> Befürchtung, dass die Gnadenlehre Menschen<br />

zur Sünde führen werde, ist völlig unbegründet.<br />

Es ist nämlich so, dass jede Bosheit vor oder bei<br />

der Vergebung dem Menschen überaus bitter gemacht<br />

wird. Wenn Gott anfängt, an einem Menschen<br />

zu wirken, veranlasst Er ihn normalerweise<br />

dazu, sein böses Wesen in all seiner Hässlichkeit<br />

zu erkennen. Er lässt ihn seine Sünde erkennen,<br />

bis er mit David ausruft: »Meine Sünde ist allezeit vor<br />

mir« (Ps. 51,5).<br />

In meinem eigenen Fall sah meine Seele, als<br />

ich von Sünde überführt wurde, nur Finsternis<br />

und ein schreckliches Unwetter. Es war mir, als<br />

wären meine Augen bedeckt. <strong>Die</strong> Schuld legte sich<br />

so dicht um mich, dass ich vor der zu erwartenden<br />

Verdammnis keine Ruhe finden konnte. Ich fühlte,<br />

dass ich Gott beleidigt hatte und dass dies das<br />

Schrecklichste ist, was ein menschliches Wesen<br />

tun kann. Bis zu dieser Stunde ruft der Anblick<br />

von Sünde schlimmste Gefühle in mir hervor, gerade<br />

so, wie ein Kind, dass sich einmal verbrannt<br />

hat, tiefe Panik vor dem Feuer empfindet.<br />

<strong>Die</strong> Gnade bewirkt, dass wir der Sünde überdrüssig<br />

werden und sowohl die Sünde selbst als<br />

auch ihre vermeintlichen Freuden verabscheuen.<br />

Wir möchten sie völlig aus dem Herzensboden<br />

unseres Wesens ausreißen. Eine der Früchte <strong>des</strong><br />

Geistes ist ganz gewiss, Heiligkeit zu lieben und<br />

alle falschen Wege zu verabscheuen. Eine tiefe innere<br />

Verwandlung verbietet dem Kind Gottes zu<br />

sündigen. Es hat in sich das Gericht über die Sünde<br />

und ihre Verdammung erfahren, und <strong>des</strong>halb<br />

ist sie ihm ein Gräuel. <strong>Die</strong> Furcht, dass die Gnade<br />

missbraucht werden könnte, ist darum völlig unbegründet.<br />

DIE GNADE MACHT<br />

DEN MENSCHEN ZU EINER<br />

NEUEN KREATUR<br />

<strong>Die</strong> Gnadenlehre ist ungefährlich in den Händen<br />

eines Menschen, der vom Heiligen Geist bewegt<br />

und eine neue Schöpfung nach dem Bild Gottes<br />

geworden ist. Der Geist Gottes ist eingezogen und<br />

hat den Menschen umgewandelt, ihm die Unwissenheit<br />

weggenommen, seine Gefühle verändert,<br />

seinen Verstand erleuchtet, seinen Willen Ihm<br />

unterworfen, seine Wünsche veredelt, sein Leben<br />

verwandelt. Er ist jetzt tatsächlich ein im Geist<br />

Neugeborener. <strong>Die</strong>ser Wandel wird in der Schrift<br />

mit der Auferstehung von den Toten verglichen,<br />

mit einer Schöpfung und mit einer Neugeburt.<br />

»Ihr müsst von Neuem geboren werden«, sagte Christus<br />

zu Nikodemus (Joh. 3,7), und gottselige Menschen<br />

sind von Neuem geboren.<br />

Dem wahren Gläubigen ist die überfließende<br />

Gnade <strong>des</strong> Vaters ein Band zur Gerechtigkeit, das<br />

zu durchtrennen er nie in Betracht ziehen würde.<br />

Gottesfürchtige Menschen empfinden echte<br />

Dankbarkeit und streben nach vollkommener<br />

Heiligkeit in der Furcht <strong>des</strong> Herrn (2.Kor. 7,1). Alle<br />

Wesen leben gemäß ihrer Natur, und der errettete<br />

Mensch bildet in seinem veränderten Sinn heilige<br />

Instinkte aus. Er verlangt nach Heiligkeit, kämpft<br />

gegen Sünde, arbeitet daran, in allen Dingen rein<br />

zu sein, und bietet all seine <strong>Kraft</strong> für das auf, was<br />

rein und vollkommen ist. Das neue Herz macht<br />

den ganzen Unterschied. <strong>Die</strong> Segnungen <strong>des</strong> Allmächtigen<br />

führen nicht zur Sünde, sondern geben<br />

vielmehr erhabenste Ziele vor.<br />

REINIGUNG DURCH SÜHNE<br />

Das Blut Jesu Christi reinigt ebenso gut, wie es<br />

vergibt. Der Sünder erfährt, dass es das Leben seines<br />

besten Freun<strong>des</strong>, <strong>des</strong> Sohnes Gottes, gekostet<br />

hat, damit ihm freie Vergebung zuteil würde. Der<br />

Blick auf den Herrn, den er durchbohrt hatte, bewirkt<br />

eine heilige Reue über die Sünde. Im Herzen<br />

<strong>des</strong> Sünders, dem vergeben wurde, ist die Liebe<br />

zu Jesus entbrannt, und <strong>des</strong>halb fühlt er eine tiefe<br />

Abneigung gegen die abscheuliche Bosheit der<br />

Sünde; jede Art <strong>des</strong> Bösen ist ihm verhasst.<br />

Der bußfertige Sünder hört mit Entsetzen,<br />

wie der Sohn Gottes wegen seiner eigenen Sünde<br />

schrie: »Eli, Eli, lama sabachthani?« Aus dem Tod<br />

Jesu muss gefolgert werden, dass Sünde aus der<br />

Sicht <strong>des</strong> Herrn überaus sündig ist; denn wenn<br />

die ewige Gerechtigkeit nicht einmal den geliebten<br />

Sohn Jesus verschonen konnte, als die Sünde<br />

auf Ihm lag, wieviel weniger würde sie schuldige<br />

Menschen verschonen? Es muss etwas unaussprechlich<br />

Vergiftetes sein, das selbst den sündlosen<br />

Jesus zu solch furchtbaren Leiden veranlasste.<br />

38 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 1/<strong>2022</strong>

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