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BUKO-Jahresbericht 2021

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„Es gibt natürliche Unterschiede<br />

und Entwicklungen zwischen den<br />

verschiedenen Generationen. Neben<br />

Karrieremöglichen, Kinderbetreuung<br />

und der Arbeitszeit gehe<br />

es auch darum, wie viel Zeit beispielsweise<br />

für medizinische Forschung<br />

übrigbleibe. Zudem sei die<br />

Zahl der Bewerber für ausgeschriebene<br />

Stellen wesentlich geringer.<br />

Junge Kollegen trauen sich heute<br />

eher, ihre Wünsche auszusprechen<br />

und auch bessere Arbeitsbedingungen<br />

zu fordern“, so Lazo Ilic<br />

zum Generationenthema.<br />

Qualität der Ausbildung<br />

Die passenden Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, das beginnt schon<br />

beim Angebot für die Ausbildung:<br />

Nummer Eins ist die Qualität der<br />

klinischen Ausbildung. Laut einer<br />

Umfrage der Bundeskurie der angestellten<br />

Ärzte gaben bis zu 87<br />

Prozent der befragten Medizinabsolventen<br />

an, ihre Ausbildung<br />

auch im Ausland zu absolvieren,<br />

wenn die Qualität dort besser ist<br />

und keine privaten Gründe dies verhindern.<br />

Tendenz Teilzeit<br />

Was außerdem noch zählt, ist die<br />

Work-Life-Balance. Sie ist entscheidend<br />

bei der Auswahl der<br />

Ausbildungsstelle. Dazu gehören<br />

auch die Arbeitszeiten. Die Tendenz,<br />

statt Vollzeit in Teilzeit zu arbeiten,<br />

werde größer, bestätigt<br />

auch Ilic. Das sollte in der Personalbedarfsberechnung<br />

der Spitäler<br />

berücksichtigt werden, betont<br />

Mayer: „Auch das muss klar sein: Je<br />

mehr Spitalsärzte in Teilzeit arbeiten,<br />

desto mehr Köpfe werden benötigt.“<br />

Natürlich sei bei manchen<br />

Abteilungen die Dienstplaneinteilung<br />

eine organisatorische Herausforderung,<br />

da verschiedenste<br />

Arbeitszeiten zu bedenken seien,<br />

aber: „Wo ein Wille ist, ist auch ein<br />

Weg – und in anderen Ländern ist<br />

es mittlerweile selbstverständlich,<br />

dass Spitalsärzte nicht Vollzeit arbeiten“,<br />

sagt Mayer.<br />

Generationsthema<br />

Die Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung<br />

sei auch für die ältere<br />

Generation ein Thema – so könne<br />

man sich überlegen, ältere Spitalsärzte<br />

aus den Diensträdern für<br />

Nachtdienste weitgehend herauszunehmen:<br />

„Das sind auch Gründe,<br />

warum viele ihre Stunden reduzieren<br />

oder überhaupt nach einiger<br />

Zeit das Spital zugunsten einer Ordination<br />

verlassen, was ein schwerer<br />

Verlust für das Spitalswesen<br />

ist“, sagt Mayer.<br />

Sicherung der Weitergabe von<br />

Wissen<br />

Letztendlich gehe es nicht nur<br />

darum, jungen Spitalsärzten Perspektiven<br />

aufzuzeigen, sondern<br />

auch darum, die älteren Spitalsärzte<br />

zu halten, indem auf ihre Bedürfnisse<br />

ebenso eingegangen<br />

werde. Das sichere auch die Weitergabe<br />

und das Wissen von erfahrenen<br />

Spitalsärzten: „Es sollten alle<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft werden,<br />

damit Spitäler für alle Altersgruppen<br />

attraktive Arbeitgeber<br />

bleiben“, betont Mayer.<br />

Credit: <strong>BUKO</strong>/dreamstime<br />

ÖÄK-VP Dr. Harald Mayer<br />

Obmann Bundeskurie der<br />

angestellten Ärzte<br />

Dr. med.univ. Lazo Ilic<br />

Stv.-Kurienobmann Burgenland<br />

Dr. Daniel von Langen, B.Sc.<br />

Turnusärztevertreter<br />

Credit: ÖAK, Noll<br />

Credit: ÖAK, prvat<br />

Credit: Wolfgang Lacknerinnfoto<br />

<strong>BUKO</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2021</strong><br />

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