30.03.2022 Aufrufe

PG-03-22

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

HANDEL<br />

Der GPK-Fachhandel<br />

braucht lebendige<br />

Innenstädte. In diesem<br />

Punkt sollten alle<br />

Beteiligten an einem<br />

Strang ziehen.<br />

Interview: Christina van Dorp und Boris Hedde zur Zukunftsstudie<br />

Wechsel im Mindset<br />

Die letzte umfassende Studie liegt lange zurück. Wo also steht die Branche? Und wo liegen die<br />

Herausforderungen – und vor allem Chancen – für Handel und Industrie? Im Auftrag des Handelsverbands<br />

Koch und Tischkultur hat das IFH Köln die Zukunftsstudie „Quo Vadis GPK-Fachhandel?“<br />

erstellt. Im Vorfeld der Veröffentlichung im Mai 20<strong>22</strong> sprach „P&G“ mit der Präsidentin des Verbandes,<br />

Christina van Dorp, sowie IFH Köln-Geschäftsführer Boris Hedde, über die Hintergründe: eine<br />

spannende Diskussion über neue Perspektiven.<br />

P&G: Frau van Dorp, wie geht es der<br />

Branche nach den zwei letzten<br />

Pandemiejahren?<br />

Christina van Dorp: Viele Kolleg:innen haben<br />

sich stark engagiert, indem sie die Digitalisierung<br />

vorangetrieben oder neue Wege zum<br />

Kunden eingeschlagen haben. Alle, die Kraft<br />

und Willen gezeigt haben, sind ein Stück weit<br />

optimierter durch die Pandemie gekommen.<br />

Das gilt zumindest für unsere Branche. Alle<br />

Sortimente, die das Zuhause schöner machen,<br />

haben profitiert. Seit Jahren haben wir auf die<br />

Renaissance der Tischkultur gehofft, und jetzt<br />

ist sie tatsächlich eingetreten. Gerade die kleinen<br />

Händler haben ihre regionalen Stärken,<br />

wie Beratung, Kundennähe, Ware kuratieren<br />

und Vertrauen aufzubauen, voll ausgespielt.<br />

Das sind die großen Kompetenzen des Fachhandels<br />

und die Gründe, warum es so gut<br />

gelaufen ist.<br />

P&G: Welche Probleme hat die Pandemie<br />

sichtbar gemacht und vor welchen<br />

Herausforderungen steht der Fachhandel<br />

in den nächsten Jahren?<br />

Christina van Dorp: Eine große Herausforderung<br />

in der Pandemie waren Liquiditätsengpässe,<br />

denn die staatlichen Hilfen sind<br />

nicht in dem Maße geflossen, wie das zum<br />

Teil medial kolportiert wurde. Womit wir in<br />

nächster Zeit zu kämpfen haben, ist insbesondere<br />

die Lieferfähigkeit. Diese sehe ich<br />

als aktuelle und künftige Heraus forderung<br />

für die Branche, sowohl für die Industrie,<br />

als auch für den Handel. Exorbitant hohe<br />

Preissteigerungen einzelner Lieferanten, die<br />

teilweise zwei Mal innerhalb kürzester Zeit<br />

erhöht haben, machen uns zu schaffen. Das<br />

ist zum einen ein erheblicher, administrativer<br />

Aufwand, und zum anderen sind diese<br />

den Kund:innen irgendwann nicht mehr zu<br />

vermitteln, weil das nicht in allen Fällen nur<br />

steigende Rohstoff- und Logistikkosten sind.<br />

Ein weiterer Knackpunkt wird künftig sein,<br />

genügend qualifizierte Mitarbeitende zu<br />

finden.<br />

<strong>22</strong> P&G 3 | März 20<strong>22</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!