audimax Wi.Wi. 2-2021 - Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Jobs, Gründer, Trends und Chefs, die jetzt was zu sagen haben*** Vorhang auf für unsere liebsten Traineeprogramme *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke
100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Jobs, Gründer, Trends und Chefs, die jetzt was zu sagen haben*** Vorhang auf für unsere liebsten Traineeprogramme *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke
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Arbeitsmarkt Consulting: Immer noch Traumjob, immer<br />
noch Sprungbrett? Einblick in Einstieg und Aufstiegsmöglichkeiten<br />
– plus: Für wen ist das was?<br />
Das Gabler <strong>Wi</strong>rtschaftslexikon definiert Consulting als die »individuelle<br />
Aufarbeitung betriebswirtschaftlicher Problemstellungen<br />
durch Interaktion zwichen externen, unabhängigen<br />
Personen oder Beratungsorganisationen und einem um<br />
Rat suchenden Klienten«. Unternehmensberatung stellt dabei<br />
nur einen Teilbereich des Consulting dar. Berater*innen werden<br />
aber auch im Strategie- und Sanierungsbereich und der<br />
Personalberatung benötigt. In Deutschland gehen rund 34,6<br />
Milliarden Euro Umsatz pro Jahr auf die Kappe der Beratungsbranche.<br />
230.000 Mitarbeiter*innen finden in diesem Berufszweig<br />
Beschäftigung. Angesichts der Pandemie stellt sich nun<br />
die Frage: Funktioniert Beratung auch im Remote-Modus? Gerade<br />
Consulting lebt vom Face-to-face-Austausch und vom<br />
Führen persönlicher Gespräche. Vizepräsident des Bundesverbands<br />
Deutscher Unternehmensberater Matthias Loebich findet,<br />
dass »Beratung im Remote-Modus deutlich besser funktioniert<br />
als erwartet und er zum Teil sicherlich auch ein relevanter<br />
Bestandteil in der Zukunft sein wird«. <strong>Wi</strong>e in anderen Branchen<br />
greifen Berater*innen auf digitale Tools zurück, die es möglich<br />
machen, wenigstens virtuell zusammen arbeiten zu können.<br />
Trotz der facettenreichen digitalen Lösungen weiß Matthias<br />
Loebich, »dass es eine Vielzahl an Themen gibt, die nur schwer<br />
im Remote-Modus durchzuführen sind.« Dennoch ist er davon<br />
überzeugt, dass sich ein hybrides Zusammenarbeitsmodell,<br />
aus vor Ort und remote, etablieren werde.<br />
ZUM BERATEN BERUFEN<br />
Im Prinzip geht es im Consulting darum, dem Wunsch der<br />
Kund*innen nachzukommen. Ein Auftrag kann sich von einem<br />
anderen komplett unterscheiden. Consultants können sowohl<br />
inhouse bei einem Unternehmen als auch bei einer Unternehmensberatungsfirma<br />
angestellt sein. »Für viele Absolvent*innen<br />
ist das Consulting noch immer ein attraktives Arbeitsumfeld<br />
und wir erhalten viele Bewerbungen«, berichtet Dagmar Zippel,<br />
Leiterin Recruitment der KPMG. Zudem glaube sie daran, dass<br />
die Teams in ihrem Unternehmen durch Vielfalt profitieren,<br />
weshalb auch gerne Quereinsteiger*innen eingestellt werden.<br />
Dennoch müssen Arbeitgeber*innen im Wettbewerb um die<br />
besten Talente weiterhin attraktive Angebote machen. »<strong>Wi</strong>r<br />
bieten unseren Mitarbeitenden von Anfang an eine stärkenorientierte<br />
Entwicklungsperspektive, eine flexible Arbeitszeitgestaltung<br />
und ein tolles Team, in dem Wertschätzung und gegenseitiges<br />
Feedback großgeschrieben werden«, so Dagmar<br />
Zippel.<br />
FÜR WEN IST DAS WAS?<br />
Um Auftraggeber*innen umfassend beraten zu können, sind<br />
Bestandsaufnahmen vor Ort beim Kunden unverzichtbar.<br />
Berufseinsteiger*innen in diesem Bereich sollten deshalb nicht<br />
zu sehr am eigenen Bett hängen. Nach der Bestandsaufnahme<br />
vor Ort ist der Job natürlich noch nicht getan. Nun heißt es gemeinsam<br />
den Prozess zu optimieren und als erster Ansprechpartner<br />
jederzeit erreichbar zu sein. Demnach sind lange Arbeitstage<br />
keine Seltenheit. Dagmar Zippel erwähnt außerdem:<br />
»Am liebsten stellen wir Absolvent*innen mit einem sehr guten<br />
Abschluss aus den <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaften, den MINT-<br />
Fächern und den Rechtswissenschaften ein, die zusätzlich relevante<br />
Praktika mitbringen. Viel wichtiger als Bestnoten sind<br />
allerdings Persönlichkeit, Einstellung und Motivation. Consulting<br />
ist ein Bereich, der einen sehr fordert, aber auch viel zurückgibt.<br />
Eine steile Lernkurve und ein anspruchsvolles, kollegiales<br />
und inspirierendes Arbeitsumfeld sind garantiert.« Doch<br />
wo<strong>für</strong> das Ganze? Wer keine Lust auf einen nine to five-Job<br />
im Büro hat, der kommt als Consultant auf seine Kosten. Auf<br />
Berufseinsteiger*innen wartet ein verantwortungs- und anspruchsvoller<br />
Beruf mit attraktivem Verdienst.<br />
CONSULTING UND CORONA<br />
3,2 Prozent Umsatz-Rückgang musste die Consultingbranche in<br />
2020 verzeichnen. Hört sich zunächst wenig an, ist aber <strong>für</strong> die<br />
erfolgsverwöhnte Branche nicht leicht zu verkraften. Erstmals<br />
ist der Umsatz auf 34,6 Milliarden Euro im Jahr 2020 gesunken.<br />
Zuvor betrug der Beratungsumsatz seit zehn Jahren konstant<br />
rund 36 Milliarden Euro. Von den Umsatz-Einbußen waren<br />
vor allem HR-Berater, Organisations- und Prozessberater und<br />
Strategieberater betroffen. Der IT-Consultant-Arbeitsmarkt<br />
Illustration: orson, ch_ch/depositphotos.com | Text: Vanessa Götzl<br />
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