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Vorgaben - BDC

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wichtige Rolle bei der natürlichen Rückführung des Refluates (gastroösophageale clearance) spielt.<br />

Das am breitesten akzeptierte Modell zum Verständnis des distalen oesophagussphinkters stammt von F. Stelzner,<br />

der bereits 1968 schrieb: „Dabei ergibt sich, dass die Ösophagusmuskulatur nicht aus Längs- und Ringfasern besteht, wie<br />

bisher angenommen wurde, sondern dass sie ein kontinuierliches apolares Schraubenfasersystem darstellt. [...] Eine<br />

wichtige Eigenschaft der lebendigen Speiseröhre ist die starke Längsspannung. Diese bewirkt mit der<br />

Schraubenfaserarchitektur im terminalen Ösophagus auch den Abschluß. Dazu tragen die in dieser kurzen Strecke<br />

subepithelial verlaufenden Venen bei. Der Abschluss der terminalen Speiseröhre wird nach unseren Untersuchungen<br />

durch einen angiomuskulären Dehnverschluss bedingt. Ist die Speiseröhre gespannt und lang, dann ist der Abschluss<br />

dicht. Ist sie verkürzt und relativ entspannt, so ist der Verschluss offen. Damit lassen sich alle Entgleisungen der<br />

Verschlussfunktion erklären, wie die Abschlussinsuffizienz und die Refluxösophagitis, die Öffnungslähmung, irrtümlich<br />

als Kardiospasmus bezeichnet, und die bevorzugte Quelle der Ösophagusvarizenblutungen im unteren<br />

Speiseröhredrittel.“ Alle Konzepte einer endoskopischen Antirefluxtherapie müssen diesem Gedanken Rechnung tragen.<br />

Endoskopische Behandlungsoptionen für GERD<br />

Injektionsmethoden<br />

Endoskopisch kontrollierte Flüssigkeitsinjektionen in die gastrointestinale Wand gehören zu den ältesten, preiswertesten<br />

und am weitesten verbreiteten Behandlungsmethoden in der interventionellen Endoskopie. Möglicherweise inspiriert<br />

durch gute Erfahrungen mit der zystoskopischen Injektion eines viskösen Klebstoffes bei Kindern mit zystouretheteralem<br />

Reflux (Hyaluronsäure und Dextranomer, Deflux ® ) haben verschiedene Hersteller und Autoren versucht, die<br />

Barrierefunktion des distalen Oesophagus durch die subepitheliale Injektion verschiedenster Substanzen bzw.<br />

Materialien zu stärken. Letztlich sind diese Produkte alle an mangelnder Wirksamkeit und teilweise an ihren<br />

Komplikationen gescheitert und werden deshalb hier nicht detailliert vorgestellt. Aus wissenschaftstheoretischer Sicht ist<br />

es bemerkenswert, daß diese Methoden ohne ausreichende experimentelle Testung auf den Markt gebracht wurden. Die<br />

verschiedentlichen Vergleichsstudien in kleinen Serien haben zwar in den 6- und 12-Monats-Analysen eine Reduktion<br />

des PPI-Verbrauches gezeigt, jedoch kaum Verbesserungen in der pH-Metrie. Wenn man dazu das Potential der GERD<br />

zur spontanen Besserung in Rechnung stellt, sind die Ergebnisse unzureichend.<br />

Radioablation<br />

Eine andere Wirkungsweise aber ein ähnliches Schicksal hat die Radiofrequenzablation erlitten. Bei dieser<br />

endoskopisch assistierten Methode werden kleine Nadelelektroden in die Wand des distalen Oesophagus eingestochen<br />

und Hochfrequenzstrom appliziert. Der vom Hersteller verwendete Begriff des „tissue remodelling“ ist eher eine verbale<br />

Nebelkerze als eine sachliche Erklärung des Wirkmechanismus. Die zu erwartende Zerstörung von peripheren<br />

Nervenfasern könnte sowohl über eine Reduktion der transienten Sphinkterrelaxationen als auch eine reduzierte<br />

Sensitivität des distalen Oesophagus wirken. Für letzteres sprechen Studienergebnisse, nach denen zwar der PPI-<br />

Verbrauch gesenkt, jedoch nicht die pH-Metrie verbessert werden konnte.<br />

Diese Methode darf nicht verwechselt werden mit der Halo-Ablation, bei der ebenfalls über Ballons im distalen<br />

Oesophagus eine oberflächliche Ablation erfolgt, dies jedoch zur Therapie der Barrett-Mukosa.<br />

Nahtbasierte Verfahren<br />

Nahtbasierte endoskopische Interventionsverfahren befinden sich bereits seit mehr als 10 Jahren in der klinischen<br />

Erprobung. Sie folgen alle der Idee, einer nahtbasierten Einengung des oesophagogastralen Überganges.

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