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Vorgaben - BDC

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innerhalb der ersten sieben Tage post operationem rasche Revisionseingriff sinnvoll. Wird das Problem der Dysphagie<br />

bzw. Manschettenmigration erst verspätet, d. h. nach einer Woche postoperationem erkannt, so ist tunlichst zuzuwarten<br />

und es sollte keinesfalls innerhalb der ersten sechs Wochen ein Revisionseingriff durchgeführt werden.<br />

Operationstechnik<br />

Prinzipiell ist jeder Revisionseingriff am Hiatus technisch laparoskopisch durchführbar, der Zugangsweg, d. h. die<br />

Position der Trokare, ist der gleiche wie beim Primäreingriff. Wie beim Primäreingriff wird der linke Leberlappen nach<br />

rechts eleviert und der Magen nach kaudal gezogen. Nun folgt der sicherlich technisch schwierigste Teil des Re-Eingriffs:<br />

Das Lösen aller Verwachsungen vom Magen zur Leber bzw. zum Zwerchfell und das subtile Darstellen beider<br />

Zwerchfellschenkel. Dabei wird langsam und schrittweise auch die Manschette (welche auch immer) von den<br />

Zwerchfellschenkeln bzw. vom Ösophagus gelöst bzw. langsam von intrathorakal nach intraabdominell heruntergezogen<br />

(Abb. 4). Der Ösophagus wird anschließend (wie beim Ersteingriff) weit nach intrathorakal freipräpariert, wobei auch (wie<br />

beim Ersteingriff) tunlichst der vordere und hintere Vagusast geschont werden. Liegen die Strukturen (Magen,<br />

Ösophagus, Zwerchfellschenkel) frei wie beim Ersteingriff vor der Naht der Zwerchfellschenkel bzw. vor der Naht der<br />

Manschette, so wird noch der Bruchsack aus dem Hiatus auspräpariert und entfernt. Eine akzidentelle Eröffnung der<br />

Pleurahöhle kann dabei in Kauf genommen werden. Vor der Naht der Zwerchfellschenkel wird deren Länge und die<br />

Weite des Hiatus ausgemessen, Es hat sich im eigenen Krankengut bewährt, bei einer Größe von über 5,5 cm² der<br />

ausgemessenen Bruchpfortenfläche Netze zur Verstärkung am Hiatus zu verwenden. Einzelknopfnähte werden jedoch<br />

auf alle Fälle dorsal des Ösophagus gesetzt, sodass die Zwerchfellschenkel über der Aorta adaptiert werden. Wesentlich<br />

ist jedoch, eine Naht auch im Bereich der Pars flaccida ventral des Ösophagus zu setzen. Dies deshalb, da beim<br />

Primäreingriff genähte Zwerchfellschenkel nur selten auseinander weichen und die Rezidivlücken in aller Regel im<br />

Bereich der Pars flaccida links vorne entstehen. Die Anlage einer Manschette (Nissen oder Toupet) ist dem Ersteingriff<br />

gleich.<br />

Abb. 4: Situs nach Freipräparation des Hiatus und Reposition des nach intrathorakal hernierten Manschettenanteils<br />

Bei einer großzügigen, jedoch sehr strengen, im Wesentlichen von der Lebensqualität des Patienten abhängigen<br />

Indikationsstellung zum Re-Eingriff, zeigt sich in der Literatur wie auch bei nun über 350 durchgeführten Re-Eingriffen<br />

nach Fundoplicatio bzw. Hiatoplastik ein objektiv und für den Patienten auch subjektiv ausgezeichnetes Ergebnis, das<br />

annähernd dem nach primärer Fundoplicatio und Hiatoplastik entspricht.<br />

Diesen Artikel finden Sie unter <strong>BDC</strong>|Online unter der Rubrik Themen|Herausforderungen|Anti-Refluxtherapie.<br />

Pointner R, Granderath FA. Die chirurgische Therapie der Rezidiv-Hiatiushernie. Passion Chirurgie.2011 Feb; 1 (2): Artikel 02_03.

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