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Die Kraft des Evangeliums 1/2022

- Es ist Gnade, um Christi willen zu leiden (Niko Derksen) - Der Christ und Verfolgung (D. Martyn Lloyd-Jones) - Keine Kompromisse (Stuart Olyott) - Eine Familie mit Gott im Zentrum (Matthew Henry) - Sie preisen sie glücklich (Mary Beeke) - Das Gebot der Buße ist ein Gebot der Gnade (Mission) - Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 2) - Die Gnadenlehre führt nicht in Sünde (Charles H. Spurgeon) - Die Evangelisch-Reformierte Baptistengemeinde Wetzlar: Ein Portrait

- Es ist Gnade, um Christi willen zu leiden (Niko Derksen)
- Der Christ und Verfolgung (D. Martyn Lloyd-Jones)
- Keine Kompromisse (Stuart Olyott)
- Eine Familie mit Gott im Zentrum (Matthew Henry)
- Sie preisen sie glücklich (Mary Beeke)
- Das Gebot der Buße ist ein Gebot der Gnade (Mission)
- Charles Haddon Spurgeon – Eine Biografie (Teil 2)
- Die Gnadenlehre führt nicht in Sünde (Charles H. Spurgeon)
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die Gnade Gottes glaubten, sündiger gewesen<br />

wären als andere Sünder? Ich fordere diejenigen,<br />

die Steine werfen, heraus, zuerst ihre eigene<br />

charakterliche Überlegenheit zu beweisen. Wann<br />

waren die heiligen Puritaner Verteidiger der Ungerechtigkeit?<br />

<strong>Die</strong> Puritaner fand man so oft auf<br />

ihren Knien, wie sie zu Gott um Rettung aus der<br />

Versuchung schrien; und in Verfolgungszeiten<br />

konnte man sie im Gefängnis antreffen, weil sie<br />

es um der Wahrheit willen freudig ertrugen, dass<br />

man ihnen alles genommen hatte. <strong>Die</strong> Puritaner<br />

waren sehr gottesfürchtige Menschen. Kann man<br />

so widersprüchlich urteilen, dass man sie spöttisch<br />

nach ihrer Reinheit benennt – und auf der<br />

anderen Seite behauptet, ihre Lehren führten zur<br />

Sünde?<br />

<strong>Die</strong> Puritaner sind auch nicht der einzige Beweis<br />

dafür, dass dieser Vorwurf keine Grundlage<br />

hat. <strong>Die</strong> ganze Geschichte bestätigt diese Regel.<br />

Wenn gesagt wird, dass die Gnadenlehre zur<br />

Sünde verführe, weise ich auf die Fakten hin und<br />

überlasse die Antwort jedem selbst. Wenn wir<br />

je ein reines und gottesfürchtiges Land erleben<br />

wollen, ohne Trunkenheit und soziales Elend,<br />

kann das nur durch die Verkündigung der Gnade<br />

Gottes geschehen. <strong>Die</strong> Menschen brauchen Vergebung<br />

durch Gnade, Erneuerung durch Gnade,<br />

Umwandlung durch Gnade, Heiligung durch<br />

Gnade, Bewahrung durch Gnade. Aber solange<br />

man ihnen nur Pflichterfüllung beibringt und<br />

sie ihrer eigenen Stärke überlässt, ist alle Arbeit<br />

umsonst. Ein totes Pferd kannst du lange antreiben;<br />

es wird sich doch nicht rühren. Menschen<br />

das Laufen beizubringen, die keine Füße haben,<br />

ist ein schlechtes Unterfangen; und ebenso verhält<br />

es sich mit der Unterweisung in Moral, bevor<br />

die Gnade ein Herz geschenkt hat, das Heiligkeit<br />

liebt. Allein das Evangelium der Gnade<br />

Gottes gibt dem Menschen Motivation und <strong>Kraft</strong>,<br />

und <strong>des</strong>halb müssen wir das Evangelium als den<br />

wahren Reformer der Menschen erkennen.<br />

<strong>Die</strong> Gnadenlehre und der ganze Plan der Erlösung<br />

durch Gnade sind überaus förderlich zur<br />

Heiligkeit. Wann immer nötig, hilft sie uns zu<br />

antworten: »Das sei ferne!« auf die Frage: »Sollen<br />

wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern<br />

unter der Gnade sind?« (Röm. 6,15). Das sage ich in<br />

aller Klarheit und Deutlichkeit.<br />

ERLÖSUNG VON<br />

DER MACHT DER SÜNDE<br />

Mancher behauptet, wir würden unter der »Errettung«,<br />

die wir auch dem gemeinsten Menschen<br />

predigen, lediglich die Befreiung von der Hölle<br />

und den Zugang zum Himmel verstehen. Nun,<br />

das schließt sie mit ein, und darin resultiert sie;<br />

aber das ist es nicht, was wir damit meinen. Was<br />

wir unter Errettung verstehen, ist dies: <strong>Die</strong> Erlösung<br />

von der Liebe zur Sünde, die Rettung von<br />

der Gewohnheit der Sünde und die Befreiung von<br />

dem Wunsch zu sündigen. Wenn es wahr ist, dass<br />

die Gnade von Sünde befreit, wie sollte dieses<br />

Geschenk dann Sünde produzieren? Ich sehe darin<br />

überhaupt keine Gefahr. Ganz im Gegenteil!<br />

Dem Mann, der die gnadenreiche Verheißung <strong>des</strong><br />

Sieges über Sünde verkündigt, sage ich: »Beeile<br />

dich! Geh überall in der Welt umher und verkündige<br />

den übelsten Menschen, dass Gott sie durch<br />

Seine Gnade von der Liebe zur Sünde freisetzen<br />

und neue Geschöpfe aus ihnen machen will!« Das<br />

Evangelium bezeugt nirgends, dass die Gottlosen<br />

durch den Glauben ihre Sünden weiterhin genießen<br />

und der Strafe entgehen werden.<br />

Das Evangelium bezeugt statt<strong>des</strong>sen, dass die<br />

Gottlosen durch den Glauben an den Herrn Jesus<br />

in die Lage versetzt werden, ihr Leben zu ändern,<br />

so dass sie für Gott leben, statt der Sünde und dem<br />

Satan zu dienen. Sogar die toten, vertrockneten<br />

Knochen einer Seele können durch Seinen Geist<br />

zum Leben erweckt werden. <strong>Die</strong>se Erneuerung<br />

wird sich erweisen in heiligen Gedanken, reinen<br />

Worten und gerechten Taten zur Ehre Gottes. In<br />

Seiner großen Liebe ist Gott dazu bereit, all dies<br />

an allen Gläubigen zu bewirken. Welcher Schaden<br />

sollte denn daraus erwachsen? Das sollte<br />

doch ruhig einmal der allerschlaueste unter den<br />

Gegnern versuchen, aus moralischen Gründen zu<br />

missbilligen, dass Gott den Menschen ein neues<br />

Herz und einen gerechten Geist gibt, wie es Ihm<br />

wohlgefällt.<br />

LIEBE HAT GROSSE MACHT<br />

ÜBER DIE MENSCHEN<br />

Im 18. Jh. träumten die Menschen davon, dass<br />

Verbrechen mit Strenge bekämpft würden, und<br />

sie verließen sich auf den Nutzen härterer Strafen;<br />

aber die Erfahrung belehrte sie eines Besse-<br />

36 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 1/<strong>2022</strong>

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